Künftig erscheinende Bücher. Verlag von Egon Fleischet Sc Co. / Berlin W / dinkstraße 16 ^ Wir versandte» Rundschreiben über den neuen Dorfroman von Richard Knies Die Herlishöfer und ihr Pfarrer Amschlagszeichnung von Walter Thamm Geheftet Mark 4.50s in Pappband Mark b.50 Als der hervorragendste rheinhessische Erzähler der Gegenwart darf Richard Knies gelten, ein eigensinniger Grübler und Bohrer wie alle seine Landsleute, aber auch so hellsichtig, so klar und unmittelbar in Anschauung und Ausdruck wie sie. Knies ist Katholik; aber der rheinhessische Katholizismus hat von jeher etwas Weitläufiges, Weltfceudiges und auch Freiheitliches gehabt. So beschäftigt sich denn der Dichter auch ebenso unbefangen mit den inneren Verhältnissen seiner Kcnfession, oder sagen wir lieber mit der Widerspiegelung des katho lischen Kirchenlebens in einer typischen rheinhessischen Dorfgemeinde. Lat er in seiner weitverbreiteten köstlichen Nachlwächtergeschichte „Lähraffa und Siebengüldennas" die kon fessionellen Gegensätze in dem religiös stark gemischten Lande im Geiste aufgeklärter Toleranz und mit überlegenem Lumor behandelt, so erhebt sich die Komposition des hier angeregten neuen Werkes zu einem rechten Roman. Es ist zunächst der N o m a n des Pfarrers: die Tragik eines innerlich vor- nehmen und gebildeten Mannes, der, als er an veikehrter Stelle seine geistige Überlegenheit geltend machen will, an der Brutalität scheitert, dann aber, selber geläutert, die gebührende Anerkennung in den Kerzen der Gemeinde findet Im Lintergrmid dieses Schicksals spielt sich der Roman des ganzen Dorfes ab, der Roman des rheinhessischen Volkes, das da glaubt so selbstständig, frei heitlich und aufgeklärt zu sein, und das doch nur der Spielball seiner Instinkte und mehr oder weniger geschickter Drahtzieher ist. Linker der scheinbaren Ruhe und Anbeteiligtheil des Erzählers lodert daS Feuer lebendigster Teilnahme; und je genauer Knies die Gefühl- und Sprechweise seiner Bauern wiedergibt, um so mehr lebt sein eigenes Lerz in diesen scharf geschnittenen Figuren. Dieser Realismus ist beseeltester Ausdruck, der anscheinend trockene Lumor tiefes Mitgefühl. Niemand will weniger als Richard Knies bloße „Leimatkunst" geben; und doch wird es wahr werden, daß in ihm der rheinhessische Geist seine künstlerische Auferstehung feiern wird. Wir empfehlen diese Neuerscheinung Ihrer ganz besonderen Aufmerksamkeit. Bestellzettel in der Beilage. — -«- * * -»- * * — Wir bitten zu verlangen. — Egon Fleische! L Co.