285, 12. November 1925. Fertige Bücher. V»rlenbl»t11. d, D^chn. «Lch«o>d-1.17743 x^eit Joachim von Sandrarts „Teussche Arademie der Edlen Sau-, Md- und Mahlerey- Künste" im Jahre 4675 in Nürnberg erschienen ist, sind rund zwei und einhalb Jahr- hundert verflossen. Oie begeisterte Aufnahme, die das bahnbrechende, prunkvoll ausgesiattete Werk fand, veranlaßte den Verfasser, 4679 einen „Zweiten Hauptteil" und 46SZ eine für das Ausland bestimmte gekürzte lateinische Übersetzung folgen zu lassen. Die schwerfällige Aufmachung und die Seltenheit der alten Ausgaben hat die den „Großen Helden und edlen Geistern" der theuren Teutschen Nation gewidmete Arademie nicht eigentlich volkstümlich werden lassen. Und doch besitzen wir in diesem Werk ein hervorragendes Denkmal unseres Schrifftums aus jener durch die Gründung der frucht bringenden Gesellschaft gezeichneten Epoche des Wiederaufbaues der deutschen Kultur nach ZOjähriger Zerstörung, das in seiner überquellenden Fülle von historischen Fakten und theoretischen Erörterungen, reizvollen memoirenartigen Aufzeichnungen, durchsetzt mit ergötzlichen Anekdoten und Gedichten und umrahmt von zahllosen merkwürdigen Abbildungen, mit seiner oft seltsam ungelenken und gespreizten und doch wieder treuherzigen Sprache jedermann, nicht nur dem Literatur- und Kulturhistoriker, etwas zu geben vermag. Ein Neudruck dieser lebensfähigen, von dem üppig wuchernden Seiwerk befreiten Teile bedeutet daher nicht bloß die Erfüllung einer Dankespflicht, sondern geradezu eine Notwendig keit, denn die schwere Äenutzbarkeit der drei umfangreichen und unübersichtlichen Folianten mit ihren unzureichenden Registern hat bewirkt, daß die wissenschaftliche Forschung trotz Sponsels schon fast eine Generation zurückliegenden verdienstvollen Äuchcs über die Quellen der Arademie, das so recht eigentlich erst den Schlüssel zu den verborgenen Schätzen dem kundigen Forscher an die Hand gab, aus dem hier sprudelnden reichen Quell nicht in dem gebotenen Maße schöpft. So gilt es nun, das Interesse weiterer Kreise deutschen Volkstums über die Zunfi der Kunstgelehrten hinaus für Sandrarts von nationalem Selbstbewußtsein getragene Schöpfung, der kein anderes Volk etwas an Kühnheit des Wollens und Pracht der Ausführung Ebenbürtiges an die Seite stellen kann, zu erobern. Interessenten für Vas hochbedeutsame Buch sind alle Kunstgelehrten, Llniversitätsprofefforen, Bibliotheken, kunstwissenschaftlichen Seminare usw. Ein wirkungsvoller Prospekt steht kostenfrei zu Diensten Wir bitten um Äenützung der beiliegenden Verlangzettek T G. HLrth's Verlag A.-G. München, Lesflngstr.^l