Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.10.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-10-06
- Erscheinungsdatum
- 06.10.1900
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19001006
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190010068
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19001006
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1900
- Monat1900-10
- Tag1900-10-06
- Monat1900-10
- Jahr1900
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
233, 6. Oktober 1900. Nichtamtlicher Teil. 7545 würde, wenn eine besondere Sortimenterkammer ins Leben gerufen würde, die nicht unter seiner Aegide stände. Der Börsenverein ist die für den ganzen Buchhandel gegebene Vermittelungsstelle; in ihm dürfte ein außerordentlicher Aus schuß für die fraglichen Angelegenheiten sicher zu schaffen sein und nach Wunsch wirken, jedenfalls auch seitens der der Verleger Beachtung finden. Vorsitzender: Es liegt jetzt ein Antrag Siegismund vor: »Die heutige Versammlung wählt eine Kom mission, die vorbereitende Schritte zu unter nehmen hat, welche die Notlage des Sortiments zu bessern vermögen.« Wünscht jemand hierzu zu sprechen? Es ist nicht der Fall. Dann kommen wir zur Abstimmung. (Abstimmung. Der Antrag Siegismund wird gegen eine Stimme angenommen.) Nachdem wir nunmehr im Prinzip einig sind, schlage ich vor, an die Wahl einer Kommission zu gehen. Herr Siegismund: Ich glaube nicht, daß wir jetzt schon an die Wahl der betreffenden Kommission denken können. Wir müssen erst klar werden, was für eine Direktive die betreffende Kommission zu bekommen hat. Nachdem wir darüber einig geworden sind, werden wir uns wohl auch weiter darüber verständigen, welche Männer wir für geeignet halten, die angeregten Ideen auszuführen. Ich möchte bitten, daß Herr Kollege Cvlditz seinen Antrag wieder einbringt. Herr Colditz: Nein, ich bin der Ansicht, daß thatsächlich eine Kommission gewählt wird. Aus der Debatte habe ich entnommen, daß ein großer Teil der Herren entschiedene Gegner der Gründung eines Sortimenterbundes sind; aber es kann sein, daß die Kommission doch so schwerwiegende Gründe zu Tage fördert, daß die Herren wieder umgestimmt werden. Herr Siegismund: Wir müssen uns aber doch über die Kardinalfrage in erster Linie klar werden: Wünschen wir eine Sortimenterkammer, oder wünschen wir, daß der Ver- bandsvorstaud gestärkt werde? Debattiert ist darüber wohl genug, es wird sich jeder ein Urteil gebildet haben. Vorsitzender: Ich bin ganz einverstanden, wenn wir an die Wahl der Kommission noch nicht gehen. Herr Pillmeyer-Karlsruhe: Ich habe namens des Badisch-Pfälzischen Verbandes die Erklärung abzugeben, daß wir gegen die Gründung eines Sortimenterbundes sind; da gegen glaubt der Badisch-Pfälzische Verband auch, daß die ausschließlichen Sortimenterinteressen durch den derzeitigen Vorstand der Kreis- und Ortsvereine wahrzunehmen wären und der Vorstand der Kreis- und Ortsvereine dementsprechend umzubilden wäre. Herr Fueudeling: Die Herren, die in Braunschweig waren, werden sich entsinnen, daß ich damals schon erklärte, daß ich mir die Bildung einer Sortimenterkammer in einer Stärkung des Vcrbandvorstandes vorstellte, nämlich daß jeder einzelne Kreisverein je einen Sortimentervertreter dem Ver bandsvorstand zudelegiert als Kammermitglied, und daß der jetzige Verbandsvorstand als solcher Ausschuß der Kammer sein Müßte. Damit wollte ich andeuten, daß ich nichts weiter erreichen wollte als eine bessere Vertretung der Sorti menter im Rahmen der Kreis- und Ortsvereine. Nun haben sich freilich die Verhältnisse auf der Leip ziger Kantatemesse dieses Jahres etwas geändert; aber immer hin halte ich es nach der Debatte, die wir jetzt gehört haben, doch für richtig, daß wir in der Weise Vorgehen und der zu wählenden Kommission die Direktive geben, daß wir den jetzigen Verbandsvorstand umbilden als Ausschuß einer Sortimenterkammer, und daß die Kreis- und Ortsvereine je einen Delegierten in diese Kammer mit wählen. Das ist der Vorschlag, den ich Ihnen mache. Wir haben bei der Organisationsfrage auch einen anderen Vorschlag gehört; ich glaube aber, daß dieser Vorschlag uns am ersten zum Ziel bringen wird. Der Verbandsvorstand leidet darunter, daß er aus den einzelnen Kreis- und Ortsvereinen die Antworten nicht zur rechten Zeit bekommt, daß er die Meinungen der Kreis- und Ortsvereine nur im Jahre einmal zur Ostermesse hört. Wohl aber würde der Verbandsoorstand, wenn er einen solchen Vertrauensmann, ein außerordentliches oder auswärtiges Kammermitglied in je einem Kreis- und Orts- verein hätte, auf dem Laufenden gehalten durch Berichte dieses Kammermitgliedes, er würde Fühlung behalten mit den Kreis- und Ortsvereinen, und ich glaube, daß die Interessen des Sortiments dadurch am besten gefördert werden, da wir doch zur Bildung eines eigentlichen Sortimenterbundes vorerst nicht kommen. Ich hatte das ja auch kaum schon jetzt erhofft, wenn ich auch danach gestrebt habe; ich hatte das Ziel weit gesteckt, um nachgeben zu können. Herr Siegismund: Ich möchte folgenden Antrag stellen: »Die heutige Versammlung beschließt: Die Kommission hat ihre vorbereitenden Schritte auf Grund der bestehenden Organisation zu beraten.« Herr Halle-Altona: Ich kann dem eben gehörten An trag auch nur zustimmen und möchte nur noch bestätigen, daß wir im Hamburg-Altonaer Verein derselben Anschauung sind, wie der Kreis Norden, und ich habe Auftrag, in gleicher Weise zu stimmen. Herr Burkhardt: Daß die Kreis- und Ortsvereine ein- gcladen worden sind seitens des Vereins Dresdner Buch händler, ist eine sehr große Coulanz, denn da sind ja auch Verleger dabei. Der eigentliche Sinn ist doch der, daß hier Sortimenter beschließen sollen, ob eine Sortimenterkammer begründet werden soll. Wenn Verleger eingeladen worden sind, so ist jedenfalls die Absicht dabei die gewesen, auch hören zu wollen, wie die Verleger darüber denken. Da möchte ich die Meinung eines Verlegers in einer unserer Versammlungen zum besten geben. Er sagte: die Verleger, die ein gutes Gewissen haben, können nur mit Freude die Begründung einer Sortimenterkammer begrüßen, denn denen werden sie nichts anthun. Wenn wir hier eine Abstim mung vornehmen wollen, und es sollen sämtliche Delegierte daran teilnehmen, so ist das recht und billig, trotzdem einzelne Delegierte den Auftrag haben, keine Beschlüsse mit zu fassen; aber ich bin dafür, daß noch eine ziveite Abstimmung vor genommen wird, au der nur Sortimenter teilnehmen. Es wirft ein eigentümliches Licht nach außen, wenn wir hier über die Gründung eines Vereins beschließen und bei der Abstimmung sich Herren beteiligen, die dem Verein nie mals beitreten können. Herr Fuendeling: Ich halte den Antrag Burkhardt, wenn es überhaupt ein Antrag sein soll, für unmöglich. Die Verleger, die hier sind, sind durch das Vertrauen ihrer Vereine hier, und haben dasselbe Recht, abzustimmen, wie die anwesenden Sortimenter. Wie wir schon von Herrn Burckhardt aus einer Aeußerung eines Verlegers hörten, be grüßen viele derselben unser Vorgehen mit Freude; die hier anwesenden Verleger werden also die Interessen der Sortimenter gerade so vertreten, wie die Sortimenter selbst, denn es handelt sich ja schließlich um dieselben Lebensfragen. Herr Dürr: Ich möchte Herrn Burkhardt erwidern, daß ich zwar Verleger bin, aber ich bin hergesandt von dem Verein der Buchhändler zu Leipzig und ich habe nicht versäumt, soweit es mir möglich war, die Meinung der Sortimenter Leipzigs einzuholeu. Ich werde, wenn ich hier 1011»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder