Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.02.1914

Nr. 39. Mit)err' dieco^-pk.^jür S.'g^litt 36 wü ? für 6. N M. statt 18 M. 6teilcngesuci)e werden mit 10 Pf. pro ^ iMAMMMMMpsir Leipzig, Dienstag den 17. Februar 1914. 8!. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Einige statistische Zahlen über den deutschen Verlagsbuchhandsl im Jahre 19S3. Die nachfolgenden Zahlen sind ermittelt worden aus dein ln jeder Nummer des »Börsenblatts für den Deutschen Buchhan del« von der Hinrichs'schen Buchhandlung mitgeteilten Verzeich nis »Erschienener Neuigkeiten des deutschen Buchhandels« und auch der »Fortsetzungen von Lieferungswerken und Zeitschriften«. Es sind hierbei nur die Neuerscheinungen der in Deutschland wohnenden Verleger, aber auch die der Selbstverleger berücksich tigt. Nicht gezählt wurden Karten, Musikalien, Wand- und Bn- schauungsbilder, auch nicht der Verlag derjenigen ausländischen Firmen, die in Deutschland durch Filialen vertreten sind, z. B. UrbanLSch Warzenberg, Wien-Berlin. Erfolgte die Aus gabe eines großen Werkes in Bänden, so ist jeder Band als selb ständiges Werk gezählt (z. B. Meyers Konversationslexikon), wäh rend billige Lieferungen eines Werkes nicht einzeln als Verlags unlernehmen angesehen worden sind. Bei den Preisen sind die der broschierten Ausgaben gewählt, bei Werken, die nur gebunden, und zwar in verschiedenen Ein bänden, angekündigt wurden, ist immer der Preis des billigsten Einbandes eingesetzt. Vorzugspreise für Vereine usw. blieben selbstverständlich außer Betracht. Können auch diese Zahlen leider nicht dazu beitragen, die von dem deutschen Verlagsbuchhandcl geschaffenen Wirtschaft- lichen Werte zu ermitteln, so kann doch der ermittelte Ladenpreis eines Exemplars aller im Jahre 1913 erschienenen Werke für die jenigen, die aus den Erfahrungen im eigenen Verlage die Durch schnittshöhe der Auflage ihrer Werke und das Verhältnis von Ladenpreis und Herstellungspreis kennen, einen gewissen Anhalt bieten für eine Schätzung des Produktionswertes des deutschen Verlages. Ob die Schätzung auch nur annähernd stimmen wird? Der Schreiber dieser Zeilen möchte es bezweifeln. Man wird nicht mit Durchschnittszahlen rechnen können, denn der Unter schied der Auflagenhöhen und dementsprechend der der Herstel lungskosten ist zu groß, man denke nur an die kleine nach wenigen Hunderten zählende Auflage von Dissertationen, Festschriften und Monographien und an die Riesenauslagen von Monatsschriften und Flugblättern, sowie an die Kosten, die bei verschiedenen Wer ken zwischen wenigen Mark und Hunderttausenden schwanken können. Nach oben angegebenen Grundsätzen wurden für 1913 er mittelt : Es gibt nur 38 Städte, in denen über 100 Verlagsartikel erschienen sind, aber aus diesen 38 Städten kamen 23 819 Werke, das sind 83,87 °/° der ganzen Produktionszahl, und diese 23 819 Werke hatten einen Ladenpreis von 105 441.—, das ist 91,24°/° der gesamten Ladenpreise. Die Produktion der 38 größten Verlagsorte wird durch fol gende Tabelle gekennzeichnet: Orr Erschienene Werke Ladenpreis eines Erpl. der Werke 1. Berlin »>i 6787 32934.77 2. Leipzig 2 S72S 27768.88 3. München 3 1692 8946.31 4. Stuttgart 4 1627 7500.82 5. Dresden 9 637 1525.13 6. Breslau 16 541 tOav.70 7. Halle 6 593 1992.45 8. Hamburg 7 491 1557.49 9. Jena 5 424 5935.89 lv. Frankfurta.M.12 399 1427.45 11. Freiburg i B. 13 335 123112 12. Heidelberg 14 331 1296.55 13. Bonn 15 291 1141.15 14. Paderborn 20 281 643,95 15. Hannover 18 254 679.59 16. Straßburg 11 253 1496 83 17. Köln a Rh. 25 247 426.29 18. Münster i/W. 23 212 458.47 19. Wiesbaden 19 299 1522.29 29. Neqensburg 24 197 444.95 21. Tübingen 8 196 1529.96 22. Langensalza 29 179 291.45 23. Nürnberg 22 168 514.69 24. Braunschwcig 17 162 1937.85 25. Bielefeld 26 157 399.89 29. Reutlingen 36 156 125.85 27. Düffeldorf 21 143 636.75 28. Würzburg 19 139 659.95 29. Karlsruhe 28 128 343.79 39. Konstanz 38 128 54.74 31. M.-G!adbach 35 118 127 67 32. Göttingen 27 116 367.94 33. Schwerin 32 114 296.45 34. Mainz 39 197 261.59 35. Borna 34 193 153.95 36. Essen 33 193 295 75 37. Oldenburg 31 191 2L8 25 38. Warendorf 37 191 98.45 23 819 ^8 195 449.92 Da die Zahlen aus einem jedermann zustehenden Material ermittelt wurden, so werden meine verehrten Kollegen in der nachfolgenden Zusammenstellung hoffentlich keine Indiskretion erblicken. §. Erschienene Bücher und Zeitschriften 28 395 Ladenpreis eines Exemplars dieser «« 115 565.— Der Durchschnittspreis beträgt 4.07 Anzahl der Verleger 2806 Im Durchschnitt kommen auf einen Verleger 10,12 Werke, deren Ladenpreise für ein Exemplar gerechnet -/t 41.18 betragen. Unter den 2806 Verlagssirmen befinden sich 1038 Verleger mit nur einem Verlagswerk! Die 2806 Verleger haben ihren Wohnsitz in 485 Orten, aber unter diesen 485 Orten sind 147 Orte, die nur einen Verleger haben, dessen verlegerische Tätigkeit sich auf 1 Werk erstreckte. Firma und Ort: 1. Teubner, B. G., Leipzig 2. Springer, Julius, Berlin 8. Fischer, Gustav, Jena 4. Hcrdersche Vlgh., Freiburg 5. Mittler L Sohn, E. S., Berlin 8. Bcrlagsh. f. Vollsliter. n. Kunst, Berlin 7. Weidmannsche Bh., Berlin 8. Schöningh, Ferd., Paderborn Ladenpreis Werke eines Expl. dieser Werke 628 --l 2577.95 379 3614.— 324 ^ 4657.49 283 -6 1982.57 266 ^ 1398.85 262 ^ 39.55 294 1177.99 199 53S.45 Die Zahl hinter dem Ort entspricht der Unordnung nach der Höhe des Ladenpreises. 261