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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.05.1919
- Strukturtyp
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- Band
- 1919-05-02
- Erscheinungsdatum
- 02.05.1919
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- Deutsch
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vörfcnblau f. d. Tlschn. Buchhandel Redaktioneller Teil. 86, 2. Mat 1919. Personalna-rWen. R. Iannasch f. — Ter langjährige Borsitzende des Zentralver eins für Handelsgeographie, Professor Dr. N. Iannasch, ist am 25. April im Aller von 73 fahren gestorben. Er hat seine Arbeit vor nehmlich in den Dienst der deutschen Anslandinteressen gestellt, zahl reiche deutsche Ausstellungen im Anslande ins Leben gerufen und in der Zeitschrift »Export« den deutschen Handelsintercssen im Anslande einen Mittelpunkt geschaffen. 1880 gründete er den Deutschen Schnl- verein und 1884 die Deutsche Exportbank, deren Direktor er bis zu letzt war. SpreWar. Zur Preissteigerung im Duchdruckgewerbe. Die nachstehende Erwiderung auf einen Angengift- betitelten Aufsatz in den »Tnpographischen Mitteilungen« dürfte vielleicht von allgemeinem Interesse sein, da hier a» einem augenfälligen Beispiel die Folgen der Preissteigerungen im Bnchdrnckgewerbe gezeigt werden. An die vereheliche Redaktion der Typographischen Mitteilungen, Leipzig, Salomonstr. 8. linier der Überschrift »Angengift« bringen Sie in Ihrer März- nnmmer einen Artikel, der sich gegen die Anwendung der Nonpareille als Bnchschrift weii'dct. Der Verfasser bezeichnet cs ans dem kleinen Umwege einer SerenissimnS-Anekdote als groben Unfug, Bücher ans Nonpareille zu setzen, und zitiert August Bebel etwas gewaltsamcr- weise zu dein Zwecke, de» Korrektor, der Nonpareille lesen mich, als ein Opfer des profitgierigen Kapitalismus hinznstellen. Ich würde keinen Anlaß haben, mich mit den Ausführungen zu befassen, wenn ich nicht der Verleger des Etymologischen Wörterbuchs von Or. Was serzieher wäre, das anscheinend Herrn XV2 Anlaß zu seinem Artikel gegeben hat. Vielleicht ist cs für die Redaktion und auch für die Leser der Typographischen Mitteilungen nicht uninteressant, zu er fahren, warum das etymologische Wörterbuch »Woher« (das ist sein Titel) in Nonpareille gesetzt wurde. Das Buch ist in der bekannten Oscar Brandstetterschen Bnchdrnckerei in Leipzig hergestcllt worden, der ich das Manuskript seinerzeit zur Veranschlagung der Drnckkosten übersandt hatte. Dabei ergab sich bei Petitschrift ein Bogennmfang, der so hohe Kosten an Druck, Papier, Bnchbinderarbeit, Versand nsw. erheischte, daß ein dementsprechend angesetzter Ladenpreis des Buches die Verkanssmöglichkeit beinahe ausgeschlossen hätte. Ich schrieb das der Druckerei mit dem Ersuchen um Rückgabe des Manuskripts, das ich unter diesen Umständen nicht verlegen könne, sondern dem Autor znrückgeben müsse. Das war der Punkt, wo die Geschäststüchtigkeil der Druckerei einsetzte. Ich empfing umgehend eine Satzprobe anS Nonpareille und einen dementsprechenden Kostenanschlag. Damit war aber auch das Erscheinen des Buches überhaupt ermöglicht und so nicht nur der Druckerei, dem Papierhändler, Buchbinder und Buchhändler ein Geschäft gesichert, sondern namentlich auch den vielen Tausenden der Käufer und Benutzer des BncheS ein großer Dienst erwiesen, denn das Buch ist so stark verlangt worden, daß jetzt bereits die 3. Auslage, vermehrt und verbessert, in Angriff genommen werden muß. Als Bnchdrnckfachleute wird es Redaktion und Leser der Typo graphische» Mitteilungen interessieren, etwas Näheres über das Her- stellnngskostenvcrhältnis zwischen beiden Schriftgrößen zu erfahren. ES ist für die Bnchdrnckergehilsenschast sicher nicht belanglos, den Einfluß der ungeheuerlichen Herstellnngskosten-Vertenerung zu verfolge», der durch die Steigerung der Papierpreise, besonders aber auch der Satz-, Truck- und Buchbinderlöhne bewirkt wird. Im Juni 1917 wurden Satz, Druck, Papier und Bindekosten für de» Bogen Petit mit .// 275. bei 20 Bogen Umfang veranschlagt. Der Bogen Nonpareille dagegen stellte sich auf.// 417.—, weil er etwa die Hälfte mehr Buchstaben ent hält als der Petitbogen, wofür sich aber der Umfang des Buches von etwa 20 Bogen auf etwa 0 Bogen verminderte. -Heute, Ende März 1910, nach den neuerlichen dreifachen Lohnsteigcrnngen im Dezember vorigen IahreS, sind die Herstellungskosten von .// 417. - für den Bogen Nonpareille auf .// 717.— gestiegen, und ich bin zunächst »och ratlos, wie ich über diese abermalige Unvereinbarkeit der Herstel lungskosten mit dem Ladenpreise hinwcgkomiiien soll, da die Druckerei nicht wiederum mit einem KolnmbuSei anfivartcn zu können be hauptet Ans diesen Darlegungen dürfte sich ergeben, daß eS weder auf Rücksichtslosigkeit gegen das Angenheil der Leser noch auf Profitgier , des Verlegers zurückzuführen ist, wenn dem Korrektor zugemutet wer den muß, Nonpareille zu lesen. Vielleicht beruht seine Erbitterung auch nur auf dem Umstande, daß er noch immer rn?rsänmt hat, sich ein passendes Augenglas zuzulegen, denn für normale Augen ist das Lesen von Nonpareille nicht mit Beschwerden verknüpft. Überdies ist die Verwendung von Nonpareille in Wörterbüchern, Lexika, Kalendern und Taschenbüchern so allgemein, daß der Angriff auf das Etymologi sche Wörterbuch wirtlich nicht recht angebracht erscheint. Derartige Bücher werden doch nicht wie ein Roman oder sonstiger geschlossener Lesestoff zu anhaltender Lektüre benutzt. Mit besten Empfehlungen Hochachtungsvoll ergeben Berlin. A » t Lehmann, i. Fa. Ferd. Dllmmlcrs Verlagsbuchhandlung. „Vorschläge für Bervefserungen im Sortiments buchhandel". lVgl. Nr. 75 lu. Nr. 8Ss.> Herrn OnelleS Untersuchungen und Betrachtungen in Nr. 75 des Börsenblattes betr. Zeitpunkt des Einganges der empfohlenen Bestel lungen beim Leipziger Verleger sind sehr dankenswert und berühren ein Thema, daS die Kommissionäre ihren Sortimenter-Kommittenten gegenüber schon oft znm Gegenstand dringender Vorstellungen gemacht haben, ohne in allen Fällen Erfolg gehabt zu haben. Eine Anzahl Leipziger Kommissionäre hat am 17. April 1919 bei den von den Sortimenter-Kommittenten eingegangcnen empfohlenen Bestellungen Poststempel- und Bestellzettel-Tatnm genau festgestclit, und es stellte sich heraus, daß unverhältnismäßig viele Sortimenter ihre empfohlenen Bestellungen tagelang, ja wochenlang bei sich liegen lassen, bevor sie solche nach Leipzig absenden. Es wird so der Ver dacht nahegelegt, daß manche Bestellung nur deshalb empfohlen wird, iveil sie zu lange am Sortimentersitz lagerte und nicht, weil sie an sich dringend war. Unter den am 17. April nach obigem Gesichtspunkt ge prüften Bestellungen befanden sich unter vielen ähnlichen folgende be sonders krasse Fälle: Brief ans Hannover, Poststempel 15. 4. Inhalt an empfohlenen Bestellungen: je 2 Zettel vom 9. 4. und 10. 4., 13 Zet tel vom 12. 4., 2 Zettel vom 14. 4. und 11 Zettel vom 15. 4. Brief ans Ehemnitz, Poststempel 10. 4. Inhalt: 7 Zettel vom 31. 3., 8 vom 14. 4.. 0 vom 15. 4., 10 vom 10. 4. Brief ans Bielefeld, Poststempel 16. 4. Inhalt: 0 Zettel vom 10. 4., 1 vom 12. 4., 7 vom 14. 4. — In diesem Sinne könnten noch Hunderte von weiteren Belegen dafür erbracht werden, daß viele Sortimenter, und es werden wohl gerade die sein, die am meisten über die Langsamkeit des Verkehrs über Leipzig klagen, ihre empfohlenen Bestellungen nicht rechtzeitig nach Leipzig zur Post geben.*) Zu dieser selbstverschuldeten Verzögerung derZeUelbestellnng kommt noch die unverschuldete, die durch die jammervollen Verhältnisse in unserem Bahnbetrieb, durch Teil- und Gcneralstreikc nsw. hcrvorge rufen wird. Die Briefpost hat, ganz abgesehen von der ans dem Aus land und ans den besetzten Gebieten, jetzt in vielen Fällen eine um 100—200"/, längere Laufzeit als in früheren, normalen Zeiten. Abhilfe gegen diesen Mißstand muß von zwei Seiten kommen: 1. Absendnng der empfohlenen und sonstigen Bestellungen durch den Sortimenter möglichst täglich, nnd dann auch noch so zeitige Aufgabe des Bestei I- brieses bei Post oder 'Bahn, daß der Brief mit der ersten Post in Leipzig ausgctragen wird. 2. Neucrwachcn unseres Bahnbetriebes zur rastlosen, vielseitigen Verkehrsvermittlnng, so wie wir es von früher her gewöhnt sind. Verein Leipziger Kommissio n ä r e. Nachprüfung der Spediteur-Rechnungen. Ans eigener Erfahrung heraus kann ich de» Herren Kollegen nur dringend raten, die Berechnungen der Spediteure auf den Frachtbrie- I fe» ,i a ch z u p r ü fe n , da manchmal eine viel zu hohe Berechnung erfolgt nnd unberechtigte Kosten-in Ansatz gebracht Vierden, ivic j CxpeditionSgcbühren-, »Versicherung«, -Prämie« n. dgl. Heute z. B. , habe ich von einer Berliner Speditionsfirma 3 auf sehr energische i Reklamation hin znrückerhalten, die anznsetzen sic nicht berechtigt war. I O. E *) Eine gewissenhafte Datierung der Vcrlangzettel scheint auch j nicht in allen Fällen von den Bestellern dnrchgeführt zu werden: wie ! sollten sonst die zwei letzten Bestellungen in Herrn Quelles Zusam menstellung, je eine ans Osterburg nnd Arnstadt vom 7. 4., schon am i 7. 4. vormittags vir, Post — Kommissionär — Bestellanstalt in Herrn I Quelles Hände gekommen sein?
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