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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.01.1922
- Strukturtyp
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- 1922-01-21
- Erscheinungsdatum
- 21.01.1922
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^ 18, 21, Januar 1922, Redaktioneller Teil. Es handelt sich darum, daß allmählich für jedes beliebige Wert ein Vorzeichnungsprets au>gestetlt wird, der sich oft offenkundig gemäß der anwachsenden ^ahl der nach und nach herdeigelo.tlen Besteller ändert und schließlich nach Monaten oder Jahren mit allen inzwischen eingesührten Verlagsteuerungszuschlägen be legt erscheint. Bei sog, bibliophilen Büchern, das sind heute Bücher über 1080,—, äußert sich das dann ungefähr in fol gendem ankündigenden Schreiben: «Sie bestellten im März 1920 bei unserem Vertreter ein Exemplar zum Subskriptionspreis bon etwa lOOO,—, Das Werk wird voraussichtlich Anfang Januar 1922 zur Ausgabe gelangen. Sie werden verstehen . , . Preis etwa 2500.—. Falls keine Abbestellung . . , November 1921, Finsterus-Verlag.« Das Werk erscheint dann pünktlich im Juli 1922 mit 25^ Verlags-Teuerungszuschlag aus den endgültigen Preis von 2900,—. — Aus diesem Gebiete glänzen besonders die Verlagsstädte Berlin und München. Es wäre wünschens wert, imBbl, sowohl die rechtliche Bedeutung einer Subskription') zu erläutern, als auch vor Übertreibungen zu warnen. Dann habe ich an den Gesamtvcrlag eine Bitte zu richten, welche ange- sichts der gestiegenen Preise für Bücher wie auch für Porti (bei Umtauschsendungen) Berücksichtigung finden sollte, und zwar die, kein Buch ohne Schuyumschlag zu versenden, der auf dem Rücken unbedingt den Buchtitel haben muß! Schutzumschläge ohne Buchtitel sind wertlos. Dafür kann sich der Ver'ag die Zugabe von Kartons zu seinen Büchern in den meisten Fällen sparen. Ich bitte meine Kollegen vom Sortiment, diese meine Bitte um be druckte Schutzumschläge auf das nachdrücklichste zu unterstützen. Wenn die Vorderseite des Schutzumschlags auch bedruckt ist, umso besser. — Alz ein erfreuliches Zeichen möchte ich zum Schluß auf dew Umstand Hinweisen, daß die Reklame für das Buch als bil liges Geschenk diesmal sicher gute Wirkung gehabt hat — trotz dem sie gerade in eine Zeit der prozentual größten Buchpreis erhöhungen trat —, weil sie einheitlich erfolgte. Hier müssen wir fortschreiten, und auch der Verlag sollte ausnahmslos einsehen, daß die Einheitsfront nach außen geschäftlich mehr einbringt als der Kampf um Rabatte und den Teuerungszuschlag des Sorti ments, der sich doch inzwischen bewährt hat. Paul Reff Sort., Inh,: Walter Guttmann- Tschecho-Slowakei. Trautenau: Die Verhältnisse liegen in der tschecho-slowakischen Republik infolge des tiefen Markkurses für den Sortimenter sehr ungünstig. Die Preise wurden zwar nicht als zu hoch bemängelt, das Pu blikum hatte aber nicht immer genügend Verständnis dafür, daß das Lager der Buchhändler zum großen Teile bei viel höherem Kursstände eingekauft war als dem vom November-Dezember, und wollte die Markpreise immer zum tiefsten Kursstände umge- rechnet haben. Das war nun trotz größter Opfer unsererseits nicht möglich, und es setzte ein sehr starker Bezug aus den deutschen Grenzorlen ein, sodatz Wohl den Hauptanteil an dem eigentlich uns zukommenden Weihnachtsgeschäfte unsere Kolle gen über der Grenze hatten. Verkauft wurde meist Romanliteratur, die sich auf natio nale, deutsch-völkische und internationale, jüdische Literatur säst gleichmäßig verteilte, wie dies meinem Kundenkreise entspricht. Ganz seichte Ware führe ich fast gar nicht, und diese wurde dies mal viel weniger gekauft als Weihnachten l9?0. Die Preislage war gewöhnlich zwischen 30—50 Kronen, Es wurde viel auf Ausstattung gegeben, Leinenbände waren sehr gern gesehen. Hier standen die Bücher bon Herzog und Watzlik im Vorder gründe, letztere infolge vieler Reklame durch die Schule und die deutschen Schutzvereine. Die Lagerergänzung von Jugendschristen hatte ich nach sorgfältigem Studium der neuen Jugendschriftenliteratur hin- *) Wir verweisen auf salaenöe im Bbl, 1MO erschienene Artikel: Preiserhöhungen im Buchhandel non Rechtsanwalt Nr, Willy Soff- mann (Nr, Ist und tkll) — Preiserhöhungen bc! Abonnements, bei Vorauszahlungen pro komplett und bei Subskriptionen von vr, jur, A. Elster <Nr, 249), Red. ltustua, ihres titerarischen Wertes vorgenommen und fand bet literarisch unterrichteten Kunden viel Beijall, während sich die Leilnahmlosercn (Arbeiterschaft und Landbevölkerung) gern ein gutes Buch für ihre Kinder empfehlen ließen. Viel gelaust wur den Tiergeschichten (Thompson, Bonsels, Löns, Fieuron usw,),, Brockhaus-Sammiung der Reisen und Abenteuer, Germanische Götter und Heldensagen, Berg: Schlupp der Handwerksbursche,, Bilderbücher von Kutzer, Caspar! u, a. Leichtere heitere Literatur fand besseren Absatz als ernste, jedoch verkaufte ich auch eine für unsere Verhältnisse nicht unbe trächtliche Zahl von schönen Drucken in vornehmen Einbänden (Halbleder) des Propyläen-Verlags, Insel-Verlags, Georg Mül- ler A.-G, und ähnliche, Georg Lorenz Nachfolger, Max Wagner. Für dieses Gebiet weisen wir ferner aus den Aussatz von Herrn Schwedler in Neichenberg in Böhmen in Nr, 4 des Bbl,, sowie aus eine Entgegnung bon Herrn 1)r. Kurt Euleir- burg i» Leipzig in Nr. 9 des Bbl.s hin. Wien: Die besonders bei uns in Österreich in großen Zahlen aus- gedrückten Bücherpreise hatten zu Weihnachten gar keinen Ein fluß aus den Verkauf, Im Gegenteil scheint das Publikum doch langsam daraus zu kommen, daß das Buch im Verhältnis zu anderen Waren die geringste Erhöhung erfahren hat. Bestimmte Arten Bücher wurden im allgemeinen nicht ver langt, Von schöner Literatur wurden die russischen Schriftsteller wie immer auch zu Weihnachten gefragt, von deutschen Verfas sern Gottsried und Paul Keller stärker begehrt. Sonst ließen sich die Kunden gern und leicht beraten und kamen nicht wie in früheren Jahren mit Wunschlisten, die Unerfüllbares enthielten. Jugcndschristen und Bilderbücher fanden ganz guten Absatz, auch wurden Klassiker gern für ältere Kinder gekauft. Im allgemeinen scheint ernstere Lektüre bevorzugt zu werden. Das Weihnachtsgeschäft setzte schon Mitte November kräftig ein, um welche Zeit die aus den Vorjahren Gewitzigten bereits ihre Einkäufe begannen. Durch die traurigen Ereignisse den Plünderungen am I, Dezember wurde aber der günstige Ge schäftsgang jäh unterbrochen, um erst langsam wieder zu er wachen und am 24. Dezember seinen Höhepunkt zu erreichen. Den Absatz an Büchergeschenken für die schulpflichtige Jugend hätte aber noch bedeutend höher sein können, wenn nicht verschiedene Umstände ihn beeinträchtigt hätten. Da sind vor allem die Bücherstellen der verschiedenen Vereine, wie Volksheime und Volksbildungsvereine, zu nennen, die glauben, ihre sonst über aus lobenswerte Tätigkeit auch durch Bücherverkauf erweitern zu müssen. Sie beschränken aber ihren Kundenkreis nicht nur auf ihre Mitglieder, sondern verkünden auf ihren Anschlagtafeln, die sich auch in staatlichen Schulen befinden, laut, daß jedermann, nicht nur die Mitglieder, kaufberechtigt sind, und stellen eine «nicht durch kaufmännische Interessen getrübte- fachmännische Beratung in Aussicht. Bedenkt man, dach diese Vereine über einen Mitgliederständ von vielen Taufenden verfügen, der sich gerade aus den kaufenden Schichten zusammensetzt, so kann man den Schaden in einer Zweimillionenstadt beiläufig ermessen. Da zu kommt ein weiterer Vorgang, der noch mehr geeignet war, die Jugend von den Buchhandlungen fern zu halten, und dieser ist noch mehr zu beklagen, weil er durch unsere verlegerischen Be rufskollegen verursacht wurde. Mehrere namhafte Wiener Ver leger von Jugendschriften sandten an die Elternvereine und Direktionen nahezu aller Wiener Schulen Musterslücke ihres ge samten Verlags, und eine eifrige Lehrkraft widmete in sehr falsch verstandener Begeisterung ihre Arbeitskraft, um in den Klassen nicht nur die Bestellungen, sondern auch das Geld zu sammeln und an den Verlag zu übermitteln. Der Verlag machte auf diesem Wege ein gutes Geschäft, für das er gar keine Kosten auf- zuwendcn hatte. Wenn man erwägt, daß an einzelnen Schulen Umsätze von übet dreißigtausend Kronen erzielt wurden, so er gibt dies bei rund sechshundert Schulen einen ganz erklecklichen Betrag, Erfreulicherweise ist aber zu hoffen, daß diese Art des Verkaufes durch die Schulen nächstes Jahr nicht wiederholt wird, während man dies bon dem Verkaufe durch die vorher genannten 87
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