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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.10.1881
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1881-10-10
- Erscheinungsdatum
- 10.10.1881
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- Deutsch
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- Saxonica
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eine literarische Convention zwischen Amerika und den deutschen Ländern Europas abschließe, wodurch endlich ein Zustand, wel cher der Ehre und Würde der Literatur zuwiderläuft, beseitigt werde. Bei der Abstimmung wird der erste Theil des Antrages Jenkins angenommen. — lieber den weitern Gegenstand der Tagesordnung, das musikalisch-literarische Eigenthumsrecht, sprachen Hr. Gariboldi, italienischer Komponist aus Paris, Hr. Leduc, Musikverleger aus Paris, und Hr. Gutmann, Musikverleger aus Wien. Alle drei Redner beklagten den geringen, unzureichenden Schutz, den man Musikwerken angedeihen läßt, und plaidirten für die Besserung dieses Zustandes. In der vierten und letzten Sitzung des Congresses, den 24. Sept., bildeten die Wahlen des Bureaus das Hauptinteresse. In Betreff des nächsten Versammlungsortes wurde nach längerer Debatte beschlossen, den nächsten Congreß in Italien abzuhalten und die Wahl der Stadt dem Executivcomitö zu überlaffen, und damit war der Congreß zu Ende. Personalnachrichten. Wie die Leser des Börsenblattes bereits durch eine Trauer anzeige von den Hinterbliebenen erfahren haben, so ist am 4. ds. der Besitzer des G. Schwetschkeschen Verlags in Halle, Herr vr. Carl Gustav Schwetschke im Alter von 77 Jahren ge storben. Mit ihm ist, so schreibt die National-Zeitung, eine originelle Erscheinung, ein Mann von freisinnigem, geradem Wesen aus dem Leben geschieden. Schwetschke war am 5. April 1804 in Halle geboren. Er studirte dort und später in Heidelberg Philologie und kehrte dann an die heimathliche Universität zurück, von der er jedoch kurze Zeit darauf wegen Theilnahme an burschen- schaftlichen Bestrebungen relegirt wurde. Dies bestimmte ihn zum Aufgeben der wissenschaftlichen Carriüre und zum Eintritt in das Verlagsgeschäft seines Vaters, der auch Eigentümer des „Halleschen Courier" war. Die Redaction des Blattes ging bald in die Hände des Sohnes über, der sie in freisinnigem Geiste und unter mancherleiFährlichkeiten führte. Inden vierzigerJahrennahm er lebhaften Antheil an den Bestrebungen der „Protestantischen Freunde" und ward der Stifter einer „Freien Gemeinde", wie er überhaupt für alle Bewegungen auf politischem und religiösem Gebiet wärmstes Interesse hatte. Das Vorparlament sah ihn in seiner Mitte und der Reichsversammlung gehörte er als Abgeord neter für Sangerhausen und als Mitglied der Casino- oder Kaiser- Partei an. Hier erschienen im Februar 1849 seine gegen die demo kratische Linke gerichteten ,,Uovas lüpistolas obsourorum virorum", ein Buch voll köstlicher Satire und überaus ergötzlich durch die Be handlung des Lateinischen. Im Jahre 1855 wendete er sich mit seinen „dlovas spistolas olarorura virorum" gegen die preußische Reaction. Seine übrigen zahlreichen Schriften, von welchen eine Auswahl in vermehrter Auflage (1866) erschien, sind theils dich terischen, theils literar- und culturhistorischen Inhalts. Unter den Dichtungen sind besonders hervorzuheben die in 7 Auflagen er schienene „Uismarelcias" und die viermal aufgelegte „Varriuias", lateinische Gedichte zur Verherrlichung der nationalen Bestrebungen Bismarck's (1867 und 1869 erschienen). Unter den literar- und culturhistorischen Schriften befinden sich die „Vorakademische Buch druckergeschichte der Stadt Halle", die ihm von der dortigen Uni versität den Doctorgrad eintrug, sowie namentlich der im Jahre 1850 erschienene „Oockex uuuckinarius Osrruauig,s literatas bissou- laris", durch dessen Herausgabe sich der Verstorbene um die Bücher kunde von dem Erscheinen des ersten Meßkataloges im Jahre 1564 bis zu der Gründung des ersten Buchhändlervereins im Jahre 1765 besonders verdient gemacht hat. Ueber den Verlauf des Langenscheidt'schen 25jährigen Geschäftsjubiläums, worüber das Börsenblatt vom 3. ds. be richtete, geht uns nun folgende nähere Mittheilung zu: Zur Feier des Tages hatte sich das gesammte Personal der Buchhandlung, des Correcturbureaus, der Druckerei rc. in früher Morgenstunde in den mit Guirlanden, Kränzen und Transparenten festlich geschmückten Geschäftsräumen versammelt. Als der Jubilar, umgeben von sei ner Familie, eintrat, wurde derselbe mit dem schönen, von einem Sängerchor der königl. Oper prächtig vorgetragenen Ltede „Gott grüße dich" empfangen. Hierauf brachte eins der ältesten Geschäfts mitglieder im Namen des gesummten Personals dem Jubilar die herzlichsten Glückwünsche dar. Tief ergriffen dankte Letzterer in warmen, zum Herzen gehenden Worten für die vielen Beweise treuer Anhänglichkeit, indem er unter Hinweis auf die Devise des Geschäfts „Ohn' Fleiß kein Preis" ein kurzes Bild seines rastlosen Strebens entrollte, dem der Segen der Arbeit nicht gefehlt hat. Den Worten des Chefs schloß sich nach einem begeisterten Hoch auf ihn und seine Familie ein Frühstück an, und nach langem harmo nischen, durch die heiteren Weisen des Sängerchors gewürzten Bei sammensein schloß die Feier des ersten Tages, deren Fortsetzung am zweiten Tage mit einem solennen Diner in den gastlichen Räu men des Langenscheidt'schen Hauses ihren Abschluß fand. Den fünf ältesten Geschäftsmitgliedern wurden kostbare goldene Remon- toir-Uhren überreicht. Von den vielen aus Nah und Fern dem Jubilar gesandten Beglückwünschungen heben wir auszüglich das folgende Scherzgedicht dcs durch seine Verdienste um die deutsche Sprachwissenschaft rühmlichst bekannten Prof. Or. Sanders hervor: Denkt Ihr daran, mein tapfrer Langenscheidt? Mit einem planvoll angelegten Buche Ihr einst als junger Mann gegangen seid Von Hinz zu Kunz ans die Verlegersuche: Doch Keiner wollt' es wagen. — Resolut Verlegtet Ihr es selbst — und das war gut. „Brieflicher Unterricht?!" als Utopie Von den Verlegern ward zurückgewiesen Dein Buch. „Ach, Gott! das geht ja nun und nie!" Du aber hast, daß gut es geht, bewiesen Und dreißigmal seit fünfundzwanzig Jahr Aufs neu gedruckt, was „kaum verkäuflich war", rc. rc. Und wie Viel segnen Dich nicht dankbewegt, Die Deines Unterrichtes Frucht genossen? Aus gutem Keim, mit treuem Fleiß gepflegt, Ist reiche Saat und reiche Frucht entsprossen; Und weiter wuchs aus dem erkornen Feld Stets Dein Verlag gar treu und wohlbestellt. Die als Verleger Du um Dich vereint, Sie nahen All' zu Deinem Jubelfeste, Und diese Schaar, die heut bei Dir erscheint, Sie wünscht mit mir getreulich und auss beste, Von Klein bis Groß, bis zu dem Villatte-Sachs, Daß Dein Verlag stets blüh', gedeih' und wachs'! Vom königl. preuß. Ministerium der öffentlichen Arbeiten ist aus Anlaß der im Laufe d. I. zu Halle a. S. veranstalteten Ge werbe- und Industrie-Ausstellung der Buchhandlung des Waisenhauses in Halle die Medaille mit der Umschrift „für ge werbliche Leistungen" in Gold, den Herren A. LR. Faber in Magdeburg dieselbe Medaille in Silber und den Herren O. Hendel und I. M. Reich ardt in Halle dieselbe Medaille in Bronze verliehen worden. Die Firma F. Soennecken's Verlag in Bonn und Leipzig ist auf der Patent- und Musterschutz-Ausstellung in Frankfurt a/M. mit der silbernen Medaille, und das im Verlage von C. A. Vom- hoff in Straßburg erschienene Werk: „Spar- und Darlehnskaffen rc. von K. H. Perrot" auf der landwirthschaftlichen Ausstellung in Straßburg mit der bronzenen Medaille prämiirt worden.
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