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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.09.1926
- Strukturtyp
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- 1926-09-07
- Erscheinungsdatum
- 07.09.1926
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- Deutsch
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x° 208, 7. September 1926. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt f. b. Dtschn. Buchhandel. Manz an leitende Stelle und ernannte ihn rasch zum Direktor beim Regensburger Stammhause, dem er nun bald 25 Jahre angehört. Eiserner Wille und Fleiß, sowie reiches Privatstudium, und nicht zuletzt der jahrelange Verkehr mit vielen hervorragenden Männern der Wissenschaft und des Schrifttums ließen es zu, daß Otto Hartmann das durch den Nichtbesuch einer Hochschule Versäumte reichlich nach holen konnte. Freilich mußte er viel Nachtruhe entbehren, um neben den nicht kleinen Verufspslichten dem Drange nach eigener literarischer Betätigung folgen zu können. Das literarische Wirken war vielfach von Erfolg gekrönt. Hofrat Maximilian Schmidt, Peter Rosegger, Karl May, Ernst Zahn, I. C. Heer, Heinrich Federer, vr. Alois Dreyer, Geheimrat vr. Georg Heim, Domdekan vr. F. L. Kiefl, Geheimrat Arthur Achleitner, Meinrad Lienert, Bischof vr. Paul W. von Keppler, M. Herbert, Otto von Schaching, August Sieghardt, H. Francs, E. Hamann, General Keim und viele andere Berühmtheiten des Schrift tums haben seine Werke belobt und sind zum Teil mit ihm in freund schaftlichen Briefwechsel getreten. Die Pensionsanstalt deutscher Schriftsteller, der Deutsche Schriftstellerverband und der Kulturbund deutscher Gelehrter und Künstler haben den in der Kindheit verarmten Tegernfeer zum ständigen Mitglied hinzugewählt, und verschiedene Kor porationen ernannten ihn zum Ehrenmitglied. Eine Reihe von Aus zeichnungen schmücken seine Brust. König Ludwig III. verlieh ihm den Titel und Rang eines Königlichen Rates. Auch Papst Pius XI. zeichnete seine Schriften durch Schreiben und den Apostolischen Segen aus. Seine Hauptschöpfung ist das klassische Alpenbuch: »Im Zauber des Hochgebirges«, das in der ganzen Welt Verbreitung fand und zum 50. Geburtstag in einer erweiterten Prachtausgabe erschien. Auch der »Waldeszauber« ist eine erstklassige Leistung, wie die »Frie- densfrcudenquelle« und nicht zuletzt die kühne Mannestat der Revo lutionszeit: »Republik oder Monarchie«. Es würde zu wett führen, hier die zahlreichen kleineren Schriften Hartmanns aufzuftthren. Auch als viel gerufener und gern gehörter feuriger Redner ist Hart mann bei gewaltigen Massenkundgebungen für die Monarchie in allen Gauen Bayerns, auch in Österreich hervorgetreten. Seine berühmte Kolbermoorer Rede hat sogar den Landtag beschäftigt. Da es mit dem Namen Otto Hartmann verschiedene literarisch tätige Persönlich keiten gibt, so hat sich der gern gelesene Volksschriftsteller als ge borener Tegernfeer das Pseudonym Otto von Tegernsee gewählt. Sein Leben ist reich an Arbeit, Sorge, Tat, aber zugleich auch reich an Sonne. Sein literarisches Schaffen hat eine große Linie. Hartmann ist vom armen Tegernfeer Büblein dem bayerischen Volk ein Führer und Weggenosse, ein aufrichtiger Freund geworden, der auch in seinem Beruf eine emporragende Rolle spielt. SvreWal. Mene Tekel. Die Entgegnung des Ersten V o r st e h e r s »des Ver bandes der Deutschen Musikalienhändler, Herrn Lienau, auf die Notiz des Buch- und Musikverlegers Herrn Merseburger »Versammlungs- deschlllsse und Mitgliedermeinung?« im Sprechsaal des Börsenblattes Nr. 198 vom 26. August 1926 zwingt uns, unsere Zurückhaltung in bezug auf einen öffentlichen Austausch von Feindseligkeiten in der Schutzfrist-Angelegenheit heute ausnahmsweise einmal aufzugeben. Es handelt sich nämlich in diesem Falle nicht um einen der sachlichen oder persönlichen Seitenhiebe, denen wir nach Möglichkeit schweigend den Rücken wenden, weil wir Wichtigeres Vorhaben als uns nutzlos dagegen zu wehren, sondern es gilt hier für das Ansehen und Recht derjenigen Firmen einzutreten, die sich unserem Vorgehen für die Beibehaltung der 30jährtgen Schutzfrist angeschlossen haben. Herr Lienau behauptet, etwa 90A derselben könnten die Bedeu- tuug der Schutzfrist gar nicht beurteilen, weil sie der niedrigsten Beitragsklasse des Verbandes angehörten usw. Man lese bitte seine Ausführungen unbedingt noch einmal aufmerksam durch und staune, wie ein Verbandsvorstaud eine derartige Minderbewertung des »Gros seiner Mitglieder« öffentlich bekunden kann! Denn die Mehrzahl aller Musikalienhandlungen sind Betriebe mit höchstens drei Hilfskräften und gehören damit der niedrigsten Beitragsklasse an, sind also nach Herrn Lienau in bezug auf die Schutzfrist weder urteilsfähig noch maßgebend. Sie müssen ihren Beitrag bezahlen, sich den Verbands-Satzungen fügen, aber in wich tigen Fragen haben sie zu schweigen, denn worin s i e ihre Existenz fähigkeit und ihr Fortkommen erblicken, spielt im Verbände gar keine Nolle. Die richtige Einsicht in solchen Sachen kommt bestenfalls erst mit dem Eintritt der vierten Hilfskraft in das betreffende Geschäft; b e st i m m e n können aber nur die wenigen »G rotze n«, die betreffs der Schutzfrist in den Hauptversammlungen Beschluß faßten und sich dann zum Teil für »neutral« erklärten. Herr Lienau führt dieses Mal mit aller Deutlichkeit aus, worauf er im Börsenblatt Nr. 120 vom 27. Mai 1926 und im »Musikalien handel« Nr. 23/24 vom 15. Juni 1926 bereits hinwies: daß die Stimmen derjenigen, die für die 30jährige Schutzfrist eintreten, nicht gezählt, sondern »gewogen« werden müßten. Dem widerspricht merk würdig der Aufruf des Herrn Kaupisch am Schluß seines Artikels im »Musikalienhandel« Nr. 34 vom 24. August 1926: »Möchten alle deutschen Musikalienhändler wie ein Mann für die Erweiterung der Schutzfrist eintreten « Während wir Herrn Kaupischs uns entgcgenstchenden Ansichten im übrigen nicht widersprechen wollen, weil es zwecklos märe, müssen wir die obige Äußerung von ihm nur als zufälligen Beweis dafür anführen, daß alle Stimmen, die für 5 0 Jahre sind (auch die mit dem Mindestbeitrag), Gewicht und Wert haben, die aber für 30 Jahre sind, zu leicht befunden werden! Ebenso wird auch im Berbandsorgan »Musikalicnhandel« jede Veröffentlichung zugunsten der 50jährtgen Schutzfrist ohne weiteres herausgebracht, während die Redaktion bet solchen, die der 30jährigen das Wort reden, abgesehen vom Unberücksichtigtlassen angegebener Spationierungen und Veränderungen einer ihr unangenehmen Über schrift, jedesmal Kommentare voll schärfster Ab- fälligkeit hinzufttgt. Alles in allem bezeugt, daß man den leitenden Persönlichkeiten des Verbandes nicht den Vorwurf machen kann, den revolutionären Gedanken zu verfolgen: Gleiches Recht für Alle! Wir aber, die wir sowieso von jener Seite ungefähr als Revo lutionäre angesehen werden, weil wir ein altbewährtes Gesetz zn erhalten bestrebt sind, verfechten die Ansicht, daß auch kleinen Firmen das Recht und die Gelegenheit gegeben werden muß, zu Worte zu kommen und ihr Interesse von ihrem Standpunkt aus zu vertreten. Wir haben kürzlich Mitglieder für den Verband geworben und bis jetzt 40 Zustimmungen zu unserem Vorschlag, in den Verlwnd der Deutschen Musikalienhändler einzutreten, erhalten; infolge dieser letz ten Äußerung seines ersten Vorstehers im Börsenblatt sollten die Betreffenden es aber besser unterlassen, überhaupt erlauben wir uns, Herrn Lienau Vorsicht anzuraten, damit er — dank seiner für einen Verbandsvorstand viel zu einseitigen Politik — das Unheil, das w i r seiner Meinung nach heraufbeschwören wollten, nicht noch selbst verschuldet: die Zersplitterung des Verbandes! Zum Schluß sei erwähnt, daß wir uns voll bewußt sind, mit unserem Heutigen den üblichen »Stich ins Wespennest« ausgeführt zu haben, aber — wieder getreu unserem bisherigen Grundsatz — uns alles, was natürlich darauf erfolgen wird, unbekümmert um den Kopf schwirren lassen werden. Braunschweig. Henry Lttolff's Verlag. * Entgegnung. Von dem vorliegenden Artikel hat Herr Lienau vor Abdruck keine Kenntnis erhalten können, da er gegenwärtig verreist und ohne stän dige Adresse ist. Er wird zweifellos Gelegenheit nehmen, noch darauf zurückzukommen. Wenn der Herr Einsender auch gegen die Schrtftleitung des »Musikalienhandel« Stellung nimmt, so muß er unter Bestreite» seiner Ausführungen gebeten werden, seine Beschwerde auf dem satzungsmäßtgen Wege, nämlich durch schriftliche Mitteilung an den Vorstand, vorzubringen, in den Spalten des Börsenblattes können diese Angelegenheiten nicht in der erforderlichen Ausführlichkeit er ledigt werden. Wir bitten also den Herrn Einsender, der ja auch unser Mitglied ist, den satzungsmäßigen Weg zu beschretten. vr. Burck, Schriftleiter des »Musikaltenhandel«. Verantw. Iiedaktcnr: i. B. Franz Wagner. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Brrchhän-ler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: E. Hedrich Nachf. (Abt. Ramm L Seemann). Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion ».Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 lBuchhändlerhauS). 1100
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