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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.01.1882
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1882-01-23
- Erscheinungsdatum
- 23.01.1882
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18820123
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l8, L3. Januar. Nichtamtlicher Theil. 325 strengungen, das Institut der „Schlesischen Zeitung", dessen Be gründung bis zur Besitzergreifung der Hauptstadt Schlesiens durch Friedrich den Großen zurückrcicht, den steigenden Anforderungen der Leser entsprechend zu vervollkommnen, hat es die Verlags firma nicht fehlen lassen, und noch in jüngster Zeit ist, um jenen nachzukommen, eine directetelcgraphische Verbindung derRedactions- bureaux mit Berlin hergestellt worden. Aber nicht auf solchen, vielfach durch die Concurrenz gebotenen Anstrengungen beruht das Vertrauen, mit welchem der Verleger in die Zukunft der bereits in ihr fünfzehntes Decennium eingetretenen „Schlesischen Zeitung" blickt, sondern in der lleberzeugung, daß patriotischer Sinn, Pietät vor dem geschichtlich Gewordenen und männliches Unabhängigkeits- gefühl auch fürder in ihren Spalten lebendig bleiben werden. Gottes reicher Segen hat seit anderthalb Jahrhun derten auf dem Ko rn'schen Hause geruht. Daßessichdie durch bürgerlichen Fleiß erworbene Stellung erhalte und stets eine Stätte ehrenwerther, das Gemeinwohl fördernder Arbeit bleibe, sei das eifrige Streben der dankbaren Nachkommen des Begründers der Firma! (Schlesische Zeitung). lieber den Verlauf der Feier entnehmen wir der gleichen Quelle noch nachstehende Mittheilung: Die Feier des Tages begann früh bist Uhr mit einer Morgen musik, welche die Capelle des Leib-Kürassier-Regiments Nr. 1 mit dem Choral „Lobe den Herren" eröffnete. Nach einander erschienen dann Deputationen der verschiedenen Geschäftszweige, welche den Chef der Firma beglückwünschten. Die Herren der Buchhandlung überreichten hierbei ein historisches Gedenkblatt des Hauses Korn, das in Aquarellfarben ausgeführt in echt künstlerischem Geschmack und vornehmer Pracht gehalten ist und die Inschrift trägt: „Zum 150jährigen Jubelfest des Korn'schen Buchhandlungshauses -— den 13. Januar 1882." Links ist die Figur Gutenberg's, rechts die Friedrich's des Großen zu scheu. Darunter steht das alte Buchhandlungshaus an der Becherseite und das gegenwärtige aus der Schweidnitzer Straße; zwischen beiden hat eine Ansicht von Breslau Platz gesunden. Der obere Theil dieses Gedenk blattes zeigt auf Medaillons die Zahlen der Jahre, während welcher die früheren Inhaber der Firma an der Spitze des Geschäfts standen. Von dem Personal der Offtcin wurde eine Adresse mit der Aufschrift: „Ihrem hochgeehrten Chef, Herrn Stadtrath Heinrich Korn zum 150jährigen Jubiläum der Firma des Hauses Korn. Breslau, den 13, Januar 1882." überreicht. In dunkelrothen Seidenplüsch geschmackvoll gebunden, zeigt dieselbe in Gold fein gegliederte Ornamente im Renaissancestil, welche, an vier Ecken vertheilt, die Worte „zum 150jährigen Jubiläum der Firma des Hauses Korn" enthalten Auf dem Hauptschilde in der Mitte befindet sich das Buchdruckerzeichen des Verlages, und darum ein Reif mit den Jahreszahlen 1732 und 1882. Beide Zahlen sind über und unter dem Mittelschilde nochmals vorhanden und ragen aus ihnen die goldenen Kornähren hervor. Diese Adresse, welche von dem Druckereipersonal, den Expeditions- und Bureaubeamten unterzeichnet ist, trägt 150 Unterschriften, zufällig übereinstimmend mit der Zahl der Jahre des Bestehens der Firma. Im weiteren Verlause der Feier statteten die Mitglieder der Redaction der „Schlesischen Zeitung" und derjenigen des „Land- wirth" ihre Gratulation zu dem Jubelfeste ab. Von Korporationen erschienen der Verein der Breslauer Buchdruckergehilfen und der jenige der Buchhandlungsgehilfen; der Schlesische Buchhändler verein, vertreten durch die Herren Morgenstern, Müller und Trewendt; der Verein christlicher Kaufleute, vertreten durch die Herren Commerzienrath Molinari und Commerzienrath Grund. Außerdem war eine sehr große Zahl von Gönnern und Freunden des Hauses und der Familie erschienen, um ihre Glückwünsche darzubringen. Der Eingang zum Arbeitszimmer des Prinzipals war mit srischem Grün bekränzt, aus dem die goldenen Kornähren hervorragten. Mit gleichen Kränzen waren auch die in diesem Zimmer befindlichen Bilder der Vorfahren des jetzigen Inhabers der Firma geschmückt. — Aus Anlaß der Jubelfeier hat Herr Heinrich Korn außer andern bedeutenden Schenkungen an wohlthätige Anstalten in Breslau rc., zur Begründung einer Pensionscasse für seine Mitarbeiter in den zu Breslau domicilirten Geschäftszweigen eine Stiftung von hunderttausend Mark gemacht. Zur buchhiindlcrijchcn Biographik. Die in Nr. 6 des Börsenblattes abgeschlossene Biographie unseres leider zu früh abgerufenen lieben Kollegen H. Kaiser hat sicherlich die zahlreichen Freunde desselben in hohem Grade angemuthet. Die warmen Worte, mit denen Hr. Otto Müller den Verewigten ebenso schön wie treu geschildert hat, müssen Jedem aus der Seele gesprochen sein, der das Glück hatte, dem trefflichen Kaiser näher zu treten. Solcher schönen Erinnerungsblätter an unsere lieben und verdienstvollen Tobten im Buchhandel bedürfen aber nicht nur wir Alten, die wir mit ihnen gelebt und gewirkt haben, sie sind in säst noch höherem Grade wichtig und förderlich für Unsere Jugend, die zu großem Theil leider in materiellem Streben dahinlebend, es nöthig hat, in Anschauung solcher ideal angelegten Naturen, wie Kaiser eine war, neue Gesichtspunkte zu gewinnen und zu ernsterer Auffassung der Aufgaben und Ziele des Buchhändlers angeregt zu werden. Damit dies erreicht werde und damit auch wir Alten nicht erst im Börsenblatt suchen müssen, um die Erinnerung an längst verstorbene liebe Freunde aufzusrischen, möchte Schreiber d. Z. den Wunsch ausgesprochen haben, daß solche treffliche Lebensläufe, wie der in Rede stehende, auch in Separatdruck erschienen, resp. daß wir ein bnchhändlerisches biographisches Handbuch begründeten, — einen Ehrentempel des deutschen Buchhandels! Ein erster Band desselben hätte (in strenger Sichtung) etwa die Männer auszuführen, deren Verlust unser Stand in den letzten 10 bis 20 Jahren zu betrauern hatte. Daran würden sich in Lieferungsausgabe diejenigen Lebensläufe anschließen, welche die Zeit noch bringt. Die Zugabe guter Portraits (viüs Schulz' Adreßbuch) wäre in Betracht zu ziehen. Sicherlich würde eine große Zahl der College» solchen „Ehrentempel des Buchhandels" für die Hausbibliothek anschaffen und gleichzeitig auch als treffliches Ge schenk für Gehilfen und Lehrlinge gern verwenden. 6. L in G. Miscellcn. Aus dem Allgemeinen Buchhandlungs-Gehilfen verband. — Die Vertrauensmänner dieses Verbandes aus den Kreisen Bayern, Brandenburg, Norden, Oesterreich, Sachsen, Schwaben und Thüringen beabsichtigen, noch im Laufe dieses Monats, eventuell gemeinsam mit den bezüglichen Localvereinen, wie auch denjenigen Gehilfen, welche noch gar keiner Vereinigung angehören, Versammlungen einzuberufen, in denen Stellung ge nommen werden soll zu dem in Verbindung mit der diesjährigen Hauptversammlung des Allgemeinen Buchhandlungs - Gehilsen- verbandes gebrachten Project: einen Kongreß der gesammten Ge hilfenschaft des deutschen Buchhandels in Leipzig abzuhalten. Aus Anlaß der Decenniums-Feier des Bestehens des Allgemeinen Buch- handlungs-Gehilsenverbandes in diesem Jahre soll vom Vorstande desselben eine Geschichte dieser Institution in Gestalt einer Fest schrift herausgegeben werden.
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