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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.03.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1925-03-07
- Erscheinungsdatum
- 07.03.1925
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- Deutsch
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56, 7. März 1925. Redaktioneller Teil. — Svrechsaal. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchbanbel. der Großindustrielle. Lyriker und Rechtsanwalt, Staatspräsident Ejnar Bendixsson gefolgt. Tie Sitzungen sollen jeden Don nerstag abend wiederholt werden. Nähere Auskunft bei Kapellmeister Leifs, Berlin W., Eislebener Str. 8. Crössnnng der Hcrdcrbüchcrci in Mohrungen. — In der Hcrder- straßc in Mohrunge n, nahe der alten Zlirche St. Peter und Panl. steht das unscheinbare Häuschen, in welchem am 25. August 1744 Jo hann Gottfried Herder geboren wurde. Am 1. März wurde nun dieses Haus mit einer schlichten Feier seiner neuen Bestimmung über geben; es soll der Hcrderbiicherei der Stadt Mohrungen als Heim bienen. Die Weiherede hielt der in Mohrungen geborene Literar historiker I)r. Walter Harich. Büchcrvcrbot im besessen Gebiet. — Die N h e i n l a n d kom mt s s i o n hat durch Beschluß vom 27. Februar llr. 17 765/U. 6.1. li. den vom Nekordverlag Krömer L Co. (Basel-Lcipzig-Wien) heraus- gegcbcncn Noman: »Der Totengräber- von Ernst Fried rich Ptnkcrt in den besetzten Gebieten verboten. Ausdehnung des Verbots der Aufführung eines Theaterstückes. — Durch Verordnung Nr. 004/l. 0. 17 vom 14. Februar 1025 hat der Oberbefehlshaber den Beschluß der Hohen Kommission in ihrer 260. Sitzung, wonach die Aufführung des Theaterstückes Rheinische Re bellen, von Arnolt Bronnen, verboten ist, auf das bel gisch e b c s c tz t e N u h r g e b i e t a u s g e d e h „ t. Wer sich mit dem Verkauf, der Anwendung und der Vorführung dieses Theaterstückes befaßt, macht sich strafbar. Verbot der »Roten Fahne«. — Durch Verfügung des preußischen Ministers des Innern ist die »Note Fahne« auf die Dauer von zweiWochen, und -war für die Zeit vom 6. bis einschließlich 49. März 10W auf Grund des Gesetzes -um Schuhe der Republik verboten worden. Ursache des Verbots ist ein in dem kommu nistischen Parteidlattc enthaltener Aufruf »An das arbeitende Volk Deutschlands«, in dem unter anderen aufreizenden Wendungen der Passus vorkommt: »Ebcrts weißer Terror ließ Tausende Proletarier ermorden, Zehntausend« in die Kerker werfen.« PersoiillliiMWen. Gestorben: im Alter von 42 Jahren Herr Johannes Albert Mahr. Alleininhaber der Firma Johs. Albert Mahr, Universum-Buch handlung für wissenschaftliche Spezialgebiete, Fachbuchhandlung für alle Berufe in München und Düsseldorf. Johs. Albert Mahr erlernte den Buchhandel in Homburg v. d. H., seine Gehilfenzeit führte ihn nach Baden-Baden, Düsseldorf, Luzern. Mainz und München. Aus dieser ist noch vielen seiner Kollegen seine unermüdliche Tätigkeit in der Allgemeinen Vereinigung bekannt. Im Mai 1919 machte er sich selbständig und widmet« sich zunächst nur dem Vertrieb des wissenschaftlichen, in der Hauptsache technischen Buches. Der günstige Entwicklungsgang seines Geschäfts veranlaßte ihn, so wohl in München wie in Düsseldorf Ladengeschäfte zu eröffnen und ferner in München einen Verlag für Energie-, Wärme- und Wasser wirtschaft rasch auszubauen. Bei Fachausstellungen war es sein Be streben, dem Publikum ein klares Bild über die Fachliteratur zu ver schaffen, und auf diesem Gebiete ist seine Tätigkeit ganz besonders anerkannt worden. Heute ist das Geschäft eine Zentrale für den Ver trieb von Fachbüchern für alle Berufe, auch der Verlag wurde aus dieser Grundlage bedeutend erweitert. Viel zu früh verliert die Firma in Johs. Albert Mahr ihren Führer, der seinem Geschäft in kurzer Zeit einen Namen von gutem Klang geben konnte. Frau C. Mahr, die Mitarbeitern ihres Man-nes, wird das Geschäft im Sinne des Ver storbenen unverändert weiterführen und weiter ausbaueu; ferner: wie uns erst jetzt gemeldet wird, am 14. Februar Herr Johann Niedzwiedzinski, Inhaber der Firma S. Baschs Buchhandlung und Antiquariat in Berlin, im 38. Lebens jahre. Der Verblichene war mit Leib und Seele Buchhändler und liebte seinen Beruf über alles. Als junger Mann mehrere Jahre im Aus land tätig, gewann er eine gute Übersicht über den internationalen Buchhandel und erweiterte seine ganz besonders hervorragenden Sprachkenntnisse. Die seit 1886 bestehende Firma S. Baschs Buch handlung erwarb er im Januar 1918 käuflich und führte sie kraft seiner vorbildlichen rastlosen Berufsarbeit und seiner liebenswürdigen Charaktereigenschaften mit bestem Erfolge. Eprechsiilll. (Ohne Verantwortung der Redaktion,- jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatt--.) Tarzan. Wir fühlen uns verpflichtet, dem Buchhandel von nachstehendem Artikel der Kölnischen Zeitung (im Anszug) Kenntnis zu geben. Es erübrigt sich, irgendein Wort hinzuzufügen. Köln a. Nh. Ho ursch L Bechstedt. Die Kölnische Zeitung vom 17. Januar schreibt: »Tarzan und hoffentlich ein Ende.« Wer Tarzan ist. braucht mau einem Kultnrdeutschen kaum mehr zu sagen, denn seine Heldentaten gehören leider auch bei uns zum beliebtesten Lesesutter. Ein Tarzanband ist indessen wohlweislich nicht ins Deutsche übersetzt wor den: Tarrau tlis untamecl (Grosset L Dunlop, New Aork). Dieser Band zeigt den Nomanfabrikantcn Edgar Rice Burroughs a l ö giftigen D e u t s ch e n f e i n d. Jedenfalls spekuliert er darin in niederträchtiger Weise auf den blinden Deutschenhaß, der einen Teil des angelsächsischen Publikums erfüllt. Der Noman »larrau tkv uvtamerl« spielt in Ostafrika zur Zeit des Weltkrieges: Tarzan und sein Weib Jane haben in Britisch-Ostafrika eine Farm angelegt. Während einer Abwesenheit Tarzans besetzt unter Führung des Hauptmanns Fritz Schneider eine deutsche Abteilung die Farm. Schneider ist ein Aus bund von Roheit und Feigheit. Er macht seinem »Urussian Zpleen« in Torturen der schwarzen Träger Luft, »deren armen, zerschundenen Körpern die Marke Kultur in verschiedenen grausamen Wunden und Beulen ausgeprägt war«. Lady Jane, Tarzans Weib, die noch nichts vom Kriege weiß, empfängt die Weißen mit größter Gastfreundschaft. Als Tarzan bald darauf nach Hause zurückkehrt, findet er seinen Be sitz verwüstet und ausgeraubt, ein treuer schwarzer Diener ist gekreu zigt worden, und den greulich verstümmelten und versengten Körper Janes erkennt er nur an den Ringen an ihren Fingern. Seinem Schuievz gesellt sich bald eine andere Empfindung, so deutlich zu, als ginge sie als Weggenosse an seiner Seite: »Es war der Haß — und er brachte ihm einen gewissen Trost und eine gewisse Stärkung, denn es war ein heiliger Haß. der ihn adelte, wie er seitdem unzählige Tau sende geadelt hat, — der Haß gegen Deutschland und die Deutschen.« — Den weiteren Verlauf der Geschichte, in der Tarzan als Franktireur Dutzende von Deutschen meuchelt, haben wir nur flüchtig burchblättert; den läppischen, blutrünstigen Quark genau zu lesen, ging über unsere Kraft. Auf der letzten Seite wird dann offenbar, daß die Frau Tar- >ans nicht tot ist. Die Deutschen haben sie gefangen mitgeführt, bei leibe nicht aus Menschlichkeit, sondern weil ihnen die lebendige Lady Jane wertvoller erschien als die tote. Sie haben eine hingeschlachtete Negerin angebraten und ihr die Ringe Janes an die Finger gesteckt, um ihrem Gatten, dem »englischen Schwein«, einen Streich zu spielen. Also Aussicht auf eine Fortsetzung. Diese Auszüge genügen wohl, um einen Begriff von der Gemeinheit zu geben, mit welcher der finger fertig« Edgar Rice Burroughs die Konjunktur auszubeuten versteht. Man braucht kein Chauvinist zu sein, um zu hoffen, daß ein natürliches nationales Reinlichkeitsgefühl trotz aller Reklame, die für Tarzan ins Werk gesetzt wird, nicht länger duldet, daß ein solcher gewissenloser Schmierfink sich auf dem deutschen Büchermarkt breit macht. An Kunst verlieren wir nichts, wenn wir den garstigen Ehrabschneider zum Tempel hinausjagen. P Erwiderung. Zunächst ist fcstzustcllen, daß die Einsender hier sowohl wie der Verfasser der Notiz in der »Kölnischen Zeitung« offenbar nicht beson deren Wert darauf legen, streng sachlich zu bleiben. Jedenfalls wird bezweifelt, daß ausschließlich sogenannte ideale Motive für die Ein sendung usw. maßgebend gewesen sind, vor allem da Kollegen »sich verpflichtet fühlen«, über unliebsame Konkurrenten auf dem Buchmarkt in dem einzigen amtlichen Vereinsorgan der Buchhändler herzuziehen. Irgendetwas »Nachteiliges« wird man gemeinhin in jeder Noman- serie schließlich herausfinden: Da Langeweile, da zu viel Film, da zu Lehrhaftes, da wieder — also: der Verfasser der Tarzanromane soll ein »giftiger Deutschcnfeind« sein! Dazu ist zu bemerken, daß er bis her 5 Bände in deutscher Sprache erscheinen ließ, die nach dem Urteil maßgebender Persönlichkeiten frei von jeglicher politischer Tendenz, ohne jeden Deutschenhaß (sie wenden sich sogar gegen Russen, Eng länder, Belgier im Kongostaat usw.), moralisch völlig giftfrei, span nend, voller Kraft und urwüchsiger Natürlichkeit sind. Diese Bände werden vom großen Publikum, das Wert und Unwert glücklicherweise selbst beurteilen kann, sehr unterhaltsam und eigenartig gefunden, und der Erfolg ist ja das beste Kriterium! Daß der Verfasser der Tarzangcschichten zur Zeit der Hochspan nung des Krieges, der 1918 auch den Amerikaner nicht schonte, einen 833»
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