Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.08.1880
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- 1880-08-16
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- 16.08.1880
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3292 Nichtamtlicher Theil. ^ 189, 1K, August. gesehen davon, daß die Leipziger Buchdruckereien Hrn. Russell doch wohl schwerlich billigere Druclpreise stellen werden, alz dem einzel nen Verleger, so kommt hierbei vor allem in Betracht, daß die mei sten Verleger ihre Kataloge auch einzeln haben müssen, theils sür den Buchhandel, weil schwerlich alle Sortimenter sich den Gesammt- katalog anschaffcn werden, theils sür das Publicum, bei welchem der gratis verbreitete Separatkatalog des Verlegers jedenfalls viel wirksamer sein wird, als der Gesammt-Verlagskatalog, der erst ge kauft werden soll. Hr, Russell ofscrirt nun zwar zu diesem Behufe Separatabdrückc aus dem Gesainmtkatalog, aber wenigen Verlegern wird ein Scparatabdruck in unveränderter Gestalt für ihren eigenen Zweck annehmbar sein. Das sür einen einzelnen Katalog unbequeme Format, der gespaltene, wenig übersichtliche Satz und manches Andere werden den meisten Verlegern nicht genüge». Der Satz müßte also sür den Separatabdruck vollständig umbrochen, die schmalen Spalten müßten auf gewöhnliches Octav-Format ver breitert werden, so daß auch der Druck nicht mit der Gesammt- auflage des Katalogs vollzogen werden könnte. Auch werden nicht alle Verleger an den verschiedenen Rabattbezeichnungen vor den Preisen Gefallen finden, ihre Beseitigung wird vielmehr häufig, wenigstens für den Separatabdruck, verlangt werden, zumal da das bücherkausende Publicum die Bedeutung dieser Zeichen sehr bald herausfinden wird. Diese für den Scparatabdruck nothwendigc bedeutende Umgestaltung wird aber nicht, wie Hr. Russell meint, nur ein „Geringes", sondern ziemlich viel kosten. Rechnet man hinzu die etwaige Extra-Entschädigung sür Nonpareil-Satz, sowie den anthciligcn Kostcnbeitrag des Verlegers zu dem geplanten Fach katalog und dem Antoren-Register, so wird sich das Exempel, was die Billigkeit betrifft, sicher nicht zu Gunsten desGesammt-Verlags- katalogs gestalten. Diejenigen Verleger aber, welche durch ihre eignen vielleicht erst kürzlich neu gedruckten Kataloge schon seither in durchaus genügender Weise für die Bedürfnisse des Buchhandels und des Publicums Sorge getragen haben, werden ein Haupt bedenken gegen ihre Betheiligung darin finden, daß sür sie gar keine Nothwendigkeit vorliegt, zu einer ihnen vielleicht sehr unbe quemen Zeit einen neuen Katalog mit erheblichen Kosten zu ver öffentlichen, zumal wenn sie wissen, daß ihr Separatkatalog nicht in den „Papicrkorb" gewandert ist, sondern von den Sortimentern be nutzt wird, soweit Verlagskataloge überhaupt von diesen benutzt zu werden Pflegen. Diesen Verlegern wird durch den Gesammt- Verlagskatalog ein Opfer zugemuthet, das meiner Ansicht nach in keinem Verhältniß zu dem Vortheil steht, den sie vielleicht durch denselben haben könnten. Denn daß der Absatz der Bücher durch den Gesammt-Verlagskatalog in besonderer Weise gefördert werden würde, daß er, wie Hr. Russell meint, „ein erhöhtes Interesse für unser Geistesleben und dadurch eine größere Kauf lust sür unsere Bücherei beim Publicum anregen wird", wird wohl kaum Jemand glauben. Wie viel Käufer müßte Wohl erst der Gesammt-Verlagskatalog in den Kreisen des Publicums finden, um in dieser Beziehung irgend einen Einfluß üben zu können? Was nun 2) den sür den Sortimenter angeblich aus dem Ge sammt-Verlagskatalog resultirenden Nutzen betrifft, so weiß man ja zur Genüge, wie selten der Sortimenter auf den Verlagskatalog recnrrirt und zu recurriren überhaupt nöthig hat. Unsere vorzüg lichen bibliographischen Hilssmittel bieten ihm in der Regel alles, was er zu wissen wünscht, und wenn er erst aus den Hinrichs'schen und anderen Katalogen Verleger und Preis eines Buches gesunden hat, so wird er schwerlich noch aus den Verlagskatalog zurückgreifen. Sind doch selbst zu einer sorgfältigen Benutzung der vorhandenen allgemeinen bibliographischen Hilfsmittel viele Sortimenter zu bequem, das beweisen die vielen Verlangzettel, welche ohne Angabe des Verlegers nach Leipzig kommen oder falsche Verlegeradressen führen; das beweisen ferner die zahlreichen Anfragen bei den Ver legern nach Preisen von Büchern oder nach der Zeit, wann die oder jene längst erschieneneFortsetzung erscheinen werde — Anfragen, welche zum weitaus größten Theile überflüssig sein würden, wenn die betreffenden Sortimenter sich die Mühe nehmen wollten, die ihnen zu Gebote stehenden Kataloge zu Rathe zu ziehen, wobei sie nicht einmal die Verlagskataloge nöthig haben. Diejenigen Sortimenter übrigens, welche auf die Vcrlags- kataloge überhaupt einigen Werth legen, werden dieselben auch ferner nach Bedarf benutzen, selbst wenn sic nicht im Gesammt- Verlagskatalog enthalten, sondern nur einzeln vorhanden sind. Für sic wird dieser kaum einen anderen Nutzen als den einer etwas größeren Bequemlichkeit haben, während für diejenigen Sortimenter, welche die Vcrlagskataloge dem Papierkorb zu überliefern Pflegen, auch der Gesammt-Verlagskatalog vergeblich gedruckt sein wird. Daß aber die Sortimenter einen vielbändigen Gesammt- Verlagskatalog nicht blos zum Nachschlagen, sondern auch zum Studium benutzen werden, um sich die Artikel auszuwählen, für welche sie sich besonders verwenden wollen, — daß er für Gehilfen und Lehrlinge ein Hilssmittel der „literarischen Mnemo technik" sein werde, diese Hoffnung halte ich sür — Schwärmerei. Ich habe nur diese beiden Punkte hervorheben wollen, um die „enormen Vortheile", welche Hr. Russell dem Unternehmen zu schreibt, einigermaßen auf ihren wahren Werth zurückzuführen. Hinzusügen will ich nur noch, daß ich auch einen Fachkatalog, in welchem die Artikel eines jeden Verlegers aus dem betreffenden Gebiete zusammen bleiben sollen, für ziemlich nutzlos halte, zumal doch jeder Verleger seinem Katalog bereits eine wissenschaftliche Uebersicht beigeben wird. Einem Fachkatalog kann ich nur dann einen Werth zu schreiben, wenn er nicht nach den Verlegern, sondern streng wissen schaftlich geordnet und wenn er vollständig ist. Das letztere wird natürlich nicht der Fall sein können, wenn der Gesammtkatalog selbst nicht vollständig ist. Diese Vollständigkeit aber wird meines Erachtens kaum anders zu erreichen sein, als daß der Börsen verein das Unternehmen durch seine Autorität und seine Mittel unterstützt. Es würde in der That eine schöne Ausgabe für den Börsenverein sein, einen Theil seiner Mittel auf ein Werk zu ver wenden, das immerhin, wenn es auch einen großen praktischen Nutzen nicht haben wird, doch ein würdiges Denkmal der Einheit des deutschen Buchhandels sein würde. Wenn der Börseuverein einen erheblichen Zuschuß zu den Druckkosten bewilligen wollte, so daß die Opfer des einzelnen Verlegers nicht allzu bedeutend wären, und dem Unternehmen durch seine Autorität gewissermaßen einen officiellen Charakter verleihen würde, so könnte wohl ein des deutschen Buchhandels würdiger Gesammt-Verlagskatalog zu Stande kommen. Andernsalls wird derselbe voraussichtlich ein unvollkommenes Stückwerk bleiben, wie es auch die ähnlichen Versuche des Aus landes geblieben sind (siehe Petzholdt's Anzeiger 1880, Hest 7.). Vorerst werden jedenfalls noch manche Verleger Bedenken tragen, die Manuscripte ihrer Kataloge einzusenden, solange sie nicht die Garantie haben, daß das Unternehmen in genügender Vollständig keit zu Stande kommt. Eine solche Garantie ist bis jetzt noch nicht vorhanden. M.... L... In Sachen de« Nufsell'schen GcsaminIkatalogrS. In Nr. 185. des Börsenblattes richtet ein Herr <5. (warum anonym?) einen Artikel gegen das Russell'sche Unternehmen, wo rin er dessen Unausführbarkeit und Zwecklosigkeit nachzuweisen versucht. Was aber bezweckt der Einsender damit, jetzt, nachdem
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