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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.06.1923
- Strukturtyp
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- 1923-06-11
- Erscheinungsdatum
- 11.06.1923
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. V 133, ll. Juni i!Q3. Bekanntmachung. Mit Bezug auf das umstehend bekanntgegebene Abkommen bitten wir die deutschen Verleger, ihre Fakturen möglichst ein heitlich nach untenstehendem Muster auszustellen: Kranen Netto Titel des Werkes Schweiz. Fr. 1.— 15"/y Sondervergütung Ord. 8000 5200 780 Kr. 4420 Wien, den 7. Juni 1923. Der Vorstand des Vereins der österreichischen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler in Wie» i. A.: O. sasäst Wilhelm Frick. Verein der Buchhändler zu Frankfurt a. M. Zur Befestigung des Vertrauens zwischen Verlag und Sorti ment halten wir die BAG für diejenige Abrechnungs-Genossen- schaft, welch« die Unterstützung aller Buchhändlerkreise verdient. Wir bedauern es, daß der Verein der Kommissionäre durch seine Nengründung Unfrieden und Unsicherheit wieder in die Reihen des Buchhandels tragen will. Wir bitten deshalb auch unsere Mitglieder, der BAG, soweit iie bereits angeschlossen sind, ihr Vertrauen zu bewahren, und for dern die noch nicht Angeschlossenen auf, sich sofort als Mitglied der Abrechnungs-Genossenschaft BAG anzuschließen. Frankfurt a. M., den 1. Juni 1923. Der Vorstand des Vereins der Buchhändler zu Franksurt a. M. v. Mayer, 1. Vorsitzender. Zur Buchmarkfrage. Von Dr. G e r h. M en z. In der netten Idee, die durch die Auseinandersetzungen in den Kantateversammlungen in die Erörterung geworfen worden ist, nachdem sie schon vorher manchen beschäftigt hatte, und die nunmehr auch im Börsenblatt hier zur Behandlung steht, mischen sich verschiedenerlei Einzelelemente. Es wird zur Klärung bei tragen, wenn sie reinlich auseinandergehalten werden. Denn nur dann wird man herausschälen können, was von Fall zu Fall gilt und was nicht, wie sich das Ganze ausnimmt, wo seine Grenzen, seine Schwächen und Stärken liegen. Das Schlüsselzahlsystem, besser gesagt: die Schlüsselzahlrech nung ist nur vom Ladenpretsgedanken her richtig zu verstehen. In Zeiten schwankenden Geldwerts kann der Ladenpreis nur ein gleitender Preis fein. Selbst wer an der Fiktion des festen Prei ses sesthalten wollte, müßte seine Preise dauernd dem Geldwert anpassen. Soll bei zunehmender Schnelligkeit der Fortschritte der Geldentwertung und demgemäß bei steigender Häufigkeit der Preisänderungen sowie angesichts der ungeheuren Menge der vorhandenen Einzelpreise das, was den Vorteil der Ladenpreis idee ausmacht und nun einmal die geschichtlich erwachsene Grund lage des ganzen buchhändlerischen Geschäftsverkehrs darstellt, einigermaßen erhalten werden können, so müßte in die Anpassung der Preise an die Geldentwertungsfortschritte Methode gebracht werden, so müßte an die Stelle chaotischer indivi dueller Willkür,der Einzelnen die mechanisie rende, vereinheitlichende Richtlinie der Orga nisation treten. Das und nichts anderes bracht« die Einführung der Schlüsselrechnung. Sie hebt die Geldentwertung nicht auf. Sie ist auch nur verständlich, ja berechtigt als Reflex auf die Tatsache, daß die Ladenpreise letzten Endes Preise in Papiermark bleiben, daß nur in Papiermark tatsächlich Geschäfte abgewickelt und alle Zahlungen ausgeführt werden. Das ver kennen oder vergessen wollen heißt sofort auf Abwege geraten. Es gibt ja Kritiker, die behaupten, die Schlnsselzahlrechnuug lause auf Verdrängung der Mark hinaus und befördere ihren ! Verfall. Sie verkenne» den grundlegenden Unterschied zwischen Rechnungsgrößen und Zahlmttteln. Was heute am Buch ge schieht durch Festsetzung seines Wertes in einer Grundzahl, die für den tatsächlichen Verkehr nur in Verbindung mit der Schlüs selzahl Gehalt und Leben erlangt, ist im Grunde nichts anderes als das, was bei allen Effekten längst Brauch und Übung war, deren Nominalwert für die Praxis ja immer den Kurs als Er gänzung braucht. Demgemäß ist hier die SchlUsselzahlsestsetzuug auch wiederholt schon als Kursnotierung bezeichnet worden. Man wende nicht «in, daß die Schlüsselzahlfestsetzung faktisch sich ganz anders abspiele als eine Effektenkursnoticrung an der Börse. Die Äußerlichkeit des Verfahrens hebt die Identität des Wesens noch nicht ohne weiteres auf. Allerdings treten Ange bot und Nachfrage hinsichtlich der Buchhändlermark nicht direkt und konkret in Erscheinung. Das ist aber bei der Buchpreisbil dung überhaupt nie der Fall. Mindestens als Fiktion kann die Berechnungsmethode bei der Schlüsselzahl jedenfalls der Kurs notierung gleichgesetzt werden. So wenig nun die Aktienkursfest- setzungcn den Verfall der Mark bewirken - sic folgen ihm zö gernd und suchen ihn zu paralysieren — und so wenig diese technisch notwendigen Maßnahmen auf eine Verdrängung der Mark als Zahlungsmittel hinauslaufen können, so wenig hat damit auch die Schlüsselzahlrechnung zu tun. Jene Kritiker liefen mit ihren Behauptungen dem, was jetzt teilweise neu be absichtigt wird, voraus. Jetzt sind allerdings Anregungen laut geworden, die in Ausnutzung der mit der Einführung der Schlüs selzahlrechnung sich. eröffnenden Möglichkeiten eine eigne, auf Grundzahlen lautende Währung und entsprechende neue Ersatz zahlmittel schaffen möchten. Das ist aber etwas vollkommen Neues, etwas Selbständiges und muß deshalb gesondert für sich betrachtet werden. Die Möglichkeit dazu bestünde an sich auch ohne das Schlüssel- und Grundzahlensystem. So wenden sich die führenden Bankleute gegen die vom Industrie- und Handelstag und anderen Stellen empfohlenen Goldmarkkonten, ohne daß der Gedanke der Gteitpreise auf Jndexbasis dabei eine Rolle spielte. Beides sind eben zwar aus gleicher Not entspringende, aber keineswegs identische Elemente. Die Kombination beider gibt dem Gedanken der in diesem Sinne erweiterten Schlüsselzahl- rechnung nur den Charakter einer interessanten, aktuellen Va riante. Sein Wesen ist aber gerade daraus nicht ermittelbar. Ist nun die Schlüsselzahl ihrem Wesen nach als Kursnotierung erkannt, so ergibt sich ohne weiteres im Wege der Analogie, daß sie eigentlich täglich festgestellt, notiert werden müßte, wenn sie sich ihrem Wesen gemäß vollkommen sollte auswirken können. An sich steht dem nichts im Wege. Tägliche Notierung bedeutet im übrigen jedoch keineswegs tägliche Veränderung. Auch die täglich notierten Cffektenkurse — ebenso wie übrigens auch die Noten- und Devisenkurse, wie die Erfahrung der letzten Monate noch einmal gezeigt hat — halten sich oft tage-, ja wochenlang auf 'demselben Stand, bis entsprechende Einflüsse eine Änderung herbeisllhren. Mithin würde auch bei der Schlüsselzahl <- Buch- Händlermark-Notierungj selbst bei täglicher Festsetzung das End- ergebnis vermutlich nur wenig von der tatsächlich erlebten Ent Wicklung verschieden gewesen sein. Ändern 'würde sich die Lage nur insofern, als so jede Sicherheit des Verharrens der Schlüssel zahl auf der erreichten Höhe bis zu dem heute bekannten nächsten Notierungstermin entfallen würde. Die Anderungstermine der Schlüsselzahl würden bei täglicher Notierung vielmehr so un- sicher, so dem Spiel des Zufalls ausgeliefert, wie das in der Tat bei den Effekten- und sonstigen Börsenkursen der Fall ist. Das heute in Wirklichkeit geübte Verfahren der festen Periodisierung der Schlüsselzahl auf mindestens wöchentliche Geltungsdauer ist ein Entgegenkommen an die sowohl aus dem Sortiment wie aus dem Verlag geäußerten Wünsche der Praxis. Für alle Kalkula tionen und auch für sonstige Entschlüsse ist ja in der Tat Wohl eine gewisse Stabilität unentbehrlich. Außerdem empfiehlt sich das Verfahren auch mit Rücksicht auf die Kaufkraftentwicklung der ausschlaggebenden Abnehmerkreise. Noch sind alle Gehalts zahlungen und -Normierungen auf Monatsfristen eingestellt. Zwar nehmen die lebensnotwendigen Güter in ihrer Preisge staltung darauf keine Rücksicht. Sie belasten die Kaufkraft de: Festbesoldeten bon Tag zu Tag sofort stärker, wenn sie anderwärts
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