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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.01.1882
- Strukturtyp
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- 1882-01-18
- Erscheinungsdatum
- 18.01.1882
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- Deutsch
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(V- 1«, 18. Januar. Nichtamtlicher Theil. Lol thum Schlesien und dessen incorporirten Grafschaft Glatz ergangenen Verordnungen, Edicte und Mandate, die sogenannte „Korn'sche Edictensammlung", von welcher unter der Regierung Friedrich's des Großen neunzehn Bände, unter derjenigen Friedrich Wilhelm's II. fünf, unter der Friedrich Wilhelin's III. bis zur Einführung des Preußischen Landrechts sieben Bände herauskamen. Der Begründer der Firma veranstaltete außerdem eine Sammlung aller noch gültigen schlesischen Provinzialgesetze, für deren Herausgabe es ihm gelang den Geheimen Justizrath Suarez zu gewinnen, denselben Mann, welchen Friedrich II. später mit der Redaction des Land rechts betraute. Die anderweiten Verlagsunternehmungen umfaßten neben einer größeren Anzahl von Schulbüchern hauptsächlich juristische und evangelisch-theologische Werke. Als besonders erfolg reich erwies sich die Herausgabe des „Evangelischen Gesangbuches für die Königlich Preußisch-Schlesischen Lande". Dasselbe entstand, wie es die vom Oberconsistorialrath und Kircheninspector Burg ver faßte Vorrede bezeugt, im Jahre 1742 aus unmittelbare Veran lassung und unter persönlicher Mitwirkung des Verlegers. Bis zur Gegenwart hat es in fast unveränderter Gestalt mehr als fünfzig Auflagen erlebt und ist es nicht nur bei vielen Gemeinden Schlesiens in Gebrauch geblieben, sondern wird auch jetzt noch in vielen Hunderten von Exemplaren jährlich an die Nachkommen schlesischer Auswanderer in Australien abgesetzt. Johann Jacob Korn, der so Vieles geschaffen, das sich als lebensfähig und zukunftsreich erwiesen, starb hochbetagt 1762, dreißig Jahre nach Begründung seines Geschäftshauses. Noch zu seinen Lebzeiten war aus dem Schoße des letzteren eine zweite Buchhandlung hervorgegangen, welche längere Zeit neben der älteren sortbestand und in gemeinnützigem Wirken mit ihr wetteiferte. Johann Friedrich Korn, der Sohn Johann Jacob's aus erster Ehe, hatte dieselbe begründet und durch den Erwerb guter Verlags artikel rasch zu Ansehen und Blüthe gefördert. Er führte diese Hand lung nach dem Tode des Vaters fort. Nachdem er, ohne männliche Erben zu hinterlassen, gestorben, ließ sein Schwiegersohn dieselbe in fremde Hände übergehen. Im Jahre 1836 indeß brachte die ältere Handlung das Geschäft käuflich an sich, und die Firma Johann Friedrich Korn erlosch. Wilhelm Gottlieb Korn, Sohn des Begründers der Firma aus zweiter Ehe, übernahm 1762, also im letzten Jahre des sieben jährigen Krieges, unter überaus schwierigen Verhältnissen das schon zu bedeutenden Dimensionen angewachsene väterliche Geschäft. Die Noth des Krieges und die aus ein halbes Menschenalter hinaus wirkende allgemeine Verarmung der Provinz machten sich nicht zum wenigsten im Buchhandelbemerklich. Wilhelm Gottlieb Korn mußte nicht nur auf die Einziehung zahlreicher Forderungen seiner Firma verzichten, sondern sah sich auch während eines Decenniums großen- theils daraus beschränkt, die verschiedenen Verlagsunternehmungen seines Vaters fortzufllhren, ohne neue von Belang ins Werk setzen zu können. Aber die Schwierigkeiten seiner Lage weckten seine Kraft, und durch rastlosen, mit Kühnheit gepaarten Fleiß gelang es ihm, sein Haus zu dem zu erheben, was es heute ist. Die dankbaren Nach kommen haben sein Andenken durch Beibehaltung des Namens „W. G. Korn" in der Firma geehrt. Gelegenheit, seinem Verlage einen neuen Wirkungskreis zu eröffnen, verschafften ihm Verbindungen, welche er schon früher in Polen angeknüpft hatte. Er war schon 1757 nach Warschau ge gangen und hatte bei einem mehrjährigen Aufenthalte daselbst Sprache, Sitten und Zustände der Bewohner Polens kennen ge lernt. Als sich nun unter dem letzten Könige von Polen, dem geistreichen und kunstsinnigen Stanislaus August Poniatowski, theils durch ihn selbst, theils durch das ausblühende deutsche Geistesleben angeregt, auch eine beachtenswerthe polnische Literatur entwickelte, benützte Wilhelm Gottlieb Korn seine alten Beziehungen in Polen dazu, den Verlag der bedeutendsten Werke polnischer Au toren zu erwerben, was ihm um so leichter gelang, als es in Polen an geeigneten Kräften für derartige Unternehmungen gänzlich fehlte. Während des langen Reichstages, welcher 1766—1768 versammelt war und durch seine ihm abgedrungenen Beschlüsse den unfrei willigen Anlaß zu jenen Verwicklungen gab, die mit der ersten Theilung Polens (1772) endeten, reiste Wilhelm Gottlieb Korn wiederholt nach Warschau, und der Erfolg seiner Bemühungen trat bald zu Tage, als in seinem Verlage die Werke der polnischen Clas- siker Kochanowski, Krasicki, Karpinski, Orzechowski und Anderer erschienen. Noch unter seiner Geschästsleitung unterhielt und förderte sein Sohn Johann Gottlieb Korn die polnischen Be ziehungen des Hauses. Dieser erwarb sich nicht nur hohe Gunst, beim Könige Stanislaus, welcher die nach der ersten Theilung Polens eingetretene zwanzigjährige Ruhe seines Landes dazu be nutzte, Kunst und Wissenschaft in seinem Reiche zü heben, sondern wußte auch bei seinen häufigen Reisen nach Warschau mit mehreren der angesehensten Großen des Landes, welche dem Könige bei seinen literarischen Bestrebungen zur Seite standen und sie fördern halfen, besonders mit dem Fürsten Czartoryski in Pulawy, dem Herzog Albert von Sachsen-Teschen und dem Grafen Mielczynski frucht bringende Beziehungen anzuknüpfen. Die dem Könige nacheifern den Magnaten bezogen von der Korn'schen Buchhandlung ganze Bibliotheken aus einmal, Graf Mielczynski allein eine solche für 30,000 Thaler. Für die Ausbreitung des Sortimentsgeschästes in Pole» erwies sich der Firma Korn die Verbindung mit der könig lichen Bibliothek in Warschau und der Universitäts - Bibliothek in Wilna als ganz besonders nützlich, weil sie durch deren Vermitt lung die Ermächtigung erlangte, Bücher frei von den Censurvor- schristen in Polen einzusühren. Durch alle diese Umstände begün stigt, konnte das Korn'sche Haus Commanditen in Warschau, Lem berg und Posen errichten. Das polnische Verlagsgeschäft, welches auch die Herausgabe großer polnisch-deutscher und polnisch-franzö sischer Wörterbücher unternommen hatte, erhielt einen solchen Auf schwung, daß der polnische Verlagskatalog der Firma Korn im Jahre 1790 250 Artikel aufwies, eine Zahl, welche den größten Theil der gesummten literarischen Production Polens repräsentirte. (Schluß folgt.) Internationale heraldische Ausstellung zu Berlin vom 1. April bis 31. Mai 1882. Vom 1. April bis 31. Mai wird in Berlin unter dem Protectorat des Prinzen Carl von Preußen eine heraldische Ausstellung in den Räumen des provisorischen Ausstellungs- gebäudcs am Cantianplatz stattfinden. Diese Ausstellung wird und muß für den deutschen Anti quariats- und Verlagsbuchhandel von großem geschäftlichen Interesse sein und hat die Ausstellungs-Commission, um eine ein heitliche Ausstellung der Literatur zu ermöglichen, beschlossen, Hrn. Paul Lehmannzu Berlin, Franz. Sk. 33e, und Hrn.Hof kunsthändler C. A. Starke zu Görlitz die alleinige Vertretung des deutschen Buchhandels zu übertragen, dergestalt, daß Hr. Leh mann die bis zum Jahre 1800 erschienene heraldische Literatur, wie auch die Manuscripte, Stammbücher, Wappenabbildungen ic., Hr. Starke aber die Erscheinungen vom Jahre 1800 bis heute zu verketen hat. Ausstellungsfähig sind alle Werke über: Heraldik, Genea logie, Familiengeschichte, Numismatik, Sphragistik, mögen dieselben als Manuskript, Commissionsverlag oder sonst in irgend einer Weise gedruckt und erschienen sein. Anmeldungen sind sobald wie möglich an eine der beiden
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