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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.10.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-10-04
- Erscheinungsdatum
- 04.10.1923
- Sprache
- Deutsch
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69S4VSrsenblaU f. d. Dtschru Buchhandel. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. 232, 4. Oktober 1923. fang 1827, Frühjahr 1829, Februar und März 1839, Anfang 1831. Perioden lückenhafter Aufzeichnung liegen namentlich in den Jahren 1824, 1825, 1828 und der zweiten Hälfte 1829. Tiefe Lücken wurden zum Teil nachträglich durch unzuverlässig rekonstruierte Gespräche aus- gefüllt. Die Form der Gespräche läßt sechs verschiedene Typen er kennen: 1. unmittelbare Tagebuchaufzeichnungen in Nohform; 2. redi gierte Gespräche, die Goethe zur Prüfung vorgelegt wurden; 3. zusam menhanglose wörtliche Aufzeichnungen; 4. Zusammenfassung von Auf zeichnungen verschiedenartigen Ursprungs; 5. Rekonstruktion mit frem den Hilfsmitteln; 6. Rekonstruktion nach dem Gedächtnis. Das Mate rial der Gespräche läßt sich nach diesen Gesichtspunkten aufteilen und die Zuverlässigkeit der Goethe in den Mund gelegten Äußerungen da nach im einzelnen bewerten. PersoMliMWeil. Zu« Jubiläum Curt Uenkcr. <Vgl. Bbl. Nr. 228.) — Alz An erkennung für seine während 25 Jahren geleisteten Dienste ist Herr Curt Klenker in Leipzig von seinem Chef, Herrn vr. Ir. Lainpe-Bischcr, als Teilhaber in die altehrwürdigc, 1730 gegründete Verlagsbuchhandlung F. C. W. Vogel in Leipzig ausgenommen worden. 25jährigcs Jubiläum. — In der Firma Walter de Grmster L Co. in Berlin feierte am 1. Oktober der Korrektor der Gutten- tag'schen Gesetzessammlung, Herr Ernst Seele mann, sein süus- nnbzmanzigjähriges Jubiläum. Wenn die Guttentagsche Sammlung und die größeren Kommentare des Guttentagschen Verlags, wie viel fach gerühmt worden ist, eine» fehlerfreien Text bieten, so darf daran der Jubilar sich einen erheblichen Anteil zuschreiben. Und nicht nur seit 25 Jahren übt er unermüdlich diese sorgsame Tätigkeit, auch schon zuvor in seiner Lehrzeit als Setzer und Korrektor hat er insofern sür den gleichen Verlag gearbeitet, als er namentlich an Guttentagschen Ausgaben beschäftigt war. SpreWlll. lthue Verantwortung der Redaktion; jedoch unterliegen alle Einsendungen der Bestimmungen über die Verwaltung des Börssnblatts.1 Offener Brief an Herrn Fritz Schnabel in Prien. »Daß die BAG eine ausgezeichnete Ein richtung wäre, ist heute strotz Zalkoj wohl allen klar. Aber die BAG ist von alten Her ren gegründet, und alle Bedenken des Al ters hasten, ähnlich dem Meltau aus Rosen, an dieser Institution. Ausbau der BAG zur selbständigen B u chh ä n d l c r b a n k ist die For derung des Tages. Keine Sorge, Herr Boigtländer, wir wollen Ihr schönes Ge bäude nicht zertrümmcrn, ansbauen — auf - bauen wollen wir!» Frib Schnabel im Börsenblatt 1923, Nr. 222. Ich bekenne mich schuldig, in meinem 74. Lebensjahre die Grün dung der BAG veranlaßt zu haben und noch heute im Vorstand zu sein. Zu meiner Entschuldigung kann ich nur ansührcn, daß ich vorher drei Jahre lang den Gedanken zur Ausführung öffentlich ansgeboten und erst, als weder Mittelaite noch Junge Hand angelegt, gedacht habe: Lieber so, als gar nicht. Manche haben heute noch nicht begriffen, daß die BAG eine Lebensfrage sür den Buchhandel ist und jeden Tag mehr wird, denn binnen kurzem werden alle anderen Abrechnungs arten versagen. Übrigens ist die BAG unter ihrem tatkräftigen tech nischen Leiter ganz jngendfrisch ins Leben marschiert. Es ginge ihr, nur mit der Adca im Bunde, auch ohne die schon vor drei Jahren als Teil eines großen Neformprogramms empfohlene Buchhändler bank, übrigens ein uralter Gedanke, auch jetzt vortrefflich, wenn nicht die im August Plötzlich beschleunigt einsetzende Währungskatastrophe gewisse Verleger kopfscheu und alle Banken nicht nur kapitalschwach gemacht, sondern auch das ganze Volk bis zu den Schulbuben herab zur Börsenjobberei verführt und so die Banken mit unerfüllbarer Arbeit überhäuft hätte. Daß es Jüngeren gelungen wäre, binnen vier bis süns Wochen das Steuer einer mit einer Bank verbündeten Genos- seitschaft leinen Blick in das Genossenschastsgesetz, bitte!) schneller hcrnmzuwersen, als es dem jetzigen Vorstände gelungen ist, bezwcisle tch. Auch abgesehen von Gesetz und Satzung würden wir es sür gewissenlos erachtet haben, ohne Befragung urteilsfähiger Sortimenter deren siebentägige Nespektfrist zu streichen, und eine andere Abkürzung des Einzugsverfahrcns ist zunächst nicht möglich. Dazu be darf es der jetzt fest beabsichtigten llmordnung oder Lösung des Ver hältnisses zur Adca, vielleicht der endlichen Gründung einer Buch händlerbank, eines Gedankens, den wir bei Gründung der BAG zurück- gestellt hatten, um nicht den zweiten Schritt vor dem ersten zu tun. Jetzt ist vielleicht die Zeit gekommen, weil die Banken beginnen, die kleine Kundschaft, also auch die dazu zu rechnenden Buchhändler, abzustoßen und sie so zu zwingen, sich eigene Banken zu gründen. In Leipzig ist man sehr ernstlich an dieser Planung, lange ehe Sie »Jugend heraus!- gerufen haben. Es wird in der Hauptsache vom Gesamtbuchhandel abhängc», ob er sich seine Buchhändlerbank schassen will oder nicht. Wenn nicht, wird er bald keine Bank mehr haben. Sie, Herr Schnabel, können aber der Sache einen wesentlichen Dienst leisten, wenn Sie uns gütigst helfen wollten, über die Stel lung einer solchen Bank zur G r u n b in a r k-Berechnung klar zu werden. In der BAG ist diese unmöglich: bas erhellt aus der ein fachen Überlegung, daß diese die Verantwortung nicht übernehmen und den Genossen die Kosten nicht anfbürden kann, wöchentlich 20- bis 80 000 Grundmark-Lastzcttel in Papiermark rechtzeitig, richtig und zur Zu friedenheit jedes beteiligten Verlegers und Sortimenters umzu rechnen. Aber es ließe sich vielleicht so machen, daß die mit der BAG verbundene Bank diese Umrechnung vornimmt, etwa so, daß sie dem Sortimenter die letzte Schlüsselzahl anrechnet, dem Verleger aber nur znr vorletzten auszahlt. Oder sie muß sich sonst für ihre Arbeit einen angemessenen Gewinn verschaffen. Ich stoße aber auch bei diesem Ge danken aus immer neue Hemmungen. Wenn Sie uns also einen brauch baren, reiflich durchdachten Arbeitsgang answeisen könnten, so würde das zur Klärung wesentlich beitragen. Noch kein einziger derer, die von der BAG die Grundmark-Bercchnung verlangt haben, hat ver raten, w i e er sich die Sache denkt. Wie ich persönlich über die Grundmark-Berechnung denke, wissen Sie aus dem Börsenblatt Nr. 108. Manche der Verleger, die sich meiner Warnung verschlossen haben, bereuen dies schon jetzt. Außer dem werden Grundmark und alle aus sie gestellte» Einrichtungen an dem Tage erledigt sein, an dem die nenc »Bodenmark« gesetzliches Zahl- mittel werden sollte, also vielleicht sehr bald. Aber auch schon vorher läßt sich meines Erachtens die Grundmark-Berechnung wohl von sehr gewandte» Sortimentern und Verlegern mit Nutzen bisweilen an wenden: als allgemeines Abrechnungsmittcl kann sie aber sehr üble Folgen haben. Daß die Masse der Sortimenter nichts von ihr wissen will, zeigt jetzt jede Nummer des Börsenblattes. Daß ich in vielem hinsichtlich der Rückständigkeit »Leipzigs« unge fähr so denke wie Sie, haben Sie vielleicht schon aus einigen meiner Veröffentlichungen ersehen. Dennoch ist es ungerecht, Leipzig allein oder den Börsenvercin des Mangels an führenden Persönlichkeiten zu beschuldigen, eines Mangels, an dem mindestens das gesamte daran so unglücklich gewordene deutsche Volk leidet, wenn nicht die ganze Kultnrwclt. Das ist aber, soweit ich zu urteilen vermag, die Folge einer fehlerhaften Entwicklung, deren Ursprung sür uns Deutsche um tausend und mehr Jahre zurückliegt. Mit dem bloßen Rufe »Jugend heraus!» wird sich dieser Zustand nicht ändern lassen. Leipzig, den 25. September 1923. Hochachtungsvoll Robert Voigtländör. Das teure Buch! Wir Buchhändler sind doch eigenartige Leute. Ta gibt es eine Reihe Verleger, die Zeitungen, Zeitschriften, ja Tageszeitungen her ausgeben, und in diesen Tageszeitungen und Zeitschriften kommen Aussätze und Notizen darüber, daß der heutige Kulturmensch keine Bücher mehr kaufen könne, und es ergießt sich über diese angebliche Tatsache ein großer Jammer. Dieses Gebaren ist genau so töricht wie das einzelner rückständiger Sortimenter, die ihren Kunden über die teure» Preise vorjammern. Im Gegenteil, man muß das Publikum nicht gerade überzeugen, daß die Bücher billiger sind, aber daß sic preiswert sind, und daß es Pflicht jedes Deutsche» ist, im Verhältnis zu seinem Einkommen Bücher zu kaufen. Tut er nur dies, so wird es schon besser werden. Dieses Jammern ist auch nur bei deutschen Buchhändlern möglich: die Buchhändler anderer LändeC hüten sich davor, wie es bei uns die anderen Stände auch tun, oder haben wir schon einmal von einem Schuhsabrikanten gehört, daß er seinen Reklamechcs Aussätze darüber schreiben läßt, daß die Schuhe viel zu teuer sind? Also, Verleger, sprecht mal mit euren Redakteuren! L. A. Z.
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