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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.10.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1927-10-18
- Erscheinungsdatum
- 18.10.1927
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- Deutsch
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^ 244, 18. Oktober 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Paul Nitschmann. Am 19. Oktober vollendet der erste Vorsteher der Deutschen Buchhändlergildc, der erste Schriftführer zugleich des Vorstandes des Börsenocreins der Deutschen Buchhändler, Herr Paul Nltfch- manu in Berlin fein 60. Lebensjahr. Der Tag wird im deut schen Buchhandel nicht unbeachtet vorübergehen. Auch das Bör senblatt für den Deutschen Buchhandel will daher im Kreise derjenigen, die dem Geburtslagskinde ihr« Grüße und guten Wünsche darbringen, nicht fehlen. Ein künftiger Geschichtsschreiber des deutschen Buchhandels dieser Jahrzehnt« wird den Namen Paul Nitschmann nicht über sehen können. So stark tritt er auf Schritt und Tritt gerade in den letzten Jahren hervor, daß man vielleicht einmal ge neigt oder gar genötigt sein wird, von einer --Ara Nitschmann« zu sprechen. Ihr Ansang ist ganz naturgemäß mit der Grün dung der Gilde gegeben. Zwar hat Herr Nitschmann auch schon vorher im Vereinsleben eine Rolle gespielt. 1908 trat er als Schatzmeister in den Vorstand des Berliner Sortimenter- Vereins ein. 1910 wurde er dessen Vorsitzender. Manches Referat auf den Herbstversammlungcn des Verbands der Kreis- und Ortsvereine lenkte schon vor dem Kriege die Augen seiner Kollegen auf ihn. So ergab es sich ganz von selbst, daß er bei der Gründung der Gilde 1916 sofort in die, engere Wahl für deren Führung kam. Aber eben erst als -deren erster Vor steher und als Wortführer -des in ihr geeinten Sortiments rückte er nun -beherrschend in den Vordergrund, wurde er mit seiner Person Mttel- und Brennpunkt der seitdem den deutschen Buch handel beschäftigenden Auseinandersetzungen, wie sich erstmalig aus -der Kant-atehauptversam-mlung 1917 zeigte. Gerade ein Jahrzehnt lang also trifft das nunmehr zu, und mit der Feier des 60. Geburtstages könnt« demnach auch in dieser Hinsicht eines Jubiläums gedacht werden. Zehn Jahre sind eine lange Zeit. Sie ist aber doch noch zu kurz, um ein -abschließendes Urteil über ein solches persön liches Wirken, über Erfolg oder Nichterfolg einer Lebensarbeit fällen zu können. Wir stehen den Dingen dazu Wohl auch noch viel zu nahe. Noch ist ja ein wirklicher Abschluß auch keines wegs erreicht. Der Kampf muß noch weiter gehen. Eins aber steht heute schon fest: in all diesen Jahren ist sich Paul Nitsch mann unbedingt und unbeirrt treu geblieben. Schon in der Begründungsrede zu dem ersten Antrag Nitschmann und Ge nossen aus -der Kantatehauptversammlung 1917, der die damalige Rabattnorm von 2S Prozent im K 7 -der Verkaufsordnung an- grisf, klingen all die Gedanken, zum Teil bereits in ganz den selben Wendungen an, die er auch heute noch vertritt. In un- schwächbarer Zähigkeit verfolgt er -das einmal gesteckte Ziel. Eine unvergleichliche Arbeitskraft ist dafür eingesetzt, der auch der Gegner Achtung und Anerkennung nicht versagen wird. Einen gewissen Abschnitt der Entwicklung brachte seine Wahl in den Vorstand des Börsenvereins 1923. An verantwortlichster Stelle wirkt er seitdem an der Gestaltung der Dinge im deutschen Buch handel mit, und in diesem Zusammenhang ist sein Wirken nun auch in -den größeren Rahmen einer Reorganisation des Börsen vereins cingerciht. Mag -gerade auf diesem Gebiet ein Ergeb nis schließlich erzielt werden, das im wahren Sinne eine Krönung auch seines arbeits- und mühereichen Löbens und Strebens ge nannt werden kann. Das soll nicht der letzte und nicht der schlechteste Wunsch zu seinem 60. Geburtstag -sein. Im Jahre 1893 hat sich Herr Nitschmann selbständig gemacht. Damals war eben die Reformära Kröner zum Abschluß gelangt. Es kam -die Zeit der Gestaltung der Verkaufs- und Verkehrsordnung des Börsenv-ereins. In den Auseinandersetzungen darum ist Herr Nitschmann gewissermaßen groß geworden. Daran knüpfen seine ersten Erlebnisse und Erfahrungen als selbständiger Buch händler zunächst an. Kein Wunder also, daß der Fortentwick lung dieser Dinge, -dem Ausbau von Tendenzen, die er vom Standpunkt des Sortiments aus darin enthalten sieht und für notwendig hält, sein -besonderes Interesse -gilt. Es liegt ja auch im Wechsel der Generationen, -daß ja das jüngere Geschlecht sich nicht nur mit der Übernahme und dem Genuß des Erbes der Väter begnügt, sondern -darüber hinauszukommen trachtet. Frei lich liegt darin zugleich beschlossen, daß auch das kein Ende ist, sondern daß ein neuer Morgen kommenden Geschlechtern immer neue Aufgaben stellt. So wird aber eben -die Zeit immer wieder reif, den Segen eines reichen Tages am A-ben-d in die Scheuern zu -sammeln. Allein man wird doch wohl -der Persönlichkeit Paul N-itsch- manns nicht ganz gerecht, wenn man nur an die Bersamm- lungsdcbatten der letzten zehn Jahre denkt. Die hier vielleicht empfundene Einseitigkeit seines Wesens und Wirkens rundet und ergänzt sich, wenn man sich anderer Gelegenheiten erinnert und wirklich auf das Ganz« der Erscheinung sieht. Wer die Berge und -di« Natur überhaupt so liebt, wer Liebe zu allem Schönen und nicht zuletzt Liebe zum Vaterlands und zum eigenen Volke so tief zu empfinden vermag, wie es manche geistreiche und formvollendete Rede erkennen ließ, der ist eben doch wohl mehr als nur ein gewerkschaftlich denkender Führer. Auch dem prak tischen Buchhändler Nitschmann gegenüber darf man nicht der Einseitigkeit Versalien. Es sei z. B. nur einmal an -das Re ferat in Goslar 1913 im Zusammenhang mit der Auseinander setzung mit der Dürerbun-dbe-wegung und den damaligen Plänen von Avenarius erinnert. Mancher Vertreter der Werbung heute wäre vermutlich überrascht, welche trefflichen Gedanken in dieser Hinsicht schon damals Herr Nitschmann u. a. über einen ge meinsamen Wei-Hnachtskotalog -von Jugend-schristen entwickelt und vorgetragen hat. Was daher heute als eine gewisse starre Einseitigkeit erscheint, ist nicht selbstgewollt, ist vielmehr wohl in erster Linie Ergebnis der besonderen Stellung, Zwangs läufigkeit im Kamps. Das muh Gerechtigkeit anerkennen. Sechzig Jahre sind ein schönes Alter. Ist ein Leben köst lich, wenn es voll Mühe und Arbeit ist, so kann Herr Nitsch mann, -blickt er namentlich aus dis letzten Jahrzehnte zurück, -Wohl zufrieden sein. Zur Ruhe hat er aber noch keine Zeit. Viel wird noch von ihm erwartet, und vielleicht sogar erst noch -das Schwerste. Möge ihm ein Nikolsburger Frieden beschielten sein, in dem ein Bismarck ja doch seinen -schönsten Erfolg er rungen hat. Dazu Kraft und Gesundheit noch für viele Jahre! Lobneicker, Or. ltlax: Deutsches Titelducll. hün ttitksrnirtel 2UM sehe ktucdhancklunA dlox llasehhe. VllI, 799 8. .Ab. 30.—, Die 1. Auslage dieses für Buchhändler, Bibliothekare. Redak teure und Literaturfreunbe gleich wertvollen Nachschlagewerkes er schien vor fast zwei Jahrzehnten unter dem Titel »Von wem ist das doch?« und war infolge der vielseitigen Brauchbarkeit bald vergrisfen. Seit jenen Tagen ist Tempo und Arbeitsintensität im wissenschaftlichen und Buchhandelsbetricb stark gesteigert worden, und wenn bas Buch damals als Wohltat empfunden wurde, so wirb sein Neuerscheinen heute noch willkommener fein. Bildet es doch eine erwünschte Ergänzung der übrigen Schlagwortverzeichniffe. Die 1. Auslage führte etwa Alüvv Titel oder Gebichtansänge alphabetisch geordnet auf, bei der vorliegenden 2. Auflage sind es bereits etwa 35 voll. Trotzdem konnte nur das Hervorragendste. Interessanteste und Wissenswerteste aus der Schönen Literatur seit dem Mittelalter erfaßt werden. Die Titel und Vcrsassernamen sowie die Erschei nungszeit sind genau und zuverlässig verzeichnet. Und zwar bietet bas Schneibersche Buch nicht nur die Titel der Gefamtwerke, sondern auch Titel der Teile eines Werkest ferner Anfänge und einzelne Stellen aus Gedichten, sogenannte »Gehobene Worte«, sofern sie dem Volksmunde geläufig sind, und schließlich sprichwörtlich gewordene Kehrreim« iRefrains). Ein Sachregister suhlt die wichtigeren Be standteile von Titeln auf. die im Hauptteil als Stichworte verwendet wurden und erhöht damit den praktischen Wert -des Buches. Als Anhang ist ein Verzeichnis von Verfassern mit Decknamen (Pseudo nymen) angefügt, bas sowohl die eigentlichen Namen der Schrift steller mit ihren Decknamen als auch diese selbst mit entsprechenden Verwelfen enthält und Holzmann-Bohattas Pseudonymenlexikon er gänzt. Wie alle Schlagwortregister ist das Buch eine Fundgrube zur Ermittlung der hauptsächlichen, über einen bestimmten Stosf erschienenen Schriften. Jeder Buchhändler kennt das mühevolle, zeitraubende Suchen besonders bei ungenauen oder nur an-öeutungs- weisen Unterlagen, sodaß sich öle Anschaffung von Hilfsmitteln wie I23S
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