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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.06.1888
- Strukturtyp
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- 1888-06-20
- Erscheinungsdatum
- 20.06.1888
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- Deutsch
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keit zu üben verstehen und hübsch genug dazu sind; und das sind die Versasser-Zeichner als solche — wie sie sonst sind, wissen wir nicht; es geht uns aber auch nichts an. — Als einzelne Beispiele unter vielen sehe man sich die Seiten 64 und 69 an. Diese Art zu illustrieren konnte, wenn auch die Illustration an und sür sich tüchtig ist, doch mit etwas weniger Geschmack und Geschick im Arrangieren möglicherweise unerträglich werden; hier ist sie aber höchst anziehend. Alles ist vom Beginn bis zum Ende will kürlich und das Ganze doch vollständig harmonisch. Eines schickt sich eben nicht für Alle. — Der Drucker hat sicherlich auch seinen Anteil am Gelingen; es ist der Meisterdrucker Adolf Holzhausen in Wien. Hieran schließt sich ein vorzüglich schönes Album »Japanische Vorbilder, 50 Tafeln nach japanischen Erzeugnissen von H. Doll- metsch« (Jul. Hofsmann). Dieses Mappenwerk vermeidet in glück lichster Weise den unnützen Luxus und die Papicrverschwendung, welche so viele solche Albums zu unhandlichen Kolossen gestalten. Das Werk verdankt sein Dasein hauptsächlich einer Auswahl aus der großen Sammlung des Herrn Prof. 0r. Bältz in Tokio, doch wurden auch die japanischen Arbeiten aus edlen Metallen in der Nürnberger Ausstellung berücksichtigt. Ein ebenfalls den neu-alten Kulturstaat behandelndes, wich tiges und seitens des Verlegers auf das sorgfältigste durchge führtes Werk ist »I. I. Rein, Japan.« 2 Bde. mit vielen Illu strationen und Karten. Für den bnchgewcrblichcn Fachmann besonders interessant ist der ausführliche Abschnitt über Papier- sabrikation. »Aus Dentsch-Ost-Asrika, Wanderbilder von Rud Hellgreve, Maler«, nennt sich eine Mappe mit 20 interessanten Skizzen in Gouache, welche der Künstler 1885 behufs der Anfertigung der bekannten Dioramen für die Jubiläums-Ausstcllung in Berlin sammelte. Die Ausführung in Lichtdruck ist von Alb. Frisch in Berlin. In dem Werke »Antwerpen und die Ausstellung 1885« schildert Rene Corneli die Geschichte der Stadt sowie ihre Künst elnd Handelsverhältnisse. D>e dann folgenden, nach Ländern ge ordneten Ausstellungsbcrichte gehen nicht sehr im Detail. Licht drucke und tüchtige Holzschnitte aus der Anstalt Breud'amour's zieren das Werk, dessen deutsche Bearbeitung A. Liederwald und K. F. Pfau übernahmen. Ferd Hirt L Sohn bringen zahlreiche geographische und Reijewerke, unter welchen sich »Nordlandfahrten« auszeichnen, deren vierter Teil vorlag, enthaltend »Malerische Wanderungen durch Holland und Dänemark, geschildert von Friedr. v. Hell wald«. Die Illustrationen sind vorzüglich in Zeichnung, Schnitt und Druck, auch der Textdruck (durch A. Pries) ist tadellos; der etwas zu sehr gespreitztc Satz des Textes in Schwabacher Schrist ist jedoch der Harmonie des Ganzen nicht günstig Die drei früher erschienenen Bände behandeln Norwegen, Schweden und Großbritannien. Buchhändler wird die Illustration S. 177, das Schloß Rosenburg in Kopenhagen, vielleicht interessieren aus Grund der Charakterähnlichkeit mit dem neuen Buchhäudlerhaus, ein Umstand der bereits einem hohen Besuchenden ausgefallen war. — Sehr instruktiv sind die »Geographischen Bildertafeln, herausgegeben von Alwin Oppel und Arn. Ludwig«; I. »Allge meine Erdkunde«, II. »Typische Landschaften«, III. und IV. »Völkerkunde Europas und Asiens.« — Es folgt noch eine größere Zahl von belehrenden Schriften für die reifere Jugend, in sovgjälliger Behandlung und Ausstattung. Die Verlagshand lung huldigt ini großen Maßstab dem Grundsatz, den Einband noch sür Anbringung von Illustrationen zu benntzey, Die auf den »wist feuerroten oder grasgrünen großen Leinwandflächen im glänzendsten Schwarz gedruckten bildlichen Darstellungen wirken ausdringlich. Der viermal wiederkehrcnde Atlas, der keuchend und offenbar unter argen Kopfschmerzen den Globus trägt, er weckt unser Mitgefühl, zugleich aber auch die Angst, daß er die schwere Kugel uns auf die Füße fallen lassen könnte. Hirt L Sohn lieferten außerdem einen Koloß von einer Prachtausgabe in sehr imponierender Mappe aus seinem Chamois- leder mit braunen und schwarzen Pressungen und in mäßigen Grenzen gehaltenen Goldverzierungen: »Wahlsprüche der Hohen- zollern, zusammengrstellt und historisch erläutert von Heinr. v. Mühler, Staatsminister a. D « Das Werk wurde in 125 Exemplaren auf stärkstem Karton gedruckt, sowohl die Jllustrations- als die Tcxtblätter. Jedes der ersteren enthält den Spruch eines Regenten in symbolischer Umrahmung. Markgraf Albrecht von Brandenburg eröffnet die Reihe »nt seinem: »ckustmo sx ticks vivit,« Kaiser Wilhelm schließt sic mit: »Gott mit uns«. Die Ausführung'der Chromos wurde G. W. Seitz in Wandsbeck, der Druck W.Drngulin anverlraut. In einem dreiseitigen, interessanten, hier reproduzierten dankenden Schreiben an die Hinterlassenen Mühlers spricht sich der Kaiser in seiner herzgewinnenden liebens würdig-einfachen Weise über Tendenz und Ausführung aus und sagt, er habe, nachdem er völlige Muße gesunden, das Werk »ganz genau und sorgfältig Blatt für Blatt, Zeile für Zeile durchgesehen und durchgelescn« — — »aber auch die Ausführung ist so gelungen, daß auch in dieser Beziehung ich erstaunt und überrascht bin«. Ein sehr würdiges Druckwerk sind die bei I. F. Richter erschienenen Bilder ans der Altmark von H. Dietrichs und L. Parisius, die einen Teil des Vaterlandes behandeln, welcher dem Touristen vielleicht weniger bekannt ist als Italien oder Norwegen und wo doch ein höchst interessantes Stück Mittelalter zu finden ist. — Nicht weniger interessant sind die Baudenkmale der Rheinlande, I. —Ul. Serie (Schwann in Düsseldorf). Sehr nett ist die Handausgabe der großen Folioansgabe der geographischen Charakterbilder ^E. Holzel in Wien) mit 30 Chromos und einem Text von Prof. !>,. Fr Umlaust und K. v. Haardt. — Schließlich sei noch ein reiches »Album von Dresden« in 72 Bildern Kab.-Format, je 4 Blatt aus einer guer Folioseite erwähnt. Die Ausführung ist eine durchaus gute Stengel L Markert), nur dürste es zu wünschen gewesen sein, daß die vier Totalansichten die Größe des ganzen Blattes gehabt hätten. Die eigentlichen Werke der Kunst sind fast alle in früheren Kapiteln angeführt; hier haben wir es, mit ganz wenigen Aus nahmen, nur mit den Werken über Kunst zu thun »Die Geschichte der modernen Kunst von Ad. Rosenberg« (F. W Grunow) ist von der Hossmannschen Buchdruckerei stil gerecht und sehr gut, wie alles was wir von derselben in der Ausstellung sahen, ausgeführt, nur die etwas schwer gehaltene» verzierten Leisten über jeder Seite für den Zweck der Ausnahme einer winzigen Kolumnenziffer könnten wir nicht als gerade ent sprechend bezeichnen; sie drücken zu sehr auf die Kolumnen. Auch die »Kunstwerke und Künstler, dritte Sammlung, zweite Auflage« (Druck und Verlag von S. Schottlaender) ist ein mit Liebe durchgeführtes und mit 67 Illustrationen geschmücktes Druckwerk. Jedoch stimmen Schrist und Illustrationen nicht ganz harmonisch -rn der Färbung. Die Druckschwärze scheint »ich: ergiebig und fein genug gewesen zu sein, um bei einem normalen Aufträgen die Holzschnitte genügend zu sättigen. »A. Racinet, Geschichte des Kostüms«. 5 Bde. in kl 4". giebt eine chronologische Entwickelung des Kostüms in 500 Ab bildungen. Die deutsche Bearbeitung dieses vortrefflichen, in der Originalausgabe bereiis stark verbreiteten Wertes von Ad Rosen berg beschränkte sich, da mehrere gute deutsche Werke, die diesen Gegenstand ausführlich behandeln, bereits vorhanden waren, um nicht das Werk zu verteuern, auf eine Erwähnung des Not wendigsten. Die typographische Anordnung ist so getroffen, daß jeder sich das Werk nach seinen besonderen Bedürfnissen zu sammenstellen kann. Die Werke aus dem E. A. Seemann'schen Verlage wurden bereits in früheren Nummern besprochen; hier sei nur noch nachträglich erwähnt: »Kunst und Künstler der I. Hälfte des 421*
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