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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.05.1922
- Strukturtyp
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- 1922-05-24
- Erscheinungsdatum
- 24.05.1922
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- Deutsch
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VLrleublatr f. d. Dtschrr. vuchhcmdeL. Redaktioneller Teil. X: 120, 24. Mai 1922. Ein bedeutsames Ereignis ist feiner die Übersiedlung der Zentralstelle für Deutsche Personen« und Familiengeschichte in die Deutsche Bücherei. Beide Institute haben eine enge Arbeitsgemeinschaft miteinander geschlossen, derzufolge die wertvollen Bestände der Bibliothek der Zentralstelle, die qjten sowohl als die neuen, in den Besitz der Deutschen Bücherei übergehen und der Zentralstelle dafür unentgeltlich Unterkunft gewährt wird. Vermöge ihrer weit reichenden Beziehungen fördert die Zentralstelle die Werbearbeit der Deutschen Bücherei auf dem Gebiete der schwer faßbaren und wertvollen samiliengeschichtlichen Privatdrucke ganz wesentlich. Die Eigenart der Deutschen Bücherei, die ihr unter den deut« schen Bibliotheken eine besondere Stellung gibt, kommt in ihrem inneren Dienst am sinnfälligsten zum Ausdruck in ihrer Werbe arbeit. Sie muß dauernd mit größter Aufmerksamkeit beob achtet und ausgebaut werden, weil es von ihrem Erfolge ab hängt, ob die Satzungen erfüllt und die bibliographischen Arbei ten vollkommen werden können. Im Berichtsjahre ist die gesamte von der Anstalt zu leistende Werbearbeit für Bücher, Zeitschriften, amtliche Drucksachen und nicht im Handel erscheinende Drucke zu einer Abteilung vereinigt worden. Diese Umgestaltung, die den Arbeitskreis und die räumliche Unterbringung der Abteilungen verändern mutzte, konnte nur allmählich vollzogen werden; sie wurde im Frühjahr begonnen und war im Herbst beendet. Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, daß durch diese konzen trierende Neuorganisation eine wesentliche Verbesserung der Werbearbeit, vor allem durch Vermeidung von Doppelarbeit und Erlangung größerer Übersicht über die Kleinarbeit, erzielt werden konnte. Aber alle Werbearbeit bleibt fruchtlos, wenn nicht auch von außen her selbst mitgearbeitet wird. Es kann nicht ost genug wiederholt werden, daß die Deutsche Bücherei nur dann ihre Aufgaben erfüllen und die Bibliographie für die All gemeinheit nutzbringend gestalten kann, wenn jeder Verleger und Bucherzeuger selbst unablässig bestrebt ist, das erste Exemplar sei ner Neuerscheinungen sofort und unaufgefordert unter Beifügung aller für die Titelausnahme notwendigen Preis-, Einbands- und Erscheinungsvermerke an die Deutsche Bücherei einzusenden. Aufrichtiger Dank sei deshalb auch hier dem Deutschen Verleger verein erstattet, der durch Rundschreiben vom 30. November l92l unter Beifügung eines Merkblattes seine Mitglieder zur energi schen Unterstützung der Arbeiten der Deutschen Bücherei aufge fordert hat. Besonderer Dank gebührt auch der Freien Verleger- Vereinigung in Leipzig, der Reichsgerichtsbibliolhek in Leipzig, den Landesbibliotheken in Darmstadt und Karlsruhe, der Univer sitätsbibliothek in Graz, Herrn Verlagsbuchhändler Rost in Leip zig, Herrn Buchhändler Otto Meißner in Hamburg und der Buch handlung Gerth.Lacisz L Co. in Hamburg, die durch Mitteilungen die Werbearbeit unterstützt und die Bibliographie gefördert haben. Große Verdienste um die Deutsche Bücherei hat sich der Buch- händlcr Reissenberger in Mediasch in Siebenbürgen erworben, der sich freiwillig bereit erklärt hat, die in dem jetzt rumänischen Siebenbürgen erscheinende deutsche Literatur für die Deutsche Bücherei zu sammeln und seine Kollegen zu veranlassen, sie an die Deutsche Bücherei zu übersenden. Von besonderer Wichtig keit ist endlich, daß der Deutsche Verlegerverein in seinen neuen Satzungen (angenommen in der außerordentlichen Hauptver- sammlung vom 6. Dezember 1920) seinen Mitgliedern zur Pflicht gemacht hat, -sofort nach Erscheinen eines neuen Werkes oder einer neuen Auslage eines solchen ein Exemplar mit Angabe des Laden- und Nettopreises ohne Berechnung oder mit min destens 507», bei Kommissionsartikeln mit »täglichst hohem Rabatt an die Bibliographische Abteilung des Börsenvereins zur Auf nahme in die Bibliographie und Weitergabe an die Deutsche Bü cherei zu senden-. Wie groß die Förderung ist, die der Börsenverein und seine Mitglieder, sowie die Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei der Anstalt für die Beschaffung der Neuerscheinungen erweisen, ergibt die Tatsache, daß die Deutsche Bücherei sämt liche im Jahre 1921 eingegangenen Bücher und Zeitschriften mit einem Gesamtladenpreis von 1 305 321.— ^kostenlos erhielt. Nur für Bücher, die vor 1913 erschienen sind und die Lesesaalbidliothek oder Fortsetzungs- 742 Werke ergänzen sollten, wurden 10 115 aus eigenen Mitteln aufgewendet. Mehr als früher ist die Anstalt außer zahllosen telepho nischen Anfragen durch Bitten um Erteilung schriftlicher, oft recht mühsamer und zeitraubender Auskünfte, in erster Linie von dem Buchhandel, in Anspruch genommen worden; es wurden 614 derartige Auskünfte erteilt (1919: 397, 1920: 434). Es fanden wieder mehrere Ausstellungen, die die Deutsche Bücherei selbst veranstaltet, oder für die sie nur ihre Räume hergcgeben hatte, statt. Sie waren stets sehr zahlreich besucht und haben der Anstalt neue die Sammclarbeit unterstützende Freunde gewonnen: eine große Kartenaus stellung anläßlich des vom 17. bis 19. Mai in Leipzig tagen den 20. Deutschen Geographentagcs (vgl. den Sonderbericht der Kartensammlung), ferner eine Ausstellung familiengeschichtlicher Werke im Frühjahr, eine Orientalische Buch- uud Handschrifieu- ausstellung aus Anlaß des deutschen Orientalistcntages in Leip zig im September und eine Ausstellung Oberschlesien im Kartrn- bilde gleichfalls im September. Auch die Sitzungen der Leipziger Bibliophilen, die regelmäßig in der Deutschen Bücherei statt- fandcu, gaben Anlaß zu Ausstellungen von Kostbarkeiten aus dem Besitz der Deutschen Bücherei und von Leipziger Privatsammlec». Hier sind zu nennen eine Gedächtnisausstellung für Richard Dehmel, Cäsar Flaischlen und Max Klinger, eine Ausstellung der Publikationen der Maröes-Gesellschaft und eine Ausstellung einer großen Sammlung von Aldinen und des Originals des Goetheschen »Biographischen Schemas» zu »Aus meinem Leben, Wahrheit und Dichtung«, die das Antiquariat Gustav Fock in Leipzig erworben hatte. Die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Auslands- JnstitutinStuttgart und dem Auskunftsbüro der Deutschen Bibliotheken in Berlin wurde wie bis her fortgesetzt. Die kostbaren Drucke wurden in dem ehemaligen Raume für die amtlichen Drucksachen zu einer eigenen Abteilung vereinigt, um diesen Besitz auch äußerlich zu der ihm gebührenden Geltung zu bringen. Als Wandschmuck für diese Abteilung schenkte der Verlag 1>r. iur. Julius Schröder in München die sechs Original-Steinzeichnungen »Aus den Bergen» von Bruno Goldschmitt. Es ist damit begonnen worden, den Sonderkatalog dieser kostbaren Drucke durch Einzelverzeichnung der Pressen, Illustratoren, Drucker und Einbandkünstler noch nutzbringender für die Geschichte der deutschen Buchkunst zu ge stalten. Der Katalog der Doppel st ticke von Büchern, Serien heften und vollständigen Zeitschriftenjahrgängen, der zurzeit rund 7 500 Titelaufnahmen (noch immer nur einen Teil der tat sächlich vorhandenen Bestände) enthält, sowie das Verzeichnis besonders wertvoller Doppelstücke wurden auf Wunsch gesandt an die Stadtbibliothek in Mainz, an die Landesbibliotheken in Darm stadt und Karlsruhe, an die Universitätsbibliotheken in Göttin gen und Greifswald und an den Staatskommissar für die Wiedsr aufrichtung der Universitätsbibliothek Löwen. Da auf der Ver sammlung des Vereins Deutscher Bibliothekare in Wernigerode aus den reichen Bestand der Deutschen Bücherei an doppelten Zeitschriftennummern hingewiesen war, liefen zahlreiche Gesuche von Bibliotheken um Abgabe solcher Doppelnummern ein. Es gereichte der Anstalt jedesmal zur Freude, wenn sie in der Lage war, Lücken auszusüllen. Die Führungen wurden seit Eröffnung der Ausleihe und der Lesesäle eingeschränkt, weil sie den Betrieb stören und das Personal dem Dienste entziehen, und, von notwendigen Aus nahmen abgesehen, nur an Sonntagen genehmigt. Aus der gro- tzen Zahl der Besucher seien herausgehoben außer einer Reihe politischer, wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Vereine der Apostolische Nuntius Erzbischof Pacelli, der Sächsische Wirt- schastsminister Fellisch, der Preußische Kultusminister Becker und der Dichter Hugo von Hosmannsthal. Von den im Berichtsjahre über die Deutsche Bü chereier schienenenAussätzen von Beamten und Außen stehenden seien genannt:
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