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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.03.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-03-23
- Erscheinungsdatum
- 23.03.1926
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- Deutsch
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^ L9, 23. Mürz 192Ü. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Auswahl der auszunehmenden Literaturwerke als auch in bezug auf die verbesserte äußere Ausstattung ist er dem Buchhandel riihmlichst bekannt geworden. Die stattlichen Helios-Klassiker des Verlags Neclam fanden in ihm stets einen eifrigen Förderer, und die geschmackvoll «ußgestattete neue »Neclams Roman-Reihe« und »Der schöne Neclam- Band« sind weitere Ruhmesblätter seiner ziclbewußten, die alten Tra ditionen des Hauses weiterflihrenden erfolgreichen Verlagstätigkcit. Der Verein Deutscher Zeitungsverlegcr wählte seinen bisherigen Generalsekretär Adalbert von Boetticher zum Vereins direktor und V o r st a n d 8 m i t g l i e d, und zum Aussichtsrats vorsitzenden des Nachrichtcnburcaus ist (an Stelle des verstorbenen Direktors Carl Mliller) der stellvertretende Vorsitzende Professor I. F Wolls-Dresden gewählt worden. Gestorben: am 1. März, wie wir erst jetzt erfahren, nach langer, schwerer Krankheit Herr Paul H e l l m a n n, Inhaber der Hermann Schellcnbcrg'schcn Buch- und Papierhandlung in Wiesbaden, im 46. Lebensjahre. Der Verstorbene, früher Mitinhaber der Firma Heinrich Heust rn Wiesbaden, war ein tüchtiger, angesehener Kollege, der sein Geschäft nach -er Übernahme bald zu hoher Bllite entwickelt l)at. sm-sam. Bitte an die Deutsche Bücherei. Die Deutsche Bücherei bittet täglich im Börsenblatt nn, Einsen dung eines Exemplars jeder Neuerscheinung zur Ausnahme in die Bibliographie. Leider wird, zum Nachteil der Sortimenter, dieser Bitte oft gar nicht oder nur auf wiederholtes schriftliches Ersuchen entsprochen. Dadurch wird dem Sortimenter viel unnütze Kleinarbeit aufgebüvdet. Welchen Umsang diese Unterlassung angenommen hat, kann man znm Teil daran erkennen, daß allein der Einsender dieser Zeilen in wenigen Wochen der Deutschen Bücherei 45 Bücher melden mußte, die in den Jahren 1613 bis jetzt erschienen, aber nicht kata logisiert sind. Es wäre wünschenswert, wenn alle Firmen, die Fälle dieser Art entdecken, der Bücherei Meldung machten, allerdings nur von Werken, die seit 1613 erschienen sind. Andererseits sollte aber auch die Deutsche Bücherei das Sortiment durch erweiterte Aufnahme von Voranzeigen unterstützen, besonders sollte sie aber die Werke, von deren Erscheinen sie durch Prospekte oder Rundschreiben Kenntnis erhält, in dem Wöchentlichen Verzeichnis angcben. Wie oft werden im Börsenblatt Bücher angezeigt und vom Verleger Prospekte von Werken direkt verschickt, die erst in Wochen oder Monaten erscheinen. Das Publikum bestellt darauf, kann aber oft keinen Verleger angebcn. Wie soll ihn der Sortimenter ermitteln, wenn das Buch nicht ange- zcigt ist? Ein großer Berliner Verlag gab z. B. in einem seiner Eon- derverzeichnisse vom 1. Oktober 1924 ein Werk als 1925 erscheinend an. Das Buch wurde von mehreren Interessenten bestellt, der Ver leger war aber im März 1925 auch durch Gracklaner nicht zu er mitteln. Der Erfolg war, daß die Besteller, die keine näheren An gaben machen konnten, ein Ersatzwerk verlangten. Erst am 21. No vember 1925 fand das Buch als erschienen Ausnahme im Wöchent lichen Verzeichnis. Hoffentlich tragen diese Ausführungen dazu bei, daß die vorge nannten Mängel nach Möglichkeit abgestellt werden. Leipzig, im März 1626. Paul Hartman n. Entgegnung der Deutschen Bücherei. Die Deutsche Bücherei must leider bestätigen, daß die von Herrn Hartmann gemachten Angaben über die verhältnismäßig große An zahl der in der Bibliographie fehlenden bzw. verspätet erscheinenden Anzeigen zutresfen. Trotz aller Aufklärungsarbeit im großen und trotz aller Mahnungen der Werbestelle der Deutschen Bücherei im einzelnen werden fast täglich verspätete Eingänge festgestellt, fast täg lich mehr oder weniger große Lücken in den Erscheinungen aus früherer Beit ausgcsunden. Im Laufe des Jahres 1925 sind nicht weniger als 21 000 Reklamationsschreiben zur Ergänzung von Lücken abge sandt worden. Die Bibliographierung der eingehenden Bücher wird seit einigen Monaten mit solcher Beschleunigung durchgeführt, daß von allen am Vormittag einlanfenden Werken bis zum Abend die bibliographische Ausnahme vorgenommen ist, bis zum Mittag des nächsten Tages die Korrektur und bis zum Mittag des zweiten Tages der Neindruck vor liegt, sodaß die buchhändlerischcn Neuerscheinungen 48 Stunden nach Eingang in d-er Deutschen Bücherei bereits rm Bbl. veröffentlicht sind. Was nützt aber eine derartige Beschleunigung, wenn nicht auch in jedem einzelnen Falle die Einsendung an die Bücherei so früh als möglich erfolgt? Deshalb möchte ich die Herren Verleger bitten, ihren Angestellten hinsichtlich der Versendung der Neuerscheinungen als obersten Grundsatz immer wieder einznprägen: das erste Exemplar jeder Neuerscheinung auf schnellstem Wege an die Deutsche Bücherei! Was die Voranzeigen betrifft, so hat die Deutsche Bücherei auf den wiederholt geäußerten Wunsch verschiedener Eortimentssirmcn hin vom Herbst 1925 ab den Umfang der Voranzeigen im Wöchentlichen Verzeichnis mehr und mehr erweitert. Der gesamte Inseratenteil des Börsenblattes wird zu diesem Zweck täglich sorgfältig aus angekün- digte Neuerscheinungen hin durchgcsehcn, und die einlausendcn Pro spekte werden in weitgehendem Maße berücksichtigt. Natürlich kann man nur solche Neuerscheinungen zur Voranzeige bringen, von deren Vorbereitung man erfährt. Ich möchte daher an die Herren Verleger die weitere Bitte richten, besorgt zu sein, daß der Deutschen Bücherei soweit als möglich auch alle geplanten Neuerscheinungen angezeigt werden. Leipzig, den 19. März 1926. Der Direktor der Deutschen Bücherei, vr. Uh len da hl. Radio und Buchhandel. Die im Bbl. Nr. 63 vom 16. d. M. veröffentlichte Notiz »Radto und Papierverbrauch«, in der behauptet wird, »cs fei wohl sicher, daß jetzt gegen früher jährlich Millionen von Büchern nicht gekauft werden, die eine ansehnliche Menge von nicht benötigtem Buchdruck papicr darstcllen, weil etwa eine Million deutscher Familien jetzt stundenlang den Radio-Darbietungen lauscht, während vor dieser Er- sindung dieselben Kreise sich zumeist nach des Tages Last und Mühen mit Lektüre beschäftigten«, fordert in mehrfacher Hinsicht zum Widerspruch und zur Berichtigung heraus. Ich behaupte sogar aus Grund von Beobachtungen und Erfahrungen, daß gerade das Gegen teil der Fall ist. Die Zahl der Rundfunkteilnehmer ist allerdings sehr groh und wird wohl noch stark steigen. Wenn man eine Familie mit vier Köpfen annimmt, dann hat in Berlin jede achte bzw. in Deutschland jede fünfzehnte Familie Radio. Die Verbreitung des Radio ist nun in den gering bemittelten Kreisen besonders groß, weil diese sich den Besuch von Opern und Konzerten, ja manchmal nicht das Fahrgeld und den Zeitaufwand zum Besuch von kostenlosen Vorträgen leisten können, während jetzt für 7 Pf. Postgebühr und etwa ebensoviel Jnstaudhal- tungskosten je Tag eine ganze Familie der Segnungen des Radio teilhaftig werden kann. Die Möglichkeit, sich einen Nadio-Apparar für wenige Mark selbst Herstellen und dauernd an der Verbesserung arbeiten zu können, ist ein mächtiger Ansporn gerade für die Bastler, für die Arbeiter und für Handwerker sowie für Lehrlinge in In dustrie und Handwerk. Man findet auch Verkaufsstellen für Radio- Gerät zahlreicher in sogenannten Arbeiter-Gegenden als im Zen trum oder gar im Berliner Westen. Soweit also Arbeiter, kleine Beamte und Angestellte in Frage kommen, die — leider — niemals große Bücherkäufer sein konnten, ist es an sich schon sehr zu begrüßen, daß diesen durch das Radio unendliche Kulturgüter zugänglich gemacht werden und daß das Hein, sowie die Familie wieder größeren Wert erlangen. Es ist dagegen un leugbar, daß die Gastwirtschaften und Vergnügungsstätten weniger be sucht werden. Ist das aber vielleicht ein Nachteil? Jedenfalls be nötigen die meisten Rundfunk-Teilnehmer Lehrbücher und andere Fach literatur und massenweise Textbücher zu den Opern, Operetten, Dra men, Lustspielen usw. Wohl jeder Rundfunkteilnehmer ist auf min destens eine Fachzeitschrift abonniert. Mit der Verbreitung von Bil dung fällt aber nicht, sondern steigt erfahrungsgemäß der Bllcher- konsnm. Ob die Leihbibliotheken Einbuße durch das Radio zu ver zeichnen haben, entzieht sich meiner Kenntnis*). Jedenfalls habe ich beobachtet und erfragt, daß Rundfunk-Teilnehmer mehr Geld für Bücher, Noten und Zeitschriften ausgeben, seit sie Radio besitzen. *) Vgl. hierzu die Einsendung: »Nimmt das BUcherlesen ab?- im Sprechsaal des Bbk. Nr. 67, S. 368. Red. 379
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