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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.05.1922
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- 1922-05-24
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- 24.05.1922
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und demgemäß mit hohen Nachgebühren belegt werden. Denselben hohen Nachgebühren unterliegen Postkarten nach dem Auslande, deren Ausdehnungen 14:9 cm überschreiten. Größere Karten (bis 15,7: 10,7 cm) sind nur im Inland und im Verkehr mit Danzig, Memel und Österreich zugelassen. Auf die Jnnehaltung obiger Vorschriften werden daher die Versender im eigenen Nutzen erneut dringend hin- gcwiesen. Die Zinsen des Fcrnsprechbeitrags sind steuerfrei. — Zu einer für alle Fernsprechteilnehmer bedeutungsvollen Entscheidung ist der Ncichsfinanzhof durch Urteil vom 15. Februar d. I. (I. 6/22) gelangt. Er hat dahin erkannt, daß die Zinsen ans dem einmaligen Fernsprech- bcitrag kapitalertragssteuersrei sind, wenn sie nicht über sechs Monate nach der Rückzahlbarkeit des Beitrags rückständig bleiben. Der Neichsfinanzhof ist in seinen Gründen, die der Scnatspräsidcnt beim Neichsfinanzhof vr. Kloß (München) der »Deutschen Juristen- zeitung« mitteilt, davon ausgegangen, daß sich der einmalige Beitrag als Zwangsanleihe des Reiches darstellt. Nach dem Kapitalertrag- steuergcfetz sind aber nur solche Anleihen steuerpflichtig, die in öffent lichen Schuldbüchern eingetragen oder über die Teilschuldverschreibungcn ansgegcben sind. Zu diesen gehöre die Zwangsanleihe nicht. Ebenso handelt es sich bei den Zinsen des einmaligen Fernsprechbeitrags nicht um vereinbarte Forderungszinsen. Es komme hier nur eine beschränkte Stcuerpflicht für gesetzliche Zinsen in Frage. Hier tritt aber die Steucrpflicht erst sechs Monate ein, nachdem der Fernsprechbeitrag zur Rückzahlung fällig geworden ist — ein Fall, der wohl nur aus nahmsweise eintreten dürfte. Das praktische Ergebnis dieses Urteils ist, daß die Kapitalertragsteuer von den Zinsen des Fernsprechbeitrags so gut wie niemals abzuziehen sein wird, da wohl niemand nach Auf gabe seines Fernsprechanschlusses der Postverwaltung den rückzahl baren Beitrag noch sechs Monate belassen wird. Bei der Auszahlung der Zinsen haben die Postämter durchweg die Kapitalertragssteucr von 10 v. H. abgezogen, und es bleibt abzuwarten, ob und wann das Reichspostministerium entsprechend dem Urteil des Neichsfinanzhofes eine Änderung eintreten lassen wird. Verhandlungen in der Universität. Besuche und Besichtigungen ge werblicher Anlagen und Betriebe sind vorgesehen. Alle Auskünfte er teilt die Geschäftsstelle Frankfurt a. M., Moltkeallee 23. Auflösung des Vereins der Plakatfrcundc. — Der Verein der P l a k a t f r e u n d e, eine bald zwanzig Jahre bestehende, fast 80lt0 Mitglieder zählende Körperschaft, hat dieser Tage s e i n e A u f l ö s u n g beschlossen. Damit hat ein Vorgang seinen Abschluß gefunden, an dem die Berliner Kunstfreunde nicht achtlos vorübcrgehcn sollten. Dieser Verein hatte sich unter der regsamen Leitung seiner Gründer Hans Sachs, Hans Meyer und Rudolf Bleistein große Verdienste um die kulturelle und künstlerische Hebung der Reklame erworben. Seine von vr. Hans Sachs geleitete Zeitschrift »Das Plakat« galt nach In halt und Ausstattung als eine der besten Kunstzeitschriften, die auch im Ausland viel beachtet wurde. Trotz diesen Erfolgen machten sich seit längerer Zeit Strömungen geltend, die den leitenden Männern ihre Tätigkeit erschwerten. Gegen Ende des vorigen Jahres legten alle drei ihre Ämter nieder. Aber die Opposition vermochte keinen Ersatz zu stellen und mußte in einer stürmischen Versammlung ihre Rat losigkeit cingestehen. Gleichwohl verhinderte sie die beantragte Auf lösung — es fehlte dazu eine Stimme — und zwang den Verein zu einem weiteren Scheindasein unter einem vom Gericht bestellten Vor stand. Endlich, nach einer Masscnflucht von Mitgliedern und Ein stellung der Zeitschrift, gelang soeben der Auflösungsbeschluß. Frachtermäßigung für Zeitungspapier. — Amtlich wird ge meldet: Bei der bekannten Notlage der Presse infolge der hohen Mate rialpreise hat der Neichsvcrkehrsminister dem Antrag des Vereins deutscher Zeitungsverleger stattgcgeben und mit rückwirkender Kraft vom 1. Mai 1922 ab Zeitungsdruckpapier aus derTaris- klasse ^ in die Tarifklasse L des Eisenbahngüter tarifs versetzt. Der Ausnahmetarif gilt für Frachtgut bei Aufgabe in Wagenladungen von und nach allen Stationen der deutschen Reichs bahn. Die Sendungen müssen an eine Zeitungs- oder Zeitschriften druckerei gerichtet sein. »Matgra«. — Die vom Deutschen Buchdrucker-Verein mährend des Krieges errichtete Material-Beschaffungsstelle für das graphische Ge werbe wurde in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt. Die Firma, der Herr Direktor Willy Kirstein als Geschäftsführer Vorsicht, lautet jetzt: »Matgra, Material-Bcschaffungsstelle für das graphische Gewerbe, Gesellschaft mit beschränkter Haftung«. Wie aus einer Bekanntmachung des Hauptvorstandes des Deutschen Buchdrucker- Vereins in Nr. 36 der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker« her vorgeht, soll die »Matgra« auch berechtigt sein, nicht nur den Vertrieb, sondern auch die Herstellung geeigneter im graphischen Gewerbe benötigter Materialien zu bewirken. Um diese Aufgabe in wirkungs voller Weise zu ermöglichen, wurde die »Matgra« ermächtigt, zur Stär kung ihrer Betriebsmittel Darlehen aufzunehmen, und zwar in erster Linie aus Mitgliederkreisen des Deutschen Buchdrucker-Vereins. Im übrigen wird die »Matgra« alle Geschäfte ausführen, die sich bisher die Material-Beschassungsstelle für das graphische Gewerbe angelegen sein ließ. Tagung des Deutschen Gcmerbeschuloerbandes. — Vom 7. bis 11. Juni hält der Deutsche Gewerbeschulverband, der alle Lchrgruppen des gesamten gewerblichen Untcrrichtswesens von Deutschland umfaßt, in Frankfurt a. M. seine 29. Wanderversammlung ab. Der Tagung voran geht eine Hochschulmoche vom 1. bis 8. Juni. Gleichzeitig ver anstaltet der Gewerbeschulverband in den Ausftellungshäuscrn der Messe- und Ausstellungsgesellschaft in Frankfurt a. M., und zwar im »Haus Werkbund« und im »Haus der Bücher«, sowie im Festsaal der dem Messegclände nahegelegenen Gewerbeschule, eine umfangreiche Aus stellung von Zeichnungen, Fachliteratur, Lehrmitteln, Demonstrations gegenständen über Berufsberatung und Eignungsprüfung und Werk stücken aus Meistcrkurscn. Die Verhandlungen der Hauptversammlung finden im Gesellschaftshaus des Palmengartens statt, die Gruppen Die Berliner akademische Welt. — Die studierende Jugend Berlins hat nach der jetzt abgeschlossenen Statistik im letzten Semester die Zahl von 20 000 überschritten. Die Universität zählte 11 240 männliche und 1484 weibliche Studierende, insgesamt also 12 724. Von ihnen hatten 3005 und 464 neu die Universität be zogen. Auf Grund eines Erlaubnisscheins des Rektors waren weitere 1379 männliche und 367 weibliche Personen zum Hören von Vor- lesungen berechtigt. Die Technische Hoch schul« zählte als Stu dierende 4173 Männer und 22 Frauen, die Landwirtschaftliche Hochschule 1340 und 37, die Tierärztliche Hochschule 275 und 1, die Akademie der Künste 193 und 95. Von den Universitätsstudentcn waren 9021 und 1136 Preußen, 990 und 124 Angehörige der übrigen deutschen Staaten, 17 und 2 waren Danziger, 94 und 10 Österreicher. Besonders groß, größer als die der Nichtpreußen, ist wieder die Ausländerziffer. Den größten Teil davon stellen die Russen und die Angehörigen der russischen Nachfolgestaaten. Aus Sowjetrußland sind 153 und 31, aus Litauen 102 und 48, aus Polen 42 und 10, aus der Ukraine 38 und 6, aus Lettland 22 und 10, aus Estland 22 und 4, aus Livland 17, aus Georgien 16, aus Finnland 6 und 3 Studierende der Universität. Aus Bulgarien kommen 114 und 41, aus der Schweiz 108 und 17, aus Griechenland 41 und 2, aus der Türkei 37 und 2, aus der Tschecho-Slowakei 32 und 7, aus Rumänien 34 und 2, aus Jugo- slavien 19 und 2, aus Norwegen 16 und 3, aus Luxemburg 15, aus Schweden 11 und 1, aus Armenien 8, aus Dänemark 6 und 2, aus den Niederlanden 8 Studenten. Die kleinsten Ziffern außer Spanien (5) stellen die Hauptmächte der Entente: England 6 und 2, Italien 3 und 1, Frankreich 1. Die außereuropäischen Erdteile senden 71 Afri kaner, 87 und 2 Asiaten und 33 und 3 Amerikaner an die Berliner Universität. Insgesamt sind an ihr 1574 Ausländer immatrikuliert, was bei den hohen Ausländergebühren wenigstens für die Kasse ein ganz erfreulicher Zuschuß ist. Von der Berliner Akademie der Wissenschaften. — Die dlkademie der Wissenschaften hat jetzt die Einrichtung getroffen, daß ihre Sitzungs berichte, die Wiedergaben der der Akademie vorgelcgten Abhandlungen, Mitteilungen usw. in zwei getrennten Abteilungen erscheinen. In Zukunft werden die Berichte der philosophisch-historischen und der physi kalisch-mathematischen Klasse eine Reihe für sich bilden. Auf diese Weise hofft die Akademie zu ihrem eigenen Vorteil, aber auch zu dem vieler historischer, philosophischer und sonstiger Gesellschaften und Ver eine den bei der heutigen Lage der Dinge besonders wichtigen Tausch verkehr zu beleben und ihren Veröffentlichungen eine größere Ver breitung zu geben. Umwandlung des Berliner Instituts für Kirchenmusik. — Im preußischen Landtag ist ein Antrag angenommen worden, das jetzige Institut für Kirchenmusik in Berlin-Charlottcnburg zu ciucr Akademie für Kirchen- und Schulmusik umzubilden. Mit dieser Umgestaltung, die alsbald in Angriff genommen werden soll, erhalten die seit langem erwogenen Neformpläne des Geh.-Nats Krctzschmar, des jetzigen kom missarischen Direktors des Instituts, ihre Verwirklichung, und es wird zugleich der vom preußischen Kultusministerium bearbeitete Plan ein«r Reform des Schulmusikunterrichts durchgesührt werden. Dieser Ausbau 766
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