Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.10.1882
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1882-10-25
- Erscheinungsdatum
- 25.10.1882
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18821025
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188210253
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18821025
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1882
- Monat1882-10
- Tag1882-10-25
- Monat1882-10
- Jahr1882
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 248, 25, October, Nichtamtlicher Theil. 4631 Textvcrbesserungen und Varianten aus den eigenhändigen Manu skripten des Hans Sachs, Auch eine Sammlung von Meister gesängen wird für den Verein von K, Goedeke vorbereitet; es ist zu vermuthen, daß in ihr auch meistersängerische Leistungen des Hans Sachs Ausnahme finden werden. Auch die Literatur des siebzehnten Jahrhunderts ist durch zahlreiche Neudrucke zugänglich gemacht. Vor allen ist zu nennen die große Ausgabe des abenteuerlichen Simplicissimus und an derer Schriften von Hans Jakob Christoph v, Grimmelshausen durch A, v, Keller (4 Bände, 33, 34, 65, 66.), Von Lyrikern und Didaktikern begegnen uns: Simon Dach, herausgegeben von H, Oesterley (130,); Paul Fleming, dessen lateinische und deutsche Gedichte Lappenberg herausgab (73, 82, 83,); Friedrich v, Logau, herausgegeben von G, Eitner (113,), Ist Lappenberg's Aus gabe der Scherzgedichte Johann Lauremberg's (58,) auch durch den jüngsten Neudruck Wilhelm Braune's etwas in den Schatten gestellt, so war sie doch lange Zeit eine unentbehrliche Quelle, Bilden die Dramen Ayrer's einen Uebergang vom sechzehnten zum siebzehnten Jahrhundert, so ist auch das eigentliche Schau spiel des siebzehnten Jahrhunderts in den originellsten Schöpf ungen des bedeutendsten Dramatikers vertreten: Hermann Palm edirte sämmtliche Lustspiele des Andreas Gryphius (138,), Schließ lich sei auch der Niederdeutschen Bauernkomödie des 17, Jahr hunderts gedacht, welche Hermann Jellinghaus vor kurzem für die Bibliothek des Vereins zugleich mit Hilfsmitteln für das Verständniß herausgab. Solcher mundartlichen Dramen hat das 17. Jahrhundert noch viele hervorgebracht. Für dieses Gebiet muß noch mehr geschehen. Hier würde dem Verein noch manche lohnende Ausgabe sich darbieten, Dichtwerke des 18, Jahrhunderts finden wir nicht in der Bibliothek des Vereins, Wenn sie gewiß auch principiell nicht ausgeschlossen sind, so liegt es in der Natur der Sache, daß sich die Aufmerksamkeit vorerst der älteren Zeit und den noch un bekannten Werken und weniger zugänglichen Drucken zuwenden mußte. Und so wird wohl auch in Zukunft nur ausnahmsweise ein Werk des vorigen Jahrhunderts zur Aufnahme in die Ver einsbibliothek gewählt werden, zumal neuerdings ein Sammel werk speciell für Neudrucke von Literatur-Denkmälern des 18, Jahr hunderts ins Leben gerufen worden ist, Wenden wir uns von der deutschen Dichtung zu der in der Bibliothek vereinten außerdeutschen, so müssen wir zunächst des niederländischen Volksbuches „Huyge van Bourdeus", heraus gegeben von Ferd, Wolf, Erwähnung thun (55,), das einzige Stück der Bibliothek in niederländischer Sprache, Reicher ist die romanische Poesie vertreten, sowohl Epos als Lyrik, Alle hier einschlagenden Editionen sind willkommene Gaben; wenn einzelne besonders wichtig scheinende Werke hervorgehoben werden sollen, so möchten wir Heinrich Michelant's Ausgaben der alt- sranzösischen Gedichte Renan's de Montauban (67,) und Romans (13.), Stengel'L Ausgabe des Romans de Durmars li Galois (116,), Karl Bartsch's Denkmäler der provemMschen Literatur (89.) und die altportugiesische Liedersammlung des edeln Garcia de Resende, in drei Bänden herausgegeben von E, H, Kausler (15. 17, 26.) namhaft machen Die historischen Quellenschriften, Chronikwerke, Urkunden, Aktenstücke, Memoiren, Tagebücher, denen sich auch speciell fitten- geschichtliche Schriften anreihen, sind allesammt werthvoll, haben auch, wenn sic in deutscher Sprache abgesaßt sind, als Quellen der Sprach- und Dialektgeschichte ihre Bedeutung, Mit der sehr wichtigen Straßburgischen Chronik von Fritzsche Closner, her ausgegeben von Schott und Strobel, wurde die Bibliothek des Vereins eröffnet. Sie wurde später noch zweimal veröffentlicht, insbesondere durfte sie in Hegel's Sammlung der Chroniken deutscher Städte nicht fehlen. Von gleicher, vielleicht noch von höherer Bedeutung ist das Zeitbuch des Eike von Repgow, des muthmaßlichen Verfassers des Sachsenspiegels, welches Maßmann zugleich mit einer älteren lateinischen Uebersetzung herausgab (42,). Der Zimmerischen Chronik haben wir bereits gedacht, Bon den Memoiren möchte ich als besonders interessant das von C, L, P, Troß herausgegebene, lateinisch abgefaßte Tagebuch des Grasen Wolrad von Waldeck während des Reichtstags von Augsburg 1548 bezeichnen. Eine ziemlich reiche Anzahl älterer Reisebeschreibungen ver danken wir dem literarischen Verein, die alle mehr oder minder lehrreich und zugleich stellenweise erheiternd sind. Die Reisen nehmen meist das Heilige Land oder die Stadt Rom zu ihrem Ziele, Hervorragend wichtig ist das von C, D, Häßler in drei Bänden herausgegebene Werk „Rratris Relicis Radri svagato- rium in tsrras sauotas, äradias st Rxz-pti xsrsAriuatiousm" (2—4.), Auch die „Reise und Gefangenschaft Hans Ulrich Kraffts 1550" nach der Originalhandschrist, ebenfalls von C, D, Häßler herausgegebcn, fesseln den Leser ungemein. Der Memoirenliteratur gesellen sich die verschiedenen Cor respondenzen zu. Ohne Zweifel nehmen unter diesen Erschei nungen die Briefe der Prinzessin Elisabeth Charlotte, Herzogin von Orleans (im Ganzen 7 Bände, 6, 88, 107, 122. 132, 144, 157,), durch deren Herausgabe und Nutzbarmachung sich Wolfgang Menzel, namentlich aber W, L, Holland ein bedeu tendes Verdienst erworben haben, den allerersten Rang ein, ja diese Sammlung gehört zu den erwähltesten Perlen der ganzen Vereinsbibliothek, Indem wir hiermit unsere Ueberschau beenden, mag noch kurz im Allgemeinen auf die unter der Presse befindlichen und zum Drucke angenommenen Werke hingewiesen sein, die nach der Sitte des Vereins auf den Titelumschlägen namhaft gemacht werden. Wir ersehen aus diesen Anzeigen, daß nicht allein eine Fülle von Stoff vorhanden ist, sondern daß auch die Mannigfaltigkeit, durch die sich die Bibliothek des literarischen Vereins von Anfang au auszeichnete, künftig in gleicher Weise zur Geltung komme» wird. Und was in den nächsten Jahren sicher in Aussicht steht, das, dürfen wir hoffen, wird auch der serneren Entwicklung des Vereins nicht versagt sein. Bei der wachsenden Theilnahme, deren sich gegenwärtig die Sitten geschichte erfreut, wird die hohe Bedeutung des Vereins auch nach dieser Richtung hin fortan immer mehr erkannt und ge würdigt werden, Rostock, Reinhold Bechstein. Miiicellcn. Zum „neuen Schleudersall", — In der von Hrn, Lim- barth in Nr, 242 d. Bl. mitgetheilten Anzeige des MaxSchwamer- krug in Leipzig finden wir aus unserm Verlag „Schloessing, der Kaufmann auf der Höhe der Zeit, Lnbd," (Ldpr, 5 M.) mit 3 M, 95 Pf, ausgeboten, — Wir können nicht finden, dieser Firma je irgend etwas geliefert zu haben, und werden cs, infolge ihrer Schleuder-Offerte, auch künftig unter keinen Bedingungen thun, Haben wir auch daraus verzichtet, die bekannte Erklärung vom 10, Juni zu unterschreiben, da uns bei ernstlicher Handhabung die Leipziger Erklärung ausreichend erschien, so werden wir uns auch künftig für verpflichtet halten, auf deren Grund Schleuderern ent gegenzutreten, Heilbronn, 21. October 1882, Gebr, Henning», L4S»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder