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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.03.1925
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- 1925-03-07
- Erscheinungsdatum
- 07.03.1925
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Redaktioneller TeU. Iden Kunstgewerbemuseums gegenüber der Johanniskirche, auf dem iGelände des Johanntshospitals und Johannisfriedhofes einstigen wird. iFörderung wird das Projekt auch von seiten des Ministeriums und Des Meßamtes erfahren. Die Finanzierung des Baues — es handelt «ich dabei um ein Millionen-Objekt — soll in Form von Anteilscheinen lerfolgcn. Interessenten werden gebeten, sich mit dem Deutschen Buch- Igewerbeverein in Leipzig in Verbindung zu setzen. Das neu zu er dichtende Meßhaus wird alle Zweige der graphischen Industrie cin- Iheitlich umfassen. Vorgesehen sind folgende Abteilungen: Buch-, IKunft- und Musilalienhandel, Graphische Kunstanstalden, Druckereien, iKlifcheeherstellungen, Hochdruck, Tiefdruck, Flachdruck, Offsetdruck usw., iGraphtsche Rcklameerzeugnisse, Buchbindereien, Papiere, Notations- onaschinen, Schnellprösfen, Osffetp ressen, Steindruckpressen, Tiegeldruck pressen, Anlegcapparate, Schneide-, Heft- und Falzmaschincn, Papier verarbeitungsmaschinen, Liniiermaschinen, überhaupt alle Maschinen »ür das gesamte graphische Gewerbe, Schriften, Farben, Bronzen, lowie sämtliche Hilfsmaschincn und Materialien für Buch-, Stein- und Offsetdruck, Photographie usw. Von ganz besonderer Bedeutung wird das graphische Zentral- uießhaus noch deshalb sein, weil in ihm Las jetzt in der Zeitzer Straße befindliche Museum für Buch- und Schrift untergcbracht werden soll, ferner soll das Haus die technischen Sammlungen des Deutschen Buch- Igewerb-evereins aufnehmen, unid endlich dürfte dadurch auch der schon lange gehegte Gedanke einer Buchgewerblichen Fachschule verwirklicht werden. Es besteht begründete Hoffnung, daß das großzügige Bau projekt allerseits und namentlich in der graphischen Industrie tat kräftige Förderung finden wird zum Segen des ganzen deutschen Buchgewerbes und zu Nutz und Frommen der Messe- und Bücherstadt Leipzig. Die anschließende Erörterung, in der das Für und Wider der Beschickung der Leipziger Messe eingehend erörtert wurde, zeigte die Notwendigkeit der Errichtung eines Bugra-Meßpalastes für das ge- amtc graphische Gewerbe, damit Zersplitterungen unter allen Um ständen vermieden und die allseitig erstrebte Zentralisierung aller ;nm Buch und feiner Herstellung gehörigen Geschäftszweige endlich erreicht würden. Jubiläum. — Wie im Bbl. Nr. 50 schon kurz mitgeteilt wurde, »eierte die Weller'sche Buchhandlung (Oscar Nocsger), k) n h. Walter Stark in Bautzen, am 1. März das Jubiläum ihres 100jährigen Bestehens. Ihr Gründer war der Magister August Welker, der aus Gesundheitsrücksichten das Studium dev Theologie vufgab, um sich, wie er an den Buchhändler Liebeskind in Leipzig schrieb, »einem den Wissenschaften so verwandten und unentbehr lichen Wirkungskreise, dem des Buchhändlers« zu widmen. Der Grün dung des Sortiments im Jahre 1825 war 1822 die Errichtung eines Journal-Lesezirkels und ein Jahr später einer Leihbibliothek vorange- pangen. Wenige Jahre darauf wurde auch der Grundstein zu dem keimatgeschichtlichen Verlage gelegt, den besonders der heutige Besitzer wieder pflegt und ausbaut. Im Jahre 1836 ging die Firma an Gustav Schlüssel über, der sie um 1. Juli 1868 an Oscar Nocsger verkaufte, k^ast 43 Jahre war es diesem vergönnt, das Geschäft zu führen. Er vergrößerte es durch Ankauf mehrerer Buchhandlungen am Platze und hat allein 150 Kataloge seines antiquarischen Lagers herausge- ncben. Die Stadt Bautzen verdankt ihm die Errichtung eines Alter tums-Museums, das bei der Eröffnung im Jahre 1869" unter den 614 Nummern 609 aus feinem Besitz aufwies und dem er stets sein nauzes Interesse zuwandte. Nach seinem Tode am 16. Februar 1910 ging das Geschäft in den Besitz des Herrn Walter Stark über, den keine langjährigen in den ersten Dresdner Firmen gesammelten Er fahrungen instand setzten, die alte angesehene Buchhandlung mit fester Hand und zielbewußtem Eifer im Sinne der neuen Zeit fortzuführen. Er errichtete eine Sommer-Filiale in Oybin bei Zittau, nahm den Lehrmittel-Vertrieb auf und veranstaltete in besonderen Räumen Bnch- nusste Hungen, die den Beifall der Lehrerschaft und Schuljugend fan den. Besondere Verdienlstc hat sich Herr Stark auch auf literarischem Gebiete durch Veranstaltung von Dichterabenden erworben; schon vor dem Kriege vermittelte er der Vautzcner Bevölkerung Vorträge unserer ungesehensten Dichter und Schriftsteller. Die gleiche Liebe gilt der Musik, der hervorragende Aufführungen von Beethovens IX. Sympho nie, Bruckners veum usw. zu verdanken sind. Wo solche Kräfte am Werke find, kann man dem Unternehmen auch für die Zukunft eine gedeihliche Fortentwicklung Voraussagen. Die Benutzung der Deutschen Bücherei im verflossenen Jahr. — ^ie Deutsche Bücherei in Leipzig hat neben den beiden Hauptauf- >abcn, ein möglichst vollständiges Archiv des in- und ausländischen uutschsprachigen Schrifttums zu sein und dieses durch Herausgabe ^ 56. 7. März 1925. S———- von Bibliographien für die Wissenschaft und die Praxis zu erschließen, satzungsgemäß auch die Pflicht, ihre Bücherschätze der Benutzung zu gänglich zu machen. Diese Aufgabe, die bei anderen Bibliotheken ganz im Vordergrund steht, tritt bei ihr entsprechend zurück, wird aber keineswegs vernachlässigt. Da sie den Charakter einer Präsenz bibliothek hat, kann sie ihre Bücher den Benutzern nicht mit nach Hause geben, sondern nur in ihren Lesesälen zur Verfügung stellen. In besonderen Fällen wird jedoch im Interesse der Wissenschaft auch eine Benutzung außerhalb des Hauses ermöglicht; so werden z. B. alle jene Schriften, die nach Ausweis des Auskunftsbüros der deutschen Bibliotheken ausschließlich in der Deutschen Bücherei vorhanden sind, im »Leihverkehr« auch an fremde Bibliotheken zur Aushändigung an die Benutzer versandt. Die Zahl solcher Fälle ist natürlich in An betracht der beträchtlichen Menge ausgezeichneter Bibliotheken, deren wir uns in Deutschland erfreuen, verhältnismäßig gering. Die An zahl der von auswärts eingelaufenen Bestellungen bewegte sich im verflossenen Jahr zwischen 137 und 225 monatlich, betrug also täglich gegen 6 bis 9. Daß umgekehrt die Benutzer der Deutschen Bücherei auch Bücher, die sie aus anderen Bibliotheken wünschen, insbesondere also deutsche Literatur vor 1913 und die gesamte fremdsprachige Litera tur, für die die Deutsche Bücherei bekanntlich nicht zuständig ist, durch Vermittlung derselben bestellen können, scheint noch wenig bekannt zu sein, da diese Vermittlung bisher so gut wie gar nicht in Anspruch genommen worden ist. In den schweren Zeiten der Inflation hatte der Benutzungs dienst der Deutschen Bücherei leider allzu sehr hinter anderen Aus gaben zurttcktreten müssen, und auch während der ersten 6 Monate des vergangenen Jahres war die Bücherei für die Benutzung noch ganz geschlossen; erst mit dem 1. Juni 1924 trat eine Besserung der Verhältnisse ein, indem die Lescsäle von da ab wenigstens für die zweite Hälfte des Tages offen gehalten werden konnten. Die Benutzung der Deutschen Bücherei erfolgt zur Hauptsache im Großen Lesesaal, der mit einer 15 000 Bände zählenden, alle Ge biete umfassenden Handbibliothek ausgestattet ist, sodann im Zeit- schriftcnsaal, in dem 2500 der bedeutendsten deutschen Zeitschriften aus allen Gebieten laufend ausgelegt werden, uud endlich im Kardensaal. Die im Zeitschriftensaal nicht ausliegenden Zeitschriften, deren Zahl rund 15 000 beträgt, werden in einem nahen Magazin bereitgehalten und auf Wunsch dem Benutzer sofort geholt. Die Zahl der Benutzer ist während der 7 Monate, in denen die Bücherei im verflossenen Jahre geöffnet war, wesentlich gestiegen, von 2833 im Monat Juni bei 24 Offnungstagen auf 3971 im Monat Dezember bei 22 Offnungstagen, was eine Steigerung des Tages durchschnitts von 118 auf 180 oder um 52A bedeutet. Ein großer Teil der Lesesaalbesucher begnügt sich erfahrungsgemäß mit der Be nutzung der Werke der umfangreichen Handbibliothek bzw. der aus- liegenden Zeitschriftenhefte. Trotzdem ist die Zahl der im verflossenen Jahre aus den Magazinbeständen bestellten Bücher und Zeitschriften nicht unbeträchtlich gewesen und hat ebenfalls im Verlauf der Mo nate eine starke Steigerung erfahren. Im Monat Juni betrug die Zahl der abgegebenen Bestellzettel 2299, das sind 95 für den Tag. im Monat Dezember 3250, das sind 147 für den Tag, also eine Ver mehrung um 54A. So kann die Deutsche Bücherei nach Ablauf des ersten Jahres seit Festigung der deutschen Währung hinsichtlich ihrer Benutzung ein gutes Plus buchen. Die Zahl der Besucher wie die Zahl der auf gegebenen Bestellungen zeigt eine ständige und starke Aufwärtsbe wegung. Und das ist an sich ganz erklärlich. Verfügt doch die An stalt in dem lückenlosen Besitz der großdcntschen Verlagsproöuktion für einen Zeitraum von nun schon zwölf Jahren, in der Gesamtheit der laufenden deutschen Zeitschriften, in der größten existierenden Samm lung deutscher Privatdrncke und in der sorgsam gepflegten, in ihrer Art einzig dastehenden Abteilung der »Kostbaren Drucke« über Kultur werte ersten Ranges, die als solche in der gelehrten Welt von Tag zu Tag mehr erkannt und von Tag zu Tag auch mehr in Anspruch genommen werden. Ausstellung in der Deutschen Bücherei zu Leipzig. — Wir machen nochmals darauf aufmerksam, daß bis zum 20. März im Ausstellungs raum der Deutschen Bücherei eine Ausstellung der Werke des Ava- lun-V erlag es in D r e s d e n - H e l l e r a u, eines unserer vor nehmsten Buchverlage, stattfindet. Ausgelegt sind kostbare Drucke moderner Literatur und Neudrucke älterer Werke, dazu reiches künst lerisches Jllustrationsmaterial der verschiedenartigsten Technik, pracht volle Mappenwerke sowie eine Reihe geschmackvoller und zierlicher Leder- und Scidencinbände. Die Ausstellung ist an allen Wochen tagen von 9 Uhr vormittags bis 9 Uhr abends geöffnet, der Zutritt kostenlos.
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