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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.03.1926
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- 1926-03-23
- Erscheinungsdatum
- 23.03.1926
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69, 23, März 1926, Redaktioneller Teil, Börsenblatt f. h. Drschn. Buchhandel. Es ist betont worden, daß wir ein Rezept nicht gaben und nicht geben wollten, vor allen Dingen aber nicht geben konnten. So werden also alle diejenigen, die glaubten, durch 8 Tage Ber- lagspropagandisten-Kursus aller geistigen Arbeit für die nächsten Jahre enthoben zu sein, Leipzig enttäuscht verlassen haben. Wer hellhörig war, der dürste aber doch eine Fülle von An regungen mitgenommen haben, die sich in Kürze beim Einzelnen werden auswerten müssen. Mir persönlich erscheint es besonders beachtlich, daß in allen Arbeitsgemeinschaften mit schärfstem Nach druck darauf hingewiesen wurde, aus welchen Gründen die buch- händlerische Reklame und Werbung nicht in den Bahnen der Jn- dustriewerbung sich bewegen dürfe. Ferner halte ich die Erkennt nis, daß Werbung nur mit der schärfsten Kalkulation und Ertrags- Möglichkeit Hand in Hand gehen muß — ein Grundsatz, den die buchhändlerische Werbung der letzten Jahre oft beiseite ließ —, für alle Beteiligten für ungemein wertvoll. Die Zusammenhänge, die sich zwischen Verlagskalkulalion und Propaganda auftaten, lassen es mir wünschenswert erscheinen, bei einem späteren Kursus das Gebiet der Verlagskalkulation noch stärker als bisher zu be rücksichtigen, Es inrkß dem Programm dieses ersten Kursus zugute gehalten werden, daß er eifrig bemüht war, nicht nur die Grund fragen der Propaganda zu klären, sondern daß er darüber hinaus die Zusammenhänge des Buchhandels mit der Volkswirtschaft klarstcllte, und daß er endlich sich dem Zukunftsproblem der Er fassung neuer Käuferschichten durch Lose- und daran anschließend Kaufpropaganda widmete. So möchte ich zusammenfassend be tonen, daß mir die Veranstaltung dieses Kursus den Beweis zu erbringen scheint, 1, daßes möglich ist — selb st im Buchhandel —, die w i de r st r e b e n d st e n Elemente zu einer Einheit zu verschmelzen, 2, daß es notwendig ist, eine bestimmte Blick richtung dem Verlagspropagandisten zu geben, damit die tastenden Versuche des Einzelnen in dieser wirtschaftlich schwe ren Zeit aus ein erträgliches Maß zuriick- geführt werden, 3, daß es daher erwünscht ist, diesen soeben versuchten Weg in methodischer Art aus zubauen und zu wiederholen. Technik und Buchdruckgewerbe im Jahre 1923. Der Bau von Druckmaschinen jeder Art hatte im Jahre 1925 keinen Stillstand aufzuweisen; die Fabriken waren im Gegenteil alle reichlich, zum Teil überreichlich mit Aufträgen versehen, sodaß vielfach der Vorbehalt längerer Lieferfrist gemacht wurde. Die günstige Ge schäftslage erstreckte sich nicht nur auf Tiegel- und Schnellpressen, son dern auch äuf Notations-, Offset- und Tiefdruckpressen. Die erzielten Geschäftsergebnisse der Buchdruck-Maschinenfabriken waren im allge meinen befriedigend. Die Dresden-Leipziger Schnellprcssenfabrik konnte sogar nach reichlichen Abschreibungen usw. 11^ Dividende ver teilen. Tie Schnellpressenfabrik Heidelberg sah sich dagegen gezwun gen, infolge widriger Umstände, die aber nicht aus gewerblichem Ge biete lagen, sich unter Geschäftsanfsicht zu stellen. Es ist gewiß zu wünschen, daß die wirtschaftliche Sanierung dieser leistungsfähigen und angesehenen Firma (sie baut u. a. die außerordentlich schnellaufende Tiegeldruckpresse »Heidelberger Druckautomat« und die Flachdruck-No tationsmaschine »Heureka«) recht bald herbeigeführt wird. — Auch die Herstellung und der Absatz von Matrizen-Prägepressen und automatischen Gießmaschinen dürfte die in Frage kommen den Fabriken nicht enttäuscht haben. In den letzten Wochen vor Jahres- schluß ist allerdings infolge der Geldknappheit und der allgemeinen wirt schaftlichen Depression eine gewisse Ruhe in der Auftragserteilung ein- gctreten. — Teilweise sehr lebhaft waren im verflossenen Jahre die Maschinenfabriken beschäftigt, die für Buchbindereien in Frage kommen. Schneide- und Falzmaschinen haben manche Verbesserung er fahren; erinnert sei auch an den bänderlosen Spießfalzer. Uber Mangel an Aufträgen wurden keine Klagen laut, in der letzten Zeit jedoch über die schleppende Regulierung der Zahlungen. Di« scharfen Lieferungs- und Zahlungsbedingungen der Maschinenfabriken Haben vor der Gewalt der wirtschaftlichen Tatsachen — wenn auch nicht formell auf dem Papier, so doch in der Praxis — kapitulieren müssen. 372 Die Setz Maschinenfabriken (Linotype. Typograph wie Monotype) waren sowohl im Jahre 1934 wie auch im vergangenen Jahre gut, teilweise sogar sehr gut beschäftigt. Es kamen in Deutsch land viele neue Maschinen zur Aufstellung; in nicht wenigen Offizinen wurde der Setzmaschinenpark erheblich erweitert. Im Mai 1925 wurde den Vertretern der graphischen Presse wie auch dem Kreis Vll (Frei staat Sachsen) des Deutschen Buchdrucker-Vereins Gelegenheit geboten, den neuen Zeilenguß-Sctzmaschinentyp Standard Compositor in Plauen i. V. zu besichtigen. Drei dieser Maschinen waren von der Vogtländischen Maschinenfabrik A.-G. in Plauen (Vomag) für Rechnung der in Berlin ansässigen Firma Standard Compositor A.-G. herge- stcllt worden. Leider konnte der Serienbau dieser zweifellos sehr brauchbaren, leistungsfähigen und von der gesamten Fachpresse äußerst anerkennend beurteilten neuen Setzmaschine noch nicht beginnen, da es der Firma Standard Compositor A.-G. vorläufig noch an den erforder lichen Geldmitteln fehlt. Im Interesse des Buchdruck- und Zeitungs- gcwerbes und nicht zuletzt auch im Interesse des Verlagsgewerbcs wäre es gewiß zu wünschen, wenn die nicht geringen finanziellen Nöte bald behoben würden. — Auch die I n t er t y p e - S c tz m a s ch i n e ist in den letzten Jahren weit mehr in den Vordergrund getreten. Allgemein wird dieser Zeilenguß-Setzmaschine das Zeugnis bester Leistungsfähig keit und größter Zuverlässigkeit ausgestellt, auch die nicht unerhebliche Wohlfeilheit ist nicht außer acht zu lassen. Die Patentstreitigkeiten mit der Mergenthaler Setzmaschrnenfabrik G. m. b. H. in Berlin, der Hcr- stellerin der Linotype, sind bereits in Amerika zugunsten der Jntertype entschieden worden. Anscheinend ist dies auch in der Schweiz der Fall, denn dort ist schon eine Anzahl Jntertypes in Betrieb. Zudem machte die weltbekannte Maschinenfabrik Winkler. Fallcrt L Co., A.-G. in Bern in einem in der »Schweizerischen Buchdrucker-Zei tung« (Nr. 49 vom 4. Dezember 1925) erschienenen ganzseitigen In serat bekannt, daß sie im November v. I. 15 Jntertypes verkauft habe. In Deutschland war die Jntertype während der Herbstmesse 1924 in Betrieb zu sehen bzw. ausgestellt. Aber noch vor Schluß der Messe erwirkte die Mergenthaler Setzmaschinenfabrik G. m. b. H. eine einst weilige gerichtliche Verfügung, die zur Folge hatte, daß die ausge stellte Jntertype nicht weiter in Betrieb vorgeführt werden durfte. Die Verfügung stützte sich auf gewisse Patentverletzungen. Trotzdem sollen in Deutschland bereits 4 Jntertypes in Betrieb sein, aber in letzter Zeit sind den Besitzern Schwierigkeiten in der vollen Ausnützung der Ma schine entstanden, da infolge des ans gewisse Patentverletzungen sich stützenden Eingreifens der Gerichte einzelne Teile dieser Maschine vor läufig nicht mehr benutzt werden dürfen. Am 3. November v. I. hatte vor dem Berliner Landgericht wegen dieser Patentstreitigkeiten wieder ein Termin stattgefunden, in dem außer den Vertretern der Setzmaschi- nen-Jndustrie auch sonstige Interessenten anwesend waren. Die Firma Krupp in Essen, die den Bau der Jntertype ausführt, hatte einen Di rektor zu dem Termin entsandt. Ob mit dem Serienbau dieser absolut brauchbaren und sehr konkurrenzfähigen Setzmaschine auch für Deutsch land begonnen wird, hängt schließlich von dem endgültigen Aus gang des Patentprozefscs mit der Mergenthaler Setzmaschincnfabrik ab. Lebhaftes Interesse und anerkennenswertes Verständnis bracht? das Buchöruckgewerbe der von der Mergenthaler Setzmaschincnfabrik G. m. b. H. im Jahre 1925 auf den Markt gebrachten Ludlow-Gieß Maschine entgegen, die z. B. großen Zeituvgs- und Plakatdrucke reien ausgezeichnete Dienste zu leisten imstande ist. — Bemerkenswert ist auch die T h o m p s o n - S ch r i f t g i e ß m a s ch i n e . die vor einigen Monaten erstmalig in einem Berliner Betriebe Fachleuten und Interessenten in Betrieb vorgeführt wurde und die Einzelbuchstaben. Ausschluß, Durchschuß, Rcglettcn, Linienbahnen usw. gießt. Diese »Schriftgießerei im Hause« hat zweifellos manches für sich, die Chancen für die Tbompson-Schristgießmaschine erscheinen sehr aussichtsreich. — Von der Firma Fritz Liers in Berlin-Lichtenberg wurde ein kleiner H a n d - L c t t c r n - G i e ß a p p a r a t »Typs fix« auf den Markt gebracht. Dieser stabile und billige Apparat ist besonders für kleinere und mittlere Buchdruckcrcien sehr geeignet. — Die von der Firma Chocolat Tobler A.-G. in Schaffhausen konstruierte S ch r e i b s e tz m a s ch i n e Typar erweckte gleichfalls die Aufmerk samkeit der Fachwelt; man steht dieser Maschine einstweilen aber noch ziemlich skeptisch gegenüber. Recht zuversichtlich ist dagegen die Be urteilung der vorgenannten Firma, die.Eigentümerin der Polygra phischen Gesellschaft in Laupen bei Bern ist und das Patent der Typar- Schreibsetzmaschine besitzt, über die Zukunft dieser Maschine. In Winter thur wurde die Typar-Co. A.-G. gegründet. Ans der Internationalen Druckerei-AuKstcllung in London (im Mai v. I.) ist die Typar-Schreib- setzmaschine zum ersten Male dem Fachpublikum vorgesührt worden. Es wird abzuwarten sein, ob die großen Hoffnungen, die die Erfinder und Erbauer an diese Setzmaschine knüpfen, auch tatsächlich in der nüch ternen Praxis konkurrenzfähig sich verwirklichen lassen. — Die photographische Setzmaschine von Hunter L August er-
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