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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.04.1919
- Strukturtyp
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- 1919-04-16
- Erscheinungsdatum
- 16.04.1919
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- Deutsch
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Redakttoneller Teil. >>- 75, 18. April 1919. Talent ein für alle mal ausgeschlossen. Der Dichter starb am 1. Juni 1899, bald nach seinem 80. Geburtstag, der ihm große Ehrungen gebracht hatte. Eine Selbstbiographie hat der Dichter leider nicht gegeben, doch hat Eugen Wolfs »Lebcnseriutierungen« von ihm nach mündlicher Erzählung ausgezeichnet und veröffentlicht <1891), ferner hat die »Deutsche Revue« eine kleine Anzahl autobiogra phischer Aussätze, u. a. »Wie der .Quickborn' entstand«, von Klaus Groth gebracht, und endlich ist in die Biographie des Dichters von H. Siercks, die zum 80. Geburtstage erschien, doch manches aus Klaus Groth nahestehenden Kreisen übergegangen. Was noch fehlt, ist eine Sammlung der Prosa-Aufsätze und Kritiken Klaus Groths, der u. a. am »Plattdütscheu Husfründ« stark be teiligt war und auch manchmal für die Kieler Zeitung schrieb. Von seinen Briefen sind bisher die an die Familie Konrad Ferdinand Lange, hsrausgcgebcn von Ernst und Luise Sieper <1906), und die an seine Braut, herausgegeben von Hermanrl Krnmm (1910), veröffentlicht, diese letzteren ein ungemein sym pathisches Buch. Bücher über Klaus Groth haben außer Siercks, dessen volkstümlich gehaltenes Puch einstweilen das Hariptwerk ist, Karl Eggers <1885), der Vläme C. I. Hansen <1889), Timm Kröger <dic Dichtung Nr. 32) und meine Wenigkeit geschrieben. Mein Buch erschien wie das Sierckssche 1899 zum 80. Geburtstag des Dichters und ist wesentlich ästhetische Würdigung, Ich hoffe .es noch einmal zu einer großen wissenschaftlichen Biographie erweitern zu können. Von den Essays über Klaus Groth ver dient Wohl der R. Hayms in den Preußischen Jahrbüchern Her vorhebung. — In der Heimat des Dichters ist im Jahre 1914 ein Klaus Groth-Museum eröffnet worden, das in dem glück licherweise erhaltenen Gcburtshause des Dichters untergebracht ist und so ziemlich alles das vereint, was zum vollständigen Einleben in den Dichter notwendig ist. Zu seinem 100. Geburts tag ist ein »Groth-Lcderbok« von Fritz Jöde (Nedderdlltschc Bökeri, Richard Hermes Verlag, Hamburg) erschienen — Klaus Groth lvar mit seinem Landsmann Johannes Brahms be freundet und ist überhaupt sehr viel komponiert worden. Die Besprechungsstücke. Von Walter Aßmus. In den meisten Verlagsanstaltcn wird der Versendung der Besprechuugsstückc zweifellos eine zu geringe Aufmerksamkeit gewidmet. Man versendet jahraus jahrein »ach der gleichen Ausstellung und klagt dann über ungenügende Besprechungen. Tie Zeitungen wieder seufzen wenigstens zum Teil unter der Las, der Büchercingänge, und die Schriftsteller jammern über das »Elend der Buchkritik«. Zufrieden ist also mit den heutigen Zuständen niemand. Unter diesem Gesichtspunkt dürfte sich die Bekanntgabe des statistischen Materials eines Berliner Verlages, das für diese Frage einige Fingerzeige geben kann, rechtfertigen. Es handelt sich um einen zwar jungen aber rührigen Verlag, der einmal Werke einer ganz bestimmten Richtung, ebenso aber'auch Ge schenkwerke und Werke, die in jeder Zeitung besprochen wer den könnten, verlegt. Die statistischen Erhebungen umfassen einen Zeitraum von drei Jahren, nämlich die Zeit vom 1. Jan. 1915 bis zum 31. Dezember 1918. In dieser Zeit wurden 3086 Bcsprtchungsstücke an 782 verschiedene Anschriften versandt. A» Zeitungen gingen 1328 Besprechuugsstückc, die sich auf 319 Zeitungen verteilten. Von diesen Sendungen waren 1271 unverlangt, und nur 57 Besprechungsstücke waren von den Zei tungen selbst eingefordcrt. Welchen Erfolg hatte nun diese ganze Arbeit? Eine eigene Besprechung, also das Ergebnis, an dem Verfasser und Verlag am meisten gelegen ist, wurde in 212 Fällen oder bei 16"-» erreicht. Der Waschzettel, womit der Verleger ja auch noch befriedigt ist, wurde wenigstens in 257 Fällen, gleich 197, abgedruckt. Die einfachen Titelanführungen machen fast genau so viel aus, nämlich 245 Fälle, während 614 Sendungen oder 46"/» aller Sendungen völlig ergebnislos gewesen sind. Bei den Zeitungen überwiegen also die Waschzettel ein wenig die eigenen Besprechungen. 274 Etwas anders liegen die Dinge bei den Zeitschriften. Diese bringen der Literatur ein größeres Interesse entgegen, das sich darin äußert, daß 264 Besprechungsstücke verlangt wurden. Hier wurden au 467 Zeitschriften 1758 Besprechungsstücke versandt; davon wurden 642 eigene Besprechungen <37°/«), 42 Waschzettel abdrucke <2"/») und 172 Tttelaufnahmen <9"/») erreicht. 901 Sen dungen oder 527» waren nutzlos. Der Waschzettel und selbst die Titelaufnahme tritt hier völlig zurück hinter die erwünschte eigene Besprechung. Ziehen wir die Ergebnisse zusammen, so wurden erzielt bei einer Versendung von 3086 Besprechungsstücken an 782 An schriften: 854 eigene Besprechungen <287°), 299 Waschzettelab drucke <97»), 417 Titelaufnahmen <137»), 1515 Sendungen, d. h. 507» aller Sendungen, waren nutzlos. Nun wird man vielleicht ciuwenden können, daß die Ver hältnisse wenigstens in den letzten Kriegsjahrcn besonders schlecht lagen infolge der Papiernot der Zeitungen. Dann kommt noch hinzu, daß einige Verlagsanstaltcn trotz aller Mahnungen keinen Beleg über die erfolgte Besprechung senden, sodaß auf diese Art die Besprechung dem Verlag nicht bekannt wird. Wesentlich werden diese Fälle aber schwerlich die Zahlenreihe ändern. Es bleibt das Ergebnis, daß etwa 50"» aller Bcsprcchungsscndungeu nutzlos waren, daß nicht nur das Buch verloren war, daß auch Pvrto, Verpackungsmaterial und die ganze Arbeit erfolglos auf- gewcndet wurden. Da der betreffende Verlag unter normalen Bedingungen arbeitet, so ist die Annahme berechtigt, daß bei anderen Verlegern das Zahlenergebni.s nicht wesentlich anders lauten würde. Welche Folgerungen für die Praxis lassen sich aus diesem Ergebnis ziehen? Man wird sich naturgemäß bemühen, die nutz losen Sendungen auf ein Mindestmaß herabzusetzen. Dazu ist cs nötig, sich all die bisherigen Empfänger von Besprechungs stücken einmal recht genau anzusehen. Am besten geschieht das vielleicht durch das Anlegen einer Liste oder einer Kartothek, die Auskuitst über die einzelne Zeitung oder Zeitschrift gibt. Aus ihr muß zu ersehen sein, wieviel Besprechungsstücke das Blatt bislang erhalten hat, und welches Ergebnis erzielt wurde. Mühelos wird man dann schon.eine Reihe von Blättern aus schalten können, die die Verlagswerke wenig oder gar nicht be-' sprachen haben, sei es nun, weil sie überhaupt sehr wenig Be sprechungen bringen, sei es aus irgend einem anderen Grunde Natürlich wird man hierbei vorsichtig Verfahren müssen, denn auch zu große Sparsamkeit ist hier nicht angebracht. Es gibt manches Blatt, bei dem 6 nutzlose Sendungen durch eine Be sprechung oder ein einziges Feuilleton reichlich ausgewogen werden. Aus dieser Liste wird man aber auch jene faulen Kunden erkennen, die Besprechungsstücke nur einfordern, um ihre eigene Bücherei zu bereichern oder vielleicht für noch dunklerere Zwecke. Es empfiehlt sich bei jeder Bitte um Überlassung von Bespre chungsstücken erst nachzusehen, wie die Zeitschrift bislang ge arbeitet hat.9" Sind beispielsweise von einer Zeitung oder Zeit schrift 10 verlangte Besprechungsstücke nicht besprochen worden, so wird Wohl kaum ein Verleger das 11. hinterdrein senden. In Erwägung zu ziehen wäre, ob cs nicht zweckmäßig ist, den Einforderungen von Schriftstellern gegenüber nicht so sehr zurückhaltend zu sein. Hier ist es allerdings schwer, eine rich tige Abgrenzung gegen den Bücherbettel vorzunehmen. Oftmals liegen die Dinge aber doch so, daß der Schriftsteller auf das Werk in irgend einem Feuilleton oder belehrenden Aufsatz hin weist, was für den Verleger unter Umständen vorteilhafter ist als der Abdruck des Waschzettels oder selbst als eine kurze Besprechung. Auch das Zusammenarbeiten mit Zeitungs-Korre spondenzen ist oftmals empfehlenswert. Allerdings kommt das mir bei bestimmten Werket! in Frage, deren Themen entweder besonders aktuell sind, oder aus denen sich kurze Abschnitte zur Wiedergabe eignen. Auf jeden Fall sollte gerade in den heutigen Zeiten mit ihrer wahnsinnigen Preissteigerung jeder Verleger der Frage der Besprcchungsstücke seine volle Aufmerksamkeit schenken.
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