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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.02.1881
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1881-02-23
- Erscheinungsdatum
- 23.02.1881
- Sprache
- Deutsch
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786 Nichtamtlicher Theil. äk 11, 23, Februar, gesummten äußeren Ausstattung seine Fachkenntniß zu ver- werthcu; er glaubt deshalb, daß cs manchem Kollegen von Interesse sein wird, Näheres über Feststellung eines muster gültigen Textes, sowie über äußere Ausstattung zu vernehmen. Im Jahre 1779 erschienen drei mit Wissen und Willen des Verfassers gedruckte rechtmäßige Ausgaben vom „Nathan" bei Ehr, Fr. Voß in Berlin, G. E. Lessiug's Mitwirkung an der ersten und zweiten Ausgabe ergibt sich aus seinem Brief wechsel mit seinem Bruder Karl in dem Zeitraum vom 1, De- cember 1778 bis 18, April 1779; dagegen steht sie nicht fest in Betreff der dritten Ausgabe, Deshalb sind dem Text der vorliegenden im Allgemeinen nur jene beiden ersten Ausgaben zu Grunde gelegt worden, selbstverständlich mit Beseitigung der darin trotz der mehrfach erfolgten Correctur stehen gebliebenen offenbaren Druckfehler und mit Berücksichtigung der übrigen noch bekannten Ausgaben des „Nathan". Für die Jnterpunction war von besonderer Wichtigkeit die erste Ausgabe von 1779, wie aus einem Briese G, E, Lessiug's vom 15, Januar 1779 an seinen Bruder Karl geschlossen werden muß. In mehreren Fällen ist daher die Jnterpunction dieser für die gegenwärtige Ausgabe entscheidend gewesen. Von diesen Gesichtspunkten aus ist der Text der letzteren geprüft und festgellt worden. Die vorliegende Ausgabe besteht aus einem Gr,-Quartbande von 353 Seiten und einem Nachwort von einer Seite, Zur Herstellung des Werkes wurde besonders starkes van Gcldern'sches Büttenpapier bestellt, welches aus jeder Seite als Wasserzeichen die verschlungene Namenschiffre R, I,. innerhalb der drei Ringe trägt. Die größte Schwierigkeit bestand darin, eine Druckerei zu finden, welche einem besonderen Wunsche des Herrn Heraus gebers zu genügen im Stande war. Das Werk sollte nämlich durchweg mit Lettern von dem im Jahre 1779 üblichen Schnitt gedruckt werden, damit das Ganze den Eindruck eines Pracht werkes mache, wie es Wohl — bei größerer Dankbarkeit der Gegenwart gegen ihre großen Söhne — im Jahre 1779 hätte hergestellt werden können. Nach Durchmusterung von Druck proben der verschiedensten bedeutenden Druckereien fand mau end lich in der weltbekannten Osficin von W, Drugulin in Leipzig eine Schristgattung, welche genau dem um die Mitte des vorigen Jahrhunderts geltenden Typus entsprach und auch in allen er forderlichen Größen vorhanden war. Zur Textschrift wurde eine grobe Cicero verwendet, während größere Schriften desselben Schnittes zu Ueberschristen, kleinere zu scenischen Beschreibungen Verwendung fanden. Jetzt, wo das vollendete Werk vorliegt, bedauert man — wenn doch einmal zum Alten zurückgegriffen werden soll —, daß die theilweis so unschöne und undeutliche Schwa bacher Schrift alles überwuchert, während die hier gewählte Schrift kräftig und doch zierlich zugleich dem Leser entgegentritt und jeden falls das Prädicat der Lesbarkeit und Deutlichkeit für sich in Anspruch nehmen kann. Zum Einbande wurden nach Zeichnungen von Otto Lessing (Sohn des in Karlsruhe verstorbenen Professors) Platten für den Vorder- und Hinterdeckel sowie für den Rücken bei Albert Schmidt in Leipzig gravirt. Die Vorderseite trägt wie der Rücken den Titel, umgeben von stilgerechten Orna menten, die Rückseite zeigt die drei Ringe, ebenfalls von geeig neten Ornamenten umgeben. Die Einbände wurden in den rühmlichst bekannten Werkstätten von I. R, Herzog in Leipzig mit auerkennenswerther Schnelligkeit und Solidität hergestellt und zwar theils in weißem Pergament mit Golddruck, theils in gelb lich braunem Schweinsledcr mit Braun- und Golddruck, Der Hr, Herausgeber hat durch diese mit sehr beträchtlichen Kosten hergestellte Ausgabe seiner Pietät gegen den großen Ahn herrn einen würdigen Ausdruck gegeben; daß er diese Ausgabe nicht zum käuflichen Objecte machte, wird den Werth derselben in den Augen jedes Beschenkten erhöhen. Dem Buchhandel wird auf der diesjährigen Ostermeß-Aus- stellung Gelegenheit gegeben werden, einen Einblick in dieses Prachtwerk zu thun, da die W. Drugulin'sche Druckerei beab sichtigt, das ihr vom Hrn, Herausgeber überreichte Exemplar ihrer Musterleistung der Ausstellung für die Dauer derselben zu überlassen, B. C, R, Berlin — Leipzig. III,*) Wenn man den Artikel „Berlin—Leipzig" in Nr, 38 d. Bl, liest, ist man versucht zu glauben, daß die Epoche der Begriffs verwirrung, die seit einiger Zeit im öffentlichen Leben Deutsch lands eingetreten zu sein scheint, auch am deutschen Buchhandel nicht ganz spurlos vorübergehen sollte. Denn wie ist es anders zu nennen, wenn das Normale und Naturgemäße, daß nämlich die Berliner Verleger ihre Novitäten, Fortsetzungen und Journale in Berlin einen oder zwei Tage früher ausgeben sollen als in Leipzig, als Vergewaltigung bezeichnet wird, wogegen die Leipziger Collegcn um Schutz angerusen werden? Wenn ein Buch in Berlin erscheint, so ist es doch wohl einfach physisch unmöglich, daß cs an demselben Tage in Leipzig ausgegebeu wird, denn es kann dies erst geschehen, nachdem ein Theil der Auflage nach Leipzig spedirt ist, was mindestens einen Tag, in der Regel aber zwei Tage erfordern dürfte, da die meisten Berliner Verleger sich erst der Vermittlung eines Spediteurs bedienen müssen. Um einem solchen Ansinnen Genüge zu leisten, müßten also die Berliner Verleger ihre Verlagsartikel so lange verheimlichen, bis sie wüßten, daß dieselben auch in Leipzig zur Ausgabe gelangen könnten. Aber wäre denn das gleiches Recht für Alle? Nein, gerade dies wäre eine Vergewaltigung der Firmen, die in Berlin einen Kommissionär halten, um den Berliner Verlag schneller zu erhalten, auf diese Weise aber genau das Gegentheil erreichen, wie wir aus dem Cir cular des Vorstandes des Berliner Verlegervereins ersehen. Solange uns nicht der Gegenbeweis geliefert wird, behaupten wir aber, daß es keinem anderen Verleger in Deutschland einsällt, seine wichtigen Novitäten am Verlagsorte zu verheimlichen, bis sie in Leipzig eingetroffen sind, und in Betreff derjenigen deutschen Sladt, welche neben Berlin hierbei zunächst in Betracht kommt, in Betreff Stuttgarts liefern wir den vollgültigsten Beweis für unsere Behauptung, indem wir der Redaction des Börsenblattes die Sta tuten des Stuttgarter Verlegervereins einsenden, worin es heißt wie folgt: ß, 1, Der Zweck des Stuttgarter Verlegervereins ist , , , b) stimmt tichen über Stuttgart verkehrenden Firmen diesen Verkehr immer mehr zu einem schnellen und vortheilhasten zu machen, und dadurch möglichst viele Firmen zu bestimmen, Stuttgart als Commissionsplatz beizube- halten, resp, anzunehmen, tz. 14. Sämmtliche Vereinsmitglieder verpflichten sich, abgesehen von dringenden Ausnahmen, ihre Novitäten, Fortsetzungen und Journale an die über Stuttgart verkehrenden Firmen stets mehrere Tage früher zu expediren, als an solche deutsche <und schweizerische) Handlungen, welche nur über Leipzig verkehren, Stuttgart aber geographisch näher liegen als Leipzig, §, 15, Ebenso sollen, abgesehen von dringenden Ausnahmen, an oben bezeichnete Firmen direete Sendungen von Novitäten, Fortsetzungen und Journalen nicht gemacht werden. Aus diese Weise sollen die Firmen, welche durch ihren Verkehr über Stuttgart den Verlegern die Frachtspesen erleichtern, vor ihren über Leipzig verkehrenden süddeutschen Concurrenten bevorzugt werden. ') II, S, Nr, 42,
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