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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.03.1925
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- 1925-03-07
- Erscheinungsdatum
- 07.03.1925
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56. 7. März 1925. Redaktioneller Teil. VorseublLU f. d. Dlschn. Buchhandel. AgßF den Magazine dem Buchverkauf sehr hinderlich seien. Ob die Verleger, die neben Magazinen auch Bücher hcrausgeben, auch schon etwas davon gemerkt haben? Angesichts der leider auch im Buchhandel herrschenden Geldknappheit dürfte von dem günstigen Augenblick, sich vor Eintreten unvermeidlicher Preiserhöhungen »och vorteilhaft cinzudcckcn, nur wenig Gebrauch gemacht worden sein. Noch sind die Sortimentslager wohlbcstellt, und mehr als das Notwendige cinzukaufcn verbietet die Klugheit. Nicht zu vergessen, daß wir noch immer wirtschaftlich auf dem Pulver faß sitzen, ein Zustand, der den Geschäftsmann zur Vorsicht in allen seinen Taten zwingt. Doch die Messe ist nicht der Buch handel. Wohl uns, daß uns eine festgefügte und durch Er fahrung bewährte buchhändlcrischc Organisation und ein aus gedehnter anderweitiger Werbeapparat zur Beifügung stehen, der dem Verleger über das Wechselspiel der Messe hinwcghelfcii kann. Schlechte Messen pflegen überdies mit guten zu wechseln wie die sieben fetten und mageren Jahre der Bibel. Möge das Bleibende die Messe und in ihr die Büchermesse sein! Deutscher Musikalien-Derleger-Derein in Leipzig. Geschäftsbericht Uber das Vereinsjahr 1924. Erstattet in der ordentlichen Hauptversamm lung, Freitag, den 27. Februar 1925. Das Jahr 1924 hat der deutschen Wirtschaft die Erfüllung einer in den vorhergehenden Jahren vergeblich gehegten Hoff nung gebracht: Die deutsche Währung ist während des ganzen Jahres stabil geblieben. Diese wirtschaftlich hochbedcutsame Tat sache hat dem gesaintcn Geschästslebcn des vergangenen Jahres sein besonderes Gesicht gegeben. Die Stabilisierung der Währung hat dem deutschen Geschäftsleben wiederum eine Grundlage ge schaffen, auf der Kalkulationen mit größerer Sicherheit möglich waren. Auch die Preispolitik des Musikverlagcs sah sich unter den konstanten Währungsverhältnisscn in feste Bahnen znrück- gcführt, sodaß die aus der Not geborenen Preisbildungsmethoden der Inflationszeit endlich als abgetan gelten konnten. Ganz von selbst sind die deutschen Musikalienpreisc im allgemeinen wieder in die ehemaligen Friedenspreise übergcgangcn, wenn auch bei gewissen Ncuhcrstellungcn die verteuernden Faktoren in ein zelnen Fällen eine andere Kalkulation notwendig machen. Das gilt vor allem für die Editionen und billigen Volksausgaben, deren schon im Frieden außerordentliche scharfe Kalkulation die Beibehaltung der Friedenspreise unter den veränderten Verhält nissen beim besten Willen unmöglich machte. Im allgemeinen kann man aber sagen, daß entgegen der allgemeinen Verteuerung der Lebensbedürfnisse die deutschen Noten sich aus dem Niveau der Vorkricgsprcise gehalten haben. Wenn der Verlag die Bei behaltung der Friedenspreise fast allgemein durchführtc, obgleich sich die Herstellung gegenüber der Vorkriegszeit ganz erheblich verteuert hat, so geschah dies vor allem aus Gründen kultur politischer Erwägung, denn es galt, die durch die Inflation dem Notcnvcrbrauch entfremdeten Kreise des Mittelstandes, die vor dem Kriege die hauptsächlichsten Träger ernster Musikkultur waren, wieder hcranzuzichen. Die Beschränkung auf die Vor- kricgspreisc hat die aus diese Vcrbrauchcrkreise gesetzten Hoff nungen auch nicht enttäuscht, und so konnte mit Genugtuung fest- gestellt werden, daß der Verbrauch ernster Musik seit Beginn des Jahres 1924 ständig, wenn auch nur sehr langsam, sich ge hoben hat. Zurückgcgangen dagegen ist der Verbrauch an Schla germusik, die ja naturgemäß in erster Linie dem Geschmack jener Kreise diente, die von kulturellen Traditionen nicht gedrückt waren und erst durch die Jnslationsgcwinnc musikalische Bedürfnisse in sich verspürten. Behindert wurde der Absatz durch den allgemeinen Geld mangel, der sich auch im Musikhandcl deutlich fühlbar machte: so sah sich der Musikvcrlag genötigt, in immer weiterem Maße wieder zur Kreditgewährung übcrzugchcn, die sich im vergangenen Jahre durch die besonderen Verhältnisse von selbst verboten hatte. Die Notwendigkeit dieser Maßnahmen zur Belebung des Ab satzes in Verbindung mit einer demselben Zweck dienenden, groß- Börsenblatt s. den Deutschen Buchhandel. 92. Jahrgang. zügigen Propagandatätigkeit schränkt naturgemäß die flüssigen Betriebsmittel des Verlages wesentlich ein, und die Herstellung neuer Werke kann nicht in dem von vielen Verlegern gewünsch ten Umfange erfolgen. In erster Linie aber wurde und wird noch die Neuhcr- stellung gedrosselt durch die Preise der Notendruckcrcicn, die sich gegenüber den Vorkriegspreiscn außerordentlich verteuert haben. Die Verteuerung der Herstellung ist nicht gleichmäßig, sondern bei verschiedenen Posten der Herstellung verschieden. So sind z. B. die Druckpreise für kleine Auslagen viel mehr gestiegen als die für größere Auflagen, und ebenso sind die Preise für Noten stich unverhältnismäßig hoch hinauf geschnellt. Sie betrugen am Ende des Berichtsjahres in, Durchschnitt das Doppelte der Vor- kricgspreise. Der von den an der Notcnhcrstellung beteiligten Industrien ausgehende Preisdruck kann nicht auf die Vcrbrauchcr kreise weitergelcitct werden, sondern bleibt auf dem Verlag sitzen, denn eine Verteuerung der Notcnpreise wäre wirtschaftspsycho logisch im gegenwärtigen Augenblick eine Maßnahme, die für den Musikverlag katastrophale Folgen zeitigen müßte. Geleitet von dem Eindruck eines bei der Preispolitik der Notcndruckereicn offenbar zu geringen Widerstandes gegen die verteuernden Fak toren, hatte die außerordentliche Hauptversammlung in München den Vorstand des Deutschen Musikalien-Verleger-Vereins beauf tragt, bei den Notcndruckereicn die schwersten Bedenken gegen die verschiedenen Prcisausschläge zu erheben. Die Notcndruckereicn haben sich allen diesen Vorhaltungen gegenüber unzugänglich gezeigt, und es bleibt für den Verlag somit nichts anderes übrig, als die Konsequenzen hieraus zu ziehen und mit der Noteuhcr- stellung in größerem Umfange zurückzuhaltcn, bis die Herstel lungskosten auf ein Maß zurückgeführt sind, das dem Verlag bei derartigen Unternehmungen einen Gewinn ermöglicht, ohne daß die Notenprcise für das Publikum verteuert zu werden brauchen. Wenn sich die Vcrlagstätigkeit auch auf dem Gebiet der ernsten Musik trotz der hohen Herstellungskosten wieder etwas gehoben hat, so ist das ein Beweis dafür, wie stark im Verlag das Be dürfnis nach neuer verlcgcrischcr Tätigkeit ist, durch die allein die deutsche Musikkultur wieder gehoben werden kann. Der kauf männische Anreiz zu regerer Vcrlagstätigkeit ist jedenfalls an gesichts der ungeheuren Herstellungskosten nur gering. Der Vertrieb deutscher Musikalicn nach dem Ausland hielt sich in mäßigen Grenzen, da der Bedarf des Auslandes an deut schen Noten seit der Inflationszeit zurückgcgangen ist, einesteils weil das Ausland im allgemeinen noch stark mit Ware aus der Inflationszeit übersättigt ist, andernteils weil die deutschen Gold- inarkprcisc wenig Anreiz zu größeren Bestellungen bieten, zumal da die französischen und italienischen Musikalien noch zu Valuta spekulationen Anlaß geben. Bei der Feststellung der Auslands preise mußte jeweils die innere Kaufkraft der verschiedenen aus ländischen Währungen berücksichtigt werden, und so war es für den Musikverlag unmöglich, bisher allgemein zur Berechnung in Reichsmark auch bei Auslandslicferungen übcrzugchcn, da die sich hieraus in manchen Ländern ergebenden Ladenpreise den Absatz deutscher Noten unmöglich machen würden. Dies gilt vor allem für Finnland und die Tschechoslowakei, aber auch für Spanien und Dänemark. Aus diesem Grunde hat der Deutsche Musikalicn-Verlegcr-Vcrein vorläufig noch weiterhin die Beibe haltung der von ihn, veröffentlichten Umrechnungstabelle für Auslandslicferungen beschlossen. Den konzentrisch von verschiedenen Ländern aus vorgehcu- dcn Bestrebungen nach einer Vereinheitlichung der S ch u tz f r i st auf der Grundlage der von der Berner Konvention festgesetzte» Frist von 50 Jahren post mortem auctoris konnte auch der deutsche Musikverlag nicht untätig gegenüber bleiben, zumal da sich der Druck des Auslandes nach einer Verlängerung der Schutzfrist für Werke der Tonkunst in Deutschland aus Konkurrcnzgründen immer mehr fühlbar macht. Um sich von Ereignissen, die even tuell von anderer Seite hervorgerufcn würden, nicht überraschen zu lassen, hat der Deutsche Musikalien-Verleger-Vcrcin alles Nötige vorbereitet, um bei einer kommenden Verlängerung der Schutzfrist die Interessen des Musikverlagcs erfolgreich vertreten zu können. Er hat sich dabei auch von der Erwägung leiten lassen, daß der deutschen Musikpflcgc nur durch eine großzügige S31
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