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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.08.1926
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- 1926-08-24
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- 24.08.1926
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X? 19«, 24, August 1926. Redaktioneller Teil. dann besser sei, beim Handsatz zu verbleiben, da doch unbestritten auch der beste Monotypesatz gegenüber dem Schristguß-Handsatz (Typen aus den Schriftgießereien! qualitativ zurllcksteht (nicht genaues Linie halten der Buchstaben, besonders bei später erfolgenden Korrekturen, Erschwerungen beim Druck usw.). Die Herstellerin der Monotype hat allerdings in jüngster Zeit ein Rezept angegeben, wie auch bei später erfolgenden (nachträglichen) Korrekturen das genaue Liniehaltcn der Buchstaben zu erzielen sei, aber in der Praxis Ist dieses Rezept sehr schwer zu verwirklichen. Selbstverständlich verlangt die Ge rechtigkeit die Feststellung, daß der Monotypesatz gegenüber dem Hand satz auch vielerlei ausschlaggebende Vortelle hat, aus die im Rahmen dieser Ausführungen nicht näher eingegangen werden kann. In der Kölner wie in der Stuttgarter Sitzung des Hauptvor- standcs des Deutschen Buchdrucker-Vereins ist nun, was den Monotype satz betrisft, betont worden, »daß eine Verbilligung der maschinellen Herstellung des Satzes gegenüber dem Handsatz überhaupt nicht be steht, daß im Gegenteil eine Verteuerung nachzuweisen ist. Diese Feststellungen mußte» dazu führen, daß an deni bisherigen System der Berechnung von Maschinensatz nichts geändert werden konnte«. Der Hauptvorstand bzw. bas Berechnungsamt des Deutschen Buchdrucker- Vereins ist demnach der Behauptung des vorhin erwähnten Mit arbeiters der »Zeitschrist« bcigetreten. Es entzieht sich natürlich unserer Kenntnis, ob auch alle Komponenten, die gegebenenfalls eine Verbilligung des Monotypesatzes bedingen, Berücksichtigung ge sunden haben. Erinnert sei z. B. neben der Ersparung an Typen und Blinbmaterial aus Schriftgießereien an die ost kostspielige Be schaffung von Defekten, Raumersparnisse gegenüber einer ausgedehn ten Handsetzerei, Verbilligung der Miete, bedeutend schnellere Liefe rung und intensivere Ausnutzung des investierten Kapitals, die viel weiter gehende Möglichkeit, den Satz stehen zu lassen und die Vor teile des Stehsatzes besser auszunutzen, an die große Unabhängig keit vom eigentlichen Schriftgicßer usw. us«. Sonderbar berührt es zudem, baß trotz der angeblich festgesteblten Verteuerung des Monotype satzes gegenüber dem Handsatz (bis HO??, für Merksatz 10Ai) gerade in den letzten Wochen bedeutende Leipziger Werkdruckereien eine sehr wesentliche Erweiterung ihrer Monotype-Anlagen vorgenommen haben bzw. diesbezügliche Aufträge erteilten. Da bei kommt das überaus lelstungssähige Modell ov, eine Speziol- Taftmaschine mit zwei Papiertllrmen, die u. a. den Satz ein- und desselbenTextesinzweiverschiedenenKegclstärken und zwei verschiedenen Formaten in einem Arbeitsgange gestattet, in erster Linie in Betracht. Ran kann doch kaum annehmen, daß diese renommierten und über reiche Erfahrungen verfügenden Firmen, die zweifellos den Preistaris genau kennen und korrekt zu rechnen verstehen, ihre Monotypeanlagen erheblich vergrößern, trotz des Umstands, daß die Herstellung von Monotypesatz nach der Ansicht des Berechnungsamtes summa summarum teurer sein 'ill als die Herstellung von Handsatz. Vielleicht teilen gerade diese Großdruckereien dem Berechnungsamt einmal mit, welche Gründe denn maßgebend waren, diese Betricbsvergrößerungen wiederum vorzunehmen; die größere Konkurrenzsähigkeit und die Verbilligung der Produktion wer den doch wohl in erster Linie maßgebend gewesen sein. An dem angezogenen Bericht über die Tagung des Hauptvorstandes ln Stuttgart wird ferner ausgesllhrt, daß vom Berechnungsamt auch darüber Erörterungen angestellt worden seien, inwieweit technische Neuerungen auf dem Druck maschinenmarkt die Herstellungs preise und damit die Verkaufspreise beeinflussen. (Bei den Setz maschinen soll ja der Nachweis erbracht worden sein, daß nach An sicht des Deutschen Buchdrucker-Vereins — trotz der unverkennbaren Fortschritte auch auf diesem Gebiete — preistarisliche Änderungen, d. h. Preisermäßigungen nicht erfolgen können.) Das Berechnungsamt will sich auch etnwandsreie Unterlagen über die tatsächlichen Druckergebnisse verschiedener Spezialmaschinen verschafft haben. Es sei auch hier fest- gestellt worden, »daß der bei gewissen Maschinen bestehenden größeren Leistungsfähigkeit wesentlich höhere Anschasfungs-, Abnutzüngs- und Unterhaltungskosten gegenüberstchen, die eine weitere Verbilligung der Druckerzeugnisse, als die im Preistaris bereits verankerte, nicht zulassen«. Vergleicht man aber diese verankerten »Verbilligungen« mit den bis in das Jahr 1Ü18 hinein gültigen Preisen, so wird man von einer Verbilligung nichts merken können, wohl aber von einer mehr oder weniger erheblichen Verteuerung, auf die nachstehend noch kurz eingegangen werden soll. Einige Kreise des Deutschen Buch drucker-Vereins halten die Nachprüfung sämtlicher Positionen des Preistariss beantragt. Dieser Ausgabe unterzog sich das Berechnungs amt und kam dabei selbstverständlich SU dem Ergebnis (Gesamt ergebnis), »daß, abgesehen von einigen Schönheitsfehlern, für ein schneidende Änderungen kein Anlaß vorliegt«. ! 1046 Also jegliche und die weitestgehende Vervollkommnung der Druck- Maschinentechnik hat keine Verbilligung der Druckpreise im Gefolge! Betrachtet man sich z. B. die modernen ganz- oder halbautomatischen Tiegeldruckpressen, die stündlich das Doppelte bis Vierfache gegen über älteren Maschinen mit Hand-An- und -Ablage leisten, ferner die immer mehr vervollkommneten Anlegeapparate an Schnellpressen, die maschinenmäßige Herstellung von fix und fertigen Matern und Platten, die mechanischen Zurichteverfahrcn, die gußeisernen Platten fundamente, den hohen Stand der Reproduktionstechnik usw., so kann man sich einer gewissen Wehmut nicht erwehren, daß trotz alledem und trotz aller gegenteiligen, mit Zahlen belegten Versicherungen der be treffenden Maschinenfabriken, der Erfinder usw. eine Verbilligung der Produktion, d. h. eine Verbilligung der Druckpreise, angeblich nicht zu ermöglichen ist. Die Objektivität dieser Feststellungen des Berech nungsamtes gerät denn doch in ein bedenkliches Wanken! Bet der Prüfung der Positionen des Preistarifs aus ihre Angemessenheit hat das Berechnungsamt, wie schon ausgesührt wurde, aber doch einige »Schönheitsfehler« entdeckt; worin sie bestehen, wird allerdings einst weilen noch nicht verraten. Es darf aber wohl angenommen werden, daß diese »Schönheitsfehler« sich in erster Linie auf die seit dem Jahre 1918 so kolossal in die Höhe geschraubten Durchschnitts preise für Formschließen und Textzurichtung be ziehen. Man vergleiche in dieser Beziehung den Aufsatz »Die korri gierte fünsprozentige Druckpreiserhöhung« in Nr. 94 des Börsenblatts (vom 23. April 19W) und insbesondere di« Ziffern der Tabelle auf Seite 6725, denen nicht widersprochen wurde und auch nicht wider sprochen werden konnte — selbst nicht seitens des Bcrechnungsamtes. In dem genannten Aussatz bzw. in dieser Tabelle ist u. a. nachge wiesen worden, daß das Schließen und Zurichter! einer einsachen Plat- tensorm gemischter Satz (alte Raschincnklasse 11, neue 16) jetzt (April 1026) 148.86 Mk. kostet gegen 41.— Mk. in der Vorkriegszeit (d. h. bis 1918), also eine Verteuerung um 107.66 Mk. ober 262,68^. Die bessere Druckausführung nach diesem Beispiel kostete früher 49 Mk., jetzt 185d6 - 136.56 Mk. mehr oder 278,57H. Bei der Maschinen- klasse 8 kostet« diese Plattenform (einfache Ausführung) in der Vor kriegszeit 12 Mk., jetzt 28.86 Mk. ---- 18.86 Mk. mehr oder 138,83??, bei besserer Ausführung früher 14.66 Mk., jetzt 36.26 Mk. -- 21.76 Mk. mehr oder 149,65??. Beim setzten Beispiel ist außerdem das Format noch etwas kleiner als das alte <53X72 cm bzw. 66X76 cm). Oben drein ist aus die vorstehenden Preise seit Mai 1926 auch noch «in Aufschlag von 16 A gekommen, sodaß gegenwärtig die Preis unterschiede sich wie folgt verstehen: 163L6 Mk. statt 41 Mk. bzw. 298.78 A mehr, 264.66 Mk. statt 49 Mk. bzw. 318.43?? mehr, 81.46 Mk. statt 12 Mk. bzw. 182.68??' mehr, 39.82 Mk. statt 14.66 Mk. bzw. 174.82?? mehr. Mithin sind also die Durchschnittspreise für Form schließen und Tcxtzurichtung seit dem Jahre 1918 bis zu 318.6A er höht worden. Die für April 1926 angegebene prozentuale Erhöhung von 278.57?? ist also durch den seit Mai 1925 bestehenden 10??igen Aufschlag aus die Preise der achten Ausgabe des Preistariss uni weitere 38?? gesteigert worden. Hoffentlich wird bei der Ausmerzung von »einigen Schönheitsfehlern« seitens des Berechnungsamtes auch an die ungeheuer veränderte Frisur der Durchschnittspreise für Form schließen und Leztzurichtung gedacht, und entsprechende wesentliche Ermäßigungen sind dann wohl eine Selbstverständlichkeit. Die überaus starke Ungleichheit in der Höhe abgegebener Druckofserten, die selbst in Zeiten bester Konjunktur im Buchdruckgewerbe so ausfällig in die Erscheinung trat, hat nicht zum mindesten ihre Ursache in der unfaß baren Überspannung der vorhin angeführten und verglichenen Preise für Formschließeu und Textzurichtung. Von der Besprechung anderer: »Schönheitsfehler«, wie etwa der Preise für Matern und Ausgießen usw., wollen wir heule nicht sprechen; zu gegebener Zeit bietet sich hierfür schon Gelegenheit. Zum Schlüsse sei noch mitgeteil t, daß in der Stuttgarter Sitzung des Hauptvorstandes des Deutschen Buch drucker-Vereins dem Bcrechnungsamt ausgegeben wurde, »weiterhin all« Preisschwankungen in den Gcstehungskostenanteilen ge nau zu regi strieren und die Ergebnisse dieser Erörterungen der tzsreistarifkom- mifsion vorzulegen. Die Preistariskommission soll aus Grund von Vorschlägen des Berechnungsamtes neu gebildet und zur gegebenen Zeit, spätestens sobald ein Neudruck des Preistariss i n Frage kommt, zur Nachprüfung des Tarifs einberusen werden. Igei der Bildung der Preistariskommission sollen die verschiedenen B etriebsgrößen und Betriebssparten berücksichtigt werden». Man darf wohl annehmen, daß diese Preistariskommission sich auch etwas näher mit dem ange- sührten Artikel in Nr. 94 (1926) des Bör/senblaAes und auch mit den vorstehenden Ausführungen beschäftigen wird. >
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