Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.05.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1922-05-24
- Erscheinungsdatum
- 24.05.1922
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19220524
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192205243
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19220524
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1922
- Monat1922-05
- Tag1922-05-24
- Monat1922-05
- Jahr1922
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X- 120, 24, Mai 1922, Redaktioneller Teil. Börsenblatt s, », Dtschn. vuchhandel. gehender Weift Stellung nahmen. Nicht nur die Papiererzeugung, son dern auch die Gruppen des Handels und diejenigen der Verarbeitung sprachen sich eiumiitig gegen die geplante Erfassung der Valutagewinnc aus. Die Gründe, di- zu dieser einstimmigen Ablehnung, bzw, Ver werfung des vom Reichstage gefaßten Gedankens führten, lassen sich in zwei Gesichtspunkte gliedern, — Der erste sagt, daß es vom wirt schaftlichen Standpunkte aus unrichtig sei, einen durch die allgemeinen Verhältnisse bedrängten Geschäftszweig dadurch unterstützen und stützen zu wollen, daß man zu dieser Aktion die zufälligen Lleserauten oder gar einen non ihnen heranzieht. Die Ansichten darüber, ob die Not der Presse so groß sei, wie sie jetzt allgemein geschildert würde, waren geteilt. Es wurde sodann darauf hingcwiesen, baß eine Reihe von Tageszeitungen in bezug auf den Abonncmentsprcis usw, der ln an deren Erwerbszweigen berücksichtigten Teuerungswelle bei wciicm nicht gefolgt und es Ausgabe der Presse als selbständigen Gcwerbezweiges sei, den Verteuerungs-Koeffizienten nach Möglichkeit so in ihre Kalku lation aufzunehmcn, wie es alle übrigen Gewerbezwcigc trotz langen Widerstrebend getan hätten. Von Interesse war der Hinweis, daß bei den Unkosten im Presscgcwerbe nicht immer der PapierpreiS der jenige Faktor sei, welcher in erster Linie slir die Verteuerung der Zeitung in Betracht komme. So beträgt beispielsweise bei Zeitun gen, die in kleinerer Auslage erscheinen, der Anteil der Gesamtnnkosten, der auf das Papier entfällt, nur etwa LS v, H. — Im Anschluß hieran fand sich die Versammlung mli den den Behörden bereits abgegebenen Erklärungen darin einig, daß, wenn der Presse, an deren Erhaltung die Gesamtheit des Volkes interessiert sei, geholfen werben müsse, dies von Reichs wegen, bzw, von allen Erwerbsschichten aus zu ge schehen hätte, daß dagegen die geplante Erfassung der Valutagewinne als ein Eingriff in das Getriebe des Papisrfachcs zu betrachten sei, der die allerschwersten Schädigungen unvermeidlich !m Gefolge haben müsse, — Die Gründe für die Ablehnung vom andern Gesichtspunkte aus sind die, daß bei dem gegenwärtigen Stande der Preisbildung im Jn- und Auslande sogenannt! Valutagewinne nicht mehr in Betracht kom men. Die stete Verteuerung des Papierholzes, welches seitens der Einzelstaaten bekanntlich etwa aus Grund der Goldparität zum Verkauf gelangt, hat ln Verbindung mit den Erhöhungen siir Kohle, Krachten usw, ein Steigen der Papierpreise im Gefolge gehabt, durch welches diese jetzt an die Weltmarktpreise trotz des schlechten Standes der Mark bereits heranreichen, und es ist nicht abzusehen, ob die weitere Entwicklung der Dinge nicht dazu führt, daß die Jnlandpreise allge mein über die Weltmarktpreise hinausgehen. Viele Anzeichen spreche» dafür, daß der mit Stetigkeit betriebene Abbau der Erzeugerpreise im Auslande zu diesem Ergebnis auf der ganzen Linie sührt, nachdem bei verschiedenen Papieren der Schnittpunkt Jnlandpreis/Auslandpreis be reits erreicht ist. Der Vorsitzende konnte auf Grund der eingehenden Besprechungen seststellen, baß der Wirtschaftsausschuß in der Überzeugung einmütig wäre, der um 4fk Uhr eingeladencn Regierung eine Erklärung dahin gehend abzugebcn, daß die geplante Erfassung der Valutagcwinne nicht möglich sei. Der Vertreter des Reichswirtschaftsminifteriums, der dann an der Sitzung teilnahin, erklärt-, daß er an der Besprechung sich gern be teilige, um aus dem maßgebenden sachverständige» Gremium, das der Wirtschaftsausschuß darstelle, zu erfahren, wie sich die Meinung des gesamten Faches zu dem vom Reichstage verfolgten Plan stelle, wobei er zum Ausdruck brachte, daß die Regierung sich die sachlichste Prüfung der Dinge angelegen sei» lassen werde. Die nach dieser Erklärung abermals beginnende Diskussion wiederholte in Kürze das, was bereits eingangs von den einzelnen Gruppen gesagt wurde. Die Frage des Ver treters der Regierung, ob die Erfassung der Währungsgcwinne nicht auch auf die übrigen Gruppen der Papiererzeugung ausgedehni werden könne, vcraulaßte die Vertreter der einzelnen Gruppen zu der Erklä rung, daß dies wegen der allgemeinen Preisgestaltung im In- und Auslande nicht möglich sei. Der Vertreter der Außenhandelsstclle slir das Papiersach, welcher ebenfalls zur Teilnahme an der Sitzung gebeten worden war, wies darauf hin, daß die in den letzten Lagen angestcllten Berechnungen ergeben hätten, daß auch bei fast alle» übrigen Papicrsorten das Zustreben der Jnlandpreise aus die Ausland- Preise in beängstigender Welse zugcnommen habe, und wo es noch nicht der Fall sei, der Unterschied nur noch wenige Prozente betrage, die die Bezeichnung als Valutagcwinne nicht mehr verdienten. Auch er wies daraus hin, daß der llbcrschneidungspunkt der In- und Aus- landprelse in einigen Fällen bereits vorhanden sei. Außerdem wurde allseitig mit Nachdruck betont, baß die praktische Kontrolle und die damit verbundene Organisation zur Berechnung und Einziehung der Valutageminnc zum mindesten eine ungeheure Schwierigkeit iarstellc und es äußerst fraglich sei, ob der Wert der Abgabe in ein vernünftiges Verhältnis zu den Ersassungskosten zu bringen fei. Von verschiedenen Seiten wurde sodann noch darauf hingewieft», baß eine Verteilung etwa erfaßter Balutagewinne ohne eine Kontin gentierung der Zeitungen nicht möglich sei. Es bestehen gegen eine größere Ausfuhr von Zeitungsdruckpapier beträchtliche Bedenken, weil dadurch deutscher Rohstoff der anderen pa- pierverarbeitenben Industrie entzogen wird, der besser als veredelte Fertigware ausgesllhrt werden kann. Nach diesen Darlegungen äußerte sich der Negierungs-Vertreter dahin, daß bas Rcichswirtschaftsmiuistcrium bei de» weiteren Maß nahmen die Erklärungen des Wirtschaftsausschusses nach Möglichkeit würdigen würde, betonte aber andererseits, daß man sich, nachdem der Reichstag für den Plan eingetreten sei, leinen zu weitgehenden Hoff- nungen und Erwartungen hingeben möchte. Wenn auch vielleicht damit zu rechnen sei, daß die Unterstlitzungsaktion für die Presse nicht allein aus die Schultern des Papiersachs geladen würde, müsse man doch mit der Möglichkeit der Abgabe rechnen. Der Wirtschaftsausschuß nahm davon Kenntnis, baß nach den Er klärungen des Negierungsvertreters die wirtschaftliche Seite der von der Negierung aus Veranlassung des Reichstags erwogenen Maßnahmen aufmerksam geprüft werde. Er erblickt darin die Versicherung, baß die Neichsregierung unparteiisch und mit größter Gewissenhaftigkeit die wirtschaftlichen Bedürfnisse des gesamten Papiersachs achten und eine Verletzung derselben aus politischen Gesichtspunkten nicht zulassc» wird. Sollten die Ermittelungen des Wirtschaftsministeriums ergeben, daß die für Milderung der Prcssenot in Aussicht genommenen Maß nahmen entweder grundsätzlich versehlt oder hinsichtlich der praktischen Turchsiihrung abwegig erscheinen, so sieht der Wirtschaftsausschuß es als vornehmste Berufspslicht der verantwortlichen Persönlichkeiten !m Ncichsivirtschastsniinisterium an, diese Tatsache offen bekanntzugeben und an jeder Stelle zu vertreten. Geschieht dies nicht, so ist der Wirt schaftsausschuß zu der Feststellung gezwungen, daß seitens der zu ständigen Behörde der grundlegende Anspruch jedes Volksteils aus ob» jektlve und gerechte Behandlung aus das schwerste verletzt wird. Es ivurde im weitern Verlaus der Besprechung noch darauf hiu- gewiesen, daß die ganze Lage auf dem Weltmärkte vielleicht schon in naher Zukunft schwere Zeiten für das deutsche Papiersach im Jnlandc im Gesolge haben würde, in denen die sogenannten Valutagewinne in verhältnismäßig kurzer Zeit restlos ausgebraucht sein würden, und wobei es sich dann Herausstellen könnte und wahrscheinlich würde, daß eine Anzahl derjenigen Papierfabriken, die für die geplante Hilfs aktion für die Presse heranzuziehen wäre, auch ohne Beisteuerung zu dieser Aktion mit den größten Schwierigkeiten zu kämpfen hätte, um ihre Betriebe auch nur in einigermaßen normaler Weise ausrecht zu erhalten. Mit dieser Erklärung wurde die Debatte über den Punkt 1 ge schlossen, Wirtschaftsausschuß für das Papiersach: Gefamtausschuß der Fachgruppen der Papierindustrie, Deutscher Papicrgroßhänbler-Verband, Bund Deutscher Vereine des Druckgewerbcs, Verlages und der Papicrverarbeitung, Fuchs, Richard: Bilanzkunde. sSelbstunierrichts- briefe Methode Rustin.f Potsdam und Leipzig, Bonneß L Hachfeld, 12 Lief, 305 S, m, zahlr, Bilanzbeispielen, In Mappe, Ladenpreis 110.— ,kk. Ich kann es mir wohl versagen, näher auf diese Kernunterrichts- mcthode cinzugehen, die das im laufenden Texte eingehend Behandelte dem Kursteilnehmer durch Zusammenfassungen, Übungsaufgaben und Übungsfragen und ihre Ausarbeitung noch näher zu bringen sucht. Nach eingehender Durchsicht des Werkes glaube ich sagen zu können, daß das umfangreiche Gebiet der Bilanzkunde in eingehendster Weise durch- gcarbeitct ist, und daß das Lehrziel so «eit erreicht werben dürfte, als dieses bei derartigen Unterrichtsmethoden und dem meist recht ver schieden vorgebildeten Leserkreise überhaupt möglich ist. Meinen Anschauungen würde es allerdings mehr entsprechen, wenn die Werttheorien eingehender behandelt wären vor allem unter Heran ziehung der handelsrechtlichen Vorschriften, ihrer Auslegung und recht lichen Begründung nnter gleichzeitlger Gegenüberstellung der viel stren geren kaufmännischen Grundsätze und ihrer wirtschaftlichen Begründung vom Standpunkte der kaufmännischen Ersolgsermittlung; die Ausfüh rungen auf S, 81 u, f, dürften für den Durchschnittsleser eher ver wirrend als aufklärcnd wirken. Hingegen könnten die Ausführungen über die Bilanzkrilik kürzer gefaßt sein; ich habe nicht den Eindruck, als ob eln derartiger Fernunterricht jemanden befähigen könnte, in 7«»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder