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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.01.1882
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1882-01-09
- Erscheinungsdatum
- 09.01.1882
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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6, 9. Januar. Nichtamtlicher Theil. 93 Gründlichkeit mit Wärme der Empfindung, mit Idealität der Anschauung paarte und ernstem sittlichen Wollen dienstbar machte; der Treue und Festigkeit des Charakters mit anspruchsloser Ein fachheit verknüpfte; der dem Werth seines gediegenen und um fassenden Wirkens durch »vahrhafte Bescheidenheit höhere Weihe gab; der sich durch den Gehalt seines Wesens und durch die Unwandelbarkeit seiner Freundschaft in den Herzen aller Derer, die ihm verbunden waren, ein unvergängliches Gedächtniß bereitete. Er ruhe von seiner Arbeit! Ehre seinem Andenken! Berlin, im December 1881. Otto Müller. Zur Literarcvnvention mit den Niederlanden. Herrn Otto Mühlbrecht in Berlin. Geehrter Herr! Nr. 102 von „Hot Hiernvsblack" enthält keine Anzeige des Hrn. Campagne, worin er bekannt macht, daß er nunmehr doch den Nachdruck (von Ebers, Frau Bürgemeisterin) erscheinen lassen und vertreibe» werde. Lesen Sie das vielleicht aus dem Aufsatz des Hrn. Campagne, welchen Sie übersetzten? Kein Niederländer wird es hieraus lesen; Sie scheinen jedoch der niederländischen Sprache nicht vollkommen mächtig zu sein. Ich würde z. B. „Loginsol" durch Prinzip und nicht durch Plan übersetzen; würde der vorletzte Satz dadurch nicht eine ganz andere Bedeutung bekommen? Ergebenst Rotterdam, 31. Decbr. 1881. P. H. Reijers. Entgegnung. Auch von anderer Seite werde ich brieflich darauf aufmerk sam 'gemacht, daß Campagne's Anzeige, er sehe von der Ausgabe des Nachdruckes Ebers ab, späteren Datums sei, als der von mir übersetzte Artikel, und finde ich nunmehr allerdings, daß sein Protest-Artikel (übersetzt im Börsenblatt Nr. 299) vom 10. Decbr., die Rücktritts-Anzeige aber vom 13. Decbr. datirt ist. Der Protest-Artikel war im „dliou^eblaä" später (in Nr. 102 vom 16. Decbr.) abgedruckt, als die Rücktritts-Anzeige (in Nr. 10t vom 13. Decbr.), daher der Jrrthum. Uebrigens muß ich bemerken, daß mir noch unterm 23. Decbr. von einer, bei der Sache interessirten, gut unterrichteten Seite die Mittheilung gemacht wurde, daß trotz der bei Sijthoff in Leyden erschienenen, von der Deutschen Verlags-Anstalt in Stuttgart aus Opportuni tätsgründen selbst veranstalteten deutschen Ausgabe an der Cam- pagne'schen Nachdrucks-Ausgabe flott weiter gedruckt werde und eine Contre-Ordre dem Drucker (damals) noch nicht zugegangen sei. Es scheint mir demnach sehr frag lich, ob die Campagne'sche Ausgabe nicht trotz alledem noch auf den Büchermarkt gebracht wird, sei es in den Niederlanden, sei es in einem andern, mit Deutschland nicht in Literarcvnvention stehenden Lande. Aber darauf, ob Campagne seinen Nachdruck wirklich ausgibt oder zurückzicht, kommt es hier auch weniger an; das Wesentliche, was ich durch die Reproduction seines Protest- Artikels in Uebersetzung zu zeigen bezweckte, liegt darin: daß bei dem jetzigen Mangel einer Convention Jedermann in den Niederlanden in gleicher Weise wie Campagne ungestraft Vorgehen darf! Nur von diesem Gesichtspunkte aus hat der Fall für uns ein Interesse, und die Ausführungen Campagne's behalten, auch wenn erdiesmaldenNachdruck Ebers wirk lich nicht ausgeben sollte, für die Beurtheilung des gegenwärtigen rechtlosen Zustandes dieselbe Bedeutung; denn er spricht sich klar und deutlich über die allgemeinen Grundsätze aus, von denen er bis dahin als Nachdrucker sich hat leiten lassen, und nach denen auch sernerhin er sowohl, wie jeder Andere in den Niederlanden deutsche Bücher Nachdrucken kann, wenn dem nicht durch Abschluß einer Literarcvnvention ein Riegel vorgeschoben wird. Die von dem bessergesinnten Theile des niederländischen Buchhandels er griffene» Maßregeln, die Verbreitung des Nachdrucks zu hindern, werden, »veil ihnen der gesetzliche Boden mangelt, sich dem bösen Willen gegenüber genau so machtlos erweisen, wie dies zur Zeit der Blüthe des Nachdrucks in Deutschland überall der Fall war. Die heutigen Ausführungen Campagne's gleichen den Bertheidi- gungsreden der weiland deutschen Nachdrucker wie ein Ei dem andern. Und wie es bei uns damals eines kräftigen Schnittes ins eigene Fleisch bedurfte, um den Krebsschaden auszumerzen, so bedarf auch unser Verhältniß zum niederländischen Buchhandel und zu den dortigen Schriftstellern einer Radicalcur: des Ab schlusses einer Literarcvnvention, welche den Nachdruck ge setzlich verbietet und die Uebersetzung von vorher gegangener Verständigung abhängig macht. Erst wenn dieser Zustand geschaffen ist, wird Ruhe und Frieden in den literarischen Beziehungen der beiden Länder zu einander herrschen und der jetzt immer tviederkehrende Streit der Meinungs verschiedenheiten sein Ende erreichen. Ich bin kein Freund davon, diesen Streit in persönlicher Weise zu führen, mir gilt nur die Sache; für diese ist es gleichgültig, ob ich in demzCampagne'schen Artikel das Wort Loxinsol mit Plan oder Prinzip übersetzte; es lassen sich außer diesen beiden Ausdrücken leicht noch andere dafür finden; aber was nützt diese kleinliche Silbenstecherei? Möge der niederländische Herr College lieber Stellung dazu nehmen, daß Campagne sich in dem besprochenen Artikel der ihm bei seinem Vorhaben zutheil gewordenen Unterstützung der „meisten und angesehensten" College» dort rühmt. Wie verhält es sich damit? Otto Mühlbrecht. Misccllen. Von „Hinrichs' Repertorium über die nach den halb jährlichen Verzeichnissen erschienenen Bücher, Landkarten rc." liegt jetzt, von der bewährten Hand des Hrn. Eduard Baldamus bearbeitet, ein neuer Band über das Lustrum 1876—80 vor. Man findet in diesem Repertorium nach der systematischen Ord nung von 23 Hauptabtheilungen, die sich wiedcruin in circa 3S0, bez. mehr denn 600 Unterabtheilungen der speciellsten Art classisi- ciren, die gesammten Erscheinungen aus dem genannten Zeit räume, sodaß mit Hilfe eines noch beigefügten Sach-Registers, das ungefähr 1500 Schlagwörter aufweist, kaum ein einschlägiges Problem, das aus dem täglichen Verkehr an den Sortimenter gestellt wird, ohne prompte und bequeme Erledigung bleiben kann. Das selbe darf also mit Recht als eines der nützlichsten und unent behrlichsten Handbücher jeder Geschästsbibliothek, wo es etwa noch fehlen sollte, zur Anschaffung empfohlen werden, und die Verlags handlung wie der Herr Herausgeber haben sich mit der Fort führung dieser außerordentlich mühsamen Arbeit erneuten An spruch auf allgemein» Anerkennung erworben. Den Herren Jugendschriften-Verlegern, welche ihre Artikel nach wie vor in größerer Zahl an die Schülerbibliotheken abgesetzt zu sehen wünschen, sei hiermit dringend empfohlen, die neue Orthographie zu berücksichtigen. Es gibt Bibliothekare, welche kein Buch nach sogenannter alter Rechtschreibung anschaffen. Pcrsonalnachrichte». Herrn Adolf Gutbier in Dresden ist in Anerkennung des von demselben herausgegebenen und verlegten Rafael-Werkes von dem König von Württemberg die große goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen worden.
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