Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.05.1880
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1880-05-21
- Erscheinungsdatum
- 21.05.1880
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18800521
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188005215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18800521
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1880
- Monat1880-05
- Tag1880-05-21
- Monat1880-05
- Jahr1880
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
die Leipziger Herren, — und wenn Leipziger Herren etwas schreiben, so ist das bekanntlich immer ein besonders liebenswürdiger Brief — sie werden an sechs Freunde schreiben: Thun Sie mir den Gefallen und übertragen Sie mir Ihre Stimmei Und wenn die Herren dazu liebenswürdige Leipziger Commissionäre sind, so wissen wir ja, wie die Antwort ausfallen wird. (Heiterkeit). Die Leipziger Stimmen — ich weiß nicht, wieviel Mitglieder Leipzig zählt, vielleicht hundert — würden damit ans 600 potenzirt, und wir wären vollständig wieder soweit wie wir jetzt sind. Ich möchte also den Sinn, wie er doch auch nach Ihrer Aller Meinung in dem Paragraphen enthalten ist, ausdrücklich ausgesprochen wissen. Und was gibt es Einfacheres, als daß wir sagen: Wer hier eine Stimme vertritt, der kann sie nur aus seinem Kreis vertreten. Ich wollte erst sagen: „aus seiner Stadt", das mag aber Wohl praktisch nicht durchführbar sein. Wenn jedoch der bedauerliche Umstand eintreten sollte, daß durch mein Amendement die Leipziger Herren veranlaßt würden, überhaupt gegen das Statut zu stimmen, so lege ich, da ich voraussetze, Sie wollen den Sinn der Sache und nicht den Wortlaut, aus mein Amendement keinen hohen Werth und ziehe es zurück. Herr Goldschmidt: Ich knüpfe an die letzten Worte des Herrn Spemann an. Derselbe verlangte, daß man nur Diejenigen vertreten dürfe, die in demselben Kreis wohnen, — wo nun aber keine Kreisvereine bestehen, würde ja die Vertretung vollständig illusorisch werden, nur weil kein Kreisverein da ist. Ich gehe aus die tztz. 18. und IS. aber etwas tiefer ein und muß sagen, daß alle Bedenken, welche gegen die Ver tretung von 20 Stimmen vorgebracht worden sind, durch das bisher Gehörte nicht widerlegt worden sind. Es ist zunächst an- gesührt worden die Besorgniß vor einer Agitation, die wir heute noch nicht übersehen können; es ist ferner dagegen angeführt worden, daß die Debatten entschieden darunter leiden würden, wenn die Herren mit fertigen Abstimmungen in der Tasche hierher kommen, und die Herren, die das Compromiß hier eingebracht haben, mache ich daraus aufmerksam, daß, wenn es angenommen wird, dies das letzte Compromiß im Leben des Börsenvereins sein wird. (Ohol) Denn Jeder hat die Stimmen in der Tasche, die er abzugeben hat; und glauben Sie, daß in wichtigen Fragen die Herren, die sich vertreten lassen, sagen werden: Gehe hin und stimme, wie es Dir recht scheint? Glauben Sie das? (Zurufe: Ja, Ja!) Nein, das glaube ich nicht. — Es wird Niemand in wichtigen Angelegenheiten sagen: Ich gebe Dir ein Mandat und vollständig oarto Klanobe, mache mit meiner Stimme, was Du willst! Wenn auf der Tagesordnung eine wichtige Frage steht, so muß Jeder von uns, der ein Interesse am Buchhandel und Theil an dieser Frage nimmt, Partei ergreifen und sich über seine Abstimmung klar werden, aber nicht sagen: Gehe Du hin und sieh zu, wie Du es für mich halten willst. Aber ich glaube, daß die Annahme des neuen Statuts doch schon um der vielen redactionellen Abänderungen willen sehr zu wünschen ist, so daß ich es von ganzem Herzen begrüßen würde, wenn wir hier eine Verständigung zu Wege brächte». Die Verständigung aber, die von Parey vorgeschlagen wird, kann ich in Betreff des ß. IS. für meine Person nicht annehmen, denn, meine Herren, ein Prinzip kann nicht geändert werden durch Handeln und durch Bieten. Sind 20 Personen falsch, dann sind es K auch, und sind 8 richtig, dann lassen Sie, was unsere Fünfer-Commission vorgeschlagen hat. Meine Herren! Ich stelle zu dem Parey'schen Antrag ein Amendement und bitte Sie, nehmen Sie es an: vielleicht wird Herr Morgenstern sich auch geneigt fühlen, zu sagen: Wir können daraus cingehen. In Betreff der Wahlen haben wir hier keine Debatte. Es mag Jeder zu Hause sagen: Die Aemter sind vacant, das ist meine Vertrauensperson, Den wünsche ich gewählt zu sehen, gehe Du nach Leipzig und vertritt mich bei den Wahlen! Meine Herren! Ich kann mir denken, daß jedes Mitglied unseres Vereins das Interesse hat zu sagen: Ich will mit wählen zum Vorstand, — denn der Vorstand ist ja unser Programm. Wir kommen nur einmal des Jahres zusammen, unser Vorstand leitet aber die ganze Materie des Börsenvereins. Deshalb schlage ich vor: lassen Sie ß. 18. genau, wie er uns von der Commission vorgeschlagen ist, mit allen 20 vertretbaren Stimmen; mag Jeder sich vertreten lassen können, wenn es sich um die Wahl eines Vorstandsmitgliedes handelt; für die Debatten wollen wir aber eine Vertretung nicht zulassen. Wir wollen nicht mit fertigen Abstimmungen hierher kommen; Sie würden nur den sofortigen Schluß der Debatte erreichen, weil Jeder seine 6 Stimmen in der Tasche hat. Auch technische Bedenken stellen sich dem entgegen. Es wird niemals wieder eine mündliche Abstimmung möglich sein; die Hände erheben geht nicht; es hat ja Niemand 6 Hände. Es wird also über Alles, was auf der Tagesordnung steht, eine sehr schwerfällige schriftliche Abstimmung zu bewerkstelligen sein, und lange Zeit vergehen, ehe wir wissen, ob ein Antrag angenommen ist, denn es muß ja genau controlirt werden, wie viel Stimmen dafür und wieviel dagegen sind. Diese technische Schwierigkeit allein, welche die Debatten fürchterlich ermüdend machen würde, veranlaßt mich, noch besonderen Werth auf mein Amendement zu legen. Lassen wir also die 20 Personen für die Vorstandswahl und streichen die Vertretung für die Ver handlungen und deren Abstimmungen, dann werden unsere Debatten frisch und lebendig bleiben, wie sie es bisher waren. Vorsitzender Herr Kröner: Ich bitte den Antrag schriftlich einzureichen. Meine Herren! Der Gang der Verhandlungen ist ein solcher, der Anmeldungen zu Reden sind so zahlreiche, die eingelaufenen Amendements sind ebenfalls so zahlreich, daß ich die Hoffnung aufgeben muß, wir könnten durch eine on Kloo-An- nahme zu einem Resultat kommen. Ich sehe mich daher genöthigt, nunmehr den Statutenentwurs paragraphenweise zur Debatte zu stellen. Mögen die Herren, welche Amendements haben, dieselben bei den einzelnen Paragraphen einreichen. Herr Simion (zur Geschäftsordnung): Ich möchte zur Vereinfachung der Debatten doch bitten, den Berliner Antrag, der von Herrn Paetel im Verein mit den Leipzigern gestellt worden ist, zunächst zur Abstimmung zu bringen und den Schluß der Debatte hierüber auszusprcchen. Es ist ganz gut denkbar, daß die verschiedenen Anträge doch zur Geltung kommen können; wir können uns aber einigen, daß das, was die Berliner Herren wollten, worüber bisher allein eine Discussion staltgcsunden hat, zunächst ausgeschlossen wird, und daß die übrigen Paragraphen an Kloo angenommen werden. Es wird die Discussion nachher doch über die Paragraphen, die allein streitig sind, ihren Fortgang nehmen können. Herr Morgenstern (zur Geschäftsordnung): Ich begrüße den Vorschlag unseres Herrn Vorsitzenden, nach Paragraphen einzeln abzustimmen, mit großer Freude. Ich glaube, das ist das einzige Mittel, um ohne allzu großen Zeitaufwand überhaupt
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder