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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.05.1880
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1880-05-21
- Erscheinungsdatum
- 21.05.1880
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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und so sind wir, da unserer Ueberzeugung nach dir dafür ausgegebene Summe sich nicht rechtfertigt, zu dem Anträge gekommen, diese 500 M. lieber den Unterstützungsbedürftigen zuzuwenden. Wir haben daher die für letztere ausgeworsencn 7500 M. auf 8000 M. erhöht, weil die Bedürfnisse der Armen und Kinken stets ziemlich zahlreich sind und wir da das Geld viel besser angewendet glauben, als wenn wir Maculatur dafür drucken. (Bravo.) Zum Bibliothekconto bemerke ich, daß dies die letzte Rate für die Bibliothek ist, eine Schöpfung, aus welche wir mit Recht stolz sein können. Der Bibliothekar wollte für die Neuanschaffungen K00 und für Einbände 400 M. verwilligt haben; der Ausschuß hat für Beides zusammen 800 M. ausgeworfen. Beim Börsengebäude haben wir außerordentliche Reparaturen vorhersehen müssen; nachdem schon vor zwei Jahren viel Geld für Herstellungen ausgegeben worden ist, wird dies auch diesmal wieder nöthig. Das Haus hat schon lange gedient, und es ist nun nicht zu verwundern, daß außerordentliche Reparaturen erforderlich werden; so z. B. an den Fenstern, welche so locker geworden sind, daß sie bei einem etwaigen Sturme in den Saal hereingeworfen werden könnten. Unter Assistenz des bauverständigen Mitgliedes Herrn Boysen haben wir die Fenster untersucht, und empfehlen Ihnen, die Reparatur nicht aufzuschieben. Ferner macht sich ein neuer Anstrich des Gebäudes nöthig, und so haben wir für diese Ausgaben 3800 M. angesetzt. Wir hoffen, daß unser Anschlag sich bewähren wird, und empfehlen Ihnen, auf alle Fälle ein Mitglied des Rechnungs ausschusses in die Commission für das Börsenblatt zu wählen, damit dieses da seine Ansicht geltend machen kann. Herr Mayer-Cöln: Meine Herren! Wenn auch, wie ich voraussehe, mit Mißerfolg, kann ich doch nicht umhin, das Wort zu nehmen, um eine kleine Position im Budget zu bekämpfen. Wenn gerade ich das thue, so mögen Sie es sich aus dem Umstande erklären, daß ich es war, welcher beantragte, das Meßhilssbuch wieder herzustellen, ein Antrag, der seiner Zeit auch gern angenommen wurde. Jetzt bin ich überrascht, daß es so plötzlich wieder fallen soll, während doch die Ausgaben dafür in gar keinem Verhältnisse zu den übrigen Positionen des Anschlages stehen. Das Meßhilfsbuch ist für Viele ein Bedürsniß, und im Verhältniß zu den Diensten, die es leistet, ist die dafür ausgewandte Summe nicht der Rede Werth. Ich bin gewiß der Letzte, der sich widersetzen würde, wenn ein Antrag gestellt würde, dem Unterstützungsvereine 500 M. mehr als bisher zu gewähren; ich würde dem gern beistimmen, und wenn es nicht ohne den Wegsall des Hilssbuches möglich wäre, so würde ich mich allerdings auch für diesen Wegfall aussprechen. Wenn ich aber ins Auge fasse, daß für die „Geschichte des Buchhandels" eine so bedeutende Summe ausgeworfen ist, so erkenne ich zwar gern an, daß es die Auf gabe unseres Vereines ist, für alle Zeiten in dieser Beziehung zu thun, was möglich ist; wenn ich aber gegenüber dieser Summe erwäge, daß vielleicht nur 50 unserer Collegen unsere Publicationen wirklich lesen (oho! aus der Versammlung), so — ichwill durchaus nicht gegen die Publicationen austreten, aber wenn wir den praktischen Nutzen ins Auge fassen, so ist doch die kleine Summe sür das Meßhilssbuch nicht im Verhältniß. Ich habe mich gedrungen gefühlt, dies auszusprechen, und stelle den Antrag, das Hilssbuch zu erhalten. Vielleicht könnte man, um eine kleine Ersparniß zu machen, die doppelte Erwähnung der Leipziger Firmen wegsallen zu lassen. Vorsitzender bringt den Antrag des Herrn Mayer zur Abstimmung, und bittet, alle Anträge schriftlich beim Präsidium einzureichen. (Der Antrag des Herrn Mayer wird gegen geringe Minderheit abgelehnt.) Herr vr. Hase: Es ist über den Bericht des Herrn Vorstehers keine Debatte eröffnet worden, und ich möchte mir daher die Frage erlauben — da ich etwas zu berühren wünsche, was dort erwähnt ist —, ob derartige Anträge (f. den Schluß) vielleicht bester nach Erledigung der organisatorischen Fragen angebracht sein würden. Vorsitzender: Ich glaube wohl, daß dies das Beste sein wird. (Der Budget-Entwurf wird genehmigt.) Vorsitzender Herr Kröner: Wir kommen zum 4. Gegenstand unserer Tagesordnung, Gutachtlicher Vortrag, erstattet von dem außerordentlichen Ausschüsse zur Revision des Statuts und Antrag aus Abänderung des Statuts, und ich bitte den Refe renten, Herrn H. Kaiser, uns seinen gutachtlichen Vortrag zu erstatten. Referent H. Kaiser: Meine Herren! Das Statut unseres Börsenvereins datirt ursprünglich vom Jahre 1838. Einer Revision wurde es unterzogen im Jahre 1852. Seit den von da ab verflossenen 28 Jahren ist ein ganz erheblicher Aufschwung in den äußeren Verhältnissen unseres Börsenvereins zu verzeichnen. Die Zahl seiner Mitglieder ist von 680 auf 1410, wie Sie vorhin gehört haben, gestiegen; auch seine materiellen Mittel sind unter der sehr sorgsamen und gewissenhaften finanziellen Leitung erheblich gewachsen. Aber mehr noch als diese äußeren Verhältnisse ist der innere Werth und die Bedeutung und Kraft des Börsen vereins gewachsen, so daß jetzt sein Gewicht erheblich in die Wagschale fällt, wenn er in Bezug auf allgemeine buchhändlerische oder literarische Verhältnisse sein Wort spricht. Meine Herren! Ich weiß sehr wohl, und es ist mir dieser Tage erst wieder der Ausspruch in buchhändlerischen Kreisen begegnet, daß der Werth unseres Börsenvereins im Allgemeinen noch immer recht gering geachtet werde. Solchen Anschauungen entgegenzutreten, möchte ich Sie nur daran erinnern, welchen erheblichen Einfluß und welche Bedeutung gerade die Mitwirkung unseres Börsenvereins bei der literarischen Gesetzgebung der neueren Zeit gehabt hat; ich möchte Sie aber auch daran erinnern, daß, nachdem unser Verein die ersten 50 Jahre seines Lebens glücklich überstanden hat, er in der Lage ist, auch idealen Fragen und Aufgaben näher zu treten. Hierzu rechne ich die sehr kostbare Bibliothek, deren Pflege immer mehr die Kraft unseres Vereins in Anfpruch nimmt; ich rechne hierzu die wcrthvolle Herausgabe seiner Publicationen und die in Aussicht genommene Gefchichte des deut schen Buchhandels, ein Werk, das in kulturgeschichtlicher Beziehung von hervorragender Bedeutung, unserem Verein gewiß zur Ehre gereichen wird. Es wäre aber unrecht, wenn man nicht diesen erheblichen Aufschwung unseres Vereins als den Ausdruck bezeichnen wollte der ganz besonderen geschäftlichen Thätigkeit und des wachsenden Umfanges unseres Geschäftslebens, welche in dieselbe Zeit fallen. Es hat der Buchhandel namentlich in den Jahren 1852—1872, also in den ersten 20 Jahren der Periode, die uns hier zunächst beschäftigt, einen Aufschwung genommen, wie früher nie in einem gleichen Zeitraum; die literarische Production, wie die geschäftliche Thätigkeit des Buchhandels ist ganz außerordentlich gewachsen. Aber freilich, dieses rosenfarbige Bild hat auch einige Schatten aufzuweisen. Zu diesen Schatten gehören Mißstände
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