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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.10.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-10-04
- Erscheinungsdatum
- 04.10.1923
- Sprache
- Deutsch
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Xr 232, 4. Oktober 1923. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 6993 Gehaltsklassen in der Angestelltenversichcrung und Lohnklassen in der Invalidenversicherung vom 3l. August und 17. September 1923 die Jahresarbcitsverdienste, die Beiträge und der Geldwert der Bei tragsmarken verzehnfacht. — Von demselben Termin an gilt fiir Versicherte, deren Jahresarbcitsverdienst den Betrag von 14 400 Mil' lioncn Mark nicht erreicht, die Gehalts- oder Lohnklasse 30 nach der Verordnung über Gehaltsklassen in der Angestelltenversichernng und Lohnklassen in der Invalidenversicherung vom 29. August 1923. Die Beiträge und der Geldwert der Beitragsmarken in dieser Klasse wer den aber mit Wirkung vorn 1. Oktober 1923 verzehnfacht. — Auch fiir Beitragszeitcn vor dem 1. Oktober 1923 werden nur Beitrags marken nach Maßgabe dieser Verordnung verkauft. Die Tabelle mit Ladenpreisen nach der neuen Schlüsselzahl 60 000 000 befindet sich auf dem Bestellzettclbogen der morgigen Nummer. >* Den bisherigen Beziehern der zur Fortsetzung bestellten Son derdrucke der Schlüsselzahltabellen wird diese bis auf weiteres wieder vom Verlag des Börsenvereins regelmäßig zugestcllt. Gleich zeitig erbittet der Verlag des B.-V., um bei diesen geringen Beträgen keine Einzclberechnung vornehmen zu müssen, die in keinem Verhältnis zu den Spesen steht, Vorauszahlung bis zu Or. 0.50 für den Bezug einer Tabelle. Der Preis beträgt für 1 Expl. Or. 0.02. Eine Zusammenstellung über die bisherige Ent wicklung Üer Schlüsselzahl befindet sich auf der zweiten Um- schlagseite der Nr. 227. Kunstdruck- und Verlagsanstalt Wczel L Naumann A.-G. in Leipzig. — Die Verwaltung beantragt eine K a p i t a l s e r h ö h u n g von 28 auf 40 Milk. Mark. Bezugsrecht auf 7000 neue Aktien im Verhältnis von 4 zu 1. 5000 neue Aktien sollen im Interesse der Gesellschaft verwertet werden. Der Bezugskurs fiir die neuen Aktien wird von der Generalversammlung festgesetzt und ist mit dem Gegen wert von einem Dollar in Aussicht genommen. Transkaukasien ein gutes Absatzgebiet für den Buchhandel. — Ein Herr der Deutschen Gesandtschaft in Tiflis hat, wie uns das Meßamt für die Mustermessen in Leipzig mittcilt, darauf hiugewieseu, daß in Transkaukasien ein großer Hunger nach Büchern herrsche. Es sei deshalb dringend geraten, Werbcmaterial dorthin zu senden, zu dessen Weitergabe sich die Deutsche Gesandtschaft in Tiflis bereit erklärt hat. Außer religiösen kommen alle Arten von Büchern in Betracht, auch wissenschaftliche, da das Land drei Universitäten besitzt. Die erste deutsche Buchausstclluug in Dorpat. Die Buch handlung I. G. Krüger in Dorpat, die sich zu gemeinsamer Arbeit in einem Jntcresscnvertragc sehr eng mit der G. A. v. Halem A.-G., Bremen, verbunden hat, crösfnete am 23. September eine Bücherausstellung, die sich auch in einer mittelgroßen deutschen Stadt wohl hätte sehen lassen können. In den sehr schönen, mit frischem Grün und leuchtenden Blumen geschmückten Räumen im neuen Heim der Kunstschule Pallas sind auf weiß ausgelcgteu Tischen und Stel lagen mehr als 8000 Bände deutscher Herkunft, übersichtlich nach Disziplinen geordnet, ausgestellt. Zu der am Sonntag mittag ange setzten schlichten Eröffnungsfeier waren etwa 250 geladene Gäste, darunter auch Negieruugsvertreter, erschienen, die mit ihrem Bei fall nicht zurückhielten; die Presse äußert sich sehr anerkennend über die ganze Veranstaltung. Der Besuch wird von Tag zu Tag reger, und es steht unzweifelhaft fest, daß diese Ausstellung innere Be rechtigung hat und geschäftlich und kulturell noch lange nachwirkcn wird. Der Geschäftsgang selbst läßt allerdings zu wünschen übrig, da gerade in den letzten Tagen das Anziehen der Reichsmark bei un veränderter Schlüsselzahl die deutschen Bücher um ca. 60°/> teurer macht als gleichartige französische Werke und um ca. 40"/, teurer als englische. Der größte Teil des vorläufig in Kommission gelieferten Ausstellungsgutes wird trotzdem wohl hier im Laude bleiben, da die Firma Krüger und die von ihr gespeisten kleineren Firmen sich ent schlossen haben, einen erheblichen Teil fest anzukaufen, soweit er nicht schon durch Privatkäufe abgesetzt wird. Jedenfalls ist die Veranstaltung die erste ihrer Art hierzulande, wohlgelungen in der Ausführung und ein glänzendes Zeugnis der - jedenfalls soweit hiesige deutsche Firmen in Betracht kommen — guten Kräfte, die hier als Pioniere für das deutsche Buch am Werke sind. W. Vom polnischen Büchermarkt. Uber die Verteuerung des Buches ist in letzter Zeit in der polnischen Presse wiederholt geklagt worden. Artikel im Warschauer »Uodotuik« (»Am Grabe des polnischen Börsenblatt f. den Deutschen Buchhandel 9V. Jahrgang. Buches«), in der Warschauer »IkLeerpospolita«, im Krakauer »OIos §aroäu« (»Die Tragödie des Buches«) und zahlreiche kleinere Zei tungsnotizen beschwerten sich über die steigende Schlüsselzahl, die sie für unbegründet erklärten. Zwischen den Zeilen, manchmal anch ganz offen, wurde dem Buchhandel vorgeworfen, daß er Wucherpreise nehme. Diese Vorwürfe weist ein Aufsatz von A. Kr. in der Krakauer Uekorma« (Nr. 17 l vom 25. August) zurück. In den Jahren 1912—14, so wird dort ausgeführt, betrug der Durchschnittspreis eines belle tristischen Werkes von 12—25 Druckbogen zwei bis sechs Kronen. Ebensoviel kosteten damals ein Hemd, ein Hut, eine Krawatte, ein Paar Halbstiesel, eine Nickeluhr, eine halbe Tonne Kohlen usw. Bei der jetzigen Buchhändlcrschlüsselzahl kostet ein Roman von demselben Umfang 70 -180 000 Mark, der Preis der genannten Gegenstände aber beträgt 350—900 000 Mark. Ein wissenschaftliches Werk von 25 bis 60 Druckbogen kostete damals 6 bis 30 Kronen; ebensoviel zahlte man für ein Meter Tuch, Seide, ein Paar hohe Stiefel, ein Paar Schuhe, eine Tonne Kohlen, eine silberne Uhr und einen eleganten Hut. Heute kostet ein wissenschaftliches Werk von dem genannten Umfange 100- bis 500 000 Mark, die eben genannten Artikel aber kosten 700 000 Mark bis 1800 000 Mark. Dabei sind die Papierpreise, die ^Druckkosten und die Buchbinöcrlöhne, verglichen mit den Preisen vor dem Kriege in Goldwährung, längst ebenso hoch wie damals und haben sie sogar vielfach überschritten. Der Verfasser behauptet nicht, daß die Buchhändler mit Verlusten arbeiten, meint aber, das; der Gewinn verhältnismäßig gering sei. Die große Zahl der in den letzten Jahren gegründeten Verlagsanstalten und Buchhandlungen, die rege Vcrlagstätigkeit bewiesen zur Genüge, daß der Buchhandel gewinnbringend sei. Im Verhältnis zum Umsatz aber sei der Ge winn weit geringer als in anderen Gewerben. Die Schlüsselzahl war in Polen im Dezember 1922 1000, Ende Februar d. I. 3000, stieg am 30. Juli auf 12 000 und am 7. August auf 18 000. W. Christiani. Gebühren für Pakete nach Danzig. — Vom 1. Oktober an ist für Pakete aus Deutschland nach dem Gebiet der Freien Stadt Danzig neben den Gebührensätzen für die 2. oder 3. Zone des inneren deutschen Verkehrs eine deutsche und eine Danziger Zuschlaggebühr von je 25 e, zusammen also von 50 e, zu erheben. Für Pakete aus Ostpreußen nach dem Gebiet der Freien Stadt Danzig kommt die Zuschlaggebühr vor läufig nicht zur Erhebung. Buchhandlungs-Gchilfen-Verein zu Leipzig. — Sonnabend, den 6. Oktober 1923, veranstaltet der Verein in Verbindung mit der »Ge sellschaft für Bühuenspicle« im Thcatersaal des Kristallpalastes einen Opercttenabend zum Einheitspreise von 6 Millionen Mark für den numerierten Platz unter Vorbehalt einer Nacherhebung. Zur Auf führung gelangt »Wo die Lerche singt ...«, von A. M. Willmer und H. Reichert, Musik von Franz Lehar. Karten sind erhältlich bei allen Vorstandsmitgliedern und bei Th. Richter, Kreuzstraße 11. Gäste sind willkommen. Ein Sclbstporträt E. T. A. Hofsmanns. — Für E. T. A. Hoff- manns malerische Begabung gab es bis jetzt nur sehr wenige Zeug nisse, etwa das Jugenöbild Chamissos oder des Dichters Selbst porträt aus seinem Nachlaß. Kürzlich veröffentlichte Hans Nosenhagen in der Monatsschrift »Faust« ein Bildnis Hoffmanns, das er als Selbstporträt nachweist. Das auf ein Brett gemalte Ölbild trägt manche Merkmale dilettantischer Herkunft: die verunglückte Wieder gabe des Ohres, die Behandlung des Haares, der Hemdbrust und des Jabots. Aber ausgezeichnet ist ber eigenwillige Mund, das nervöse Mienenspiel mit dem Ausdruck einer unbefriedigten, zwiespältigen Seele. Farbig ist das Bild vortrefflich zusammeugehalten. Nosen hagen setzt als EntstehungAzeit: Berlin 1807 an und zeigt, daß keiner der damaligen Berliner Maler (Blechen, Hensel, Hummel) das Bild geschaffen haben kann. Nur Hoffmann selbst aber hat sich so genau gekannt, um als Dilettant eine so erschöpfende Eharakterstudie geben zu können. Eckcrmanns Glaubwürdigkeit. —- In einer der letzten Gesamt litzungen der Berliner Akademie der Wissenschaften sprach Prof. E u - gen Petersen über die Entstehung von Eckermanns Gesprächen mit Goethe und ihre Glaubwürdigkeit. Seine Kritik hat der Gelehrte mit Heranziehung der Tagebücher und Briefe Goethes, der Gesprächsauf- '.eichirungen anderer, der Briefe Eckermanns und der Papiere seines Nachlasses unternommen. Petcrsens Untersuchung läßt einen durch Eckermanns Lebensverbältnisse bedingten periodischen Wechsel zwischen treuer Wiedergabe und Nachlässigkeit erkennen. Unmittelbare Auf zeichnungen wurden ansgcarbeitet in Juni 1823, Winter 1824/25, An- 938
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