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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.10.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1927-10-08
- Erscheinungsdatum
- 08.10.1927
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- Deutsch
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X; 236, 8. Oktober 1927. Redaktioneller Teil. können sehr wohl gemeinsame Wege gehen und gemeinsame Ziele verfolgen, wenn der gute Wille auf beiden Seiten vorl-anden ist. Was l)r. Heiligenstaedt bot, war für die meisten Teilnehmer etwas völlig Neues. Gewiß hatten viele schon dann und wann Einblick in das Volksbüchereiwesen genommen; aber die großen Ziele und die Bedeutung dieser Volksbildungsarbeit für den Buchhandel waren doch nur wenigen vorher bewußt gewesen. Gerade im Hinblick auf das aktuelle Thema, das am Vortage im Mittelpunkte der Verhandlun gen stand — Gewinnung neuer Käuferschichten —, waren di« Aus führungen des Vortragenden sehr hoch zu werten, denn keine andere Einrichtung als die Volksbücherei ist in der Lage, dem Buchhandel zuverlässige Nachrichten von den Beziehungen der Leserwelt zum Buche zu geben. Nur durch die vielseitige statistische Erfassung des Lesebedürfnisses der verschiedenen Stände, so wie sie die Volks bücherei durchführt, ist es möglich, rechtzeitig von dem Wandel des Geschmacks weiter Volkskreise Kenntnis zu erhalten. Diese Mög lichkeit sollte zunächst der Verleger benutzen, um seine Produktion auf die Forderungen der Zeit einzustellen; der Sortimenter könnte aus ihr Rat schöpfen für die Zusammenstellung seines Lagers, sowohl für den Einkauf wie für die rechtzeitige Abstoßung von Be ständen, deren Verkäuflichkeit durch eine Änderung des Zeitge schmacks in Frage gestellt wird. Wenn man der Volksbücherei auch nicht alle Funktionen eines buchhändlerischen Konjunkturforschungs instituts zumuten darf, so leistet sie aber aus diesem Gebiete frei willig wesentliche Arbeit für den Buchhandel. Es sollte Aufgabe des Börsenvercins sein, zwischen Volksbücherei und Buchhandel ein gutes Einvernehmen zu sichern und Wege zu finden, die Ergebnisse der Leserstatistik dem Buchhandel zugänglich zu machen. Die Aus sprache über den Vortrag gab den Anwesenden verschiedene wert volle Fingerzeige aus den allerletzten Büchereierfahrungen, die sicher lich auch den vielen nicht erschienenen Mitgliedern unseres Ver bandes sehr willkommen gewesen wären, so aber leider nur den Teilnehmern der Arbeitsgemeinschaft zugute kommen werden. Am Sonntag nachmittag fand noch die Besichtigung einer Muster-Volksbücherei von etwa 400 Bänden in dem kleinen Kreis städtchen Münder am Deister statt. Hier waren cs Herr Biblio thekar Gutzmann, Münder, und Herr vr. Pütz von der Be ratungsstelle für das Volksbüchereiwesen in Hannover, die uns sehr interessante Mitteilungen über den technischen Apparat einer Volks bücherei, die Möglichkeiten statistischer Erfassung des Leserkreises und die Herausgabe neuartiger Handverzeichnisse für das Publikum machten. Die Grundsätze, die die Beratungsstelle hierbei verfolgt, scheinen auch für den Buchhandel von Wert zu sein. Die Volks büchereien geben keine alphabetischen Verzeichnisse mehr heraus, verleugnen auch notfalls die allgemein gültigen bibliographischen Regeln, halten sich z. B. nicht streng an die hergebrachte Einord nung der Titel in große Stoffgebiete, sondern gliedern ihre Kata loge unter allergrößter Rücksicht auf den einfachen Leser nach rein praktischen Gesichtspunkten. Zum Beispiel führt man das bekannte Buch von Matthias, Wie erziehe ich meinen Sohn Benjamin? nicht unter Pädagogik aus, sondern unter einer Rubrik: Für Mütter! Sollten Verzeichnisse, die in dieser Weise wirkliche Literatur-Führer sein können, nicht auch beim Büchervertrieb von größerem Nutzen sein, als die nach dem üblichen Schema geordneten? Am Montag konnte noch die Bibliothek der Technischen Hoch schule in Hannover besucht werden, wo der Ober-Bibliothekar vr. Trommsdorff die Führung selbst übernommen hatte und in einem Vortrage eine Entwicklungsgeschichte der Technischen Hoch schule und ihrer Bibliotheken gab. Die Teilnehmer der Zusammenkunft — leider waren darunter diesmal zu wenig Sortimenter — hatten das Gefühl innerlicher Befriedigung, als sie auseinandergingen, denn in den 48 Stunden ihres Zusammenseins war ihnen reiche Möglichkeit zur Aussprache über die verschiedensten allgemeinen und beruflichen Probleme ge boten und jedem einzelnen viel Neues bekannt geworden. Daneben nahm jeder einige Anregungen mit, die von ihm in die Praxis umgesctzt von Nutzen sein werden. Es herrschte allgemein die Mei nung vor, daß diese erste Wochenendzusammenkunft so geglückt war, daß sie noch viele nach sich ziehen wird. Es fehlte das unnütze Hin- und Herreden einer Versammlung; der ermüdende Vortrag löste sich in anregende Teilvorträge auf, die Aussprache war zwanglos, zu rednerischen Glanzleistungen keine Gelegenheit, die kleine Teil nehmerzahl (20 Personen) war auch l>ereit, Mitteilungen über wirk lich Wesenhastes anzunehmen, wenig Worte und viel Inhalt, keine Zeitvcrschwendung, sondern gute Ausnutzung aller Möglichkeiten des Gebotenen, keine Verzettelung und doch eine Vielseitigkeit, wie sie auch die größte Versammlung nicht zu geben vermag. Wir Buchhändler vom Verbände Hannover-Braunschweig möchten allen anderen Kreisverbänden diese Wochenend-Zusammenkünfte zur Nachahmung warm empfehlen. Georg Müller. 1210 Fachkurse des Hamburg-Altonacr Buchhändler-Vereins. — Einem Rundschreiben des Bildungsausschusses des Hamburg- Altonaer Buchhändler-Vereins entnehmen wir, daß auch in diesem Jahre wieder Fachkurse in Form von Arbeitsgemeinschaften unter der Leitung erfahrener Lehrer eingerichtet werden. Da von jedem Teilnehmer eine ernsthafte Arbeit erwartet wird, so können Doppel belegungen von Kursen nur in Ausnahmefällen zugelasscn werden. Den Teilnehmern wird der Besuch testiert, was bei Bewerbungen später für sie vorteilhaft sein wird. Die Teilnehmerzahl für jeden Kursus ist auf 30 beschränkt. Sämtliche Kurse finden in der Detail listenkammer, Neue Nabenstraße 27—30, statt. Es sind 5 Arbeitsgemeinschaften geplant: 1. Leiter R u d. H a r t - nack: Die Dichtung der Gegenwart. Vorgesehen sind 24 Abende. Donnerstags von 8—10 Uhr, Beginn am 13. Oktober. Teilnehmergebühr für Lehrlinge 3 Mark, für Gehilfen 5 Mark. 2. Leiter Studienrat Mrugowski: Prinzipielle Fragen der modernen Roman- und Novell endich- t u n g. Besprechungen von einzelnen Dichtungen an Hand des Wer kes von Emil Ermatinger »Das dichterische Kunstwerk«. Vorgesehen sind 14 Abende, Montags von 8 bis 10 Uhr, Beginn am 17. Oktober. Die Teilnehmergebühr beträgt für Lehrlinge 3 Mark, für Gehilfen 6 Mark. 3. Leiter vr. Kracke: Literatur über Erziehung, Bildung, Unterricht. Vorgesehen sind 14 Vorträge mit an schließender Aussprache, und zwar Montags von 8 bis 10 Uhr. Be ginn am 7. November. 4. Leiter I)r. Bruhn: Latein. Das Ziel des Kursus ist, zum Verständnis der lateinischen Wcrktitel zu führen. Den Übungen wird zugrunde gelegt: Ostermann-Michaelis »Lateinisches Untcr- richtswerk für Neformschulen«. Gekürzte Ausgabe 6. Vorgcscben sin- 29 Abende, Donnerstag von 8—^10 Uhr, Beginn am 18. Ok tober Die Teilnehmergebühr beträgt für Lehrlinge 3 Mark, für Gehilfen 6 Mark. 5. Leiter Studienrat Heer in Gemeinschaft mit Praktikern des Buchhandels: B u ch h a n d e l s b e t r i e b s l e h r e. Ausgcwählte Themen aus der Betriebslehre des Verlags und des Sortiments mit beson-ere? Berücksichtigung der Verkaufskunde und der Ham burger Einrichtungen. Arbeitsgemeinschaft in Gestalt von Vorträgen und praktischen Übungen. Teilnehmerzahl beschränkt. Vorgesehen sin- 11 Abende, Donnerstags von 8—10 Uhr. Beginn am 13. Ok tober. Die Teilnehmergebühr beträgt für Lehrlinge 3 Mark, für Gehilfen 5 Mark. Konzert- und Vortragsabende in Osterode, Ostpr. (s. a. Bbl. 232). — Die Firma U l l r i ch 's Buchhandlung vorm. Jda Lux, Inh. Eberhard Ullrich hat nach der Gcschäftsübernahme ihre Vortrags und Konzertal>ende mit einem Klavierabend Winfried Wolf eröffnet. Der zweite Abend bringt am 10. Oktober Joseph und Maria Plaut. Weitere Kunstabende mit namhaftesten Künstlern folgen. 25 Jahre »Kunst und Künstler«. — Das fünfundzwanzigjährige Bestehen der im Verlag Bruno Cassirer erscheinenden, von Karl Scheffler geleiteten Kunstzeitschrist »Kunst und Künstler« rechtfertigt auch an dieser Stelle einen Hinweis daraus, mit ^wieviel Charakter und unerschütterlicher Überzeugung diese Zeitschrift eine selbstge wählte Mission ein viertel Jahrhundert lang erfüllt hat. Neben dem, was »Kunst und Künstler« für das Kunstlebcn bedeutet, besteht an dieser Stelle Ursache, darauf aufmerksam zu machen, wieviel die Zeitschrift auch für die moderne Buchkunst getan hat. Sie hat Künstler wie Liebermann, Slcvoyt, Karl Walser. Großmann u. a. als Illustratoren und Buchkünstler eingeftthrt, hat entscheidend ge holfen, dem Künstler das Buch zurückzugeben, hat mit Erfolg daran gearbeitet, die graphischen Techniken neu zu beleben und zu be reichern, und hat so nicht nur in einzelnen Aufsätzen, sondern auch in Sonderheften, die dem schönen Buch gewidmet waren, der Buch kultur unvergeßliche Dienste geleistet. Ein Verdienst der schönen Zeitschrift war es, die Buchkunst nie isoliert behandelt, sondern sie stets in Verbindung mit der besten und lebendigsten Kunst der Zeit gebracht zu haben. Sie hat die Aufgabe, die der »Pan« sich einst setzte, recht eigentlich erst erfüllt. Zeitschriftenjubiläen. — Mit den ersten Oktober-Nummern traten die Breslauer Hausfrau, die Erfurter Haus frau. die Hallesche Hausfrau, die Hannoversche Hausfrau, die Magdeburger Hausfrau und die Rhei nische Hausfrau (Köln), die sämtlich im Verlag Guido Hackebeil A.-G. in Berlin erscheinen, in ihren 25. Jahr gang ein. Aus diesem Aulaß erschienen für jede Zeitschrift mit besonders reichem Inhalte ausgestattete Iubiläumsnn m in e r n mit hübschen farbigen Umschlagbildern, die eine Ansicht aus der betreffenden Stadt darstelleu.
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