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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.05.1880
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1880-05-21
- Erscheinungsdatum
- 21.05.1880
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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^ 115, 21. Mai. Amtlicher Theil. 2083 lagen bereits eingesührter Schulbücher, ohne Unterschied der Schulen, den Fortgcbrauch bis zum Erscheinen neuer Auflagen, längstens aber bis nach Ablauf von fünf Jahren zu gestatten und ferner die wenigen Verschiedenheiten in den von den Unterrichtsministerien Preußens und Bayerns ausgestellten Regeln zu einem Ausgleich bringen zu wollen. Aus den im Börsenblatt veröffentlichten zwei Zuschriften des preußischen Unterrichtsministers vom 11. März ist zu ersehen, daß unsere auch von anderer Seite unterstützten Bemühungen in Bezug auf Preußen erfolgreiche gewesen sind. Da das Schulwesen nach der Reichsversassung nicht zu den ge meinsamen Angelegenheiten des Deutschen Reichs gehört, so konnten unsere Eingaben nur an die einzelnen deutschen Regierungen, nicht aber an den Reichstag sich wenden. Von einer Eingabe an den Reichskanzler glaubten wir umsomehr absehcn zu müssen, als von diesem die für Preußen ergangenen Verfügungen bereits den sämmt- lichen Bundesregierungen mit dem Anheimgeben mitgetheilt waren, entsprechende Anordnungen auch für das Schulwesen der betreffen den Staaten zu erlassen. Es steht zu erhoffen, daß eine Einigung eintrete, welche eine dem Gebiet der deutschen Sprache gleichmäßig angehörende Ortho graphie ausstellt, und daß damit diese Frage, die seit länger schwebt, eine allgemein befriedigende Lösung findet. Der Unterstützungsvercin hat seinem Statut und dem Her kommen gemäß den Bericht seiner diesjährigen Generalversammlung für unsere Hauptversammlung überreicht. Derselbe enthält ein Bild derThätigkeit desVercins und gewährt von neuem dieUeberzeugung, daß der Unterstützungsverein seine Ausgabe in umfassender Weise zu lösen, und daß er zu helfen sucht, wo und wie es ihm möglich ist und möglich gemacht wird. Die Bestrebungen des Vereins seien freundlich der fortgesetzten Theilnahme und Förderung unserer Mit glieder empfohlen. Das verflossene Jahr ist für den Börsenverein ein ereigniß- reiches gewesen, dem Vorstand lag eine Summe von lastenden Ar beiten ob, wie sie kaum schwerer und umfangreicher irgend ein Vor jahr des Bürsenvereins aufzuweisen haben dürste. Der Vorstand hat in Einhelligkeit seine Pflicht an unseren Aufgaben zu thun ge strebt. Wir schließen das alte Jahr mit dem Wunsche, daß eine wachsende Hebung der allgemeinen Verkehrsverhältnisse, zu welcher leise Anzeichen Hoffnung gewähren, auch dem Buchhandel erblühe und daß die allseitigen Anstrengungen, dem Gemeinwesen desseben Einigkeit und Stärke zu verleihen, Frucht tragen mögen! WH. L Herr SalomonHirzel ward am 8. Februar 1877 den Seinigen und seiner Arbeit durch den Tod entrissen. — Am 17. April des selben Jahres raffte der Tod Herrn Julius Springer dahin. — Sobald die sestgestellten Bestimmungen es erlaubten, richtete der Börsenvorstand an die für die Aufstellung von Bildnissen ver storbener Buchhändler dazu sestgestellte Vereinigung der Mitglieder des Vorstandes und der Ausschüsse den Antrag, beider Männer Bildniß zu einem dauernden Gedächtniß hier auszurichten. Der Antrag fand allseitige Genehmigung, und heute übergeben wir diese Bildnisse dem Börscnverein. Das Portrait des Herrn Hirzel ist von Herrn Professor Theo dor Große in Dresden, der seit längeren Jahren in persönlichen Beziehungen zu Hirzel stand, gemalt; Herrn Professor Oscar Begas I in Berlin verdanken wir Springer's Bildniß. Herr Begas war unserm Freunde mehrfach im Leben begegnet und batte von der Persönlichkeit Springer's einen Eindruck empfangen, welcher in ihm noch zu Springer's Lebzeiten den Wunsch entstehen ließ, ein Bild niß desselben zu malen. So ist der Pinsel beider Künstler durch eine treue und tiefe Erinnerung belebt. Die Werke, die wir ihnen verdanken, blicken uns mit der Wahrheit des Lebens an. Sie vergegenwärtigen uns beide Männer, die mit uns lebten und mit und für uns wirkten: Hirzel's feine und vornehme Schlichtheit, Springer's feurige Thatkraft. Hirzel, in Zürich geboren am 13. Februar 1804, kam 1824 in das Haus Georg Reimer's, in dem er den Buchhandel erlernte. Mit der Reimer'schen Familie und dem Freundeskreise derselben verbanden ihn fortan die nächsten Beziehungen. Nachdem er den auch zu wissenschaftlicher Ausbildung eifrig benutzten Aufenthalt in Berlin verlassen, wandte er sich nach Heidelberg zu einer weiteren Thätigkeit in der Winter'schen Buchhandlung, und zu ferneren Studien an der dortigen Universität. Im Jahre 1830 trat er in die damals Georg Reimer zugehörende Weidmannsche Buchhand lung ein und vermählte sich mit einer Tochter Georg Reimer's. Mit seinem Schwager Karl Reimer — diesem ausgezeichneten hoch- begabten Genossen, dessen Andenken alle Zeiten in Ehren gehalten werden soll — betrieb er den Verlag jener Buchhandlung, der die Werke der ersten Geister des verflossenen Jahrhunderts umfaßte, und erweiterte denselben durch die Erwerbung angesehenster Be ziehungen und werthvollster Werke. Im Jahre 1853 gründete Hirzel unter der Firma seines eigenen Namens sein eigenes Haus, nachdem er mit Karl Reimer jenen bisher gemeinschaftlich geführten Verlag getheilt hatte. Unter dem aus diesem neuen Hause hervorgehenden Verlage glänzt eine Reihe der wichtigsten Werke. So u. a. das Wörterbuch der Brüder Grimm, die Staatengeschichte der neuesten Zeit, die Chroniken der deutschen Städte, Benecke's Wörterbuch, Werke von Gustav Freytag, Treitschke, Friedländer, Haupt, Jahn, Anton Springer, Trendelen burg, Marquardt, Mommscn, Ludwig. Es kann füglich behauptet werden, daß eine jegliche Thätigkeit Hirzel's in seinem Verlage von einer wirklichen Bedeutung war. Das Zufällige, das Mittelgut sind ausgeschlossen, Alles fügt sich zu sammen zu einem Verlagshause, welches den idealen Ansprüchen an ein solches in Deutschland am nächsten kommt. Ein sorgfältiger Be trieb leitete die Geschäfte, aber eine nicht zu unterschätzende Hilfe für dieselben bot sich dar in der regen Theilnahme, die der deutsche Buchhandel dem Hirzel'schen Verlage vornehmlich zuwandte; und zuwendet, denn das von Hirzel begründete Haus wird unter der Leitung seines Sohnes Heinrich weiter geführt, es gewährt nach wie vor der Wissenschaft die regste Förderung und genießt unvermindert des deutschen Buchhandels Achtung und Freundschaft. Dem buchhändlerischen Gemeinwesen diente Hirzel in ununter brochener Arbeit von dem Jahre 1840 bis zu dem Jahre 187S. Mehrfach war er Mitglied des Börsenvorstandes, fast immer Mit glied eines unserer Ausschüsse. Der Leipziger Deputation hat er oftmals längere Reihen von Jahren als Schriftführer seine wichtigen Dienste geleistet. Alle diese Aemter und Thätigkeiten waren ihm übertragen, weil man seine Einsicht und sein Urtheil, seine Liebe zum Berus und den Interessen desselben, seine Unermüdlichkeit, arbeitend zu Helsen, kannte und verehrte. Die Leipziger Deputation birgt in ihren Acten die von Hirzel als Secretär derselben be arbeiteten Schriftstücke. Gehalt und Umfang sind gleichbedeutend. Die ausgezeichneten Dienste, die er dem Gemeinwesen, der allgemeinen Wissenschaft und Literatur, seiner besonderen Wissen schaft, der Goethe-Wissenschaft, leistete, sind würdig und hochbe-
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