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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.05.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-05-02
- Erscheinungsdatum
- 02.05.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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86, 2. Mai 1919. Redaktioneller Teil. Architekten — Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger — Künst- lerbnnd — Knnstgewerbe-Verein — Leipziger Künstler-Verein — Lose Vereinigung der Leipziger Illustrierten Presse — Pensionsanstalt Deutscher Journalisten und Schriftsteller — Schntzverband Deutscher Schriftsteller — Vereinigung Leipziger Verlagsredaktenre — Verein Leipziger Architekten — Verein Leipziger Presse — Wirtschaftlicher Verband bildender Künstler Leipzigs. Buchhandel in Mehlkonunissionen. — Der »Wiener Mittagspost« wird ans Budapest gemeldet: Der »Landesrat für Presseerzeugnisse« will in sämtlichen Mchlkommissionslokalen Buchhandlungen errichten. Desgleichen wurden sämtliche Spitäler und Bäder angewiesen, die Ver breitung, von Presseerzengnissen zu fördern. Öffnung der Leipziger Kassen und Buchhaltereien am Kantate- Montag. — Die Vereinigung Leipziger Banken und Bankiers hat wie im vorigen Jahre beschlossen, es ihren Mitgliedern zu überlassen, ob sie ihre Kassen und Buchhaltereien am Kantate-Montag, 19. Mai, bereits 8^ Uhr öffnen wollen. Wo von der Möglichkeit, Gelder be reits um 81H Uhr abznheben, Gebrauch gemacht wird, empfiehlt es sich, der betr. Bank die in Frage kommenden Beträge rechtzeitig miznzeigen. »Saldo«, Verein jüngerer Buchhändler zu Hannover (gegr. am 21. April 1874). -- Der Verein begeht am 10. und 11. Mai die Feier seines 45jährigen Bestehens, eine Erinnernngsfeier an viereinhalb Jahrzehnte bemerkenswerter Vereinsgeschichte, eine Begrüßungsfeier der aus dem Felde glücklich heimgekehrten Mitglieder und eine Ge löbnisfeier treuer Kollegialität aller Glieder des hannoverschen Buch handels in der dunkel vor uns liegenden Zukunft. Am Sonnabend, 10. Mai, 7ZH Uhr abends, ist Festkommers im »Kriegerheim« (Zim mer 0), am Sonntag Jubilate, nachmittags um 3 Uhr, vom Pferdc- turm ans Spaziergang mit Damen durch die Eilenricde znm Tiergar ten. Gäste sind herzlich willkommen. Da das alte Vereinslokal, das Kriegerheim, Mitte Mai geschlos sen und in ein Lichtspieltheater nmgebant wird, muß der »Saldo« nach dem Stiftungsfest wieder umziehen. Das neue Vercinsheim befindet sich in Werners Restaurant, Nenerweg 4, woselbst jeden 1. und 3. Sonn abend im Monat getagt wird. Die Sitzung des Tarifausschusses der Deutschen Buchdrucker, auf die wir bereits in Nr. 73, Seite 263 des Börsenblattes ansmerksam machten, findet am 14. Mai in Berlin (Kammersäle, Teltowerstraße 1 4, statt. Tie mittlerweile wesentlich erweiterte Tagesordnung weist folgende Verhandlungsgegenstänöe auf: 1. Die Vorgänge in der Tarifgemeinschaft, verbunden mit Forde rung neuer Teuerungszulagen. 2. Veränderung in den Lokalzuschlägen. 3. Feriengcwährung noch in diesem Sommer. 4. Verkürzung der Arbeitszeit. 5. Abschaffung der Nachtarbeit oder Verlegung der Nachtarbeit in andere Stunden. 6. Unterbringung der Arbeitslosen. 7. Anpassung der Tarifgemeinschaft an die veränderte Wirtschafts ordnung. —> 8. Aussprache über die Gesetzlichmachung des Deutschen Bnch- drncker-Tarifs. Die materiellen Forderungen der Gehilfen können nicht mehr über raschen, nachdem bereits in einer Reihe von Städten außertarifliche Lohnerhöhungen nsw. durch wilde Streike n. dgl. den Prinzipalen abge trotzt wurden. Die KriegSivirtjchastsstelle für das Deutsche Zeitungsgcwcrbe schreibt uns unterm 26. April: In letzter Zeit wird den Verlegern von Tageszeitungen und denen von Büchern und Zeitschriften Druckpapier zur Lieferung, ohne Vorliegen eines Bezugscheines der Kriegswirt- schaftsstellc, also im Schleichhandel, angeboten. Bedauerlicherweise haben einige Verleger von diesem Anerbieten Gebrauch gemacht. Die Folgen waren in diesen uns bekannt gewordenen Fällen nicht nur die Einleitung eines Strafverfahrens gegen Lieferer und Bezieher, son dern auch Beschlagnahme der gesamten Bestände an Papier bei ihnen. Da die Prüfnngsbeamten der Kriegswirtschaftsstelle angewiesen worden sind, ihr Augenmerk mehr als je auf derartige Verstöße zu richten und jede Zuwiderhandlung rückhaltlos zur Anzeige zu brin gen, halten wir es für geboten, nochmals darauf hinzuweisen, daß wir, um den im Interesse der Allgemeinheit der Verleger erlassenen Be kanntmachungen über Druckpapier Geltung zu verschaffen, mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln sowohl gegen die Verkäufer wie gegen die Bezieher von Druckpapier im Schleichhandel entschreiten müssen. Täten wir das nicht, so würden wir nicht nur die uns übertragenen Aufgaben pflichtwidrig vernachlässigen, sondern auch unsere Pflicht gegenüber denjenigen versäumen und sie dadurch finanziell schädigen, die sich an die Bestimmungen halten. Wenn mehr Druckpapier erzeugt ivird, als nach dem Wirtschaftsplan vorgesehen worden ist, so gehört diese Mehrerzeugnng nicht einzelnen Verlegern, sondern der Allge meinheit, und schon aus diesem Grunde bitten wir dringend, uns bei Bekämpfung des Schleichhandels zu unterstützen. Insbesondere bitten ivir, uns jeden einzelnen Fall, in dem Druckpapier ohne Vorliegen eines Bezugscheines der Kriegswirtschaftsstelle zur Lieferung ange boren wird, sofort mitzntcilcn, damit wir eingreifen können. Die Verleger und Lieferer, die sich auch über diese erneute Warnung hinwegsetzcn, haben die Folgen, die sich für ihren gesamten Betrieb ergeben, selbst zu tragen. Dies 6 E r k ä r n n g ergeht im ausdrücklichen Auf träge des R e i ch s w i r t s ch a f t s m i n i st e r i u ms. Post. - Das Reichspostministerium hat ein »Merkblatt über den Post-, Telegramm- und Fernsprechverkehr zwischen dem unbesetzten Deutschland und den von belgischen, britischen, amerikanischen und fran zösischen Truppen besetzten deutschen Gebieten« bearbeitet, das eine kurze Zusammenstellung der für diesen VerkLhr jetzt gültigen Vor schriften enthält und znm Preise von 15 Pfg. für das Stück von den Postanstalten bezogen werden kann. Zum Tarifvertrag im hannoverschen Buchhandel. — Die Orts gruppe Hannover des Angestellten-Verbandes des Buchhandels, Buch- nnd Zcitungsgewerbes, i. A. K. Naucke, Schriftführer, schreibt uns: Im Börsenblatt Nr. 79 vom 23. April 1919 wird berichtet, daß der Buchhandel den veröffentlichten Tarifvertrag für kaufmännische An gestellte im Einzelhandel als bindend für sich anerkannt habe. Die Angestellten des hannoverschen Buchhandels, vertreten durch die Orts gruppe Hannover des Angestellten-Verbandes des Buchhandels, Buch- und Zcitungsgewerbes, bemerken hierzu, daß dieser Vertrag über ihre Köpfe hinweg abgeschlossen worden ist. Sie erwarten mit Ungeduld die Zeit, wo an eine Kündigung desselben gedacht werden kann, um alsdann einen Tarif abschließen zu können, der den wirklichen Inter essen des Buchhandels entspricht. Der Prinzipal-Verein (Ortsverein Hannooer-Linden) hat diesen Tarif auch nur anerkennen müssen, weil er sich der kaufmännischen Arbeitgeber-Gemeinschaft für den Einzelhandel in Hannover-Linden angeschlossen hatte. Der Dichter im Stundcnlohn. — Im Zusammenhang mit den »schönen Aussichten«, die uns ein Mitarbeiter in dieser Nummer er öffnet, dürfte eine dem soeben erschienenen Klans Groth-Heft des »Onickborn« entnommene wahre Begebenheit interessieren, in der das Unzulängliche dichterischer Erfindung bereits Ereignis gewor den ist. Als Rudolf Kinau nach seiner Verwundung vor Verdun im Ma- rinclazarett Hamburg-Veddel seiner Genesung entgegenging, wünschte er täglich Urlaub zu haben, um zu Hause an seinem neuen Buch arbei ten zu können. Den Urlaub konnte er erhalten, aber — er mußte Arbeit, »wirkliche Arbeit« Nachweisen können. Kinau also zum Ar beitsnachweis. — »Ja, was schreiben wir denn da? Das Formular muß ordnungsgemäß ansgefüllt sein, und das muß auch stimmen.« Nach n eiterem Verhandeln erhielt der Blinkfüer-Verfasser eine Aus weiskarte, worin ihm wörtlich bestätigt wurde: »Inhaber arbeitet im eigenen Betriebe, Volksdichterei (!), als Volksdichter, von 9—12 und 1—8 Uhr.« Kinau hat sich dann getreulich selbst bescheinigt, daß er bei der Firma Rudolf Kinau angestellt sei und auf der Rückseite der Karte auch die geforderten Eintragungen der Arbeitstage und -stunden (in 5 Wochen waren es 220) gemacht. Den Stundenlohn, der ebenfalls an gegeben werden mußte, setzte er in dem Ausweis auf ganze 60 Pfennig fest. Ein wahres Glück für den Dichter, daß sein Verlag und eine treue Lesergemeinde diesen »Hungerlohn^ nachträglich nicht uner heblich hinaufgesetzt haben. Verein zur Erhaltung der humanistischen Bildung. — In Han nover ist eine Vereinigung zur Erhaltung der humanistischen Bil dung gegründet worden. Zur Erhaltung des Gymnasiums gegenüber den Bestrebungen des radikalen Flügels der Schnlrefor.ner haben sich unter dem Einfluß der »Freunde des humanistischen Gymnasiums überall Ortsgruppen gebildet, die folgende Entschließung zur Unter schrift vorlegen: »Die humanistische Bildung ist eines det höchsten Güter des deutschen Volkes. Ihr Ideal kann nur durch eine lebens volle Einführung der Jugend in Sprache und Kultur der Griechen und Römer verwirklicht werden. Darum fordern wir angesichts der ge planten Schulreform, daß dieses Gut allen Kindern unseres Volkes, die Befähigung und Neigung dafür mitbringen, zugänglich gemacht werde«. Es wird also nicht erstrebt, dem Gymnasium eine bevorzugte' Stellung zu sichern, sondern Ziel der maßvollen Entschließung ist nur dies, seinen Bestand durch die Schulreform hindurch zu retten. 323
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