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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.04.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-04-16
- Erscheinungsdatum
- 16.04.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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v»rsenblatl s. d. Dlschn. Buchhandrl. Redaktionelle Teil. 75. 16. April 1919- währt hat. Sollte den Wünschen Fernstehender nachgegeben nnd das Einholen des sogenannten Empfohlenen wieder eingeführt wer den, so würde das bei den außerordentlich gestiegenen Löhnen nnd der verkürzten Arbeitszeit eine sehr erhebliche Verteuerung bewirken, mit der letzten Endes der Sortimentsbnchhandel belastet werden müsste. Es scheint mir deshalb, daß dieser wohl mit größter Energie, aber an rechter Stelle ans eine Beschleunigung des Leipziger Verkehrs dringen müßte. Quelle. „AuslaudzuschlSge und Dalutasragen.« ' (Vgl. zuletzt Nr. 73 u. 74.) Ich möchte nicht unterlassen, darauf hinznweisen, daß in den »Weltwirtschaftlichen Nachrichten- vom 31. Mälz sich nachstehender Eigenbericht ans Basel vom 14. März d. I. befindet: »Verschleuderung deutscher Bücher. Deutsche Bü cher werden jetzt zu billig nach der Schweiz verkauft, und die hiesi gen Buchhändler machen dabei außergewöhnliche Kursgewinne. Diese Verschleuderung deutschen Besitzes ist um so weniger zu begreifen, als von irgendwelchem Wettbewerb für solche Druckschriften, die in der Schweiz nicht in genügender Auflage hergcstellt und nbgesetzt werden können s? Red. des Bbl.), keine Rede sein kann.« Vielleicht gebeil Sie der Mitteilung im Börsenblatt Raum. S. D: Der Arbeitsausschuß für Gründung einer Deutschen Gesellschaft für Auslandbuchhandel hat in Nr. 35 des Börsenblattes unter ocr Überschrift »Markwährung oder Auslandswährung?« ausführlich die Gründe auseinandergesetzt, die nach seiner Meinung einer unterschied lichen Behandlung der Lieferungen an den Auslandbuchhandel gegen über denen an das Inland entgegenstehen. Man wird sich, auch wenn nicht allen Einzelheiten zugestimmt werden kann, dem Gewicht dieser Gründe schon mit Rücksicht darauf nicht verschließen können, das; wir während des ganzen Krieges an einer gleichmäßigen Berechnung fest gehalten haben, ohne Unterschied, ob Ausland oder Inland. Der Auffassung des Arbeitsausschusses liegt wohl hauptsächlich der Ge danke zugrunde, daß der Buchhandel Deutschlands, Österreichs und der Schweiz eine Einheit bilden und auch in den Niederlanden nnd den skandinavischen Ländern so enge Beziehungen zu dem deutschen Buch handel bestehen, daß unsererseits nichts getan werden sollte, was das bisherige gute Verhältnis trüben könnte. Einen unmittelbaren Schaden haben wir bei dieser Praxis nicht, da wir ja dieselbe Summe vom Auslande wie vom In lande erhalten und es, abgesehen von dem star ken Anreiz zum Bücherkauf, der in dem gegenwärtigen niedrigen Stande unserer Valuta liegt, auch kaum ein Mittel gibt, die Lieferung deutscher Bücher zum Inlandspreise nach dem Auslände zu ver hindern. Aber cs wäre ein Irrtum, anzunehmen, daß der deutsche Buch handel durch die geringe Bewertung der Mark im Auslande, die nicht nur ein Reflex ihrer Kaufkraft im Inlande ist, nicht geschädigt werde. Er hat nicht nur ausländische Bücher und Zeitschriften um so viel teurer zu bezahlen, als die Mark, gemessen an der Friedenswährung, gegenwärtig im Kurse niedriger steht als die Franken, Kronen oder Gulden des Ursprungslandes der betreffenden Erzeugnisse, sondern auch alle vom Ausland kommenden, der Buchherstellung dienenden Rohmaterialien. Daneben muß er, wie jeder andere Bernfsstand, nach Maßgabe der Zahl seiner Angehörigen und ihrer Bedürfnisse seinen Anteil an den durch unsere ungünstige Valuta verursachten Preis erhöhungen aller Waren entrichten, bei denen wir auf den Bezug ans dem Auslände angewiesen sind. Die ganze neutrale Welt hat während des Krieges Waren an Deutschland geliefert und sie sich um so höher bezahlen lassen, je siche rer sie damit rechnen konnte, daß wir sie haben mußten. Durch diese Überzahlung ist natürlich Deutschlands Verschuldung noch mehr ge wachsen, unsere Valuta weiterhin verschlechtert worden. Eine Speku lation ä In baisse in deutschen Wechseln hat dann noch das übrige ge tan, da wir — und das ist natürlich die hauptsächliche Ursache unserer ungünstigen Zahlungsbilanz — einer großen Einfuhr nur eine sehr geringe Ausfuhr cntgcgenstellen konnten. Daher schwimmt das Aus land gegenwärtig in deutschem Gelde, dessen Preis ebenso wie der jeder anderen Ware — und Geld ist auf seinem Wege ins Ausland nur Ware - von Angebot und Nachfrage bestimmt wird. Wie stark die Entwertung deutschen Geldes im Auslande ist, zeigt sich darin, daß Neutralicn in einzelnen Fällen die Ausfuhr nicht von einer Bezahlung in Geld, sondern von der Einfuhr von Kohle, Kali und anderen deut schen Produkten abhängig machte. Da wir infolge der ungünstigen Wirtschaftslage Deutschlands Fertigfabrikate unmittelbar nach dem Kriege nur in geringem Maße werden ausfllhren können und wahr scheinlich eine recht erhebliche Kriegsentschädigung zu zahlen haben werden, so wird sich unsere Zahlungsbilanz trotz dem Freiwerden unserer Guthaben im Auslande kanm wesentlich bessern, wenn sich auch die Wechselkurse für uuS nach Friedensschluß günstiger gestalten werden. Wenn dieser Auffassung entgcgengehalten werden sollte, daß unsere derzeitigen ungünstigen Verhältnisse sich ja schon in den gegen wärtigen Preisen ausdrücken, so fragt es sich zunächst, ob das in allen den Fällen zutrisft, wo die Herstellung noch unter günstigeren Ver hältnissen erfolgte, und ob von den Verlegern genügend berücksichtigt wird, wie sich die Dinge nach Erschöpfung ihrer Vorräte stelle». Schließlich geben wir jetzt gut ausgestattete Bücher zu verhältnis mäßig recht billigen Preisen an das Ausland ab, um von ihm in nächster Zeit für teures Geld Rohmaterialien zur Herstellung neuer einzutauschen. Denn ob nun die Schweiz bzw. Dänemark oder das uns jetzt feindliche Ausland diese Rohmaterialien liefern, ist bei der Verflechtung der internationalen Geldwirtschaft ziemlich gleichgültig. Das sollten namentlich die Verleger »schön ausgestatteter, gut gebun dener Luxusausgaben« berücksichtigen, -soweit sie überhaupt in der Lage sind, dem Lockrufe des Herrn 2. in Nr. 73 des Börsenblattes Folge zu leisten. Ausfuhren sollten unsere Verleger nur das, was der Inlandsmarkt in absehbarer Zeit nicht aufnehmen kann, wie wir um- gelehrt nur das unbedingt Notwendige einführcn sollten. Erhält man doch schon gegenwärtig in Deutschland von 10 guten Büchern günstigstenfalls zwei; alle anderen sind vergriffen und oft nicht ein mal in minderwertiger Ausstattung zu haben. Daran hat der starte Abfluß nach dem Auslande einen großen Anteil, und daß Nentralieu auch daS feindliche Ausland während des Krieges nach Kräften mit deutschen Büchern versorgt hat, ja daß vielfach mit deutschen Büchern im Auslande spekuliert wird, bedarf wohl keines besonderen Hin weises. Wenn wir gleichwohl der Auffassung, wie sie in dem Gutachten des Arbeitsausschusses für Gründung einer Deutschen Gesellschaft für Auslandbuchhandel zum Ausdruck kommt, zustimmen, so l>at daran die Drohung des Schweizerischen Buchhändlervereins, gegen solche Verleger, »die mit Gelüsten nach Auslandzuschlägen behaftet sind , mit Boykott vorzugehen, keinen Anteil, da der Boykott immer eine sehr zweischneidige Waffe ist, die sich leicht gegen den Angreifer kehren kann. Vielmehr wird unsere Stellung dadurch bestimmt, daß wir in dem deutschen Buche mehr als eine Ware sehen, nämlich das wirk samste Mittel, ans geistigem Gebiete jene Eroberungen machen zu können, die andere Nationen lange schon vor dem Kriege auf wirt schaftlichem Gebiete erstrebten. Red. Verdienst an Zeitschriften. <B-». Nr. 5K ». 67.) In Sachen des Postbezuges der in meinem Verlage erscheinende», von mir selbst herausgcgebencn Zeitschriften, der Deutschen Juristen- Zeitung und der Deutschen Strafrechts-Zeitung, haben sich, wie ich nunmehr festgestellt habe, Weitläufigkeiten ergeben. Mit Rücksicht darauf und um den für Sortimenter wie Verleger, .besonderS^-unter den obwaltenden Verkehrsschwierigkeiten, erwünschten Bezug durch die Post zu erleichtern, habe ich demzufolge nunmehr angeordnet, daß das bisherige, von meinem Bureau veranlasste Verfahren aufgehoben wird. Unter gleichzeitiger Verweisung auf die Anzeige in dieser Num mer des Börsenblattes seitens meines Verlages werden von nun au die Vergütungen für meine durch die Post bezogenen Zeitschriften iu anderer Weise gewährt. Die Vergütung wird demnach von jetzt a» betragen: für die Deutsche Iuristeu-Zeitung statt bisher 95 Pfg. für das Vierteljahr und Stück .// 1.25, für die Deutsche Strafrechts-Zci tung für das .Halbjahr und Stück statt bisher 1 .// nun 1.50. Tie Vergütungen werden ausgezahlt auch mit rückwirkender Kraft, soweit noch nicht geschehen, ohne Fristbeschränkung an der Börse oder durch Postscheck. Noch rückständige Vergütungen wollen unter Bezug hierauf bei meinem Büro zur sofortigen Regelung geltend gemacht werden. Berlin, den 12. April 1919. Or. Otto Lieb mann, in Firma Otto Liebmann Verlagsbuchhandlung. Sorlimenlerzuschlag. Wie lange noch wird dem Sortiment der 10°/>ige Kriegszuschlag genüge«? — Die neuesten Nachrichten unserer Herren Kommissionäre in Leipzig, die der Zeitlage entsprechend ganz berechtigte Preiser höhungen für ihre Tätigkeit vorgenommen haben, ebenso die an dauernd steigende Teuerung von Licht, Kohle, Lebensmitteln, Porto, die achtstündige Arbeitszeit usw. dürften hoffentlich zu Kantate zur Aussprache und Annahme der Erhöhung auf mindestens 15°/, führen. G. M. 276
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