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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.10.1927
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- 1927-10-25
- Erscheinungsdatum
- 25.10.1927
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- Deutsch
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Xr 258, 25. Oktober 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. gungen des Verlags erreicht, die dringend erforderlich erscheint und sich sehr vorteilhaft auswirkcn könnte. Das Werk selbst ist ja auch in England ausgesprochen zu diesem Ziveck herausgebracht worden. Dank der unermüdlichen, sehr geschickten Propaganda Stanley Unwins hat sich dort auch eine sehr lebhafte öffentliche Debatte an das Erscheinen des Buches angeschlossen, die noch mehr zur Klärung der Dinge beigetragen und unzweifelhaft die allgemeine Meinung zugunsten vermehrter Biicherkäufe nachhaltig beeinflußt hat. In dieser Be ziehung könnte der deutsche Buchhandel von den englischen Kollegen noch mancherlei lernen. Es läßt sich aber auch der Hinrveis auf das englische Vorgehen und seine Erfolge l>cnutzen, um in Deutschland in den in Frage kommenden Kreisen ähnliche Wirkungen auszu lösen. Gewisse Grundlagen dafür sind bereits vorhanden. Es bedarf nur der systematischen Weiterversolgung des Gedankens. Für den deutschen Buchhandel selbst ist nun aber wichtiger, nicht nur hervorzuheben, daß er bei Unwin seine eigenen Nöte und Sorgen in allem wiederfindet, daß also die englischen Verhältnisse mit den deutschen weitgehende Übereinstimmung aufweisen, sondern daß ge rade die Abweichungen cs sind, um derentwillen er das Buch unbe dingt eingehend studieren sollte. In England ist vieles wesentlich anders gelagert als bei uns. Bei aller Übereinstimmung in den Grundlagen und Grundbedingungen haben sich dort doch mancherlei Besonderheiten herausgestaltet. Gewisse auch uns bewegende Fragen zeigen sich dort in einem anderen Rahmen, in einem anderen Sta dium der Entwicklung. Auf Einzelheiten sei hier nicht noch einmal eingegangen. Wir verweisen aus die frühere, ausführliche Besprechung des Originals (1926, Nr. 296). Aber das sei eben angesichts der Über setzung, die nun vorliegt, erneut in Erinnerung gebracht, daß man gerade ans dem Studium dieser englischen Eigenheiten unendlich viel für die richtige Beurteilung unserer eigenen Angelegen heiten zu lernen vermag. Ans Schritt und Tritt gewinnt man wertvolle Anregungen. Gerade wenn man auf dem Standpunkt steht, daß auch bei uns manches noch verbessert werden könnte und sollte, wird man sich dafür nicht besser vorbereitcn können als durch ge naueste Nachprüfung der englischen Zustände. Unter diesem Gesichtspunkt fei auch noch besonders auf das Nachwort hingewiesen, das der Übersetzer dem Werke angcfügt hat. Er gibt dort dankenswerten Aufschluß über den Verfasser und seine Firma, über die Entwicklung und die Lage des englischen Buchhandels und manches andere. Im Hinblick auf die jetzt bei uns diskutierte Abschaffung des Ladenpreises ver dienen namentlich die Bemerkungen über die Geschichte des Aet-book- aZreement und den englischen Bücherkrieg von 1996—1908 erhöhte Beachtung. Man sieht daraus, wie auch der doch unter vielfach ganz anderen Bedingungen arbeitende englische Buchhandel zwangsläufig ebenfalls zun» System des festen Ladenpreises gekommen ist. Fritz Schnabel schließt den Abschnitt mit den Worten: »Einen Gewinn brachte dieser Buchkrieg aber trotzdem allen an der Erhaltung des Buchhandels interessierten Kreisen: die Erkenntnis, daß das System des festen Ladenpreises das Bollwerk ist, das Sortiment und Verlag vor der Vernichtung schützt. Ganz besonders wurde es auch während dieses Buchkrieges wieder deutlich, wie Sortiment und Verlag auf Gedeih und Verderb miteinander verbunden sind.« Übersetzt ist das ganze Original mit ganz wenigen, unwesentlichen Kürzungen. Im einzelnen hat der Übersetzer gelegentlich noch An merkungen in Fußnoten gegeben, die gewisse Erläuterungen geben und namentlich auf abweichende deutsche Einrichtungen Hinweisen, auch wohl auf neuere Errungenschaften, die im Original noch nicht berücksichtigt sein konnten. Stilistisch und übersetzungstechnisch seien einige Anregungen gestattet, die vielleicht für eine hoffentlich recht bald nötig werdende Neuauflage verwertet werden können. Es dürfte sich z. B. empfehlen, als termivl teedniai anzusprechendc englische Bezeichnungen auch im Deutschen immer einheitlich wiederzugcben, also einerseits z. B. estimate nicht sowohl mit Kalkulation wie mit Kostenanschlag wiederzugeben, sondern nur durch Kalkulation (Vor kalkulation usw.), andererseits Publicity und ackverti8inA nicht ein heitlich als Werbung zusammenzufassen, sondern auch im Deutschen zu unterscheiden. Ferner sollte das englische piraa^ im Deutschen nicht ohne werteres nur als Piratcntum bezeichnet werden. Dieser Ausdruck ist allerdings auch bei uns schon terminu8 teetnricu8, aber mehr in Abstellung auf das Verhalten von Schriftstellern, während wir verlegerische Verirrungen dieser Art in der Geschichte des Buch handels gewöhnlich als Nachdruck bezeichnet finden. Für manche eng lischen Ausdrücke fehlt uns ein ausreichender deutscher noch. Bei bluib hebt der Übersetzer selbst hervor, daß die von ihm gewählte Wieder gabe »Schlagwortzeile« die Sache nicht völlig trifft. Aber auch 8erial ri§dt8 sind doch wohl mit »Feuilletonrechtcn« nicht ausreichend wicdergegeben. Es ist natürlich überaus schwierig, hier befriedigende Neuprägungen zu treffen. Darin äußert sich mit die Eigenart der Lage hier und dort. Man kann auch wohl nicht gut einfach die fremde Bezeichnung immer nur unübersetzt übernehmen. Das eles- rlvß Ü0U8« 8>8tem in der Darstellung der deutschen Organisation hätte z. B. sehr gut mit Leipziger Platz-Einrichtungen, Verkehr über Leipzig oder so ähnlich wiedergegeben werden können. Denn nur so erkennt der Leser ohne weiteres, was gemeint ist. Richtig ist ja z. B., wo englisch »ou 83le auci returu« gesagt wird, das deutschübliche 3 oouck. genannt. In dem Abschnitt, der in der Über setzung einfach »Bühnenrechte« überschrieben ist, bleibt schon im Original — es handelt sich da nur um ganze wenige Zeilen — unklar, ob nur an Dramatisierung»- oder an Auffiihrungsrechte oder an mehr gedacht iverden soll. Gerade diese Stelle zeigt, woraus es ankommt. Selbstverständlich handelt es sich hierbei nicht nur um schulmeisternde Kritik. Es geht um Klarheit und Eindeutigkeit der Definitionen, die im internativnalen Verkehr unentbehrlich sind. Ge rade wenn eintrisft, ivas wir wünschen und hoffen, daß die Über setzung hier die gegenseitigen Beziehungen zwischen englischem und deutschem Buchhandel fördert und dafür eine grundlegende Bedeu tung erlangt, dann kommt eben sehr viel darauf an, daß man die Dinge hüben und drüben auch gleich zu bezeichnen sich gewöhnt, sodaß jeder den andern auch wirklich versteht, wenn man in der Korrespondenz oder in Verträgen gewisse Ausdrücke gebraucht, und daß Mißverständnisse und Austegungsschwierigkeiten vermieden wer den. Es gehört mit hierher, wenn des weiteren anheimgegeben wird, in einer neuen Auflage die Zusammenstellung »einschlägige Literatur« (Anhang VI) völlig neu zu gestalten. Das englische Ori ginal enthält diese Zusammenstellung nicht. Sie beschränkt sich in der vorliegenden Gestalt im ivesentlichen auf eine zusammenfasscnde Auszählung der in dem Buch hauptsächlich inFußnotcn zitierten Werke. Auf Vollständigkeit kann aber diese Literaturangabe so natürlich keinen Anspruch erheben. Wichtiges fehlt. Umgekehrt sind Werke genannt, die sicher in diesem Zusammenhang durchaus entbehrlich sind (Duden, Rechtschreibung!). Unzweifelhaft könnte die Aufführung einer Auswahl von Werken einschlägiger Literatur, die wirklich ge eignet wären, den ernstlich Interessierten weiter in die Zusammen hänge einzuführen, weit vorteilhafter sein. Im ganzen ist die Übersetzung und ihre Drucklegung ein höchst verdienstliches Werk, um so mehr, als die Gegenwart an buchhandels technischer Fachliteratur nicht allzu reich ist. Fritz Schnabel hebt selbst hervor, wieviel er der Beschäftigung mit dem Werke Stanley Unwins zu danken hat. Möge es iu seiner Übersetzung auch für weitere Kreise des deutschen Buchhandels recht fruchtbar werden! Der Verleger aber hat mit der Herausgabe zugleich der Wiederanbahnnng engerer Beziehungen zwischen dem englischen und dem deutschen Ver lag eine wesentliche Hilfe geleistet und ein schönes Denkmal errichtet. vr. Menz. 25 ^ukll'L l^068LÜLl VerluA. Lin <luI)iIiiurn8jLbrbueü. 8tutt' xart 1927. 166 8. 8°. )1ü. 1.—. Am 1. September bereits waren 25 Jahre vergangen seit der Gründung des Verlags E. E. Poeschcl in Stuttgart. Die Firma hat davon abgesehen, den Tag selbst zu feiern. Erst jetzt versendet sie eine Iubiläumsschrist in solider, vornehmer, aber nicht luxu riöser Aufmachung, und so gibt sich auch jetzt erst Gelegenheit, ihr die herzlichsten Glückwünsche zu ihrem Jubiläum auszusprechen. Dem einleitenden, vom jetzigen Inhaber vr. Alfred Drucken- müller verfaßten Geleitwort zu der ans dem Umschlag eine Litho graphie Paul Gavarnis zeigenden und sonst noch mit einigen Bild proben aus Verlagswerken geschmückten Schrift ist zu entnehmen, daß die Gründung des Verlags 1992 in Leipzig seitens E. E. Poeschcl erfolgte durch Erwerbung der 22 Werke umfassenden handclswissen- schaftlichen Gruppe aus dem Verlag Strecker L Schröder in Stutt gart. Diese selbst war seit 1897 im Zusammenhang mit der in jenen Jahren in Deutschland einsetzenden modernen Handels-Hochschulbe- wegung aufgebaut worden. Mit dieser blieb auch weiterhin bis heute der neue Verlag iu innigster Verbindung. Eine inzwischen aus 26 Bände angewachsene »Sammlung kaufmännischer Unterrichtswcrke- wurde die erste eigene Verlagsunternehmung, anknüpfend an das erstmalig 1999 noch bei Strecker L Schröder erschienene »Geld-, Bank- und Börsenwesen« von Obst, das 1926 mit dem 109. Tausend eine Jubiläumsausgabe erlebte und jetzt in der 25. Auflage (104.—196. Tausend) vorliegt. Im zweiten Verlagsjahr 1903 folgte die Sammlung »Ratgeber in Geld- und Rechtsfragen«, die indessen eingegangen ist. 1904 erschien die erste Auslage des »Buchs des Kaufmanns«, das noch heute ein Kern stück des Verlags ist, jetzt in 6. Auflage (49. Tausend) vorliegend. Die Gründung der »Zeitschrift für Handelswisseuschast und Handels praxis« 1998 bildete einen weiteren Markstein in der Entwicklung des Verlages. 1912 erschien die erste Auflage der »Wirtschaftlichen Betriebslehre« von Nicklisch, die heute ebenfalls die 6. Auflage (8.—12. Tausend) erreicht hat. Darin zeigt sich außerdem der wisscuschaft- 1263
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