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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.08.1926
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- 1926-08-24
- Erscheinungsdatum
- 24.08.1926
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198, 24. August 1926, Redaktioneller Teil. kristallisiert hatte und in dem Glauben lebte, seine Existenz aus reinen Provisionserträgnisscn wcitcrfristcn zu können, erfuhr eine schwere Enttäuschung. Diese Enttäuschung mußte um so härter sein, als der Plötzlich mit -der festen Währung eingetrctene krasse Kapitalmangel der Abnehmer oft sogar den Abschluß kleiner und kleinster Geschäfte vereitelte. Von dieser Erscheinung wurden aber nicht allein diejenigen -Verlagsvertreter betroffen, die sich nur von Provisionen nährten, sondern auch die anderen, die in der glücklicheren Lage waren, Fixum oder Reisespcscn oder beides zu erhalten. Der schwerste Fehler -wäre es indessen gewosen, aus dieser unglückseligen Lage der Dinge die Notwendigkeit der Ein stellung von Bcrtrcterbcsuchen ahzuleiten. Gerade diese schwierige Übergangszeit erforderte und erfordertnochdie ständige persönliche Fühlungnahme und Aussprache zwischen Verleger und Sortimenter, um sie in möglichst inniger Gemeinschaft zu überwinden. Besteht doch ohnehin beim Sortiment die Neigung, sich aus L e i ch t v e r k ä u f - liches zu spezialisieren und den Verleger auf gewisse, dem Sortimentsbuchhandel sehr abträgliche Vertriebswege zu treiben. Aus alledem ist zu erkennen, daß die Entwicklung im Buch handel auf die alte Form der Stellung des Vcrlagsvertretcrs wieder zustrcbt. Das reine Pravisionsverhöltnis ist unhaltbar geworden. Der Verlagsvertrcter bedarf wieder der festeren An lehnung an den Verleger, und der Verleger wird in seinem eigenen Interesse gut tun, ihn dadurch stärker an sich zu fesseln, daß er ihn auf andere Weise, sei es durch Gewährung eines Fixums, sei es durch. Spesenzuschüsse oder beides, materiell sicherstellt und dadurch seine Arbeitsfrcudigkcit erhöht. Eine solche Ordnung der Dinge könnte nur eine gute Rückwirkung auf das Sortiment haben, das vielfach den Vcrtreterbesuchen nicht gerade freundlich gcgcn- übcrsteht. Diese Stellungnahme ist begreiflich, wenn man bedenkt, daß es fast keinen Sortimenter gibt, der nicht schon einmal ein Opfer der Überredungskunst von Vcrlagsvcrtretern geworden ist, deren Aufgabe in nichts weiter als im Verkaufen bestand. Ganz zu schweigen von dem Zeitverlust, den jeder Vertreterbesuch dem Sortimenter bereitet. Aber -diesen wird der Sortimenter schließlich in Kauf nehmen, wenn er weiß, daß er es mit einem Vertreter zu tun hat, dem nichts ferner liegt, als ihn »hercinzulegen». So würden wir der »idealen« Stellung des Verlagsvertreters näher kommen und tatsächlich erreichen können, was erreicht werden sollte, nämlich daß der Sortimenter den Vertreter so ausnimmt und behandelt, als wäre er der Verleger selbst. Zu diesem Zwecke ist es nötig, einen Unterschied zwischen Verlagsvertreter und Ver lagsvertrcter zu machen. Diese Notwendigkeit haben die Verlags- Vertreter bereits selbst erkannt, indem sich die besten Elemente ihres Berufsstandes zu einer Gruppe im Verbände reisender Kaufleute Deutschlands zusammengctan haben, jener großen Organisation, die sich bei den Prinzipalen sowohl wie bei den Behörden des besten Ansehens erfreut. Dieser Zusammenschluß bietet die Ge währ für die Fernhaltung ungeeigneter, das Ansehen des -Berufes schädigender Elemente und sollte auch von den Verlegern begrüßt werden. Er könnte einen Schritt auf der Etappe zu jener all gemeinen Wertschätzung werden, wie sie der amerikanische Ver treter genießt und wie sie sich der deutsche gern erwerben würde. Notwendig aber wird es sein, daß Verleger und Sortimenter die richtige Einschätzung eines zwischen ihnen wirkenden persönlichen Mittlers gewinnen in einer Zeit, die sehr deutlich auf eine engere persönliche Fühlungnahme der »seriösen» Buchhändler unterein ander himweist. - Die Auswirkung buchdruck-technischer Fortschritte auf die Druckpreise. In dem im Börsenblatt <Nr. 152, Seite 842) erschienenen Bericht über bie jüngst in Stuttgart stattgefundene Sitzung des Hauptvor standes des Deutfchen Buchdrucker-Vereins war u. a. auch die Rede von Gestehn» gsko st entabcllen für Zeilen- und Typengußmasrhinensatz; des weiteren wurde die Frage er wähnt, inwieweit technische Neuerungen auf dem Druck wasch inen markt die Herstellungspreise und damit die Verkaufspreise beeinflussen. Nach einem Bericht in der »Zeitschrift sllr Deutschlands Buchdrucker» (Nr. 51) hatte das Berechnungsamt des Deutsche» Buchdrucker-Vereins in Leip zig schon in der Sitzung des Hanptvorstandes des D. B.-V. am 5. und ö. März in Köln Gestehungskostentabellen sllr Zeilen- und Typen gusunaschinensatz vorgciegi. Diese Tabellen sollte» zum Beweise dienen, daß besonders bei Werk- und Zeitschriften! atz, sür' den die Maschinensatzherstellung in erster Linie in Frage komm«, eine Verbilli gung gegenüber dem Handsatz in einem so geringen Ausmaße bestehe, daß pon der Aufgabe des preistariflichen Prinzips, Maschinen satz wie Handsatz zu berechnen, nicht gesprochen werden könne. Die kleine Verbilligung, die der Zeilenguß-Maschincnsatz dem Handsatz gegenüber aufweise, sei durch Abstriche, die der Preistaris für Zeilen- gußmaschinensatz zulasse, fast restlos erfaßt. Wie es !m Grunde genommen mit diesen »Abstrichen» aussieht, ist aus folgenden Aus führungen zu ersehen: Handelt es sich um Maschinensatz, der bei Akzi denzen Verwendung findet, so ist — entsprechend der Vorschrift des 8 5 Zisscr 2 des Preistariss — dieser Maschinensatz nach den für Handsatz geltenden Bestimmungen ohne jede Vergünstigung zu berechnen. Die gleiche Vorschrift gilt auch sllr den zweiten Teil des Preistariss lKataloge, Preislisten und größere Drucksachen). Selbst für den 4. Teil des Preistarifs (Zeitschriften und Zeitungen) kommt eine Verbilligung sllr Maschinensatz nicht in Betracht, was um so anfsälUger erscheint, als doch gerade bet Zeitschriften und namentlich bet Zeitungen keine besonders hohen Anforderungen an die Qualität des Satzes, die ja bei Maschinensatz sowieso mehr oder weniger aus schaltet, gestellt werden. Im 8 144 des Preistariss versucht man nun die Nichtgewährung eines Abstrichs vom Preise des Maschinen satzes für Zeitungen und Zeitschriften zunächst damit zu rechtfertigen, daß die mit dem Maschinensatz verbundenen Vorteile hauptsächlich in der schnelleren Herstellung des Satzes bestehen. Des weiteren wird darauf hingewiesen, daß in Anbetracht der schon sehr verbilligten Satzprcise für Zeitschriften und Zeitungen, ferner mit Rücksicht auf die mit dem Maschinensatz verknüpften Aufcnihaite und Mehrkosten löfteres Formatwechscln; Umbrechen in andere Satzbreiten, sobald Druckstöcke einzuba-nen sind; umständlicher« Ausführung von Satz änderungen usw.) eine billigere Berechnung bei Herstellung durch Maschinensatz nicht stattftndc» könne. Abgesehen davon, daß der Verleger, wenn es sich um Erschwerungen handelt, für die der Drucker nicht verantwortlich gemacht werden kann, in der Regel mit den preistariflichen Kosten für Autorkorrekturen usw. belastet wird, ist es auffällig, daß trotz der höheren Satzprcise sür Kataloge usw. <2, Teil des Preistarifs) und trotz der noch höheren Satzpreise sllr Akzidenzen <1. Teil des Preistariss) eine Vergünstigung, d. h. ein Abstrich nicht stattfindet, zumal da auch die Erschwerungen usw., wie sie für Zeitschriften und Zeitungen im 8 144 angeführt sind, sür Akzi denzen und Kataloge nicht oder weniger in Betracht kommen; im Preistaris fehlt wenigstens der ausdrückliche Hinweis daraus. Lediglich für Werke sieht der Preistaris einige sehr bescheidene Abstriche vor, aber — wohlgemerkt nur für Zeilenguß -Maschi nensatz, nicht aber auch für Einzclbnchstaben-Maschinensatz Monotype satz). Für undurchschosftnen Zeilengußsatz beträgt dieser Abstrich <-je nach der Höhe des in Betracht kommenden Ortszuschlags) 4, S oder 8A, bei durchschossenem Zeilengußsatz S, 8 oder IVA. Die Ziffern 2 und 8 des 8 184 regeln sodann di« Entschädigung für die vorhin erwähnten unverschuldeten Satzänderungen lVersasserkorrekturen) und schmal zu umbrechende Zeilen lbeim Einbauen von Druckstöcken usw.). Die entsprechenden Belastungen des Verlegers sind hier also für sorglich aufgesllhrt. Auch für den s. Teil des Preistarifs (Werke) gilt die Vor schrift, daß Typenguß-Maschinensatz (also Monotypesatz) wie Handsatz zu berechnen ist. Lediglich sllr Werke <8 IW) kann hinsichtlich der lohntariflichen Ausschläge sllr starke Mischun gen und andere Satzerschwerungen ein Abstrich insoweit eintreten, als diese Ausschläge, falls sie über 25?? hinausgehen, mit ft- ihrer Höhe, aber keinesfalls mit weniger als 25?? berechnet werden dürft». Be rücksichtigt man nun die ganz minimalen Abstriche für Zeilcnguß- maschinensatz, sowie den Umstand, daß in qualitativer und satzkünstie- rischer Hinsicht im allgemeinen Maschinensatz mit Handsatz gar nicht konkurrieren kann, so ist es begreiflich, wenn die Verleger, sofern nicht Satzbeschleunigung und Umfang des Werkes ein entscheidendes Wort mitsprechen, wieder mehr und mehr den satz- wie drucktechnisch weit besser ansprechenden Handsatz vorziehen. Was nun den Typenguß- Maschinensatz Monotypesatz) betrifft, so hat schon vor einiger Zeit ein Mitarbeiter der »Zeitschrist für Deutschlands Buchdrucker» den Versuch unternommen, zu beweisen, daß die Herstellung von Mono typesatz teurer als Handsatz zu stehen kommt. Zm Börsenblatt stS25, Nr. SV) wurde damals auk diese Behauptung kurz erwidert, daß es 1045
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