Börsenblatt Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthum deS BörsenvereinS der Deutschen Buchhändler. 294. Leipzig, Mittwoch den 21. December. 1881. Amtlicher Theil. Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. (Mitgetheilt von der I. E. Hinrichs'scheu Buchhandlung.) (* vor dem Titel ----- Titelauflage, ft — wird nur baar gegeben.) Zola, E., Im Bauch v. Paris. Roman Deutsch v. F. Wohlfahrt. 8. 2. — GregorodiuS, F., Athenais. Geschichte e. Byzantin. Kaiserin. 2. Aufl. 8. * 5. geb. * 6. — ^Vsinkiioli.Aotirlralenäer 1882. 16. Osb. * 2. 2b Fehsrnfeld in Gießen. üoll, II., UlltersuebunASu üd. 61s Oonstitution ä. Iisueins. 8. K b * ^ ^ ist loften Oo i, 0 t 0 s ^ 8 ^ Rapp, G., Witukind. Eine Erzählg. aus den Sachsenkriegen Karls d. Großen. 2. Aufl. 8. * 3. 60; geb. * 4. 60 Salfeld, E., Luther's Lehre v. der Ehe. 8. * 1. 20 Scheele, K. H. G. v., theologische Symbolik. 3. Thl. Die reformirte Kirche. 8. R * 3. — Weltgeschichte, illustrirte, f. das Volk. 89. Lfg. 8. * —. 50 ft Jokai'S ausgewählte Schriften. 11. u. 12. Hft. 8. 3. —. 50 IV 6rak. 36. u.*37.^Skt. 12. ^ L * 1. — 1882. (12 litte.) 1. Stt. 8. ^ pro eplt. * 9^ — SmileS, S., die Pflicht. Deutsch v. C. Pelz. 8. * 6. —; geb. ** 7. 50 T. O. Weigel in Leipzig. kvutlLv^'skl, , Oletiovnaire mirlliswalüyue pour servir cle s, * 1. 20; auk boULnä. kap. 3. * 2. 40 Nichtamtlicher Theil. Sigmund Feycrabcnb, der bedeutendste Frankfurter Buchhändler des sechzehnten Jahrhunderts. Fortsetzung aus Nr. SSS. Der vierte Abschnitt hat die Ueberschrift: „Die Ein setzung der kaiserlichen Bücher-Commission. Die Firma Hieronymus Feyerabend. Familienzwist und verschie dene Prozesse Sigmund Feyerabends." Hr. Pallmann berichtet uns hier zunächst von einer sehr eigenthümlichen Ein richtung, welche den Frankfurter Buchhandel in der zweiten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts recht bedrückte: der kaiser lichen Bücher-Commission. Die Kaiser hatten bisher die Be stimmungen über die Censur jeder einzelnen Landesobrigkeit überlassen, allein die erwähnten Grumbach'schen Händel änder ten die Sache. Kaiser Maximilian II., über ein im Frühjahr 1587 im Frankfurt erschienenes Schmähgedicht die „Nachtigall" aufgebracht, richtete an den Rath ein heftiges Schreiben, worin er strenge Bestrafung der Uebelthäter verlangte. Dies geschah zwar, indem der Drucker, Hans Schmidt, ein lediger Gesell, wie ein großer Missethäter mit Ketten aus einen Wagen geschmie det, nach Wien geschafft wurde (der Dichter Clebitius hatte llchtundvierzigster Jahrgang. sich der Strafe durch die Flucht entzogen); doch behielt der Kaiser fortan das Bücherwesen in wachsamem Auge. Am 1. September 1569 erhielt der Rath plötzlich ein kaiserliches Re- script vom 1. August, worin er ausgcfordert wurde, bei sämmt- lichen die Messen besuchenden Buchhändlern nachzuforschen, welche Privilegien sie hätten und was von ihnen aus Grund derselben in den letzten fünf Jahren gedruckt worden wäre; auch sollte der Rath dieselben zur Einsendung der in den Privilegien vor geschriebenen Pflichtexemplare an die Reichshofraths-Canzlei -In halten. Der Rath kam dieser Aufforderung nach; nicht so die Buchhändler, welche theilweise die Vorlage ihrer Privilegien in nächster Ostermessc versprachen Bor Beginn derselben, am l. März 1570, wiederholte der Kaiser das Rescript. Als der Rath sah, daß die Ausführung der kaiserlichen Befehle ihm viele Mühe und Arbeit machte, ohne daß es ihm gelänge, dieselben durch- zusühren, stellte er an den Kaiser das Ansuchen, für diesen Zweck eine eigene Persönlichkeit zu stellen. Maximilian II. er füllte diesen Wunsch nicht, wohl aber sein Nachfolger, Rudolf II., und zwar um so lieber, als ihm dadurch die ganze Preßpolizei über die Frankfurter Messen in die Hand gegeben wurde. Unter dem 23. März 1579 ernannte der Kaiser den vr. Johann Best, 804