Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.10.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1927-10-18
- Erscheinungsdatum
- 18.10.1927
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19271018
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192710187
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19271018
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1927
- Monat1927-10
- Tag1927-10-18
- Monat1927-10
- Jahr1927
-
9574
-
9575
-
9576
-
1241
-
1242
-
1243
-
1244
-
-
-
-
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
244, 18. Oktober 1927. Redaktioneller Teil. derstellung des Buchhandels unter den kaufmännischen Berufen her vorhebend. Herr Buchhändler Ausner, der zur Zeit des 25. Rubezahl- Stiftungsfestes das Amt des 1. Vorsitzenden bekleidete, sprach die Glückwünsche des Provinzialvereins der Schlesischen Buchhändler aus; Herr Buchhändler Kropfs überbrachte die Glückwünsche des Breslauer Buchhändler-Vereins, dabei der Hoffnung Ausdruck gebend, daß es dem Jubelverein vergönnt sein möge, dem Breslauer Buch händler-Verein recht viele Rllbezähler als Mitglieder -uzuführen. Kollege Mentzel-Berlin sprach im Namen der auswärtigen Rübe zähler, und der Senior -es Breslauer Buchhandels Herr Buch händler Wohlfahrt grüßte in der ihm eigenen feinsinnigen Weise den Breslauer Jungdnchhandel. Ter 1. Vorsitzende sprach allen Rednern den Dank des Vereins für die Glückwünsche aus und verlas eine große Reihe aus allen Winkeln des Vaterlandes eingegangener Glückwünsche in Telegramm- und Briefform. Ein befreundetes Doppelqnartett hatte sich in liebenswürdiger Weise in den Dienst des Abends gestellt und brachte unter dem Stab seines Liedermeisters Herrn Studienrat Gebauer stimmungsvolle Männerchöre zu klang schönem Vortrag. Unser Vereinsfreund Herr Friedrich Boxhammer erweckte stürmische Heiterkeit mit seinen ausgezeichneten Vorträgen in schlesischer Mundart. Ein von unserm lieben Konrad Schneider verfaßtes »Tschcntscherliedl« (Glatzer Mundart) wurde mit Begeiste rung gesungen. Am Sonntag, dem 0. Oktober, vormittags 11 Uhr war zu einer Gedenkfeier für die Kriegsopfer des Rübezahl in den großen Saal der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur geladen. Verbunden mit der Gedenkfeier war die Enthüllung eines Ehrenmals für unsere gefallenen Brüder. (Ab bildung und Beschreibung aus Seite 35/36 in unserer Festschrift »60 Jahre Buchhändlerverein Rübezahl«.) Der 2. Vorsitzende, Kollege Karl Müller, begrüßte die Erschienenen, insbesondere die Vertreter der Behörden und Verbände, namentlich Herrn Ine. Moe- ring, Direktor der Städtischen Volksbibliotheken, als Vertreter des Magistrats Breslau, Herrn Buchhändler Ausner als Vertreter des Pro vinzialvereins der Schlesischen Buchhändler. Herrn Buchhändler Kropff als Vertreter des Breslauer Bnchhändlerverctns, Herrn Buchdruckerei besitzer Neusch als Vertreter des Deutschen Buchdruckervereins Kreis Schlesien, Herrn Prokurist Schade als Vertreter des Vereins Katho lischer Kausleute, Herrn Musikalienhändler Neumann als Vertreter des Kreisvereins Schlesien des Verbandes der Deutschen Musikalien händler, Herrn Stieber als Vertreter des Neichsbundes Deutscher Papier- und Schreibwarenhändler, Ortsgruppe Breslau, Herrn HUber als Vertreter der Fachgruppe Buchhandel im R. D. P. S. H. und die Herren Pauleck und Fischer als Vertreter der Breslauer Buch binder-Innung. Eingeleitet wurde die ernste Feier durch einen von Fräulein Rose Schäfer eindrucksvoll gesprochenen Prolog. Die musikalische und gesangliche Ausgestaltung der Feier hatten die Herren Konzert sänger Ernst Leo (Gesang), Konzertmeister Alexander Schuster (Cello) und Pianist Franz Bollon (Flügel) übernommen. Mit wundervoll zn Gehör gebrachten Vorträgen von Robert Schumann und Joh. Seb. Bach schufen sie die rechte Weihestimmung. Die Festrede hielt der 1. Vorsitzende Kollege Konrad Schneider. Mit von Herzen kom menden und zu Herzen gehenden Worten zeichnete er uns das Bild unserer 20 Getreuesten. Er konnte für die Größe der Stunde keine schöneren Worte finden, als sie Walter Flex in seinem »Wanderer zwischen beiden Welten« seinen toten Freund Ernst Wurche sagen läßt. Nachdem hob er den Vorhang von der schlichten Eichentafel und stellte so unsere lieben Brüder wieder in unfern Kreis. Ihre Namen sind: Paul Berger — Werner Diebison — Hans Trischel — Karl Golla — Klaus Greier — Ewald Hassenstein — Hans Jnppe — Max Klose — Georg Maliern — Herbert Moebis — Johannes Pohlmann — Friedrich Neckzeh — Kurt Schlodtfeldt — Paul Schoelling — Alsons Schwarz — Walter Voigt — Max Wagner — Kurt Wentzky — Karl Winter. Beethovens »Gottes Macht und Vorsehung«, gesungen von Ernst Leo, und Robert Schu manns »Abendlied« für Cello, von Alexander Schusters Meisterhand gespielt, bildeten den würdigen Ausklang der erhebenden Weihe stunde. Der Abend des 9. Oktober vereinte die Rllbezähler und ihre Freunde im großen Saale der Schlesischen Gesellschaft flir Vater ländische Kultur zu einem fröhlichen Gesellschaftsabend. Den künstlerischen Teil hatten Frau G. Wiedemann und Herr Ernst Leo (Gesang) und Herr Franz Bollon (Flügel) übernommen. Mit Liedern von Joh. Brahms und Hugo Wolfs in vollendetem Vor trag wurde das Programm eröffnet. Kollege Haertwig sprach einen von unserem Ehrensenior Paul Rohrmann verfaßten Prolog. In einer kurzen Begrüßungsansprache zeichnete der 1. Vorsitzende Kol lege Konrad Schneider in knappen Umrissen das Wesen des »Rübe zahl«. Anläßlich des 60. Stiftungsfestes wurde den Herren Arthur Bettler, Geschäftsführer der Verlagsbuchhandlung Wilh. Gottl. Korn, Breslau; Bernhard Ausner i. Fa. Müller L Seissert, Breslau; Otto Mertinat i. Fa. Emil Hartmann, Berlin; Paul Mentzel. Pro kurist der Firma Karl Block, Berlin; Carl Müller i. Fa. Viktor Zimmer, Breslau; Ernst Nvctzel, Hofbuchhändler i. Fa. Max Jaeckcl, Potsdam; Otto T^schaschel i. Fa. I. Kellners Buchhandlung. Würz burg. und Walter Stapelseld, Prokurist der Schles. Tampsercompa- gnie, Breslau, die E h r e n m i t g l i e d s ch a f t des »Rübezahl« ver liehen. Die neuen Ehrenmitglieder fanden ihre Beurkundung in je einer in Saffianlcder künstlerisch eingebundenen Nübezahlfestschrift handschriftlich eingetragen. Damit fand der offizielle Teil seinen Abschluß. Mit einer großen Polonaise, bei welcher jedem Festteil nehmer unsere Festschrift überreicht wurde, wurde der allgemeine Tanz eröffnet. Im weiteren Verlauf des Abends erfreute uns Ernst Leo mit seiner Spielschar durch die derbe Komik des Hans- Sachs-Spicles »Das Kälbcrbrüten«. Unsere heimische Dialekt-Rezi- tatorin Frau Emma Schmidt entfesselte wahre Heiterkeitsstürme mit ihren urwüchsigen Scherzen in schlesischer Mundart. Im übrigen gab sich jung und alt mit mehr oder weniger Leidenschaft der Tanz lust hm und bemühte sich, in schon manchmal beängstigendem Ge dränge seine Schritte so rhythmisch wie möglich zu setzen. Eifrige Vorstandsmitglieder verteilten unentwegt Festgaben. Es sei auch an dieser Stelle dankbar erwähnt, daß eine große Reihe von Firmen in Spenden verschiedenster Art sehr wesentlich zur Durchführung unseres Programms beigctragen und nicht zuletzt auch die Heraus gabe unserer Festschrift ermöglicht hat. Wenn wir nun heute feststellen können, daß die Feier unseres 60. Stiftungsfestes so würdig und freudevoll in schönster Harmonie verlief, dann müssen wir auch des Geistes gedenken, der hinter dem Werke steht, unseres lieben Konrad Schneider, der mehr als 30 Jahre (seit dem 10. März 1897) das Amt des 1. Vorsitzenden bekleidet und dem »Rübezahl« den Stempel seines Wesens aufgedrückt hat. Armin Bormann. Verein jüngerer Buchhändler Halle (Saale). — Anläßlich seines 83jährigen Bestehens wurde am 11. September unter reger Teil nahme ein Ausflug nach der schönen Saalestadt Jena unternommen. Der Tag war von gutem Weiter begünstigt und nahm einen ge mütlichen Verlauf. — Der Vorstand des Vereins ist neu zusammen gestellt worden und setzt sich aus folgenden Herren zusammen: Vor sitzender: Walter Schied, Schriftführer: Karl Baust, Kassierer: Carl Schroeder. Zuschriften werden an den Vorsitzenden in Halle (Saale). Friedrichplatz 9 III, erbeten. Tagung des Deutschen Schriftsteller-Verbandes in Barmen und Elberfeld vom 3. bis 8. Oktober. — Die deutschen Schriftsteller beschäftigten sich, was sic leider viel zu wenig tun, aus dieser Tagung auch mit der sozialen Lage ihrer Mitglieder. Der Vorsitzende eines Kartells deutscher Geistesarbeiter, v. llr. Otto Everling, wollte ihnen neue Wege für Ausbau unserer Sozial-Politik zeigen. Er erinnerte daran, daß bei unserer Aufwertungs-Gesetzgebung der Mittelstand am schlechtesten weggekommen und die Unsicherheit nicht nur der Lebenslage, sondern auch des Lebensunterhalts in den letzten Jahren eine weit größere geworden sei. Dagegen könne nur hel fen, wenn man die Sozial-Politik nicht auf das materielle Gebiet beschränke, sondern als Kultur- Politik erweitere. Dadurch schaffe man den geistig tätigen Mitbürgern einen in höherem Grade auf nahmefähigen Boden, also geschäftlich gesprochen, ein größeres Ab satzgebiet für die Werke der Kunst und Literatur. Herbert Eulen berg sprach Uber die Notwendigkeit einer Spitzen-Ver- einigung des Schrifttums. In launiger Weise empfiehlt er den Kollegen zunächst persönlich unter sich mehr Einigkeit, damit sie sich nicht, wie leider so oft. wie ein Haufen balgender Spatzen den Mitbürgern zeigen. Eine Verschmelzung der verschiedenen Schrift steller-Vereine hält er für aussichtslos. Man möge versuchen, eine Zentral - Stelle zu bilden, also nicht einen neuen Verein, sondern nur eine Art Vermittlungsstelle, die die gemeinsamen Ange legenheiten bearbeite, sodaß der Deutsche, wie er es lange gewohnt gewesen sei, in Ziveifelsfragen immer nach oben sehen könne. An der Spitze dürfte aber kein Dichter oder sogenannter »Promi nenter« stehen, sondern ein geschäftsgewandter Organisator, der die durch ihre Einigkeit stark gewordenen Vereine besser vertreten werde. Mehr allgemeines Interesse hatte der Vortrag von Walter Bloem über die Aufgaben der deutschen Schriftsteller in der Krise der Gegenwart. Bloem ist bekanntlich soeben von einer eineinhalb jährigen Reise um die Erde zurückgekehrt. Das, was er dort beob achtet hat. er. der mehrjährige Rechtsanwalt und jetzige hochange- sehene Schriftsteller, wird niemand ohne wirkliche Belehrung hören und lesen. Von unmittelbarem Interesse für unseren deutschen auch das Ausland versorgenden Verlag dürfte es sein, wenn die 1243
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht