Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.08.1888

4168 ^ 196, 24. August 1888. 146877s Ein kleiner, nachweislich rentabler Ver lag, rcsp. einzelne gute Artikel zu kaufen gesucht. Anerbietungen unter 1t. L. 28858 ver mittelt die Geschäftsstelle des B.-V. Teilhabcrgksuch. s43878s Zur Ausbeutung ergiebiger Kunstver lagsunternehmungen wird von einer renommierten Handlung in Berlin ein Socius mit 30000^/4, die sicher gestellt werden, gesucht. Offerten unter chp 30537 an die Geschäfts stelle d. B.-V. Fertige Bücher. s43870s 8»sbsn erscliien iu meinem Verlage: üllsess- llNll KS8kIlSst8>IS!IlIbl>e>1 äse Ztaät XöNixtsn (Laz^orn) pro !888. xr. 8°. 128 8. nsdst 32 8. Insoratenaniianx. Breis drösele. 3 ^ orci., 2 ^ uo. dar. Koilxiöslvs l'Isn von Kempten. Kross Bormat, künklarbix. 1 orä., 75 H uo. dar. Lswpten, XuAust 1888. 1'od. vanulleimer, V srlagsdnoddaoälunA. s43880s 8oeden ist neu ersodisnsn: kdilosüpkiseli« Mecklm. OntersuedunAsn üder äis UöAliodlesit äor KIno^seliFlcoit uuä äie nadre 'Irisdlsäer äes sittlioden Hanäelns. Von Di. vorinA, , kMNiasialäirelctor a. O. uuä Ooeevt au äsr Berliner Universität. XII u. 440 8. 8°. 8 Biu doeddsäeutsames Werlc. Litte uiu ^e- lälliAS tllätigs Vsin'suällllx. Lerliu 81V. It. knertuer's Verlag, L. Lexkeläer. Dcntschc Schlösser 11. Burgen s4388Is herausgegeben von Schulte vom Lriihl. Als Fortsetzung zu den bereits ausgegebenen Heft 1: Die Kaiserpfalz Gelnhausen. „ 2: Vom Rodensteiner u. seiner Burg. „ 3: Die Ebernburg. erschien soeben: Keft 4: Die Marburg. Jedes Heft einzeln a 50 H ord., 30 H bar. Leipzig. Votz' Sortiment (G. Haessel). Fertige Bücher. Stimmen der Presse s43882s über Marlball. LMgergängc eines Nütiliforschcrs. „Mit Euch, Herr Doktor, zu spazieren Ist ehrenvoll und bringt Gewinn" — das kann man getrost dem Verfasser des wun derhübschen Buches „Spaziergänge eines Naturforschers zurufcn und dem Ausspruche des bekannten „trockenen Schleichers" noch das Wort hinzufügen: und auch Genus;. Herr Mar sh all ist ein mit echtem Humor begabter wissen schaftlicher Kleinmaler, der dem anscheinend be deutungslosesten Vorkommnis in der sogenannten organischen Natur die anziehendsten Betrachtungen und Belehrungen abzngcwinnen vermag. — Mit einem beneidenswerten Geschick weist er, an das Kleinste anknüpfend, dem Leser ein grostes, all gemeines und umfassendes Naturgesetz klar zu machen . . Er besitzt die seltene, aber dafür um so liebenswertere Gabe, seine bedeutende, auf entlegene Gebiete sich erstreckende Belesenheit und seine nicht minder umsafsende Sachkenntnis, nach Art wahrhaft vornehmer Menschen, in der zuvor kommendsten Weise darzubietcn, ohne auch nur einen Augenblick lästig zu werden. Er ist so freundlich mitteilsam, so gelegentlich belehrend, so anregend unterhaltend und dabei so schalkhaft, daß man nicht müde wird, mit ihm durch Feld und Wiesen, durch Schlüste und Thäler zu streifen, über Berge zu klettern oder selbst durch Sümpfe zu waten. Er wciß aufs beste dafür zu sorgen, daß uns die kleinen Unbehaglichkeiten der Fußwanderungen gar nicht zum Bewußtsein kommen. Sobald es sich schickt, teilt er auch unbedenklich einen kleinen satirischen Peitschen hieb aus, den sich der verständnisinnige Leser gar gut merkt Kurz, Marshall ist ein naturwissenschaftlicher Unterhalter von solch einer einnehmenden Eigenart, wie etwa Riehl ein kul turgeschichtlicher, man kommt unter seiner Füh rung aus der Anregung nicht heraus. Das ganze Jahr hindurch ist er mit uns auf die Wanderschaft binauszuzichen bereit. Jede Jahres zeit, ob's gutes Wetter giebl, ob's stürmt und wettert, gleichviel: Marshall pocht bei uns an, und es bedarf nicht viel Lockens, um uns zum Mitgehen zu bewegen. Und was erfahren wir nicht alles unter seiner kundigen Führung! Am wohlsten ist es ihm freilich unter den kleinen und kleinsten Geschöpfen, unter den summenden und hüpfenden Käfern, unter den sorglos die Lüfte durcheilenden Vögeln. Hier ist er ganz in seinem Elemente, hier ist er unerschöpflich in seinen Mit teilungen. Einzelne seiner Bilder aus dem Klein leben der Natur, wie man sagen darf „allerlei kleines Gesindel", „befiederte Baumeister", „Alt weibersommer", sind littcrarische Zierstücke, sorg lichst nach allen Richtungen ausgefeilt und nirgend wo mit unnützem Schnörkelkram überladen. , Ebenso geschmackvoll jedoch wie die inhaltliche Anordnung ist auch die Ausstattung des Buches, die von einem künstlerisch angelegten Sinne des Verfassers Kunde giebt. Die Zeichnungen, welche Albert Wagen dem Buch beigegebcn, erscheinen wie phantastisch-humoristische Begleiter der ein zelnen Abschnitte des Werkes, sie fügen sich dem Inhalte derselben auf das beste an. Sie bilden gleichsam die künstlerischen Umrahmungen der einzelnen Kapitel. Solch einem allseitig gelun- ! gcnen Werke eine Empfehlung mit auf den Weg zu geben, ist eine um so angenehmere Ausgabe, als man nicht gerade sehr oft in der Lage ist, dieselbe erfüllen zu können. I. Kaftan (Nationalzeitung). .... Wir schließen mit einem Werke, das sich dem besten anreiht, was wir in der letzten Zeit auf dem Gebiete populär-wissenschaftlicher Litteratur empfangen haben. Verfasser hätte es vielleicht noch besser mit dem Titel: Zoolo gische Jahreszeiten belegt; denn seine Spazier gänge bewegen sich in diesem Rahmen. Die Ankunft der Schwalben giebt ihm Gelegenheit über die Wanderungen der Vögel, ihren Ort- und Zeitsinn zu sprechen, während er unter dem burschikosen Titel: „Allerlei kleines Gesindel" das Erwachen der Jnsektenwelt, unter der poetischeren Ueberfchrift: „Tänzer und Sänger des Lenzes" das Liebeswerben der Geschöpfe, namentlich der Vögel schildert und in den „Befiederten Bau meistern" natürlich sich wieder den letzteren und ihrer wunderbaren Nesttechnik zuwendet, um mit „Elternfreuden und Elternsorgen" in freier Natur den Frühling zu beschließen. Man bemerkt, das; der Inhalt auf der Höhe der zoologischen For schung steht; aber derselbe sproßt gleichsam aus einer so reichen, gemütsvollen Landschaft hecvor, wie es eben die Kinder Thüringens lieben. Da bei hat der Verfasser, wie jene, so oft den Schalk im Nacken, und das giebt seinen Schilderungen, welche in mancher Beziehung an die von Karl Vogt erinnern, etwas Pikantes, ohne doch den Naturgenuß des Ernsteren zu trüben. (Die Natur.) Das Buch ist vollkommen populär geschrieben, die Art der Darstellung kann als geistreiche Plau derei bezeichnet werden. Infolge dessen bringt das Buch in rechr angenehmer Form eine große Reihe interessanter Thatsachen aus den; Leben der Tiere und dürfte auch vielfach zum Sclbst- beobachten Veranlassung geben und dadurch die Liebe zur Natur fördern helfen. Wir können deshalb dem Buche nur eine weite Verbreitung wünschen. (Der Naturforscher.) Ueberall werden vorsichtig die sicheren That- sachcn von den mehr oder minder gewagten Ver mutungen geschieden und die dunklen Erscheinun gen erklärt und zwar im strengen Sinne des Darwinismus. Angenehm ist der frische, heitere, der richtige Spaziergänger-Stil. (Franks. Zeitg.) Preis cleq. lart. 8 ,>/6, in Pruchtblind geb. 10 Leipzig. Verlag des Litterarischcn Jahresberichts (Artur Seemann). VorlllA voll kMß Wgniö in!.8ipriL. s43883s Xm 21. Lohnst rvnräs LUSASAsden: Dl. ktuil Lörnor'8 Heielle-Ütleltieinsl-Kslenllks kür OöUstSLillÄllä. llsraus^eAedsn von 8Lrlitä.t8r3.t1i vr. 8. 6uttrli3im. 1889 (X. 4ll1li tzrlilF.) 1 ti s L 1 I. (Idsil II ersedeint im Xoveiudsr). 4>i8lie1'«i'lniA8lrl86r in kvrliu H, La.rlstrs.888 32 bei Herrn Otto Lll8ÜN.