Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.11.1882
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1882-11-08
- Erscheinungsdatum
- 08.11.1882
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18821108
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188211087
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18821108
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1882
- Monat1882-11
- Tag1882-11-08
- Monat1882-11
- Jahr1882
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4910 Nichtamtlicher Theil. 259, st. November. einer Stufe angelangt, über welche hinweg nur eine einschneidende Entscheidungsmaßregel helfen kann. In welchem Sinne wird sie getroffen werden? Soll das böse Gezücht unter uns frohlocken ? Der angeführte Verfasser fährt auf S. 65 folgendermaßen weiter fort: Ist es daher zu verwundern, wenn das Publicum mit Geringschätzung auf einen Sland sieht, der durch Unberufene und Eindringlinge aller Art verächtlich gemacht wird? Muß es nicht >iue wunderliche Jd e van unserm Geschäfte fassen, wenn es siebt, wie die Buchhändler, gleich Schwämmen, über Nacht wachsen, und, besitzt er Kenntnisse oder nicht, sei er auch der beschränkteste Kopf, sich Buchhändler nennt und die Buch handlung betreibt, mit oder ohne Concession? Der Beamte, der Arzt, der Apotheker rc. muß sich einer strengen Prüfung unterwerfen, ehe ihm ein Amt anvertraut oder die Praxis er laubt wird; der Handwerker muß seine Lehrjahre bestanden haben, und, wenigstens in vielen Theilen Deutschlands, einen Lehrbrief aufweisen können, ehe er sein Handwerk selbständig ansübeu darf; in Preußen, wenigstens in der Rheinprovinz, werden die Bauhandwerker geprüft, ehe sie als Meister arbeiten dürfen: aber Jeder, dem es beliebt, darf sich mit dem Buchhandel befassen, als ob zu diesem Geschäfte keine Kennt nisse erforderlich seien, weniger als zum gemeinsten Handwerk! Wahrlich, man kann nicht ohne bittern Unmnth auf jene Zeit zurück blicken, in welcher der Buchhandel einer der geachtetsten Stände war und der Buchhändler, ansgestattet mit Kenntnissen, Solidität und Recht lichkeit, als ein Manu betrachtet wurde, dem Ehre gebühre und dem auch verdiente Ehre zutheil wurde. Jetzt aber steht der Buchhändler in den Augen des Publicums jedem Krämer gleich, denn sein Geschäft ist Buchhandel w edcr besser werden — und die täglich mehr steigende Noth wird und muß eine Reform herbeiführen - so ist es vor allem erforder lich, daß wir nnseru Verein rein zu machen suchen von Allen, welche keine Qnalification dazu haben; daß wir dem Schlendern und Pfuschen auf jedwede Weise mit Ernst begegnen, daß wir dem bis zum llnfuge getriebenen Snbscripnons und P'.änumerationswesen, wodurch vorzüglich so viele Winkelbuchhändler ausgebrütet werden, engere Grenzen setzen; das Rabattgebcn an Privatpersonen unbedingt anfgeben; daß wir ein geschlichene Mißbräuche beseitigen und sorgsam darüber wachen, daß bilden wollen, denen die Natur die dazu erforderlichen Talente versagte (die gewissenlose Lehrlingszüchterei zum Zwecke billiger Arbeitskraft ist eine gar große Pestbeule am kranken Körper des Buchhandels); daß wir bekannte und achtbare Handlungen ^als wohl befähigt eingeführt werden, und daß Gewissenssache sein muß, Keinen, er sei concessionirt oder nicht, im Buchhäudler-Vcrzeichuiß aufznnehmen, der nicht dazu berufen ist. Kann die gegenwärtige bedrängte Lage treffender geschildert werden, als wie es vorstehend geschehen? Sind wir ans dein alten Flecke stehen geblieben oder noch weiter rückwärts gegangen als ehedem? Der heiße Kampf wogt augenblicklich an allen Ecken und Enden, es gibt nur ein Entweder — Oder, und wollte Gott, es lriumphirte die gute Sache! — Möchte unser Stand doch schließlich wieder den idealen Charakter gewinnen, der zur Er füllung seiner sittlichen Aufgabe unerläßlich ist und denselben nie und nimmer auf die Stufe des gewöhnlichen Handels wird erniedrigen lassen! — x — r. Geschäftsbericht über den Stand der Arbeiten der Historischen Commission in München. München, im Oct. lieber die XXlII. Plenarversammlung der Historischen Commission bei der kgl. bayerischen Akademie der Wissenschaften erstattet das Secretariat derselben folgenden Be richt: In den Tagen vom 29. September bis 2. October fand die diesjährige (XXIII.) Plenarversammlung der Historischen Com mission statt. Die Verhandlungen, die in Abwesenheit des Vor standes, Wirklichen Geheimrathes von Ranke, unter dem Vorsitz von Geheimrath von Giesebrecht stattfanden, zeigten, daß alle Unternehmungen im besten Fortgange sind. Im Drucke wurden seit der Plenarversammlung des vorigen Jahres vollendet und größtentheils bereits durch den Buchhandel verbreitet: 1) Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert. Bd. XVII. —> Die Chroniken der mittelrheinischcn Städte. Mainz. Bd. II. 2) Briefe des Pfalzgrafen Johann Casimir mit ver wandten Schriftstücken, gesammelt und bearbeitet von Friedrich v. Bezold. Bd. I. 1576 -1582. 3) Allgemeine Deutsche Bio graphie Lieferung I^X VI I -UXXVI. 4 > Forschungen zur Deutschen Geschichte. Bd. XXII. 5) Deutsche Reichstagsacten. Bd. IV. — Deutsche Reichstagsacten unter König Ruprecht. Erste Abtheilung. 1400—1401. Herausgegebcn von Julius Weizsäcker. 6) Briefe und Acten zur Geschichte des sechzehnten Jahrhunderts mit be sonderer Rücksicht auf Bayerns Fürstenhaus. Bd. III. Zweite Ab theilnng. — Beiträge zur Reichsgeschichte. 1552. Bearbeitet von August v Druffel. Von anderen Werken hat der Druck begonnen und ist meist schon weit vorgeschritten. Die außerordentliche Zu vorkommenheit, mit welcher alle Arbeiten der Commission von den Vorständen der Archive und Bibliotheken des In- und Auslandes fortwährend unterstützt werden, kann nicht dankbar genug anerkannt werden. Von der Geschichte der Wissenschaften in Deutschland ist die Geschichte der Historiographie, bearbeitet von Professor v. Wegele, im Druck begonnen und wird im Laufe des nächsten Jahres publi- cirt werden. Voraussichtlich werden daran sich schnell andere Bände anschließen, so daß in wenigen Jahren dieses große Unternehmen zum Abschluß gelangt. Von der von Professor Hegel herausgege benen Sammlung der Deutschen Städtechroniken ist der 18. Band im Druck fast vollendet und wird demnächst ausgegeben werden. Er schließt die im vorigen Bande begonnenen Mainzer Chroniken ab und enthält in der Bearbeitung des Herausgebers zuerst mehrere deutsche Stücke, dann eine lateinische Chronik von 1347—1406 nebst Fortsetzung bis 14 78, die wegen ihrer hervorragenden Bedeutung ausnahmsweise in die Sammlung ausgenommen wurde. Die deutschen Stücke sind zum Theil bereits von Bodmann edirt worden; doch ergab die Prüfung der Sammel-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder