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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.08.1880
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1880-08-16
- Erscheinungsdatum
- 16.08.1880
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- Deutsch
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^ I8S, 16. August. Nichtamtlicher Theil, 3291 Ferner zu den Fachkatalogen. 1. Sind Fachkataloge erwünscht und nothwendig? — Ja. 2. Sind selbe auf dem Wege reinwissenschastlicher Bearbeitung — also nach dem Alphabet der Autoren — rasch, vollständig und billig zu erreichen und auch stets coniplct zu erhalten? — Nein. 3. Gehörte auch zu einem bisherigen ordentlichen Berlagskataloge ein Fachverzeichniß? — Ja. 4. Liegt es überhaupt im Interesse eines Verlegers, daß sein in ein Gebiet einschlägiger Verlag vollständig getrennt werde? — Nein. 5. Hat auch der Sortimenter ein Interesse daran, einschlä gigen Verlag eines Verlegers bei einander genannt zu haben? — Ja. Damit ist der Weg, wie ich die Fachkataloge Herstellen will, gefunden, es kam nur darauf an, auch weiter gehenden Ansprüchen zu genügen; dazu dienen die Register, die vcrhältnißmäßig rasch hergestellt sind, wenn in der von mir vorgeschlagenen Weise erst das Rohmaterial von jedem Verleger selbst auseinandergearbeitet worden. Daß ein billiger Preis zur praktischen Bedeutung eben falls nothwendig, lag auf der Hand. Wie weit aber jeder Fachkatalog in „Unterabtheilungen" zer legt wird, entzieht sich noch jeder Kritik, und ist jedes Wort in dieser Beziehung mindestens voreilig. In meinem Hauptcircular steht ausdrücklich, daß das Abtheilungsverzeichniß der Fachkataloge vor Inangriffnahme noch genauer mit den hervorragendsten Fach verlegern sestgestellt werden solle. Nun noch die Billigkeit für den Verleger. Ich kann dabei natürlich nur vergleichen, wenn derselbe von seinem Einzelkatalog ebenfalls 5000 druckt, wie er cs, um seinen Zweck voll zu erreichen, mindestens müßte. Da liegt es doch aus der Hand, daß in dem großen Format weniger Raum in Anspruch genommen wird; es gibt ferner keine Vacats, kein Titeblatt, keinen Umschlag, kein Bro- schiren, keine Versendungskosten, keine Inserate sür den Verleger zu tragen, Jeder trägt nur die wirklichen Raumkosten. Ferner braucht der Verleger, wie ich in Nr. 183 nachgewiesen, seinen Katalog nicht alle Jahre zu supplementiren, noch zu be fürchten, daß die Hälfte der Supplemente unbenutzt verloren geht — noch braucht er seinen Katalog alle fünf Jahr neu zu drucken und Ungangbares immer wieder abzudrucken. Dies in Betracht gezogen, die Billigkeit des größern Formats sür Druck und Papier dazu gerechnet, die Ersparniß an vorhin bezeichneten Unkosten und Arbeit calculirt, so darf ich wohl sagen, daß nicht nur der Verleger über haupt, sondern auch der mit eigener Druckerei erspart, denn er hat nicht gegen den Gesammtpreis, sondern gegen den nur mäßigen Ver dienst des jetzigen Druckers zu calculiren. Alles was über den Umsang des Unternehmens gesagt wird, dient nur dazu, dasselbe noch mehr zu empfehlen. Die Fülle des großen Materials in Einzelkatalogen geboten, wäre für den Sorti menter nicht zu bewältigen; im Gesammtkatalog schrumpft sie minde stens auf die Hälfte des Raumes zusammen. Das Material ist einmal vorhanden, es kann nicht kleiner gemacht werden, beherrschen muß es der ordentliche Sortimenter, daher heißt es, dasselbe so rund und knapp zu bieten, wie möglich. Wer aber an seinem Hand werkszeug spart, versteht sein eigenes Interesse nicht, ist ein Zimmer mann mit der Steinaxt. Wer aber der allgemein und vielfach aus gesprochenen Ansicht keine Rechnung trägt und die praktischen Be weise der Bestellungen sür Nichts erachtet, gehört der nicht zu den Geistern, „die da stets verneinen"? Münster. Adolf Russell. *) *) Eine Erwiderung des Hrn. R. aus den --Artikel in Nr. 18b d. Bl. folgt in der Mittwoch-Nummer. Die Rcdact. > Russell'S Gesammt-Verlagskatalog. Der von Hrn. A. Russell in Münster seit Jahren mit bewun- dernswerther Geduld und Energie vorbereitete Plan eines deutschen Gesammt-Verlagskatalogs hat von einigen Seiten so begeisterte Anerkennung gefunden, daß es fast gewagt scheinen könnte, eine mit den veröffentlichten Urtheilen nicht ganz übereinstimmende Meinung auszusprechen Es ist auch keineswegs meine Absicht, dem Unternehmen irgendwie entgegenzutretcn; bei den bedeutenden Opfern aber, welche dasselbe von vielen Verlegern erfordert, halte ich es doch für nothwendig, die „enormen Vortheile"„ welche der Gesammt-Verlagskatalog Verlegern und Sortimentern nach den Anschauungen des Hrn. Russell bieten soll, wenigstens theilweise einer näheren Prüfung zu unterziehen, um damit zugleich einen Weg anzudeuten, aus welchem das große Werk mit mehr gesicherter Vollständigkeit, bei erheblich verminderten Opfern der Verleger vielleicht zu Stande gebracht werden könnte. Ich stelle nicht in Abrede, daß es ganz schön wäre, wenn ein deutscher Gesammt-Verlagskatalogwirklichvollständig geschaffen werden könnte, fürchte aber, daß auf dem von Hrn. Russell ein geschlagenen Wege eine einigermaßen genügende Vollständigkeit nicht zu erreichen sein wird. Einzelnen Verlegern ist es bekannt, mit welcher Zähigkeit Hr. Russell seit langem bemüht gewesen ist, sich der vorläufigen Zustimmung einer Anzahl größerer, Anfangs Vielleicht widerstrebender Verlagsfirmcn zu versichern, um damit in weiteren Kreisen der Verleger zur Theilnahme an seinem Unter nehmen zu werben. Daß er damit allerdings das rechte Mittel er griffen hat, lehrt der bis jetzt von ihm erzielte Erfolg, denn gewiß hat Hr. Russell Recht, wenn er in seinem Circular sagt (sub 13), „daß die Zustimmung jedes einzelnen College» bestimmend auf den andern wirkt". Was der Eine thut, glaubt der Andere nicht lassen zu dürfen, auch wenn cs mit Widerstreben geschieht. So ist es denn Hrn. Russell gelungen, eine stattliche Anzahl zustimmender Verleger zu finden, was um so leichter gewesen sein wird, als Hr. Russell selbst sagt: „Risico ist für keinen Ver leger vorhanden! Gelingt es nicht, das Gros der Ver leger zu vereinigen und damit die nothwendige Voll- ständigkeitzuerzielen,so wird dasWerk eben nicht ge schaffen." An diesem Gelingen aber haben gewiß von vornherein sehr Viele gezweiselt, und es wird daher aus den vorläufigen Bei trittserklärungen wohl kaum ein sicherer Schluß auf die wirkliche Betheiligung der Verleger gezogen werden können Erst jetzt, wo Hr. Russell schon das Manuskript der Kataloge verlangt, wird es sich zeigen, wieviele Verleger diesem Verlangen entsprechen werden, bevor noch constatirt werden kann, daß die von Hrn. Ruffel selbst als nothwendig vorausgesetzte Vollständigkeit zu erzielen ist. Auch fehlen unter den zahlreichen Beitrittserklärungen noch gar viele, selbst bedeutendere Verleger. Ich glaube nicht nöthig zu haben, die „enormen Vortheile", welche Hr. Russell in den 19 reich mit Phrasen gespickten Para graphen seines Circulars dem Gesammt-Verlagskatalog zuschreibt, sämmtlich einzeln zu beleuchten. Jeder, der die Sache nicht bloß von idealen Gesichtspunkten aus, sondern nach den realen Verhält nissen des Buchhandels beurtheilt, wird diese Vortheile nach ihrem wahren Werth zu würdigen wissen. Nur auf zwei Punkte will ich aufmerksam machen, bei welchen mir die Ausführungen des Hrn. Russell einer Modifikation besonders bedürftig zu sein scheinen. Das sind 1) der auch von Hr». Russell in den Vordergrund gestellte Geldpunkt für den Verleger und 2) der praktische Nutzen, welchen der Gesammt-Verlagskatalog für den Sortimenter haben soll. Hr. Russell behauptet, die Verleger würden beim Gesammt katalog „viel billiger fahren", als wenn sie ihre Verlagskataloge einzeln erscheinen lassen. Dies muß ich entschieden bestreiten. Ab- 4521
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