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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.01.1922
- Strukturtyp
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- 1922-01-21
- Erscheinungsdatum
- 21.01.1922
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- Deutsch
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vvrleublaU f. d. Dtschn. vuchhaudel. Redaktioneller Teil. jV- 18, 21. Januar 1922. Vereine leider nicht erwarten kann. Wieweit zu den im Laden zu berechnenden Preisen verkauft wurde, läßt sich nicht genau angeben, doch ist in einer Anzahl Fälle der Schulen das Gegen teil anzunehmen, während von den Vereinen der Verkauf unter dem richtigen Preise als bestimmt angesehen werden darf. Otto Hugo Weinberg. über das Wiener Weihnachtsgeschäft liegen uns noch folgende Pressestimmen vor: Kein Buch des Jahres. Was die Wiener Buchhändler sagen. Es ist Heuer schwerer denn je, ein einzelnes Buch das Buch des Jahres zu nennen, da bestimmte Verlagsanstalten gleich mit einer größeren Anzahl von sich gegenseitig konkurrierenden Werken herausgekommen sind. Immerhin ist es von Interesse, die Äußerungen von Wiener Sortimentern zu dieser Frage zu vernehmen. Herr Friedrich Schiller, Obmann der Buchhändlcr- korporation, sagt: »Es gibt Heuer eigentlich kein Buch des Jah res, da selbst aus einem Verlag Bücher auf den Markt gelangen, die gleiche Aufmerksamkeit erregen. So ist es mit den Briefen von Kainz, den Memoiren von Conrad Hötzendorf, Paul Bnssons Roman ,Die Wiedergeburt des Melchior Dronte' usw. Viel be gehrt ist Philosophie. So herrscht nach Schopenhauer starke Nach frage, und Meiningers .Geschlecht und Charakter', Keyserlings .Reisetagebuch eines Philosophen' sind Bücher der Saison«. Herr Buchhändler Hugo Heller äußert sich: »Das Weih nachtsgeschäft der Wiener Buchhändler ist, wenn man an das ein genommene Geld denkt, ein gutes. Merkwürdig ist, daß die Höhe des Betrages keine Rolle spielt, besonders bei sogenannten schö nen Büchern. Ein fein in Leder gebundenes Buch um etwa 5000 Kr. ist übrigens gegenüber einem Täschchen, das aus dem selben Stück Leder hergestellt und 10,000 Kr. oder inehr kosten würde, als billig zu bezeichnen. Für Gerhart Hauptmanns ge sammelte Werke, die stark begehrt sind, werden 25 000 Kr. ohne weiteres bezahlt. Im übrigen kann auch ich nur bestätigen, daß wir Heuer kein ausgesprochenes Buch der Saison haben.« Die Umfrage bei den bekanntesten Stadtbuchhändlern ergibt, daß es gleichwohl ein relativ meistverlangtes Buch auf dem dies jährigen Wiener Weihnachtsmarkt gibt: Gerhart Hauptmanns neues Epos »Anna-, das in seiner Diktion einigermaßen an »Hermann und Dorothea» erinnert. sNeues Wiener Tagblatt.) Schon vor dem Weihnachtsfest schrieb der Vorsitzende des Vereins der österreichischen Buchhändler, Herr Kommerzialrat Wi lh el m Mül le r, in der »Neuen Freien Presse« vom 2l. De zember: »Ich finde, daß der .Goldene Sonntag' Heuer nicht so rühmlos hätte enden müssen, wenn die darauf bezüglichen Anord nungen bessere gewesen wäre». Warum verfügte man, daß die so sehnsüchtig erwartete Henne, die einmal im Jahre hätte goldene Eier legen sollen, just an diesem Tage nur 6 Stunden lang in Tätigkeit sein durste, und zwar um g Uhr statt um 10 Uhr früh ihre .goldbringende' Tätigkeit zu beginnen, dieselbe um 12 Uhr wieder zu unterbrechen und um 5 Uhr schon, als sie gerade im besten Zuge war, noch viele Eier zu legen, wieder einzustcllen hatte? In meinem Geschäfte befanden sich um 5 Uhr noch über 20 Personen, die es unverrichteter Dinge wieder verlassen mußten. Nach dem Geschäftsgänge im Monat November hatten wir Wiener Sortimentsbuchhändler mit guten Erwartungen dem Weihnachtsgeschäft entgegengesetzt». Man merkte, daß die zahl reichen Fremden aus überbalutarischen Ländern sich gern in den Buchhandlungen sehen ließen und mit dem Bewußtsein, billig ein zukaufen, teure Werke erwarben. Nach dem I. Dezember brach dieses Geschäft mit Fremden ab, da viele fluchtartig Wien ver lassen hatten, und wir waren nunmehr vorwiegend auf unsere Wiener Kundschaft angewiesen, die trotz ihrer Anhänglichkeit und Treue schon seit Jahren infolge der unumgänglichen Preissteige rungen auf den Büchereinkauf verzichten muß. Wie im Vorjahre, kann man auch Heuer eigentlich nicht von einem »Buch der Saison- 88 sprechen. Ich kann aber von meinem Geschäfte nur sagen, daß der Verkehr trotz des Ausbleibens vieler Fremder nach und nach wieder ein sehr reger geworden ist, und ich glaube dies Wohl auch bei allen anderen Berufsgenossen annehmen zu können, da das Buch im Vergleich zu fast allen anderen Geschenkartikeln immer noch das Billigste ist«. «Fortsetzung solgt.) jölu^dlstt UNll Teilung. Lin VVe-n-t-lskr ckureb <lng 73 Textabbildungen und XV lakeln. kerlin, liiedard Oarl Lebmidt L 6v. 1922. 8°. 556, XXIX 8. Ladenpreis lllrvd. ../i 100.—. Der ansehnliche Band (dessen anftragendes Papier auch vom Stand punkte des Benutzers und nicht lediglich von dem des Buchhändlers als angenehm für ein Buch, in dem man des öfteren nachschlägt, emp funden werden wird) bietet keine vollständige Gesamtdarstellung des von ihm behandelten Gebiets. Eine solche wäre gegenwärtig trotz aller schönen Versprechungen und Vorsätze überhaupt nicht zu leisten. Wer die hier noch wissenschaftlich zu ergründende Stosfülle kennt, wagt es vielleicht überhaupt nicht, in absehbarer Zeit auf die Aus führung der einzelnen Vorarbeiten zu hoffen, auf die sich eine der artige Gesamtdarstellung gründen müßte. Der Band bietet auch nicht eine Entwicklungsgeschichte der öffentlichen Meinung in ihrem Zu sammenhänge mit der Entwicklungsgeschichte der Presse. Wäre eine solche schon möglich, so würde sie, selbst nur in ihren Hauptzügen Um rissen, einen weit größeren Raum in Anspruch nehmen müssen, als er für die angezeigte Einführung zur Verfügung stand. Es zeugt also von einer sachkundigen Schätzung der gegebenen Verhältnisse, wenn der Herr Verfasser sich sein Thema dahin begrenzt, durch Ausschnitte und Einzelschilderungen eine Übersicht über die Geschichte des Flug blattes und der Zeitung zu vermitteln. In der Art, wie er das getan hat, liegt sein unmittelbares Verdienst. Einmal ist es ihm gelungen (eine Absicht, die die Vorrede mit Recht betont), burch biblio thekarisch-systematische Ordnung der älteren und neueren ephemeren Literatur deren Abgrenzung gegen das vom Buch im engeren Sinne repräsentierte Schrifttum anschaulich zu machen. Es kommt hier weit weniger zunächst darauf an, daß alle Begriffs- und Grenzbcstim- mnngen endgültig zutresfen, vielmehr darauf, daß aus diesem Gegen sätze heraus eine solche Scheidung betont wird. Welcher Bücher sammler, mag er die eigenen oder öffentliche Bestände ordnen, wäre sich, wenn er ein systematisches Verzeichnis anlegt, nicht schon des inneren Zwiespalts bewußt geworden, den die ständige Vermischung des Bnchschrifttums und des Tagesschrifttums hcrbeiführt, eines Zwiespalts, der sich bald in dem Buuterlei kühner Systemkonstruk tionen (die dann allenthalben einknicken) zeigt, bald in einer Ab neigung gegen die ephemere Literatur, die ihre Vernachlässigung mit- bestimmt. So dürfte das anregende und aufschlußreiche Werk den Bibliothekaren, Buchhändlern, Büchersammlern ein schätzbares Hilfs mittel werden, eine methodisch-systematische Anschauung des Tages- schrifttnms zn gewinnen und hiermit auch zu einem einheitlichen Ordnen und Verwahren zu gelangen. Vor allem deshalb, weil es deutlich die geschichtlichen Vorstufen einer Zeitungssammlnng zeigt und sie auch ans die Broschürenlitcratur ansdehnt. Dabei handelt es sich hier weniger um die für die großen Bibliotheken maßgebende Praxis, für die noch mancherlei andere Gründe mitsprechcn, als um die der Antiquariats- und Privatbibliothekskataloge. Wer auch die ephemere Literatur sammelt und sucht, weiß, daß er ihre Erzeugnisse in der allerverschiedensten Weise katalogisiert findet und ein unwandelbares Vertrauen in den Zufall setzen muß. Sodann ist es die flüssige und frische Darstellung, die den Leser des Werkes anziehen wird. Sie ist dem Umstande zu verdanken, daß es nicht ans den Büchern über die Bücher zusammcngelesen wurde, sondern aus der Beschäftigung mit den beschriebenen Flugschriften und Zeitungen selbst hcrvorwuchs. Das wird allenthalben deutlich und kommt in der Unmittelbarkeit des Urteils zn einem wichtigen Ausdruck Dieser Wegweiser sieht selbst zn und verläßt sich nicht darauf, was andere gesehen haben. Er ist gelegentlich wohl auch etwas eigenwillig, betrachtet, ivaS ihm gefällt, genauer und geht an anderem vorüber, was weniger seine Teilnahme fesselt. In einer neuen Auflage wird manches noch hinzukommen, das ans diesem oder jenem Grunde ausgelassen wurde. Karikatur und Gelcgenhcitsgraphik zum Beispiel (für die auf die in den Lite raturbelegen nicht auszufindenden Werke von Eduard Fuchs und Walter von Zur Westen zu verweisen sein würde) könnten ausführ licher berücksichtigt werden, ebenso das private (im Gegensatz zum öffentlichen) Tagesschrifttnm, das für den Bibliographen zn den luter-
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