Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.06.1888

Nichtamtlicher Teil. Zur Aufklärung. *) (Vgl. Börsenblatt Nr. 127.) Wer der gesamten Thätigkeit des Leipziger Sortimenter vereins in der ganzen Zeit seit seiner Gründung nachgeht, wird unbedingt zugeben müssen, daß der Verein außerordentlich viel erreicht hat. Durch den Versuch der Einführung von fünf Prozent schon am 1. Mai d I. hat der Verein auch den vollgiltigen Be weis erbracht, daß es ihm an gutem Willen nicht fehlt, auch gegen eine starke Minorität das durchzuführen, was er für richtig und notwendig hält Da kam aber im Börsenbl. Nr. 104 die Bekanntmachung des Börsenvereinsvorstandes vom 3. Mai! Nach dieser Bekanntmachung ist es doch ganz zweifellos und kam es zuin ersten Male zur klaren Aussprache, daß der Vorstand allen den Vereinen (z. B. Berlin), die bisher nicht den Versuch gemacht haben, fünf Prozent einzuführen, einen höheren Kundenrabatt bis 31. Dezember 1888 genehmigt, ja wir haben vorläufig noch keine einzige offizielle Zu sage, daß selbst 1889 kein einziger Verein mehr als fünf Prozent Rabatt geben darf. Jedem Vereine ist ja das Recht zugestanden, *) Als ich vorstehende Worte, die wegen notwendiger Rücksprache mit dem Vorstande des Börsenvereins von der Redaktion des Börsen blattes nicht früher zum Abdruck gebracht werden konnten, niederschrieb, lag mir wohl kein Gedanke ferner als der, daß ich am 9. d. M. zum Vorsitzenden des Vereins der Leipziger Sortimentsbuchhändler gewählt werden würde. Ich war durch den Vorschlag vollständig überrascht, glaubte aber, trotz der gegenwärtigen sehr mißlichen Stellung des Vor sitzenden des Leipziger Sortimentervereins, die Wahl annehmen zu müssen, damit die Verwirklichung der in obigen Zeilen angedeuteten Ideen meinerseits wenigstens nicht unversucht bliebe. Eine Hauptbedingung des Gelingens ist allerdings die, daß dem Vereine von seinen jetzigen vielen Gegnern wenigstens guter Wille zu- wenn er es für gut befindet, seinen Standpunkt erst am 31. De zember 1888 offen auszusprechen. So durch den Börsenvereinsvorstand zum allermindesten nicht klar und bündig geschützt, von einer starken Verlegerhilfe nicht gedeckt, wohl aber mit Erklärung einiger Firmen, die Einführung der fünf Prozent am 1. Mai als angeblich nicht legal gefaßten Beschluß unbedingt anfechten zu wollen, was war da überhaupt anders möglich, als daß die Mehrheit des Leipziger Sortimentervereins sich gezwungen sah, um nicht einen wesentlichen Teil ihrer Kund schaft gerade denjenigen Firmen in die Arme zu treiben, gegen welche die ganzen Bestrebungen der letzten Jahre im deutschen Buchhandel gerichtet sind, vorläufig (d. h. bis 31. Dezember 1888) wieder auf zehn Prozent Rabatt zurückzugehen? Die Leipziger Sortimenter werden ihr einmal gegebenes Wort ganz gewiß einlösen! Leipzig, den 5. Juni 1888. Ein Leipziger Sortimenter. (Vergl. die Bekanntmachung des Börsenvereins-Vorstandes an der Spitze der heutigen Nummer. Red.) erkannt wird, den seine Mitglieder fast ausnahmslos unbedingt haben. Überstürzen lassen sich aber Maßnahmen wie die Durchführung von fünf Prozent in einer Stadt, wo noch vor sechs Monaten fünfzehn Prozent und vor vier Jahren zwanzig bis fünfundzwanzig Prozent Rabatt gegeben wurden, nicht, und sofortigeunbcdingle Durchführung von fünf Prozent ist für einen Leipziger Sortimenter, der sein Wort ehrlich halten will, unmöglich. Leipzig, den 13. Juni 1888. Adolf Rost jun., i. Fa. I. C. Hinrichs'sche Buchhandlung, z. Zl. Vorsitzender des Vereins der Lechziger Sortimentsbuchhändler. Anzeigeblatt. IJnseratc von Mitgliedern deS BörjcndcreinS, sowie von den vom Vorstand de» «örsenderein» anertannten Vereinen und Korporationen werden für die «retgcs-attrnl Petitzeile oder deren Raum mit 10 Ps„ alle übrigen mit 20 Ps. berechnet.> Bekanntmachungen buchh. Vereine und Korporationen. verein der Leipziger Sortiments-Suchhiindler. s31121) Bei der am 9. Juni e im Buchhändler hause stattgefundenen außerordentlichen Haupt versammlung wurden an Stelle der ausscheiden den Herren I. Naumann, Th. Leibing, O. Nauhardt in den Vorstand gewählt: Adols Rost (in Fa.: I. C Hinrichs'sche Buchhdlg.): Vorsitzender, Alwin Schmidt (Prok. von Zangenberg L Himly): Schriftführer, Alfred Lorentz: Kassierer. Leipzig, den 12. Juni 1888. Der Vorstand. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. s31122j lost stssstrs miob anLursiAso, 6a6 ieb am 1. ckuli 6. ck. unter der lkirma: Linst Ltziners LuelillülK. in Witzv, fil6riig.l8 ein Llssebükt sröllne, rvslobso Sortiment, Kolportage und Antiquariat umfassen rvird. leb rväbis selbst. Katalogs, kro- spsstts und nnbsreobnste krobsnummern jecker -^rt sind srrvünsobt Krgsbenst IVisn, Hernals. t)sU8> keiuei. - KL. Kommissionär in I-sipLig Ae 8uekt. BerkaufSanträge. s31123j bau sestön in sieb abgesoblos- ssnsr, gangbarer unck gut singskübrter landvirtsobaktlicster Verlag mit, 2eit- sebrikt ist anderer Ontsrnebmungen balber kür 26 000 ^ r:u verstauten. öerlin. Llrvlll Staude. s31124) Für Musikalienhändler. — Ein gut assortiertes Musika lienlag er, ca. >6000 Piecen, ist billig zu verkaufen. Dasselbe dürfte sich zur Neuanlage eines Leihinstiiuts ganz besonders eignen. Gef. Adressen unter I-. Ü. 21857. durch die Exped. d. 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