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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.11.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1925-11-03
- Erscheinungsdatum
- 03.11.1925
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- Deutsch
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17003 ». Dttchll. vuchhaLtxI. Fertige Bücher. 257, 3. November 1S25. Falle nichts anderes durch den Prozeß erzwingen konnte als eine geringfügige Titeländerung meiner Ausgabe, habe ich wiederholt den Versuch gemacht, die Angelegenheit von Verlag zu Verlag unter Anhörung unparteiischer, sachver ständiger Kollegen zu besprechen. Diese Vorschläge wurden zurückgewiesen. An dem durch die lange Dauer des Prozeßes entstandenen Schaden trägt allein das Bibliographische Institut die Schuld. Das Sortiment kann von jetzt an wieder den „Reclam-Brehm" vertreiben, ohne befürchten zu müffen, durch einen schwebenden Prozeß für evtl, entstehenden Schaden haftbar gemacht zu werden. Der Brehm-Prozeß ist durch die Reichs gerichtsentscheidung endgültig zu meinen Gunsten entschieden. Ich stelle wirkungsvollstes Prospektmaterial sowie Plakate zur Verfügung. Den Wert meiner Ausgabe bezeugen Hunderte von Besprechungen in der deutschen Presse, von denen ich nachstehend drei wiedergebe: Der hervorragende Naturwissenschaftler Prof. Di-. W. Schoenichen schreibt in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift „Der Naturforscher": „Eine neue Ausgabe von Brehms Tierleben, nachdem erst vor wenigen Jahren die große, von Profeffor zur Straßen geleitete Neubearbeitung ihren Abschluß gefunden hat? Können beide Werke wohl nebeneinander bestehen, so daß jedem seine eigene Bedeutung jukommt? Wir dürfen diese Frage unbe« dingt bejahen. Zur StraßenS Werk, zu dem Gelehrte von dem Range eines Ludwig Heck, eines Richard Heymons, eines Max Hilzheimer usf. ihr Beste« mit beigetragen haben, ist großenteils eine völlig« Neuschöpfung, in der vieles von dem ursprünglichen Text zurückgedrängt worden ist durch die Fülle der wissenschaftlichen Zutaten. So kam eine Arbeit zustande, die mehr den Charakter eines wissenschaftlichen Nachschlage. Werkes erhielt, als den eines liebenswürdigen Volksbuches, wie «e der alte ,Brehm' ehedem gewesen war. Diesen .alten Brrhm', in dem aus jeder Zeile die schöne Begeisterung eines sich seiner Sache ganz hingehenden Forschers und Tierfreundes, die volle Frische eigenen BeobachtenS und Erlebens, die volle Kraft einer starken und edlen Persönlichkeit sprechen, in seiner ursprünglichen Gestalt uns wiedergcgeben zu haben ist u n - streitig ein Verdienst der Verlagehand- lung wie des Herausgebers. Sie haben durch diese Tat in unserer naturwissen, schaftlichen Volkeliteratur «in« klaffende Lücke wiederum geschlossen. Mag auch die Sprache des alten Brehm hier und da Wendungen enthalten, die der neuzeitliche Tierpsychologe vermeidet, so muß man doch bedenken, daß es sich hier um ein wahrhaft klassisches Werk handelt, das durch .Verbesserungen' um seinen schönsten Reiz betrogen wird. In der Tat — der Zauber, der aus diesen Schilde, rungen eines Meisters zu uns spricht, ist überraschend stark. Die Kraft der Gestaltung, die Anschaulichkeit der Sprach« sind so groß, daß auch der Kenner unsere« volkstümlichen Schrift- tums sogleich gefesselt ist und sich von dem Fluß der Darstellung willig weiterlragen läßt. Die Auswahl, dir der Herausgeber aus dem Gesamtwerke getroffen hat, ist lobenswert: das Heimatliche oder sonst unmittelbar Bedeutungsvolle hat er in erster Linie berücksichtigt; das uns Frrnerstehende wurde unterdrückt. Ale angenehme Zugabe empfinden wir di« zahl reichen hübschen Btldertafeln, die Szenen aus dem Tierleben teil« nach Naturaufnahmen, teils nach guten künstlerischen Zeichnungen oder Gemälden wiedergeben. So wird diese wohlfeile und gediegene NeuauSgab« ihren Weg machen. Möchte sie dahin wirksam sein, daß gemütvoll« Freude am Tun und Treiben der Tierwelt in immer weiteren Kreisen ihre Stätte finde." Wilhelm Bölsche urteilt im „Berliner Tageblatt" „Man kommt jetzt wieder mehr auf Brehm zurück. Eines teils, weil es sich als ein öffentliches Geheimnis rundspricht, daß unsere Tierdarftellung systematisch besser, .lebendig' aber schlechter geworden ist und wir uns an ihm und den anderen Charakterköpfen seiner Generation, wie Vogt u. a., wieder her- auflesrn müffen. Dann aber aus tierpsychologischen Gründen. Gewisse wohlbekannte zootheologische Kreise, die Tier und Mensch durchaus wieder voneinander haben wollten, hatten von Brehm glücklich eine Karikatur in Umlauf gebracht, die keine Nasenspitze Ur-Brehm mehr enthielt; es gilt, ihn dahinter erst wieder zu entdecken. Inzwischen hat dir große sogenannte Neuausgabe seines Lebenswerkes .Tierleben' di« Sachlage nochmals verschoben, indem sie unter seinem nur noch vom Titel weiterklingenden Namen ein an sich höchst vorzügliches,
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