Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.12.1888
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1888-12-17
- Erscheinungsdatum
- 17.12.1888
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18881217
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188812173
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18881217
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-17
- Monat1888-12
- Jahr1888
-
6477
-
6478
-
6479
-
6480
-
6481
-
6482
-
6483
-
6484
-
6485
-
6486
-
6487
-
6488
-
6489
-
6490
-
6491
-
6492
-
6493
-
6494
-
6495
-
6496
-
6497
-
6498
-
6499
-
6500
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
292, 17. Dezember 1888. Nichtamtlicher Teil. 6481 bezw. die Berechnung dieses Wertes ermöglicht. Die Wage ver einfacht die Arbeit der Papierprüfung so sehr, das; nicht bloß jeder Fabrikant, sondern sogar jeder geschulte Arbeiter dieselbe vornehmen kann. Wir haben diesmal nur zwei Patente aus der Klasse Papier fabrikation zu verzeichnen. H. Diethelm in Wien erhielt unter Nr. 45039 ein Patent ans eine Holzstoff-Sortiermaschine mit endlosem Sieb. Diesem kann jede Stellung gegeben werden; auch läßt es sich während des Ganges bequem reinigen. Je nach der Feinheit des Stoffes wird die Maschengröße des Siebes ge wählt; dieses bewegt sich fortwährend, so daß der Stoff immer auf eine frische Stelle fällt. — Fr. Umstadt er in Feudenheim hat einen Kühlapparat für Säuredämpfe und Gase erfun den, d. h. einen Apparat, welcher diese Dämpfe in den flüssigen Zustand überführt. Derselbe ist hauptsächlich zur Gewinnung der Dämpfe schwefliger Säure bei der Zellstofffabrikation be stimmt. (Patent Nr. 45 074.) Aus dem Gebiete der graphischen Künste haben wir heute zwei Erfindungen zu erwähnen, welche dem Holzschnitte zu Leibe gehen. Heinr. Bogaerts in Brüssel erhielt, als Vertreter der dor tigen Iinpriworis artistiguo internationale, unter Nr. 45 016 ein Patent aus ein Tonpapier, welches zur Herstellung wohlfeiler Metallcliches dienen soll. Zur Herstellung des Papieres werden Formen benutzt, in deren untere Fläche ein Linieugrund ein graviert ist, welcher die eigentümliche Schraffierung der Holz schnitte genau wiedergiebt. Die Formen bestehen ans Holz oder Metall und werden auf ein weiches Material übertragen, so daß die Vertiefungen derselben zu erhabenen Linien werden. Zur Herstellung der Formen dient aber ein »Zeichenpapier, auf wel chem der Grundlinienton dadurch hervorgebracht wird, daß die in das Papier eingeprägten Furchen mit Schwarz ausgegossen werden, oder das Blatt mit einer Schwarzschicht vollständig be deckt wird, so daß bei mehr oder weniger starkem Abschälen, bezw. Radieren dieser Schicht und der Rippenkämme die Furchen (schwarz) beliebig schmal und die Rippen (weiß) beliebig breit hervortreten, wodurch der Linienton nach Erfordernis in ent sprechender Schattenstärke ausgeführt werden kann«. So lautet der sehr unklare Patentanspruch am Schluß der betr. Patent schrift, die womöglich noch unklarer ist. Wie ein aus beliebigen Linien bestehender Grund durch das Verfahren entstehen kann, ist allerdings begreiflich. Ein Grund ist aber doch keine ein Holzschnittbild ersetzende Platte. Ganz klar ist dagegen das Verfahren von Chediac L Co. in Paris (Patent Nr. 45364), welches ebenfalls den Ersatz von Holzschnitten bezweckt, mnd Clichos geben mag, die mäßigen An sprüchen genügen. Es wird ein Papierbogen mit einem Teig aus Bleiweiß, Leim, Glycerin und Eiweiß überzogen, und zwar mittels eines Pinsels. Ist die Schicht trocken, so wird sie mit einem Klebstoff überzogen und satiniert. Hierauf entwirft man die zu vervielfältigende Zeichnung mit Bleistift auf dem Papier in leichten Linien und überzieht die Stelle mit der Zeichnung mit einem eigentümlichen Firnis. Ans diesem Firnis, welcher eine ziemlich dicke Schicht bildet, wird nun die Zeichnung heraus modelliert, indem man denselben von den Stellen wegschabt, welche Weiß bleiben sollen. Auf diese Weise erhält man eine Hoch matrize, die sich mit Hilfe der bekannten Verfahren auf Stein oder auf Zink übertragen läßt. Nach Einwalzen der Platte wird diese geätzt und ist dann druckfertig. Drucke von einer solchen Platte stehen, den Erfindern zufolge, Holzschnittdrucken nicht nach, ja übertreffen diese an Schärfe. Die Iborne waollino 6o. in New - Aork, deren Setz maschine wir seiner Zeit nach der Beschreibung in englischen Blättern erwähnten, hat dieselbe endlich nach jahrelanger Prüfung ini Deutschen Reiche patentiert bekommen (Nr. 45 055). Große Geschäfte wird sie schwerlich damit machen, wenn auch anzuer kennen ist, daß der Apparat manche Verbesserungen aufweist. Sinnreich ist die Ablegemaschine von F. Pranncggcr in Graz (Nr. 45 056). Charakterisiert wird sie hauptsächlich dadurch, daß ein Transporthebei, die Bewegungen des mensch lichen Armes nachahmend, in seiner Mittelstellung die abzulegenden Lettern anfnimmt und dieselben, sich nach rechts und links bewegend, noch den für sie bestimmten Fächern schasst. Es genügt ein Fingerdruck auf eine Taste, um den Hebel in Bewegung zu setzen. Die Maschine ist kein Zubehör einer Setzmaschine, sondern dient lediglich zum Ablegen des gewöhnlichen Satzes. Fr. Moritz in Dortmund erfand einen Metall-Schließ- rahmen, welcher das Zusammenstellen der einzelne» Druckseiten erleichtern und den Satz wahrend des Drucks gleichmäßiger und fester Zusammenhalten soll, als es bisher geschah. Der Rahmen macht das Ausbinden mit der Kolumnenschnur entbehrlich. An Stelle derselben tritt ei» jedem Schristsystem genau anzupassender vierteiliger Rahmen, welcher um de» Satz gelegt wird und während des Drucks um die Kolumne verbleibt. Das Anpassen aber ermöglicht eine eigentümliche, ohne Abbildungen nicht klar zu machende Einrichtung. Der Rahmen besteht ans vier Metall leisten, deren Höhe etwa 4 mm geringer ist als die der Schrift. (Patent Nr. 44 909.) Die »Papierzeitung« berichtet über ein von W. Sommer (Moeser'sche Druckerei) erfundenes Zurichtversahren für Jlln- strationsdruck. Hier erfolgt die Verstärkung der kräftig wirken sollenden Stellen nicht durch Aufkleben von Papier-Ausschnitten, sondern durch Ausstreichen einer dickflüssigen schnell trocknenden Masse. Sommer verfährt also umgekehrt wie Mäser, der die Stellen, welche schwach drucken sollen, aus einem mit Barytschichten gestrichenen Papier herausschabt. Die Zusammensetzung der Masse ist Geheimnis des Erfinders. Wahrscheinlich eine mit Klebstoff versetzte Erdfarbe. Die Illustrationen der trefflich aus gestatteten Zeitschrift »Zur guten Stunde« werden auf diese Weise zugerichtet. Demselben Blatte zufolge hat die Firma Heidenhaiu L Hoffman» in Berlin eine Schmelzvorrichtung erfunden, welche das unangenehme und zeitraubende Verfahren des Schmelzens der Walzenmasse wesentlich erleichtert. Die Vorrichtung arbeitet selbstthätig ohne Aufsicht und mit geringen Feucrungskosten. Dem englischen Parlament liegt ei» Blaubuch über die Ergebnisse der Untersuchung betreffend die Haltbarkeit der Wasserfarben, bezw. über die Erhaltung der in den Museen und Privathäusern zur Schau gestellten Aquarellbilder. Da die Sache auch für den Farbendruck von Interesse, so sei der Inhalt des Blaubuchs kurz wiedecgegcben. Die Versuche wurden mit Papierstreifen veranstaltet, welche mit den verschiedensten Farben und Farbenmischungen bemalt waren und 10 800 Stunden einem Licht ausgesetzt wurden, das 480 Jahren gewöhnlichen Museums lichtes glich. Das Ergebnis war, daß nur die Mineralfarben sowie Berliner Blau unverändert blieben und daß von 34 Mischungen nur drei keine Veränderung anfwiescn. Diejenigen aber, welche Berliner Blau enthielten, erlangten den ursprüng lichen Farbenlon wieder, nachdem sie 6 Wochen in einem dunklen Raume verblieben waren. Ferner ergab sich, daß keine Farbe sich in einem luftleeren Raume verändert; ebensowenig in einem abgeschlossenen, durch Gas erleuchteten Schrank. Näheres findet der Leser in Nr. 60 der Zeitschrift: »Technische Mitteilungen für Malerei- von A. Keim in München, der wir obiges entnehmen. »ll'imprimerie« teilt ein Verfahren zum Umdruck von Spitzen auf Stein mit, welches Verfahren namentlich bei Herstellung von Etiquetten oder Verpackungen gute Dienste leiste» mag. Man wählt natürlich möglichst glatte Spitzen und meidet solche, bei welcher die Stickerei stellenweise zu stark her- vonritk. Die Spitze wird alsdann mit leichtflüssigem Gummi wasser angefeuchtet und auf ein Kissen ausgespannt, nachdem man derselben einen Bogen Papier untergelegt hat. Man nimmt alsdann zwei Bogen Umdruckpapier, welche man einschwärzt und zusammenpreßt, um eine vollständige Glätte der Schwärze zu er-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht