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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.09.1888
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1888-09-10
- Erscheinungsdatum
- 10.09.1888
- Sprache
- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. 4141 210, 10. September 1888. Gehilscnfrage im neuen Gcwcrbegcsctz betreffend, vielfache Schritte im Vereine mit der hiesigen Korporation, leider aber erfolglos, unter nommen. lieber den Antrag des Herrn Artaria, betreffend eine zeitgemäße Revision des Gesetzes zum Schutze des littcrarijchen Eigentums, hat der Vorstand ei» Komitee, bestehend aus den Herren Artaria, A. Cranz, A. R. v. Hüldcr, K. Kvnegcn und O. Kramer, ernannt, für welches heute Herr Artaria referieren wird Der Antrag des Herrn K. Borncmann wegen tcilweifcr Aus lassung des Zcitungsstempels für die Wochcnjourualc hat uns zu mehr fachen Eingaben an das hohe k. k. Finanzministerium veranlaßt und wir haben es wenigstens erreicht, daß viele Wochenjvurnale als Fachblätter für nicht stempclpflichtig erklärt wurden, wenn sic keine anderen als Fachinscrate bringen. Gegen die geplante Stempelung von »Bazcir« und »Frauenzeitung--, sowie der Monats- und Halbmonatshcste der Wochenjournale haben wir vielfach persönlich und schriftlich Vor stellungen gemacht, welche, wie Sie wissen, von Erfolg begleitet waren. Noch jetzt müssen wir alle zwei bis drei Monate Probcnummcrn von Fachjournalen der k. k. Finanzlandcsdirckliv» zur llcberprüsung vorlegcn, bei welcher Gelegenheit wir dankbar der Mithilfe der Firma GcroldLCo. erwähnen müssen, welche sich der mühevollen Arbeit des Hcrbeischaffens der einzelnen Nummern dieser Zeitschriften bereitwilligst unterzogen hat. Die verschiedenen Erlasse, welche sich auf diese Angelegenheit beziehen, sind in der »Correspondcnz« abgcdruckt worden, lieber den Antrag des Herrn Gracscr, Lchrlingsschulcn betreffend, wird Herr Gracscr refe rieren. Infolge einer Anregung in der »Ocstcrrcichischcn Buchhändlcr- Correspondcuz-- Nr. l3 von 1887 haben wir an das hohe Handels ministerium eine Eingabe gerichtet, um verschiedene postalische Erleichte rungen zu erreichen. Dieselbe wurde teilweise zustimmcnd erledigt und war der Erlaß vor 14 Tagen in der »Corrcjpondenz« abgcdruckt. Im Jahre 1886 hat Ihr Vorstand bei Gelegenheit des fünfzig jährigen Jubiläums des (Berliner) llnterstütznngsvcrcincs eine Sammlung unter den Vercinsmitgliedern eingeleitet, welche den nam haften Betrag von 293l Mark 24 Pfennig ergab. Bei Gelegenheit der llcbersiedclung der Bcstcllanstalt haben wir mit der Wiener Korporation ein Ilcbcrcinkommcn getroffen, wodurch wir ein Lokal gesichert erhielten, in welchem wir unsere Vorstands- und Kommissionssitzungen halten, unsere Bibliothek und den Bermann- schen Zettelkatalog aufstcllcn konnten. Ilm unsere Bibliothek zu erweitern, hat der Vorstand eine Kom mission ernannt, deren Obmann Herr Th. Demuth ist. Herr A. Einslc wurde zum Bibliothekar designiert Infolge eines daraus bezüglichen Cirkulars wurden uns vom österreichischen sowohl als deutschen Buch handel namhafte Geschenke zu teil. Die Namen der hochherzigen Geber, denen wir auch hier nochmals unseren herzlichste n Dank aussprcchcn, sind in der »Correspondcnz« veröffentlicht worden, und eben so das großmütige Anerbieten des Herrn Scheibe, die Bücher unserer Bibliothek gratis cinzubinden. Der Stand der Bibliothek hat sich von Ende 1886 bis Ende 1887 von 251 Werken aus 688 gehoben. Die »Oestcrreichische Auchhändlcr-Corrcjpondcnz« betreffend, waren wir in die Lage versetzt, durch Abgang des Herrn Fischer einen neuen Redakteur in der Person des Herrn Einslc, „„d eine» anderen Drucker, Herrn C. Fromme, welcher die billigste Offerte einreichtc, zu gewinnen Wenn Sic die Correspondcnz vom Juli 1886 an mit den früheren Jahr gängen vergleichen, so werden Sie gestehen müssen, daß sowohl in re daktioneller als technischer Beziehung sehr namhafte Fortschritte gemacht worden sind. Zur Aussicht über die Correspondcnz hat Ihr Vorstand die Herren Marx und Seidel bestimmt. Um den Torso des B e rmannscheu Kataloges, für welchen der Verein bereits namhafte Summen ausgegcben hat, der Benützung zu gänglich zu machen, haben wir Herr» Einslc mit dem Ordnen der vorhandenen Zettel betraut, und wird diese Arbeit Ende dieses Jahres fertig sein. Die Zettel sind in einem eigenen Kasten in 96 Laden unter gebracht und methodisch geordnet. Es ist damit den Herren Vereins- Mitgliedern die Gelegenheit geboten, sich über österreichischen Verlag, namentlich aus früheren Jahren, Auskünfte zu verschaffen, welche der Bibliothekar jederzeit bereitwilligst erteilen wird. Was endlich die große Bewegung, welche den deutschen Buchhandel erfaßt hat, anbelangt, so haben wir uns stets im Verkehre mit dem Vor stände des Börsenvercines erhalten. Zur außerordentlichen Versamm lung in Frankfurt haben wir einen Delegierten in der Person unseres Herrn Dominieus abgesandt, um ä jour zu bleiben und den Gang der Ereignisse nicht aus den Augen zn verlieren. Das Resultat dieser Bestrebungen liegt Ihnen heute in dem erweiterten Statutcncntwnrfe vor, über welchen Sie in Kürze Ihr Votum abgeben werden. Aus dieser gedrängten Skizze möge» Sie frcundlichst ersehen, das, wir nicht die Hände in den Schoß gelegt haben, sondern nach bestem Wissen und Gewissen bemüht waren, unsere Kräfte dem Gedeihen des Vereines und des österreichischen Buchhandels im allgemeinen zu widmen. Mögen beide ferner blühen, wachsen und gedeihen!» Der Bericht des Schriftführers wird mit lebhaftem Beifall ausgenommen. Hierauf erteilt der Vorsitzende dem Schatzme:stcr Herrn Hermann Manz das Wort zum Kassabericht. »Geehrte Versammlung! Milte August 1886 sind mir von meinem Vorgänger Herrn Ncbag 8342148 fl. als Vcrc'nsvcrmögcn übergeben worden und Ende 1887 zeigt sich ei» Barbestand von 8733.36 sl.. obwohl in den Jahren 1886/87 viele unvorhergesehene erhebliche Ausgaben zu bestreiten gewesen sind. Die Einnahme für Inserate von österreichischen und deutschen Firmen hat 1885: 2343.27 fl., 1886: 3272.81 fl., 1887: 2728.64 sl. (aus deutsche Firmen entfallen 1885: 750 Mk.. 1886: 2030 Mk., 1887: 1442.40 Mk.) betragen und weist gegen die drei vorangcgangcncn Jahre 1882/84 ein Plus von 514 sl. auf. Die Jahresbeiträge haben 1885: 1640 sl., 1886: 1775 sl., >887: 1800 fl. ergeben, und die Anzahl unserer Mitglieder ist seit 1885, wo 328 waren, ans 361 gestiegen und im fortwährenden Zunchme» be griffen. Von unserem Bücherverzeichnisse sind 1886 um 51 fl. verkauft worden, der Erlös des Verkaufes im Jahre 1887 hat 121 fl. betragen; damit erscheinen die Druckkostcn, welche sich im Vorjahr auf 589.35 fl. belaufen haben, nur zu einem Fünftel gedeckt. Die Ausgaben für unsere »Correspondcnz« haben sich beträchtlich ge steigert; so wurden im Jahre 1887 unter dem Titel »Honorare- 1090 fl. bezahlt. Hierin sind inbegriffen die Bearbeitung des halbjährigen Kala loges mit 255 fl., ein Herrn Urbänck für die czechische Bibliographie gewidmeter Beitrag per 80 fl., für das Ordnen des Bcrmannjchc» Zettelkatalogcs 75 sl., Honorare an die Mitarbeiter 460 sl., zusammen 870 fl. Das ideale Ziel, daß die Einnahmen für Inserate und die Pränumeration von Nichtmitglicdern die Herstellungskosten unserer Corre- spondenz decken sollten, ist noch in weiter Ferne. Zur Erhaltung der Bestcllanstalt ist ein jährlicher Beitrag von fl. 200.— aus der Vcrcins- kassa zu leisten, die einmaligen Kosten für Einrichtung der Bibliothek haben 450 fl. 64 kr. betragen; für Ankauf von Büchern sind 213 fl. 14 kr. verausgabt worden. Die heutige Kassa weist 7026 fl. 56 kr. aus und ist nach dem Voran schläge für dieses Jahr ein Zuwachs von 750 sl. zu gewärtigen/ im ganzen genommen daher der gegenwärtige Stand ein günstiger zn nennen. Mit Rücksicht bierauf erlaube ich mir auf eine Pflicht des Vereines hinzuwciscn: sie betrifft die ausgiebigere Unterstützung unserer kranken oder unverschuldet ins Unglück geratenen Gehilfen. Geradezu beschämend ist die Thatsache, daß der Berliner Untcrstützungsvcrein, welcher aus unserer Kassa mit jährlich 200 Mark bedacht wird dieses kleine Ge schenk mit dem jährlich zehnfachen Betrage an Untcrstützungs- und Krankengelder» erwidert; seither war die Gepflogenheit, den durchreisenden aller Mittel baren Gehilfen, den Rcconvalcscentcn, den unverschuldet Stellenlosen mit einem Sammclbogcn von Kollegen zu Kollegen zu schicken, bei jedem einzelnen halte er zu bitten und seine Lage zu schil dern. Dem kann abgcholfen werden, wenn Sie die Zinse» von 4000 fl. unseres Vercinskapitals alljährlich zur Linderung der drückendsten Not verwenden und wenn Sie Ihren künftigen Schatzmeister beauftragen, in dringenden glaubwürdigen Fällen den hilfsbedürftigen Gehilfen, der sich genügend auszuwciscn vermag, zu unterstütze». Ich glaube diesen An trag nicht noch eingehender begründen zu sollen; die seit Jahren sich glcichbleibcndc Misere zwingt uns zur schnellsten Abhilfe. Die Zinsen dieses Grundkapitalcs von 4000 fl. werden sich, ich bin überzeugt, durch einmalige und Jahrcsspenden unserer Mitglieder wesentlich erhöhen und uns endlich in die Lage versetze», den wahrhaft bedürftigen Gehilfen nicht mehr von Haus zu Haus schicken zu müssen. Ueberzcugt, nicht ver geblich an Ihr Mitgefühl appelliert zu haben, ferner gewiß, daß zehn hier anwesende Mitglieder meinen Vorschlag billigen, stelle ich den for mellen Antrag, die Zinsen eines Kapitales von 4000 fl. aus unserer Vereinskassa zur ausgiebigeren Unterstützung notleidender Gehilfen zu verwenden und bitte über diesen Antrag abilimmcn zu lassen. Zu diesem Kassabericht ergreift Herr C. Graeser das Wort, um ihn einer scharfen Kritik zu unterziehen, und betont haupt sächlich, daß der Kassaabschluß n,ir das III. Quartal 1887 in sich begreift und das IV. Quartal 1887, sowie das erste Semester 1888 nicht berücksichtigt. Er wünscht Auflärung über einige Posten sowie über den Umstand, daß die in der letzten General versammlung für Schulzwccke bewilligten 3000 fl. nicht separat gebucht erscheinen. Er bezweifelt nicht die Richtigkeit der Bilanz, welche von den Rechnungsrevisoren Herren Ludwig Mayer und Ludwig Seidel geprüft wurden, auch bezweifelt er nicht die nützliche Verwendung der verausgabten Beträge, doch hält er den Kassabericht für nicht erschöpfend, umsomehr, als der Voranschlag für die nächste Wahlperiode fehlt. Nachdem Herr Hermann Manz die, gewünschten Aufklä rungen giebt, bei den einzelnen Posten bis in die kleinsten De tails eingeht, und der Vorsitzende erklärte, daß die Bewilligung der einzelnen größeren Ausgabeposten in Ausschußsitzungen, denen auch Herr Graeser als Schriftführerstellvertreter beiwohnte, mit Majorität erfolgte — wird dem Schatzmeister Gen eraldech arge ! einstimmig erteilt.
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