Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.10.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1927-10-25
- Erscheinungsdatum
- 25.10.1927
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19271025
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192710258
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19271025
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1927
- Monat1927-10
- Tag1927-10-25
- Monat1927-10
- Jahr1927
-
9924 9925
-
9926
-
9927
-
9928
-
9929
-
9930
-
9931
-
9932
-
9933
-
9934
-
9935
-
9936
-
9937
-
9938
-
9939
-
9940
-
9941
-
9942
-
9943
-
9944
-
9945
-
9946
-
9947
-
9948
-
1265
-
1266
-
1267
-
1268
-
-
-
-
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
250, 25, Oktober 1927. Redaktioneller Dell. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. In dem Bericht wird alsdann betont, daß die französischen Buch händler in bezug auf >die allgemeine Organisation »sich in einem be jammernswerten Zustand der Inferiorität befinden«, es gäbe nicht einmal ein Buchhändler-Adreßbuch oder einen Usancen-Kodex. -Schuld hieran -sei vor allem »der sorglose und tief egoistische Individualismus der meisten Verleger, vor allem jener, die nicht Mitglieder ihres Ver bandes sind . . . Sollte sich in der Welt des Verlages nicht eine Stimme finden, die stark und mächtig genug wäre, um die Not wendigkeit einer absoluten und innigen Verständigung zwischen Ver legern und Sortimentern zu propagieren?« —r, Paris. Lohnbewegungen im deutschen Buchdruckgewcrbe. — Trotzdem am 1. Oktober d. I. der Spitzenlohn der Buchdruckergehil fen von 51.50 auf 52.50 Mark erhöht wurde, sind die Gehilfen in eine Lohnbewegung eingetreten. Im Frühjahr 1927 hatte das im Deutschen Buchdrucker-Tarif vorgesehene Zentral-Schlichtungsamt einen Schiedsspruch gefällt, durch den ab 1. April 1927 der dis dahin 48 Mark betragende Spitzenlohn aus 51.50 Mark erhöht wurde, und zwar für die Zeit bis 30. September 1927. Ab 1. Oktober d. I. trat dann, wie vorhin bereits ausgeführt wurde, eine Erhöhung um 1 Mark ein. Der damals gefällte Schiedsspruch war sowohl von den Gehilfen wie von der Prinzipalität angenommen worden. Aus Grund des neuen Spitzenlohns von 52.50 Mark bewegen sich die Löhne der Buchdruckergehilfen je nach der Lohnklasse und dem örtlichen Zuschlag zwischen 29.40 und 52.50 Mark wöchentlich. Bei den Maschinensetzern, die einen um 20 Prozent erhöhten Lohn erhalten, bewegt sich diese Spanne zwischen 35.28 und 63 Mark wöchentlich und bei den Korrektoren, deren Lohn 7^ Prozent mehr beträgt, zwischen 31.61 und 56.44 Mark. Es ist nun zu berück sichtigen. daß sowohl die tariflichen Löhne der Gehilfen wie auch des Hilfsarbeiterpersonals teilweise durch Zulagen, die auf dem Wege der freien Vereinbarung als sogenannte Leistungszu lagen gewährt wurden, zum Teil wesentlich überschritten werden. In der guten Konjunkturzeit von Mitte 1925 bis Mitte 1926, wo Arbeitslose fast nicht vorhanden waren, wurden auch Zulagen ge währt, die mit einer besseren Leistung gar nichts zu tun hatten, sondern sich als notgedrnngene Konjunkturznlagen, die vielfach durch Androhung von Arbeitsniederlegung usw. erzielt wurden, kenn zeichnen. Ein Abbau dieser Zulagen konnte bis jetzt nur in einem kleinen Umfange erreicht werden. Bedeutend über Tarif — ungerechnet des DOprozentigen Aufschlages für Ma schinensetzer an und für sich — werden Maschinensetzer, Rotations drucker und Stereotypeure bezahlt. In Breslau haben die Gehilfen, nachdem ihre außertarif lichen Forderungen von der dortigen Prinzipalität abgelehnt wurden, bereits die Kündigung eingereicht, sodaß der Deutsche Buch drucker-Verein sich veranlaßt sah, vor der Einstellung von Gehilfen aus Breslau dringend zu warnen (siehe Nr. 84 der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker«, Seite 707). Arbeitslos waren in Breslau (Stadt) am 17. Oktober 26 Handsetzer (kein Maschinensetzer). 13 Drucker. 2 Schweizerdegen und 35 Hilfs arbeiter, in Breslan (Bezirk) 26 Handsetzer (kein Maschinensetzer). 5 Drucker und 1 Korrektor. Auch in Berlin sind die Buchdrucker- gchilfen in eine Lohnbewegung eingetreten. Wie der Berliner »Vorwärts« am 22. Oktober berichtete, hatten am Tage vorher zwischen den Vertretern der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerschaft unverbind liche Besprechungen in der Lohnfrage stattgefunden. In diesem Be richt heißt es u. a., daß bei weiter anhaltender Teuerung die am Tarifvertrag beteiligten Parteien in direkte Lohnverhandluugen ein- treten würden, »um eine den gegenwärtigen Verhältnissen ent sprechende Lohnregelung herbeizuführen«. Deutsch als Lehrsprache an der lettischen Universität. — Nach einer Meldung der Deutschen Allgemeinen Zeitung vom 7. Oktober hat der Senat der Universität Riga vor -einiger Zeit durch Rund schreiben die Mitglieder des Lehrkörpers, die bisher in russischer Sprache gelesen haben, aufgesordert, in diesem Semester nach Mög lichkeit zur deutschen Vorlesungssprache überzugehen. Sächsische Feiertage. — Im Freistaat Sachsen gelten auch in diesem Jahre als gesetzliche Feiertage — mit Arbeitsruhe — das Reformationsfest am Montag, dem 31. Oktober, der Ncvolutions- feiertag am Mittwoch, dem 9. November, und der Bußtag am Mittwoch, dem 16. November. Es empfiehlt sich, bei eiligen Be stellungen über Leipzig hierauf Rücksicht zu nehmen. verkekrsnackriekten. Berliner amtliche Devisenkurse am 22. Oktober 1927 am 24. Oktober 1927 Geldkurs Briefkurs Geldkurs Brie,,»,- , 1 ^ 20.378 20.416 LL422 168,28 168,62 168.67 Buen. Aires (Pap.-Pes.)1 Peso 1.787 1.791 1,788 1,792 100 Kr. 110.14 110.38 110,20 110.42 100 Kr. 112,18 112,18 112,40 100 Kr. 112,72 112.72 112.94 1 § 4.1830 4.1835 4,1915 58.24 58,36 58,225 58.345 Italien. . . 22.885 22,925 22,915 Paris . . . 100 Frcs. 10.42 10.46 10.465 100 Frcs. 80.70 80,86 80,69 30.85 lOOPesetas 72,07 72,21 71.98 72,12 1 MUreis 0,5015 0,5035 0.5025 0.5045 1 den 1,952 1,956 1,952 Prag . . . 100 Kr. 12,398 12,418 12,40 12,42 10,544 10.564 10.544 Lissabon . . 20,70 3,024 3,030 100 Dinar 7,387 7,373 7,387 Wien 100 Lchill. 59,07 59.19 Budapest . . 100 Pengö 73,16 73,13 Danzig . . . 100 Guld. 81.42 81.58 81,44 1 türk. ^ 2,213 2,217 2,21 2,214 Athen . . . lOODrachm. 5.594 5,604 5.544 5,556 1 äghpt. 20.90 20,94 Bukarest . . 100 Lei 2,609 Warschau . . 100 Zloty 46,85 47,05 Riga... 100 Lals 80,73 81,07 lOOEstn.M. 1.120 . . 100 Lilas 41.535 4l.7IS — — 'kersonalnackrlckten. Gestorben: am 21. Oktober an den Folgen eines Schlaganfalles im Alter von 60 Jahren Herr Adolf Weigel, Inhaber der gleich namigen Buch- und Antiquariatshandlung in Leipzig. Adolf Weigel entstammte keiner Buchhändlerfamilie. Eigene Neigung trieb ihn zu unserem Berus, den er bei Alfred Lorentz in Leipzig erlernte. Als Gehilfe hat er bei Bielefeld in Karlsruhe, bei Weiter in Paris und 1889 in London gearbeitet. Im April 1892 hat er sich, im Alter von 24 Jahren, in Leipzig selbständig gemacht und deutsche Literatur und Bibliophilie zu seiner Spezialität gewählt. Er hat bis heute 135 Kataloge veröffentlicht, die er fast alle selbst bearbeitet hat, und neben diesen Antiquariatskatalogen die »Mit teilungen für Bücherfreunde« herausgebracht, eine stattliche Reihe von kleineren Antiquariatskatalogen. Besonders hervorgehoben seien Katalog 110: Deutsche Literatur, der zu seinem 50. Geburtstag er schien, Katalog 131, ein reichhaltiger Katalog, der dem Kinderbuch gewidmet ist. und der wenige Tage vor seinem Ende erschienene Katalog 135: Illustrierte Bücher des 19. Jahrhunderts. Es wird übrigens interessieren, zu erfahren, daß die erste Bestellung, die auf seinen ersten Katalog einlief, von Oscar Panizza stammte. Auf der Bugra 1914 ist seine Ausstellung mit der silbernen Medaille ausgezeichnet worden. — Auch als Verleger hat Adolf Weigel eine glückliche Hand gehabt. Neben der »Bibliothek literarischer Selten heiten« hat er z. B. eine Wilhelm Busch-Bibliographie verlegt, und vor etwa 20 Jahren gelang ihm der Ankauf der »Allgemeinen Deutschen Biographie. 56 Bde.«, die durch ihn einen nenen, regen Absatz fand. So zählt Adolf Weigel zu den bedeutendsten Antiquaren Deutsch lands. Auf allen großen Versteigerungen war er meist persönlich anwesend, und eine große Anzahl von Sammlern und Freunden schöner Bücher vertraute ihm ihre Vertretung an. Auf dem Ge biete der Bibliophilie war seine Tätigkeit vielfach richtunggebend. Er hat z. B. den Ankauf der von Josef Kürschner hinterlassenen Bibliothek vermittelt, die dann durch C. G. Boerner versteigert wurde, und die die erste jener großen Bibliotheken deutscher Literatur war, die eine ganz neue Zeit für das Sammeln von Erstausgaben einleitete. Seit Gründung des Vereins der Deutschcn Antiquariats- und Export-Buchhändler e. V. Leipzig ist er dessen Schatzmeister gewesen und hat für alle Fragen seines Berufes das lebhafteste Interesse gehabt. Das deutsche Antiquariat betrauert den Heimgang dieses erfahrenen und kenntnisreichen Antiquars und wird sein Andenken als eines seiner Besten stets Hochhalten. Einer seiner Söhne wird die Firma im Sinne des Vaters weiterführen. Er hat eine vor zügliche fachwissenschaftliche Ausdildung genossen und seiue erste Ge hilfenzeit im Hause Jacques Nosenthal zugebracht. Ein Glückauf unserem jungen Kollegen Karl-Heinz Weigel! A. L i e b i s ch. Verantwort!. Schriftletter: Franz Wagner. — Verlag: Der Börsenvercin der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlerhauS. Druck: E. Hcdrtch Nacks. Sämtl. in Leipzig — Aukckrtst d. Schriftleitung u. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 (BuchhändlerhauSj, Postschliehsach 274/78 1288
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht