Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.03.1926

^ 69. 23. März 1926. Redaktioneller Teil. regte schon vor zwei bis drei Jahren allgemeine Aufmerksamkeit, fand aber ini übrigen bis jetzt noch eine ziemlich pessimistische Beurteilung in der Fachwelt. Mittlerweile scheint man an der Verbesserung bzw. Umkonstruierung dieser Maschine emsig gearbeitet zu haben. Das »Ber liner Tageblatt« — in letzter Zeit auch eine andere Berliner Zeitung — brachte in seiner Beilage »Technische Rundschau« (Nr. 41) eine aus führliche Beschreibung der »Monophoto« benannten Setzmaschine. Man darf gespannt sein, wann dies« Maschine ihren offiziellen Einzug in die graphischen Betriebe hält, ob sie sich bewährt und der Serienbau aussichtsreich erscheint. — Auch sonst sind in den letzten Jahren neue Setzmaschincnsysteme ausgctaucht, die aber anscheinend noch nicht aus gereift sind. Die Besucher der 1914 in Leipzig veranstalteten Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik (»Bugra«) werden sich auch der dort ausgestellten Setzmaschine Stringertype entsinnen, die H. I. S. Gilbert Stringer konstruiert hatte und eine Kombination der Er findung Mergenthalers (Linotype) und Lanstons (Monotype) öarstellte, aber ohne Verwendung eines perforierten Papierftreifens. Es handelt sich nicht um eine Setzmaschine für Zeilcnguß, sondern um eine Einzel- buchstaben-Maschine. Bemerkt sei, daß bei der Stringertype das Setzen ähnlich wie bei der Linotype erfolgte, der Gießapparat aber beruhte auf dem System der Monotype. Mit der Beurteilung über den Wert dieser Maschine hielt man damals noch aus den mannigfachsten Gründen sehr zurück. Auf der Weltausstellung in Wembley 1924/25 war nun diese teil weise umkonstruierte Maschine wieder in Betrieb zu sehen, und zwar diesmal unter dem Namen Supertype. Im Laufe des Jahres 1925 ist diese ehemalige Stringertype (jetzt also Supertype genannt) in einer großen Berliner Druckerei zu Versuchszwecken aufgestellt wor den. Anscheinend haben aber die Leistungen bzw. die Versuche nicht befriedigt. Die Maschine befindet sich jetzt in einer anderen Berliner Druckerei zur Ausprobierung. Zweifellos ist der ihr zugrunde lie gende Kombinationsgeöanke (Einmann-Maschine für Einzeltypenguß) ein guter; man wird einstweilen aber noch abwarten müssen, ob die Supcrtype nach einer nochmaligen Umkonstruierung und Überwindung ihrer vielen Kinderkrankheiten endlich als konkurrenzfähige Setzmaschine ihren Einzug in die Druckereibetriebe halten kann. Die elektrische S e tz m a s ch i ne n b e h e izu n g hat sich er freulicherweise auch im vergangenen Jahre weiteren Eingang in oie Druckereien verschafft. Die vier Systeme »Elektro-Funditor« (Walds- Hut), »Asbern« (Augsburg) bzw. »Winkler« (Bern), »Volta« (Stutt gart) und »Jrlbeck« bzw. »Gutenberg« (München) sind mehr und mehr vervollkommnet worden und genügen bei vorschriftsmäßiger Bedienung allen billigen Ansprüchen. Im Dezember überraschte die Mergenthaler Setzmaschinenfabrik G. m. b. H. mit 5er Mitteilung, daß auch sie eine elektrische Setzmaschinenbeheizung auf den Markt gebracht habe. v. 1. Katalog äer Xenlraibidljottiek Lieg 8ckneir6f ^lpencluds. 1925. — Oatalogue de la bibliotliegue centrale clu 6Iud ^Ipin. 8°. 139 Leiten. (Leldstverlag.) kr. 1.—. In Nummer 27 des Börsenblatts vom 2. Februar d. I. zeigten wir den Katalog der Bibliothek des Österreichischen Alpenklubs an; heute sind wir in der Lage, den reichhaltigeren Katalog der Zentral bibliothek des Schweizer Alpcnclubs zu würdigen und den Buchhandel mit Genugtuung auf ein wertvolles Nachschlagewerk über die so schwer zu erfassende alpine Literatur hinzuweisen. Wie schon gesagt, hat der Buchhandel aus sich heraus derartige Zusammenstellungen in größerem Umfange bisher nicht geschaffen, so oft auch das Bedürfnis danach vorhanden gewesen sein mag. Da mußten eben die weitverzweigten Alpenvereine mit ihren Zeitschriften, umfangreichen Bibliotheken und deren Katalogen eintretcn, um auch dem Buchhändler Material zu liefern. Der vorliegende Katalog bietet anders als der Wiener Katalog des Österreichischen Alpcnklubs — den Bibliotheksbestand in einer- alphabetischen Aufführung der Titel, ohne Systematisierung, in 3889 Nummern. Daran schließt sich Abteilung II: Panoramen, 4^ Seiten füllend. Als dritte Abteilung folgt das Sachregister, zusammengestcllt von Ernst N. Bachmann, Sektion Uto, 14 Seiten, zweispaltig. Die erste Abteilung Druckschriften ist von erfreulicher Reichhaltig keit. Literatur in allen europäischen Sprachen über Alpen- und Berg kunde, Beschreibungen und Besteigungen in aller Welt, von den deut schen und schweizer Alpen bis zum Mount Everest, vom 17. Jahr hundert bis herauf zum Jahr 1925 sind aneinandergereiht, wich tige Werke in allen erschienenen Auflagen, mit Angabe des Ortes und der Jahreszahl des Erscheinens. Besonders reichlich ausgefllhrt ist die in England und Amerika erschienene Literatur. Zahlreiche Hinweise geben die richtige Stellung im Alphabet an. Weniger er freulich ist das Sachregister. Es mag ja nicht so leicht sein, ein voll kommenes Schlagwortverzeichnis über ein so schwieriges Gebiet her zustellen, wenn des Raumes und der Kosten wegen Grenzen gezogen sind. So sind nun wohl die einzelnen Gebiete und Begriffe angeführt, wie Aargau, Zlbria, Adula- uns Rheinwaldgruppe, Agäisches Meer, Afrika, Alaska, Alpen usw. usw., viele dieser Titel mit Unterbezeich nungen und Verweisen, manche große Gruppen wie Alpen u. a. aber auch mit einem Gefolge von 20, 30, 40 Nummern, die wenige nach schlagen mögen. Dagegen ist natürlich die Systematisierung des öster reichischen Katalogs erfreulicher. Aber mir dürfen in dieser Hinsicht nicht Forderungen stellen, sondern wollen uns freuen, daß ein solcher reichhaltiger Katalog nicht nur den Mitgliedern des Klubs, sondern auch der Öffentlichkeit zur Verfügung steht, daß er in unserm Falle dem Buchhandel als erwünschtes Nachschlagewerk für mäßigen Preis erreichbar ist. 8. Für die buchhündlerische Fachbibliothek. Alle für diese Rubrik bestimmten Einsendungen sind an die Redaktion des Börsenblattes. Leipzig. Buchhändlerhaus, Gerichtsweg 26. zu richten. Vorhergehende Liste 1926, Nr. 63. Bücher, Broschüren usw. Alman ach der Deutschen Musikbllche rei auf das Jahr 1926. Hrsg. v. Gustav Bosse. Regensburg: Gustav Bosse. 1926. 407 S. mit Abbild, u. vielen z. Tl. farbigen Tafeln. Halbleinen Mk. 6.—. Leinen Mk. 7.-. Ammon, vr. Hermann: Organische Bildung. Ein Führer zu Büchern und zum Wissen. (Wege zur Bildung, Hrsg, von vr. Friedrich Matthaesius. Bd. I.s Dessau: C. Dilnnhaupt Verlag (1925). VIII. 136 S. Halbleinen Mk. 3.—. Kandel. Nr. 11 v. 12. Narr 1926. V^ien. ^us dem Inkalt: tograpkisoken Verlags. 19 8. m. Abbild, blanko Karte des veutsoken bei dies. 1 : 2000 000. Veiprig: Internationales Verkelrrsbüro des veipmger Kiessandes. (1926.) 61X86 ein. K1K. —.20. . Blätter für Bücherfreunde. Literarische Neuigkeiten. 26. Jg., Heft 1. Leipzig: Koehler L Volckmar A.-G. L Co. Aus dem Inhalt: George H. Schesfauer: John Russell. — K. Qnenzel: Die Bedeutung Gustav Frcytags. — Osterbücher. Der Bücherfreund. Blätter für die Freunde von Neclams Uni- versal-Bibliothek. 13. Jahrg., Hest 3. Leipzig: Philipp Reclam jun. Aus dem Inhalt: Gustav Freytag: Vom Frühling unseres Volkes. — Ehr. W. Huseland: Geisteskultur und Körperkultur. — vr. med. M. Grünewald: Zur Hygiene des Buches. Der Buch- und Z e i t s ch r i f t e n h a n ö e l. 47. Jahrg., Nr. 11 v. 14. März 1926. Berlin. Aus dem Inhalt: Die reichsgesetzlichc Unfallversicherung der Betriebe des Buchhandels. Der Buchhändler. 7. Jahrg., Nr. 8 v. 11. März 1926. Neichen berg. Aus dem Inhalt: Zur Schulbücherfrage. Allgemeine Buchhändler-Zeitung. 28. Jahrg., Nr. 10 vom 10. März 1926. Aus dem Inhalt: Die Werbeabteilung des Sor timents (Forts.). — Die Verantwortlichkeit des Verlegers. — Aus den Ncchtsbeziehungeu zwischen Sortimenter und Verleger. — Das Verziehen der Einbanddeckel. vor buek- und 2eitungsvertrieb. kaekorgan des Kolpoi- ratur des aoktLeknten .lalirku uderts. s13. bertdolddruek.s Ber lin: Lekrikigiesserei v. bertkold, ^bt. krivatdrueke. 1925. 44, XI 9. mit Oampes bildnis. valbpergaweut KIK. 8.—. 350 vom 373