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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.08.1882
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1882-08-16
- Erscheinungsdatum
- 16.08.1882
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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täglich. — Bis früh S Uhr ein- Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthum deZ Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. ^7 189. Leipzig, Mittwoch den 16. August. 1882. Nichtamtlicher Theil. Die Versteigerungen im Hamilton Palace. I. a. Die Kunstschätze. Der Verkauf dieser berühmten Kunstschätze hat von Europa und Amerika Liebhaber herangelvckt, um womöglich Einiges von diesen Seltenheiten zu erwerben. Dieselben werden in zwei ganz getrennten Auctionen verkauft; die eine hat nämlich Kunstschätze aller Art, Gemälde, Antiken, Sculpturen, kostbare Möbel und edles Porzellan zum Gegenstand; diese Abtheilung ist eigentlich nur für den Kunsthandel von Interesse, und gedenken wir auch nicht speciell darauf einzugchen, sondern nur einige Curiositäten daraus anzuführen; die andere aber betrifft den Bücherschatz, und diesem werden wir unsere Ausmerksamkeit besonders widmen. Die ganzen Sammlungen dieses kostbaren Schlosses in Schottland wurden von zwei ausgezeichneten Männern zusammen gestellt, Mr. Beckford und dem Herzog Alexander von Hamilton, und zwar zu einer Zeit, wo diese Kunstschätze in Europa nicht nur käuflich waren, sondern wo ihr Preis auch noch nicht ins Fabelhafte ging. Denn erst unsere Zeit hat den Millionär und die kolossalen Vermögen von Privatleuten geschaffen, wodurch alle Seltenheiten, worin sie auch bestehen mögen, nur den vermögenden Classen zu gänglich gemacht sind. Für die Gemälde wurden unter andern folgende Preise erzielt: 2 lekoine Osmalcks von ck. van Lrocka. 282 «k 10 sb. Rufsäule, Dauäsobakt. 52 -k 10 sb. kortrs.it von Karl I. 808 -k 10 sb. Dnoas Orauaob, cknäitb. 115 ^ 10 sb. van äor blssr, Uonälaucksobakt. 278 ^ 5 sb. LIbrsobt Dürer, sein kortrs.it. 1507. 40g L 10 sb. Dolorwo n. kalamoäss, Innorss silier Ikirsbs. 420 Kubans, kbilixx IV., uaob Volasguss. 598 .4 10 sb. van kolk, Lobubinsobar. 493 10 sb. kambrs-nät, sain kortrait. 703 10 sb. van kluz-sum, Lluman. 1228 10 sb. Hm Dz-eb, kortrait äor DarsoZin von Riobmonck. 2047 F 10 sb. Lsmsbirb, äis kvirbiilso. 110 -k 9 sb. van Oo^an, IValä- unä kluss-Loans. 338 10 sb. Kubans, kortrait soinar krau, Isab. kranät. 1837 ,/i 10 sb. Dobboma, Vasssrmübko, 24X33". 4252 -§ 10 sb. kanisrs, kin Stall. 315 .L. krougbal, 2 bloins Oainäkcka. 273 -k. Kubans, Danial in äar KüveanAruba. 4900 -6. 8ignorski, Dia kssobnsiäunA. 3000 Llasaoaio, Datrtas Lbsnämabl. 800 -ö. Neunundvierzigstcr Jahrgang. Ein illustrirter Katalog mit Preisen wird von dem Heraus geber von dem Journal „I/Lrt" vorbereitet; das Exemplar in Quarto wird 21 Mark kosten. b. Die Bibliothek. Man hat die Frage aufgeworfen, ob die Zersplitterung einer großen Bibliothek eine Kalamität oder ein Vortheil genannt werden sollte. Die Frage ist nicht leicht zu beantworten. Die Alexandri- nische Bibliothek wurde dreimal verbrannt; das erste Mal von Julius Caesar und als zum dritten Male das Gebäude in Bru- chium, welches die kostbare Büchersammlung der Ptolemäer ent hielt, in die feindlichen Hände Amru's fiel, der die Armee des Islams für den Kalifen Omar befehligte, wiederholte er den fana tischen Ausspruch seines Gebieters: „Wenn die Schriften der Griechen mit dem Worte Gottes übereinstimmen, so sind sie werth los und brauchen nicht aufbewahrt zu werden, und wenn sie davon abweichen, so sind sie verderblich und müssen vernichtet werden!" Demgemäß befahl er, nahe an siebenhunderttausend Bände auf Papyrus und Pergament an die viertausend Bäder der Stadt zu vertheilen, deren Feuer damit sechs Monate lang unterhalten wurden. Dies war das Ende der Alexandrinischen Bibliothek. Die Schreiberschulen haben aufgehört, die Büchereien sind theils ver brannt, theils geraubt; alle die großen berühmten Städte des Alterthums werden bis auf ihre Grundmauern zerstört. Babylon, Niniveh, Rom, Athen — alles fällt und nur Schutthaufen und Trümmer bezeichnen die Stätte ihrer früheren Größe. Nur die großen Bibliotheken von Byzanz, als die kaiserliche Stadt von Mohammed II. genommen und geplündert wurde, fielen nicht den Flammen zum Opfer; er ließ die Bücher nicht zer stören. Ein Barbar mag er gewesen sein, aber er hat nicht als ein solcher gehandelt, er selbst war ein Dichter und schon deshalb hatte er Gefühl für literarische Schätze. Die Bibliotheken wurden zwar von den kriegerischen Horden geplündert, aber nicht vernichtet. Die rohen Albanesen und Kurden verlausten vielmehr gern für ein paar Piaster Pergament-Rollen, deren Werth nicht abzuschätzen war. Eine ganze Generation hindurch nach der Eroberung verließ kein Schiff den Hafen des Goldenen Horns, ohne daß sich nicht unter der Ladung einige Pallete oder Kasten alter griechischer Rollen oder mittelalterlich byzantinische Manuscripte vorgesunden hätten, die den Monarchen, den Kaufleuten und den Gelehrten des Westens zugingen. Von dieser räuberischen Beute der Geistesschätze Constan- tinopels wurden die Bibliotheken des Vaticans, von Florenz, Fon tainebleau, Oxford und Cambridge genährt, ja sie wurden mit der 482
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